
Wellen muslimischer Einwanderung verändern den Kontinent vor unseren Augen. Gibt es in der Bibel Hinweise darauf, wohin diese Entwicklung führen könnte?
Von Scott Ashley
In ganz Europa scheint der Durchschnittsbürger der Realität seiner Lage weitaus besser bewusst zu sein als die politischen Eliten, die ihre Länder regieren. Die Unterstützung für einwanderungsfeindliche politische Parteien wächst.
In Europa verschieben sich die Verhältnisse offensichtlich. Ähnlich wie in den USA, wo die Wähler zunehmend frustriert und von ihren politischen Führern abgeschreckt sind, suchen die Europäer nach Alternativen zu einem politischen Establishment, das den Bezug zum Durchschnittsbürger immer mehr zu verlieren scheint.
In Polen und Kroatien haben einwanderungsfeindliche Wähler bereits die Regierungen abgelöst und in Schweden, Frankreich, Dänemark und Griechenland enorme Zugewinne erzielt. In Deutschland rangiert neuerdings die „Alternative für Deutschland“ (AfD) bei manchen Umfragen auf Platz 1, vor der CDU des Kanzlers Friedrich Merz. In den Niederlanden konnte die Partei des Islamkritikers Geert Wilders Zugewinne erzielen. Damit avancierte er zum „Königsmacher“ bei der Regierungsbildung.
Der Unmut einer wachsenden Anzahl von Europäern gilt nicht nur den vielen islamischen Einwanderern, die in den letzten ca. zehn Jahren nach Europa gekommen sind und sich offensichtlich schwer integrieren lassen bzw. lassen wollen. (In Deutschland allein waren es etwa 1,5 Millionen, nachdem Angela Merkel mit ihrer „Wir schaffen das“-Politik eine Grenzöffnung signalisiert hatte.)
Es geht auch um Anhänger des Islams, die seit Langem in Europa leben und Ziel von Bemühungen zur islamischen Radikalisierung sind. Als Beispiel sei der Terroranschlag vom 13. November 2015 in Pariser Restaurants und einem Konzertsaal genannt, bei dem neun Dschihadisten mit automatischen Gewehren, Handgranaten und Sprengstoffwesten 130 Menschen töteten und Hunderte weitere verletzten.
Besonders beunruhigend war die Identität der Attentäter. Die meisten von ihnen waren französische oder belgische Staatsbürger, deren Eltern muslimische Einwanderer waren. Mindestens zwei weitere gehörten zu den Immigranten, die erst sechs Wochen zuvor mit dem Boot über Griechenland nach Europa gekommen waren.
In ganz Europa sind die Menschen zutiefst besorgt darüber, was solche Ereignisse für ihr Leben, ihre Länder und ihre Zukunft bedeuten. Der Kontinent verändert sich vor unseren Augen. Wie könnte die weitere Entwicklung aussehen? Gibt die Bibel uns Hinweise?
Erkenntnisse aus biblischer Prophezeiung und Geschichte
Das elfte Kapitel des Buches Daniel enthält eine detaillierte Prophezeiung der Ereignisse im Nahen Osten, die zur Zeit Daniels begannen und bis zur Wiederkunft Jesu Christi andauern werden, wenn er das Reich Gottes auf Erden errichten wird. Ein großer Teil der Prophezeiung betrifft Personen, die als „König des Nordens” bzw. „König des Südens” bezeichnet werden.
Damit sind die Führer der geopolitischen Mächte nördlich und südlich von Jerusalem gemeint. Jerusalem bildet den Mittelpunkt der biblischen Prophezeiung und steht sowohl mit dem Nahen Osten als auch mit Europa in Verbindung.
Ursprünglich betrafen diese Begriffe die Nachfolger Alexanders des Großen, dessen riesiges Reich nach seinem Tod unter seinen wichtigsten Generälen aufgeteilt wurde. Die beiden daraus resultierenden großen Königreiche mit ihren Zentren in Syrien nördlich und in Ägypten südlich von Jerusalem sollten die Schlüsselmächte sein, auf die sich Daniels Prophezeiung für die nächsten Jahrhunderte konzentrierte.
