Wie steht es um Ihre emotionale Gesundheit?

Menschen, die sich um ihre Gesundheit Sorgen machen, fangen an, Sport zu treiben. Sie sollten sich aber auch Gedanken darüber machen, wie sie ihre emotionale Gesundheit verbessern können.

Von Scott Hoefker

Wie wichtig ist unser emotionales Wohlbefinden? Emotional gesunde Menschen haben ihre Emotionen und ihr Verhalten unter Kontrolle. Sie können die Herausforderungen des Lebens besser meistern. Sie neigen dazu, starke zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und erholen sich schneller von Rückschlägen.

Im Laufe der Jahre haben mir viele junge Erwachsene mitgeteilt, dass gutes Aussehen und Gesundheit wichtig sind. Sie wünschen sich aber mehr als nur körperliche Fitness. Sie wollen auch glücklich und emotional stabil sein.

Wir wissen, welchen Aufwand der Aufbau und der Erhalt von physischer Gesundheit erfordern. Geistige und emotionale Gesundheit erfordert die gleiche oder sogar mehr Mühe. Ihre emotionale Gesundheit zu verbessern ist lohnenswert, nützt allen Aspekten Ihres Lebens, verbessert Ihre Gemütslage, erhöht Ihre Belastbarkeit und hilft Ihnen, das Leben besser zu genießen.

Was ist geistige bzw. emotionale Gesundheit?

Geistige bzw. emotionale Gesundheit bezieht sich auf das allgemeine psychologische Wohlbefinden. Sie umfasst das Selbstwertgefühl, die Qualität unserer Beziehungen und die Fähigkeit, unsere Gefühle im Griff zu haben und mit Problemen umzugehen.

Gute emotionale Gesundheit ist nicht einfach nur die Abwesenheit von geistigen Gesundheitsproblemen. Sie ist viel mehr als nur ein Freisein von Depressionen, Angstzuständen und anderen psychologischen Problemen. Geistiger und emotionaler Gesundheit liegen positive Eigenschaften zugrunde.

Die Bibel beschreibt das wie folgt: „Ein fröhlicher Mensch lebt gesund; wer aber ständig niedergeschlagen ist, wird krank und kraftlos“ (Sprüche 17,22; „Hoffnung für alle“-Übersetzung, alle Hervorhebungen durch uns).

Die Bibel betont auch die Notwendigkeit einer positiven Lebensperspektive: „Richtet eure Gedanken auf das, was schon bei euren Mitmenschen als rechtschaffen, ehrbar und gerecht gilt, was rein, liebenswert und ansprechend ist, auf alles, was Tugend heißt und Lob verdient“ (Philipper 4,8; Gute Nachricht Bibel).

In ähnlicher Weise ist sich lediglich „nicht schlecht zu fühlen“ nicht das Gleiche wie sich gut zu fühlen. Auch wenn manche Menschen nicht unter negativen Gefühlen zu leiden haben, müssen sie trotzdem etwas unternehmen, das dazu führt, dass sie sich gut fühlen, wenn sie emotionale Gesundheit erzielen wollen.

Die Jahre als Teenager und junge Erwachsene im Laufe der Pubertät im Umgang mit Sozial- und Gruppendruck beeinflussen die emotionale Gesundheit. Die Folgen sind manchmal verheerend, und einige wenige scheinen sich nie davon zu erholen; sie tragen emotionale Narben für den Rest ihres Lebens davon.

Es war nie der Wille Gottes, dass wir emotional krank bleiben oder kontinuierlich leiden. Einer der Apostel Christi hat das so formuliert: „Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Dingen gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht“ (3. Johannes 1,2).

Sehen wir uns also an, wie wir auf uns selbst emotional und geistig achthaben können.

Positive Eigenschaften

Geistig und emotional gesunde Menschen entwickeln positive Eigenschaften:

Ein Gefühl der Zufriedenheit.

Ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Vergnügen, Ruhe und Aktivsein.

Die Fähigkeit, gut mit Stress umzugehen und sich von Missgeschicken zu erholen.

Lebensfreude – oft zu lachen und Spaß zu haben.

Die Flexibilität, neue Dinge zu lernen und sich schnell an Wandel anzupassen.

Ein Gefühl von Sinn und Zweck bei Aktivitäten und Beziehungen.

Die Fähigkeit, befriedigende Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Diese Faktoren helfen Ihnen, am Leben durch produktive, bedeutsame Aktivitäten und solide Beziehungen in Fülle teilzuhaben.

Emotional und geistig gesund zu sein heißt nicht, dass Sie niemals schwierige Zeiten durchleben werden oder emotionale Herausforderungen erleben werden. Wir alle müssen mit Enttäuschungen, Verlusten und Veränderungen leben. Während das ein normaler Teil des Lebens ist, kann es doch Traurigkeit, Ängste und Stress bewirken.

Belastbarkeit

Emotional gesunde Menschen erholen sich nach Widrigkeiten und Stress – das wird Belastbarkeit genannt. Solche Menschen können mit schwierigen Situationen umgehen und trotzdem eine positive Einstellung beibehalten. Sie bleiben in guten und schwierigen Zeiten fokussiert, flexibel und kreativ.

Während seines irdischen Wirkens musste Jesus Christus mit sehr viel Widrigkeiten und Stress umgehen. Er war aber trotzdem in der Lage, eine positive Perspektive beizubehalten. Das ist die ideale Einstellung, deshalb „habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war“ (Philipper 2,5; Elberfelder Bibel). Das wird uns Widerstandskraft verleihen.

