Erstaunliche Beispiele bereits erfüllter biblischer Prophezeiungen

Gott ist der allmächtige Schöpfer des Universums, der nach einem Plan arbeitet. Er bestimmt zukünftige Ereignisse und sorgt dafür, dass sie im Detail rechtzeitig auch so in Erfüllung gehen, wie er es vorgesehen hat.

Wussten Sie, dass die Auseinandersetzung mit den Prophezeiungen der Bibel sich äußerst gewinnbringend auswirken kann? Es gibt Prophezeiungen, die bereits in Erfüllung gegangen sind. Sie dienen als Beweis für die Existenz Gottes und können unseren Glauben an die Heilige Schrift als Gottes Offenbarung an die Menschen stärken. Erfüllte Prophezeiungen stärken auch unseren Glauben an die Zuverlässigkeit der vielen Prophezeiungen, die noch in der Zukunft liegende Ereignisse voraussagen!

Die Aufgabe der Propheten Gottes hatte eigentlich mehr mit dem Aufruf zu Umkehr und Gehorsam als mit Zukunftsvorhersagen zu tun. Sie prangerten böse Taten an, lobten gute Taten und wiesen auf die Folgen beider Verhaltensweisen hin.

Sie sagten auch manchmal die Zukunft voraus, und ihre Vorhersagen, die wahr wurden, sind wahrhaft inspirierend. Sie verherrlichen Gott als den allmächtigen Schöpfer des Universums, der seinen Plan genauso durchführt, wie er es vorgesehen hat. Durch den Propheten Jesaja sagt Gott: „Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich“ (Jesaja 46,9-10).

Die Prophezeiungen der Bibel beginnen mit der Geschichte von Adam und Eva im Garten Eden. In der Mitte dieses wunderschönen Gartens standen zwei Bäume. Gott warnte das erste Ehepaar vor dem Verzehr der Frucht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Der Teufel, der durch eine Schlange mit Eva redete, überzeugte sie, dass Gott sie belogen hatte und ihr und Adam gute Dinge vorenthalten wollte.

„Ihr werdet keineswegs des Todes sterben“, log die Schlange, „sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist“ (1. Mose 3,4-5).

Eva glaubte der Lüge Satans. Sie und ihr Ehemann Adam entschieden sich für den Weg des Ungehorsams gegenüber ihrem Schöpfer. Aufgrund ihrer Entscheidung durften sie das idyllische Umfeld des Gartens nicht länger genießen, und sie durften auch nicht vom Baum des Lebens essen, der ewiges Leben darstellte. Gott sagte voraus, dass sie – und alle ihre Nachkommen – es deshalb im Leben bei ihren zwischenmenschlichen Beziehungen, familiären Verhältnissen, in der Landwirtschaft und allgemein beim Broterwerb schwer haben würden (1. Mose 3,16-19. 22-24). Die ganze Menschheit ist von diesen Flüchen betroffen, denn alle haben gesündigt (Römer 3,23).

In seinem Urteil über den Verführer, Satan, deutete Gott die Zeit an, „in der alles wiedergebracht wird“ (Apostelgeschichte 3,19-21). Gott sagte: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen [Jesus Christus]; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen“ (1. Mose 3,15).

Die Wunde an der Ferse des Nachkommens der Frau ist eine Metapher für Jesu Kreuzigung und Tod. Doch nach drei Tagen und Nächten ist Christus von den Toten auferstanden. Christi Tod dient als Sühneopfer für die Sünde, und bei seiner verheißenen Wiederkehr zur Erde wird Christus die Erde von den Flüchen befreien, die Adam und Eva mit ihrer Rebellion gegen Gott herbeigeführt haben.

Einige Beispiele bereits erfüllter Prophezeiungen

Kein Mensch kann von sich aus die Zukunft zuverlässig voraussagen, sondern höchstens eine auf Trends beruhende Prognose aufstellen. Gottes Propheten durften hingegen, dank seiner Offenbarung, die Zukunft sehen und ihre Prophezeiungen den Menschen verkünden. Erfüllte Prophezeiungen beweisen die Allmacht Gottes und die Zuverlässigkeit und Wahrhaftigkeit der Bibel.

Die zwei größten Ereignisse der Menschheitsgeschichte wurden in den Prophezeiungen der Bibel vorhergesagt: das erste und zweite Kommen Jesu Christi! In diesem Beitrag befassen wir uns jedoch mit anderen Prophezeiungen, die bereits in Erfüllung gegangen sind.