Der Großteil dieser Prophezeiung hat sich vor vielen Jahrhunderten erfüllt, in der Zeit zwischen Alexander dem Großen und dem Aufstieg des Römischen Reiches. In Vers 40 jedoch springt die Prophezeiung in unsere Zeit, in die „Zeit des Endes“ vor der Wiederkunft Jesu Christi. Was beschreibt dieser Vers? Um das zu verstehen, müssen wir uns gut mit der Geschichte auskennen.
Im 7. und 8. Jahrhundert n. Chr. verbreitete sich der Islam von der Arabischen Halbinsel aus über weite Teile des Nahen Ostens, Ägyptens und Nordafrikas. Im Laufe der Zeit eroberten muslimische Eroberer Spanien, fielen in Frankreich ein und eroberten später große Teile Südosteuropas.
Unterwegs eroberten sie auch Teile Italiens und hielten diese unter ihrer Kontrolle. Im Jahr 846 n. Chr. griffen muslimische Angreifer schließlich Rom selbst an und plünderten den ursprünglichen Petersdom, der sich damals noch außerhalb der Stadtmauern befand.
Eine weitere Welle der islamischen Expansion im 12. Jahrhundert führte zu einer enormen Ausweitung des muslimischen Herrschaftsgebiets. Dieses umfasste nun den größten Teil des nördlichen Drittels des afrikanischen Kontinents, einen Großteil des indischen Subkontinents, einen großen Streifen Südosteuropas, einen Teil des heutigen Südrusslands sowie einige der ehemaligen Sowjetrepubliken.
Jahrhundertelang wurde die islamische Welt von einer Reihe von Kalifen regiert. Der arabische Begriff „Kalif“ bedeutet „Nachfolger“ und bezeichnete in diesem Fall den religiösen und politischen Nachfolger Mohammeds, des Begründers des Islam und dessen größter Prophet. Das Gebiet, über das der Kalif herrschte, wurde als Kalifat bezeichnet. Dieses System existierte bis 1924, als es nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Untergang des Osmanischen Reiches, der letzten Verkörperung des Kalifats, abgeschafft wurde.
Im Laufe der islamischen Geschichte strebten islamische Führer immer wieder danach, die Muslime weltweit unter einem Kalifat zu vereinen und den Islam als dominierende Weltreligion zu etablieren. In den letzten Jahrzehnten forderten sowohl der Al-Kaida-Führer Osama bin Laden als auch die Muslimbruderschaft, aus der Al-Kaida und andere Terrorgruppen hervorgingen, die Wiedererrichtung eines Kalifats.
Im Juni 2014 rief der Islamische Staat, der aus den Trümmern des syrischen Bürgerkriegs sowie dem Zusammenbruch der irakischen Zentralregierung nach dem Abzug der amerikanischen Truppen entstanden war, ein neues Kalifat aus. Kalif wurde Abu Bakr al-Baghdadi.
Tausende Muslime aus aller Welt strömten nach Syrien und in den Irak, um die Wiederherstellung des Kalifats, den lang gehegten Traum vieler Muslime, zu unterstützen. Die Vision des Islamischen Staats von einem neuen Kalifat zeigte sich durch die Einführung der Scharia in den eroberten Gebieten. Seine Kämpfer metzelten jeden nieder, der sich ihnen in den Weg stellte.
Viele Muslime glauben auch an die baldige Ankunft einer messiasähnlichen Figur, die im Islam als Mahdi bezeichnet wird. Er soll in der Endzeit auftreten, die Muslime anführen und die Welt vom Bösen befreien sowie alle Menschen zum Islam bekehren. Einige glauben, dass der Mahdi von Jesus Christus, den sie Isa nennen, begleitet wird. Jesus ist laut dieser Vorstellung Muslim und soll die Christen zwangsweise zum Islam bekehren.
Hindernisse für den Islam
Die Ziele strenggläubiger Muslime können jedoch nur erreicht werden, wenn zuvor mehrere Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Eines davon ist der moderne Staat Israel, der seit seiner Gründung im Jahr 1947 Ziel unerbittlicher Feindseligkeit der islamischen Welt ausgesetzt ist. Aus diesem Grund fordert der Iran, dessen Führer und Millionen seiner Bürger an den Mahdi glauben, immer wieder die Vernichtung Israels.