Einer der Schlüsselfaktoren im Hinblick auf Belastbarkeit ist die effektive Ausbalancierung von Stress und Emotionen. Die Fähigkeit, Ihre Emotionen zu erkennen und in angemessener Weise zum Ausdruck zu bringen, hilft Ihnen, Ängste, Depressionen und andere negative Stimmungszustände zu vermeiden.

Erhöhen Sie Ihre Belastbarkeit, indem Sie sich in schwierigen Zeiten an ein starkes Netzwerk vertrauenswürdiger Menschen um Ermutigung und Unterstützung wenden – Familie und Gemeindemitglieder, Freunde und Ihr Pastor.

Wie fühlen Sie sich?

Die Stärkung Ihrer geistigen und emotionalen Gesundheit erfordert auch Ihre Aufmerksamkeit gegenüber Ihren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen. Lassen Sie nicht zu, dass sich Stress und negative Emotionen aufstauen. Versuchen Sie ein Gleichgewicht zwischen täglichen Pflichten und den Dingen, die Sie genießen, aufrechtzuerhalten.

Gehen Sie Aktivitäten nach, die auf natürliche Weise Endorphine freisetzen und zum Wohlgefühl beitragen. Endorphine werden durch Sport und auch durch unsere guten Taten für andere freigesetzt. Anderen zu dienen und zu helfen, hilft auch uns.

Belegen Sie einen Weiterbildungskurs, besuchen Sie ein Museum, lernen Sie eine neue Sprache oder reisen Sie einfach an einen neuen Ort. Lernen und entdecken Sie Neues. Sehen Sie das als einen „intellektuellen Leckerbissen“ an.

Zuhause in North Carolina genieße ich die Schönheit der Natur. Ich habe festgestellt, dass es meinen Blutdruck senkt und mir hilft, Stress abzubauen, wenn ich einfach nur im Wald spazieren gehe. Das Gleiche gilt für einen Spaziergang im Park oder den Besuch einer Kunstgalerie, ebenso fürs Wandern, auf einer Bank zu sitzen oder eine entspannte Zeit am Strand.

Erkennen Sie sich selbst

Weil wir alle unterschiedlich sind, werden wir nicht in gleichem Maße von bestimmten Dingen profitieren. Manche fühlen sich durch Entspannung und Verlangsamung wohler, andere brauchen mehr Aktivität, Trubel und geistige Stimulation, um sich besser zu fühlen. Finden Sie Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten und Ihnen Auftrieb geben.

Welche inneren und äußeren Faktoren auch immer Ihre geistige und emotionale Gesundheit geformt haben mögen, es ist nie zu spät Änderungen vorzunehmen, die Ihr psychologisches Wohlbefinden verbessern. Wirken Sie Ihren Risikofaktoren mit Schutzfaktoren entgegen. Beispiele sind eine starke Beziehung zu Gott, Ihrer Familie und Freunden, ein gesunder Lebensstil und effektive Strategien für den Umgang mit Stress und negativen Emotionen.

Der „wunderbare Ratgeber“ Jesus Christus will, dass Sie emotional und geistig auf sich achthaben (siehe Jesaja 9,6-7; Elberfelder Bibel). Ihre Bemühungen werden reichlich Früchte tragen!

Körperliche und emotionale Gesundheit

Für den Körper zu sorgen ist ein wichtiger Schritt hin zu geistiger und emotionaler Gesundheit. Gott hat Verbindungen zwischen dem menschlichen Körper und Geist geschaffen.

Wenn sich Ihre physische Gesundheit verbessert, dann erleben Sie auch größeres geistiges und emotionales Wohlbefinden. Forschungen haben gezeigt, dass körperliche Bewegung nicht nur unser Herz und unsere Lungen stärkt, sondern auch Endorphine freisetzt – machtvolle chemische Verbindungen, die uns Auftrieb geben und unsere emotionale und geistige Gesundheit auf positive Weise beeinflussen.

Achten Sie auf genügend Schlaf. Die meisten Menschen brauchen sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, um optimal zu funktionieren.

Treiben Sie Sport, um Stress abzubauen und Ihre Stimmung zu verbessern. Körperliche Bewegung ist ein starkes Gegenmittel gegen Stress, Ängste und Depressionen. Die Treppe zu wählen statt den Fahrstuhl oder täglich einen kurzen Spaziergang zu machen kann hilfreich sein. Versuchen Sie es mit 30 Minuten oder länger an körperlicher Bewegung jeden Tag. Das Ergebnis wird bemerkenswert sein!

Lernen Sie die Prinzipien guter Ernährung und wenden Sie sie an. Je mehr Sie über das, was Sie essen, lernen und wie das Ihr Energieniveau und Ihre Stimmung beeinflusst, umso besser werden Sie sich fühlen.

Gönnen Sie sich jeden Tag etwas Sonnenlicht. Das Sonnenlicht wirkt sich erwiesenermaßen auf unsere Stimmung aus. Versuchen Sie jeden Tag mindestens zehn Minuten Sonnenlicht zu erhaschen. Das kann z. B. beim Sport, bei der Gartenarbeit oder bei einer sozialen Zusammenkunft geschehen.

Vermeiden Sie Zigaretten und andere Suchtmittel. Diese Stimulantien ermöglichen, dass wir uns für kurze Zeit gut fühlen, sie haben aber langfristige negative Konsequenzen für unsere Stimmung und unsere emotionale Gesundheit. Gottes Wort macht deutlich: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch wohnt? . . . Macht ihm also Ehre an eurem Leib!“ (1. Korinther 6,19-20; Gute Nachricht Bibel).