• Sagte Gott eine Flutkatastrophe voraus, die die ganze Erde heimsuchte?

„Der Herr sah, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens immer nur böse war. Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh. Der Herr sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich, sie gemacht zu haben. Nur Noah fand Gnade in den Augen des Herrn . . .

Ich will nämlich die Flut über die Erde bringen, um alle Wesen aus Fleisch unter dem Himmel, alles, was Lebensgeist in sich hat, zu verderben. Alles auf Erden soll verenden. Mit dir aber schließe ich meinen Bund. Geh in die Arche, du, deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne!“ (1. Mose 6,5-8. 17-18; Einheitsübersetzung).

Die Bosheit der Menschen war der Auslöser der weltweiten Flutkatastrophe, die nur Noah und seine Familie überlebten. Gott beauftragte Noah mit dem Bau der Arche und berief ihn als „Prediger der Gerechtigkeit“ (2. Petrus 2,5), sodass er die Menschen seiner Zeit zur Umkehr aufrief.

Als Gott die Sintflut ankündigte, sagte er: „Ich will ihm als Lebenszeit geben hundertundzwanzig Jahre“ (1. Mose 6,3). Demnach hatte Noah 120 Jahre Zeit, um die Menschen zu warnen, ein bemerkenswertes Beispiel der Barmherzigkeit Gottes, der „Geduld mit euch hat und nicht will, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße [Reue] finde“ (2. Petrus 3,9).

Jesus Christus, die Propheten und die Apostel haben Noah und die Sintflut als historische Fakten bestätigt. Darüber hinaus findet man weltweit in den Traditionen antiker Völker Zeugnisse der Flut. (Weitere Informationen über die Sintflut finden Sie auf unserer Webseite unter dem Suchbegriff „Sintflut“.) Im Hinblick auf die Zeit vor seiner Wiederkehr betonte Jesus die Lektionen, die wir durch die Sintflut lernen können (Matthäus 24,37-39).

• Kündigte Gott großen Segen für die Nachkommen Abrahams an?

„Und der Herr sprach zu Abram [der später Abraham hieß]: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.

Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden“ (1. Mose 12,1-3).

„Und siehe, der Herr sprach zu ihm: Er [Ismael] soll nicht dein Erbe sein, sondern der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe sein. Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!“ (1. Mose 15,4-5).

„Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm. Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen und will dich über alle Maßen mehren.

Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und sprach: Siehe, ich habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden. Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker.

Und ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker machen und Könige sollen von dir kommen. Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht, dass es ein ewiger Bund sei, sodass ich dein und deiner Nachkommen Gott bin. Und ich will dir und deinem Geschlecht nach dir das Land geben, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewigem Besitz und will ihr Gott sein“ (1. Mose 17,1-8).

„Und der Engel des Herrn rief Abraham ein zweites Mal vom Himmel her zu und sprach: Ich schwöre bei mir selbst, spricht der Herr, deshalb, weil du das getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, darum werde ich dich reichlich segnen und deine Nachkommen überaus zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und deine Nachkommenschaft wird das Tor ihrer Feinde in Besitz nehmen. Und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde dafür, dass du meiner Stimme gehorcht hast“ (1. Mose 22,15-18; Elberfelder Bibel).

Abraham sollte der „Vater vieler Völker“ werden und seine Nachkommen sollten großen materiellen Segen erleben. Die Erfüllung dieser Verheißungen sprengt den Rahmen dieses Beitrags, aber unsere kostenlose Broschüre Amerika und Großbritannien: Was sagt die Bibel über ihre Zukunft? erläutert sie im Detail.

Als Gott Abraham sagte, dass „in deinem Samen“ alle Nationen der Erde gesegnet werden sollten (1. Mose 22,18), meinte er den einen Nachkommen – Jesus Christus – als „Heiland der Welt“ (Galater 3,16; 1. Johannes 4,14). Diese Prophezeiung wurde Abraham 1900 Jahre vor der Geburt Jesu gegeben!

• Sagte Gott voraus, dass Abrahams Nachkommen in einem fremden Land versklavt und später „mit großem Gut“ ausziehen würden?

„Da sprach der Herr zu Abram: Das sollst du wissen, dass deine Nachkommen werden Fremdlinge sein in einem Lande, das nicht das ihre ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre. Aber ich will das Volk richten, dem sie dienen müssen. Danach sollen sie ausziehen mit großem Gut“ (1. Mose 15,13-14).

Abraham hatte wohl viele Fragen, als er diese Prophezeiung hörte. Warum werden meine Nachkommen geplagt? Wie wird Gott sie befreien? Wie werden sie „mit großem Gut“ ausziehen können?