Ein weiteres Hindernis sind die Vereinigten Staaten von Amerika, die in der islamischen Welt oft als „der große Satan“ bezeichnet werden, sowie Großbritannien, das (zusammen mit Israel) häufig als „der kleine Satan“ bezeichnet wird. Aus diesem Grund rufen islamistische Terrorgruppen regelmäßig zu Angriffen und zum Dschihad, dem „Heiligen Krieg“, gegen Amerika auf.
Und ein weiteres Hindernis auf dem Weg der islamischen Eroberung ist Europa. Vielleicht haben Sie sich gefragt, warum islamistische Terroristenführer wie Osama bin Laden und Abu Bakr al-Baghdadi europäische und amerikanische Soldaten als „Kreuzfahrer“ bezeichneten. Für westliche Ohren klingt das bizarr, doch aus Sicht der Islamisten sind die Kreuzzüge nie wirklich zu Ende gegangen.
Ihrer Ansicht nach sind die von den USA geführten Kriege im Irak und in Afghanistan lediglich eine weitere Phase der Kreuzzüge. Dieser jahrhundertelange Kampf werde erst enden, wenn Europa – das Land, aus dem die Kreuzzüge stammten – besiegt und zum Islam bekehrt ist.
Aufruf zur islamischen Eroberung Europas
Mehrere muslimische Führer haben offen zu einer Eroberung Europas aufgerufen und dargelegt, wie dies erreicht werden kann: notfalls mit Gewalt, aber auch, indem muslimische Einwanderer einziehen und die Macht durch politischen Druck und hohe Geburtenraten übernehmen.
Der libysche Staatschef Muammar Gaddafi, der 2011 von noch radikaleren Kräften gestürzt und getötet wurde, sagte: „Es gibt Anzeichen dafür, dass Allah dem Islam in Europa den Sieg schenken wird – ohne Schwerter, ohne Gewehre, ohne Eroberungen. Die 50 Millionen Muslime Europas werden den Kontinent innerhalb weniger Jahrzehnte islamisieren.“
Yunis al-Astal, Mitglied des palästinensischen Parlaments und muslimischer Geistlicher, prahlte im Jahr 2008 in einer Predigt des von der Hamas betriebenen Fernsehsenders Al-Aqsa mit Folgendem: „So Allah will, wird Rom sehr bald erobert werden, wie es unser Prophet Mohammed prophezeit hat. Heute ist Rom die Hauptstadt der Katholiken bzw. die Hauptstadt der Kreuzfahrer, aber es wird ein Vorposten für die islamischen Eroberungen sein, die sich über ganz Europa ausbreiten werden.“
Und am 11. September 2015 hielt der muslimische Imam Scheich Muhammad Ayed eine Predigt in der Jerusalemer Al-Aqsa-Moschee, der drittheiligsten Stätte des Islam. Darin sagte er:
„Bald werden wir [die Juden und Christen] mit Füßen treten, so Allah will. In ganz Europa sind alle Herzen von Hass gegenüber den Muslimen erfüllt. Aber wir werden Kinder mit ihnen zeugen, denn wir werden ihre Länder erobern – ob es euch gefällt oder nicht, oh Deutsche, oh Amerikaner, oh Franzosen, oh Italiener und all jene wie euch. Nehmt die Flüchtlinge auf! Wir werden sie bald im Namen des kommenden Kalifats einsammeln.“
Der Koran, das heilige Buch des Islam, lobt die Migration als Möglichkeit, den Islam in neue Länder zu verbreiten. In Sure 4, Vers 100 heißt es: „Wer seine Heimat auf dem Weg Allahs verlässt, wird auf der Erde viele Zufluchtsorte und großen Überfluss finden“ (Übersetzung von Dawud).
Während Hunderttausende muslimische Flüchtlinge die beschwerliche und riskante Reise nach Europa auf sich genommen haben, haben wohlhabende muslimische Länder wie Saudi-Arabien, Kuwait, Katar und Oman nur eine vergleichsweise geringe Zahl von ihnen aufgenommen.
