Die Braut Christi vorbereiten

Von Robert Dick

Eine Hochzeit ist ein wunderbares Ereignis, und nichts ist schöner als eine Braut! Der Sohn Gottes kehrt eines Tages zurück, um seiner Braut zu begegnen, und sie wird blendend schön sein – eine Schönheit des Charakters und des Geistes. Ihre Schönheit wird im Laufe der Zeit durch Erfahrung gewachsen sein, eine Schönheit, die in aller Ewigkeit andauern wird. Es ist die aufrichtige Hoffnung der Auserwählten Gottes, ein Teil dieser Braut zu sein. Aber woher kommt diese Schönheit, und woraus setzt sie sich zusammen?

Offenbarung 19,Verse 7-8 beschreibt die Braut Christi und die Quelle ihrer Schönheit: „Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.“ Hier wird die Gerechtigkeit als das feinste und weißeste aller Hochzeitskleider beschrieben.

Ein Mann denkt selten darüber nach, wie viel Zeit eine Frau mit der Planung für ihren Hochzeitstag verbringt. Noch seltener denkt ein Mann darüber nach, wie viel Zeit eine Frau damit verbringt, von diesem Tag zu träumen, wie sie ihn zum ganz besonderen Tag ihres Lebens gestalten kann.

Wie viele von uns freuen sich voller Erwartung auf den Tag der Rückkehr Christi? Wie viel Zeit und Energie haben wir in die Planung investiert, damit wir in jeder Hinsicht vorbereitet sind, wenn dieser Tag kommt?

David, ein Mann nach Gottes Herzen, schrieb: „Wie habe ich dein Gesetz so lieb!“ (Psalm 119,97). David war es auch, der eine der klarsten Definitionen des Begriffs Gerechtigkeit gab, als er in Psalm 119, Vers 172 schrieb: „Alle deine Gebote sind gerecht.“ Ich glaube, dass wir eine der klarsten Entscheidungen für ein Hochzeitskleid trafen, als wir die Gerechtigkeit wählten – als wir vor die Wahl zwischen Respekt vor dem ganzen Gesetz Gottes und der Abweichung davon gestellt wurden.

Die Gerechtigkeit hat mehr als eine Seite. Ein weiterer Aspekt der Gerechtigkeit wird in Hesekiel 16 in einem der längeren Berichte über Gottes Ehe mit Israel beschrieben. An zahlreichen Stellen in den prophetischen Büchern wird die Gerechtigkeit der Treue zu Gott gleichgestellt.

Israel schaffte sich Liebhaber an, um geschützt und akzeptiert zu werden. Seine Liebhaber waren andere Götter (Götzendienst) und Bündnisse mit anderen Nationen. Israel war Gott buchstäblich untreu. Es hatte keinen Glauben, dass Gott es beschützen und für seine physischen Bedürfnisse sorgen würde.

Im wahren Christentum des Neuen Testamentes wird der Glaube an Gott durch das Vertrauen in ihn für Leben, Arbeit, Unterhalt und Schutz gezeigt. Der Verfasser des Hebräerbriefs drückte es in einfachen Worten aus: „Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt“ (Hebräer 11,6). Dies ist das I-Tüpfelchen unseres Hochzeitkleides als Braut Christi – die Liebe zu und der Respekt vor seinem Gesetz und ein bleibendes Vertrauen in Gott als unserem Unterhalter und Beschützer.

Obwohl das Hochzeitskleid das Schönste an der Braut darstellt, gehört noch mehr dazu – eine Schleife, ein Schleier, ein Kopfschmuck und ein Brautstrauß. Genauso verhält es sich bei der Braut Christi. In einer anderen Analogie wird das neue Jerusalem als Braut Christi dargestellt, und ihre Beschreibung ist interessant: „Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann“ (Offenbarung 21,2). Der Schmuck des neuen Jerusalem wird Straßen aus Gold, Tore aus Perlen und Grundmauern sein, die mit Edelsteinen bestückt sind.

Was ist der Schmuck der geistlichen Braut Christi? Jeder Prediger, der Trauungen gemäß unserer Tradition durchgeführt hat, hat die Hauptdefinition jenes Schmucks wiederholt vorgelesen. Das dritte Kapitel des ersten Petrusbriefes ist seit Jahrzehnten Teil unserer Trauzeremonie gewesen. Petrus beschreibt den Schmuck wahren christlichen Charakters – Schmuck, den die Heiligen bei der Rückkehr Christi tragen werden.

In seiner Beschreibung stellt Petrus die Merkmale geistlicher Schönheit dem physischen Aussehen gegenüber. Den Frauen sagt Petrus: „Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein wie Haarflechten, goldene Ketten oder prächtige Kleider, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes: das ist köstlich vor Gott“ (1. Petrus 3,3-4).

Ein Mann mag denken, dass diese Beschreibung nur für die christliche Frau gedacht ist. Überlegen wir aber die Worte des Propheten: „Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort“ (Jesaja 66,2).

Die Worte Jesajas und Petrus’ zeigen uns, dass sich Gott den Schmuck eines sanftmütigen, demütigen und ruhigen Geistes am Hochzeitskleid seiner Braut wünscht. Petrus, der anfangs kecke und unbesonnene Jünger, wurde zum weisen und tief bekehrten Apostel, der das ruhige, sichere Vertrauen in seinen Herrn kennengelernt hatte. Wie kein anderer Apostel lehrte Petrus die Botschaft der Ergebenheit in all ihren Formen gegenüber der Autorität – Königen, Landpflegern, Richtern, Arbeitgebern (sowohl guten als auch schlechten) und ebenso untereinander in der christlichen Gemeinschaft.

Dieser Geist war kennzeichnend für die Petrusbriefe. Daran werden wir jedes Jahr durch die Bibelstellen, die beim Passah vorgelesen werden, erinnert. Petrus’ Verständnis gründete sich auf sein Vorbild Jesus Christus.

Wie oft schon haben wir diese Worte gehört? „Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet; der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben“ (1. Petrus 2,21-24).

Dies ist eine Beschreibung des Hochzeitskleids mit seinem Schmuck für die Braut Christi. Der Hochzeitstag rückt immer näher. Wie werden Sie an jenem Tag gekleidet sein?