Diese Prophezeiung wurde erfüllt, nachdem Abrahams Nachkommen nach Ägypten ausgewandert waren, dort versklavt und dann von Mose in die Freiheit geführt wurden. Die Befreiung der Israeliten wird im Detail in 2. Mose beschrieben (vgl. dazu besonders 2. Mose 3,20-22).

• Hat Gott Mose gesagt, dass er die Israeliten durch große Wunder von der Knechtschaft in Ägypten befreien und sie in eine neue Heimat führen würde?

„Und der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter . . .

Aber ich weiß, dass euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen, er werde denn gezwungen durch eine starke Hand. Daher werde ich meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit all den Wundern, die ich darin tun werde. Danach wird er euch ziehen lassen“ (2. Mose 3,7-8. 19-20).

„Da sprach der Herr zu Mose: Geh hin zum Pharao; denn ich habe sein und seiner Großen Herz verhärtet, auf dass ich diese meine Zeichen unter ihnen tue und auf dass du verkündigst vor den Ohren deiner Kinder und deiner Kindeskinder, wie ich mit den Ägyptern verfahren bin und welche Zeichen ich unter ihnen getan habe, damit ihr wisst: Ich bin der Herr“ (2. Mose 10,1-2).

Gott tat alles, was er verheißen hat. Er demütigte die Ägypter, befreite die Israeliten und führte sie 40 Jahre lang durch die Wüste, bevor sie in das Land Kanaan einzogen und es besetzten. Die Bücher 2. Mose, 3. Mose, 4. Mose, 5. Mose und Josua beschreiben diese Ereignisse und zeigen, wie Ägypten, eine Großmacht der Antike, sich der Macht Gottes nicht widersetzen konnte.

• Hat Gott die Eroberung und Deportation der zehn Stämme des Hauses Israel aufgrund ihrer Sünden vorhergesagt?

„Der Herr wird Israel schlagen, dass es schwankt, wie das Rohr im Wasser bewegt wird, und wird Israel ausreißen aus diesem guten Lande, das er ihren Vätern gegeben hat, und wird sie zerstreuen jenseits des Euphrat, weil sie sich Ascheren gemacht haben, den Herrn zu erzürnen. Und er wird Israel dahingeben um der Sünden Jerobeams willen, der da gesündigt hat und Israel sündigen gemacht hat“ (1. Könige 14,15-16).

Nach dem Tod Salomos rebellierten die zehn Stämme im Norden Israels gegen Salomos Sohn Rehabeam. Sie waren fortan das Königtum Israel, auch als das Haus Israel bekannt. Der Stamm Juda, zusammen mit dem Stamm Benjamin und den Leviten, war das Königtum Juda bzw. das Haus Juda. Der König der neuen Nation Israel, Jerobeam, verleitete seine Untertanen zum Götzendienst. Deshalb sagte Gott durch den Propheten Ahija voraus, dass er Israel „aus diesem guten Land ausreißen“ und es „jenseits des Euphrat zerstreuen“ wird. In den Jahren nach Jerobeams Rebellion entstand „jenseits des Euphrat“ die Regionalmacht Assyrien, das Gott als die „Rute seines Zorns“ zur Bestrafung des Königtums Israel bezeichnete (Jesaja 10,5).

Gott hatte „Israel und Juda gewarnt durch alle Propheten und alle Seher und ihnen sagen lassen: Kehrt um von euren bösen Wegen und haltet meine Gebote und Rechte nach dem ganzen Gesetz, das ich euren Vätern geboten habe und das ich zu euch gesandt habe durch meine Knechte, die Propheten“ (2. Könige 17,13).

Nachdem verschiedene Propheten Israel etwa 200 Jahre lang erfolglos zur Umkehr aufgerufen hatten, eroberte der König Assyriens nach einer dreijährigen Belagerung 722 v. Chr. Samarien, die Hauptstadt Israels. Die Niederlage der Israeliten führte zu ihrer Deportation: „So wurde Israel aus seinem Lande weggeführt nach Assyrien bis auf diesen Tag“ (2. Könige 17,5-7. 23).

Heute ist man der Meinung, dass die zehn Stämme des Hauses Israel die „verlorenen zehn Stämme“ sind. Doch Gott weiß, wer sie sind und wie ihre Zukunft aussieht. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Amerika und Großbritannien: Was sagt die Bibel über ihre Zukunft?, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.