Warum? Die Führer dieser Länder befürchten, dass sich unter den Flüchtlingen Terroristen befinden könnten, die ihren eigenen Regimen, wie in Syrien, Probleme bereiten könnten. Das schmutzige kleine Geheimnis ist jedoch, dass diese Länder Europa mit muslimischen Flüchtlingen „überschwemmen“ wollen.
Ja, die Islamisten haben eindeutig das Ziel, Europa zu übernehmen. Sie glauben nicht, dass dies erst in Jahrhunderten geschehen wird. Sie sprechen mittlerweile offen darüber.
Konflikt zwischen Nord und Süd
Lesen wir nun die Prophezeiung in Daniel 11, Vers 40: „Zur Zeit des Endes streitet mit ihm [dem König des Nordens] der König des Südens. Da stürmt der König des Nordens gegen ihn heran mit Wagen und Reitern und mit vielen Schiffen. Er dringt in die Länder ein, überschwemmt sie und rückt vor“ (Einheitsübersetzung; alle Hervorhebungen durch uns).
Dies sagt uns, dass „zur Zeit des Endes“ ein König des Südens mit dem König des Nordens streiten wird. Wer sind diese prophezeiten Gestalten und was bedeutet dies?
Da die Länder südlich von Jerusalem seit Jahrhunderten überwiegend muslimisch sind, wird der König des Südens höchstwahrscheinlich ein Muslim sein. Wie bereits erwähnt, wünschen und erwarten viele Muslime einen islamischen Messias, den Mahdi, oder einen neuen Kalifen, der sie im Kampf gegen den Westen vereint. Beides sind wahrscheinliche Möglichkeiten.
Auch in der arabischen Welt gab es populistische Führer wie Saddam Hussein, Osama bin Laden und Muammar Gaddafi, die sich selbst als Führer der arabischen bzw. der muslimischen Welt betrachteten.
Jeder dieser Führer würde es natürlich begrüßen, wenn der Islam Europa erobern würde. Wir erleben es jetzt mit der massiven muslimischen Einwanderung, den hohen Geburtenraten sowie willkürlicher Gewalt und Terroranschlägen, die die Europäer zur Unterwerfung zwingen sollen.
Wer ist der „König des Nordens“ in der Endzeit?
Wer ist in Daniel 11 der König des Nordens? Auch hier benötigen wir den historischen Hintergrund, um diese Prophezeiung zu verstehen.
In der Antike wurden die Länder der Könige des Nordens dem Römischen Reich einverleibt. Weitere Prophezeiungen in den Kapiteln 2 und 7 des Buches Daniel beschreiben eine Reihe von Reichen, die in Daniels Tagen begannen und bis zum Ende der menschlichen Selbstherrschaft auf der Erde andauern werden. Die Geschichte zeigt deutlich, dass es sich dabei in dieser Reihenfolge um das babylonische, persische, griechische und Römische Reich handelte.
Diese Prophezeiungen zeigen, dass das Römische Reich bei der Wiederkunft Jesu Christi in wiederauferstandener Form existieren wird (siehe Daniel 2,42-44; Daniel 7,23-27). Während Muslime seit Jahrhunderten von einer vereinten islamischen Welt träumen, sehnen sich auch die Europäer nach einem vereinten Europa. Manche beschreiben dieses Ziel sogar mit dem Begriff „Vereinigte Staaten von Europa“.
Seit dem Untergang des Römischen Reiches vor Jahrhunderten verkündeten verschiedene Könige, Kaiser und Despoten offen ihren Wunsch, dieses Reich neu zu errichten. Aus diesem Wunsch heraus entstand vor Jahrzehnten die heutige Europäische Union (EU), die in jeder Hinsicht eine bedeutende Wirtschaftsmacht ist und in wichtigen Bereichen mit Amerika konkurriert.
Und die Prophezeiungen der Bibel offenbaren auch, dass eine neue Supermacht mit europäischem Zentrum entstehen wird – möglicherweise als Auswuchs der gegenwärtigen Europäischen Union. Diese erscheint in ihrer jetzigen Form politisch zu schwach und gespalten, um dem gegenwärtigen Druck auf unbestimmte Zeit standhalten zu können.