• Hat Gott die Eroberung Judas durch König Nebukadnezar und eine 70-jährige Gefangenschaft der Juden in Babylon aufgrund ihrer Sünden und auch die Rückkehr eines Teils der Juden in ihre Heimat vorausgesagt?

„Darum spricht der Herr Zebaoth: Weil ihr denn meine Worte nicht hören wollt, siehe, so will ich ausschicken und kommen lassen alle Völker des Nordens, spricht der Herr, auch meinen Knecht Nebukadnezar, den König von Babel, und will sie bringen über dies Land und über seine Bewohner und über alle diese Völker ringsum und will an ihnen den Bann vollstrecken und sie zum Bild des Entsetzens und zum Spott und zur ewigen Wüste machen und will wegnehmen allen fröhlichen Gesang, die Stimme des Bräutigams und der Braut, das Geräusch der Mühle und das Licht der Lampe, sodass dies ganze Land wüst und zerstört liegen soll.

Und diese Völker sollen dem König von Babel dienen siebzig Jahre. Wenn aber die siebzig Jahre um sind, will ich heimsuchen den König von Babel und jenes Volk, spricht der Herr, um ihrer Missetat willen, dazu das Land der Chaldäer und will es zur ewigen Wüste machen. So lasse ich an diesem Lande, gegen das ich geredet habe, alle meine Worte in Erfüllung gehen, nämlich alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia geweissagt hat über alle Völker“ (Jeremia 25,8-13).

„Denn so spricht der Herr: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe“ (Jeremia 29,10).

Diese Prophezeiungen gingen alle in Erfüllung. Mehr als 300 Jahre lang sandte Gott seine Propheten, um das Königtum Juda vor den Konsequenzen seiner Sünden zu warnen, aber die Warnungen blieben weitgehend unbeachtet. Mit den 70 Jahren sind eigentlich verschiedene Dinge gemeint: die 70-jährige Fortdauer des babylonischen Reiches, die 70-jährige Gefangenschaft der Juden, bevor einige der Juden nach Jerusalem zurückkehrten, und die 70-jährige Zeitspanne des zerstörten Tempels in Jerusalem. Diese drei Zeiträume sind nicht genau dieselben 70 Jahre, aber sie überschneiden sich größtenteils.

Die Prophezeiung über den Niedergang Babylons behandeln wir am Ende dieses Beitrags.

• Hat Gott König Nebukadnezar in einem Traum vier aufeinanderfolgende große Reiche sehen lassen, auf die das Etablieren des Reiches Gottes auf Erden folgen wird?

„Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen. Du, König, bist ein König aller Könige, dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat und dem er alle Länder, in denen Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in die Hände gegeben und dem er über alles Gewalt verliehen hat. Du bist das goldene Haupt.

Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines, danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle Länder herrschen wird. Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen.

Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: Das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt. Und dass die Zehen an seinen Füßen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: Zum Teil wird’s ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein. Und dass du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: Sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen lässt.

Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben, wie du ja gesehen hast, dass ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton, Silber und Gold zermalmte. So hat der große Gott dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig und die Deutung ist richtig“ (Daniel 2,36-45).

Im zweiten Kapitel des Buches Daniel findet man den Zusammenhang für den Traum Nebukadnezars. Gott inspirierte Daniels Deutung des menschlichen Standbildes, das aus verschiedenen Metallen zusammengesetzt war und Nebukadnezar in seinem Traum gesehen hatte. „Du bist das goldene Haupt [des Standbildes]“, sagte Daniel dem König (Vers 38), womit Babylon als das erste der vier aufeinanderfolgende Reiche identifiziert wurde.

Zur Zeit des babylonischen Königs Belsazar hatte Daniel eine Vision, in der die nächsten zwei Reiche vorkamen: das Königtum von „Medien und Persien“, gefolgt vom „König von Griechenland“, dessen Reich in vier Teile aufgeteilt wurde (Daniel 8,1-8. 20-22). Auf das griechische Reich von Alexander dem Großen folgte dann das Römische Reich mit seinen anschließenden Wiederbelebungen.

Die meisten Bibelgelehrten stimmen dieser Interpretation der vier Reiche zu, da die weltliche Geschichte sie klar bestätigt. Der interessanteste Aspekt der Prophezeiung ist jedoch die Vorhersage der Ablösung dieser menschlichen Reiche durch das Reich Gottes, „das nimmermehr zerstört wird“ (Daniel 2,44-45). So hat Gott in einem einzigen Kapitel der Bibel (Daniel 2) einen Umriss von mehr als 2500 Jahren der Menschheitsgeschichte gegeben!

• Hat Gott ca. 150 Jahre vor dem Niedergang Babylons dessen Eroberung vorhergesagt, indem er den Bezwinger Babylons sogar namentlich nannte, der auch den jüdischen Gefangenen die Rückkehr nach Jerusalem und den Wiederaufbau des Tempels erlauben sollte?

„. . . der das Wort seiner Knechte wahr macht und den Ratschluss vollführt, den seine Boten verkündigt haben; der zu Jerusalem spricht: Werde bewohnt!, und zu den Städten Judas: Werdet wieder aufgebaut!, und ihre Trümmer richte ich auf; der zu der Tiefe spricht: Versiege!, und deine Fluten trockne ich aus; der zu Kyrus sagt: Mein Hirte! Er soll all meinen Willen vollenden und sagen zu Jerusalem: Werde wieder gebaut!, und zum Tempel: Werde gegründet!“ (Jesaja 44,26-28).

„So spricht der Herr zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei seiner rechten Hand ergriff, dass ich Völker vor ihm unterwerfe und Königen das Schwert abgürte, damit vor ihm Türen geöffnet werden und Tore nicht verschlossen bleiben: Ich will vor dir hergehen und das Bergland eben machen, ich will die ehernen Türen zerschlagen und die eisernen Riegel zerbrechen und will dir heimliche Schätze geben und verborgene Kleinode, damit du erkennst, dass ich der Herr bin, der dich beim Namen ruft, der Gott Israels.

Um Jakobs, meines Knechts, und um Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen und gab dir Ehrennamen, obgleich du mich nicht kanntest. Ich bin der Herr, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir. Ich habe dich gerüstet, obgleich du mich nicht kanntest, damit man erfahre in Ost und West, dass außer mir nichts ist. Ich bin der Herr, und sonst keiner mehr“ (Jesaja 45,1-6).

„Ich habe ihn erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege will ich eben machen. Er soll meine Stadt wieder aufbauen und meine Gefangenen loslassen, nicht um Geld und nicht um Geschenke, spricht der Herr Zebaoth“ (Vers 13).

„Im ersten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, erweckte der Herr – damit erfüllt würde das Wort des Herrn durch den Mund Jeremias – den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, dass er in seinem ganzen Königreich mündlich und auch schriftlich verkünden ließ: So spricht Kyrus, der König von Persien: Der Herr, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben und hat mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda. Wer nun unter euch von seinem Volk ist, mit dem sei der Herr, sein Gott, und er ziehe hinauf!“ (2. Chronik 36,22-23).

Der Prophet Jesaja, der mehr als ein Jahrhundert vor der Eroberung Babylons gestorben war, sagte durch die Inspiration Gottes den Wiederaufbau Jerusalems und des Tempels voraus, bevor sie überhaupt zerstört worden waren! Er sagte die Rückkehr der jüdischen Gefangenen nach Jerusalem voraus, bevor sie in Gefangenschaft geraten waren! Er nannte den Namen des persischen Königs, durch den Gott diese Prophezeiungen wahr machen wollte, bevor er geboren wurde!

„Deine Fluten trockne ich aus“, sagte Gott (Jesaja 44,27), womit die Strategie des Kyrus bei der Einnahme der Stadt Babylon angedeutet wurde. Kyrus leitete den Euphrat um, damit seine Soldaten auf dem trockenen Flussbett des Flusses in die Stadt eindringen konnten. Vor Kyrus sollten „Tore nicht verschlossen bleiben“ (Jesaja 45,1). Einmal in die Stadt Babylon gelangt, schlossen die Soldaten dann die Stadttore auf, damit das persische Heer in voller Stärke eindringen konnte.

Ein weiterer Teil der Prophezeiung über Kyrus ging in Erfüllung, als Kyrus per Erlass den Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels ankündigte (vgl. dazu Esra 1,1-4). Ein wichtiges Motiv der Kapitel 40 bis 48 des Buches Jesaja ist die Zurschaustellung der Allmacht Gottes durch seine Fähigkeit, die Zukunft zu bestimmen. Die präzise Erfüllung der Prophezeiungen über Kyrus ist ein Beispiel dieser Allmacht, die Gott durch Jesaja wie folgt darstellte: „Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich“ (Jesaja 46,9-10).

In unserer kostenlosen Broschüre Die Bibel – Wahrheit oder Legende? finden Sie eine ausführliche Beschreibung der Interpretation von Nebukadnezars Traum und Informationen über andere erfüllte Prophezeiungen der Heiligen Schrift.