In der Offenbarung wird diese neue Supermacht prophetisch als eine Kreatur mit zehn Hörnern dargestellt. Sie stellt ein Bündnis von zehn Führern von Nationen oder Nationengruppen dar, die „ihre Kraft und Macht“ einem anderen Führer namens „das Tier“ geben werden (Offenbarung 17,12-13).
Der zeitliche Rahmen hierfür liegt kurz vor der Wiederkunft Jesu Christi (Offenbarung 17,14), denn diese Vereinigung wird „gegen das Lamm kämpfen“. Der Anführer dieser Endzeit-Supermacht und der König des Nordens scheinen ein und dieselbe Person zu sein, da auch der König des Nordens im selben Zeitrahmen, der sogenannten „Zeit des Endes“, sein Ende findet (Daniel 11,40. 45).
Wichtige Trends, die Sie im Auge behalten sollten
Zusammenfassend liefert uns die Prophezeiung in Daniel 11 die folgenden Schlüssel:
• Bemühungen, die muslimische und arabische Welt oder eine von beiden unter einem einzigen Kalifat oder Führer zu vereinen,
• anhaltende Bemühungen der islamischen Welt, Europa durch Gewalt, Migration oder eine Kombination aus beidem zu übernehmen,
• Veränderungen im europäischen Denken hin zu einwanderungsfeindlichen Politikern und Parteien, die in einer stärkeren europäischen Einheit sowie militärischer und wirtschaftlicher Macht gipfeln und letztlich eine bevorstehende militärische Invasion Ägyptens, Libyens und Israels vorbereiten – ein Krieg, der sich ausweiten und die Menschheit mit der Auslöschung bedrohen wird.
Wir leben in zunehmend gefährlichen Zeiten! Wir von der Zeitschrift Gute Nachrichten möchten Ihnen dabei helfen, diese schwierigen Zeiten zu meistern. Lesen Sie Gute Nachrichten, um besser auf das vorbereitet zu sein, was vor Ihnen liegt. Beten Sie mit uns zu Gott: „Dein Reich komme!“
Nicht ewig Feinde
Trotz der besten Bemühungen der Beteiligten in dem gegenwärtigen Friedensprozess im Nahen Osten ist die friedliche Koexistenz von arabischen Nationen mit dem jüdischen Staat schwierig. Jedoch waren Araber und Juden nicht immer Feinde.
Kurz nach dem Tod Mohammeds 632 n. Chr. begann ein arabischer Siegeszug über weite Teile der damaligen Welt. Bald besaßen sie Nordafrika, Arabien, Palästina, Persien, Sizilien, Süditalien und große Teile der Türkei und Spaniens. In den nachfolgenden Jahrhunderten war die arabische Kultur im Vergleich zu ihrem europäischen Gegenstück um einiges fortschrittlicher.
In seinem Buch History of Western Philosophy beschreibt Bertrand Russell, wie die Juden unter den Arabern gediehen. Nach seiner Beschreibung der Judenverfolgungen in Europa und des entsprechenden Mangels an jüdischen kulturellen Beiträgen stellt Russell fest: „In mohammedanischen Ländern hingegen wurden die Juden in den meisten Zeitabschnitten in keiner Weise schlecht behandelt. Besonders im maurischen Spanien trugen sie zur Bildung bei ... [Als] die Christen Spanien wieder eroberten, waren es größtenteils die Juden, die ihnen die Bildung der Mauren vermittelten. Gebildete Juden, die Hebräisch, Griechisch und Arabisch sprachen und mit der Philosophie des Aristoteles vertraut waren, teilten ihre Erkenntnisse mit den weniger Gebildeten“ (George Allen & Unwin Ltd., London, 1969, Seite 324).
Europas Wiederentdeckung vieler griechischer Texte durch Araber und Juden führte schließlich zur Renaissance und dem Aufstieg der europäischen Kultur. Die Zusammenarbeit unter Europäern, Arabern und Juden wäre sehr vorteilhaft. Ihre Nachkommen werden unter der kommenden Herrschaft Jesu Christi endlich lernen, in Frieden und Zusammenarbeit miteinander auszukommen.