Herrschaft auf Erden:
Das Beste steht uns noch bevor

Ein Großteil der Geschichte ist eine Aufzeichnung gescheiterter Regierungen. Aristokratie, Demokratie, Monarchie, Diktaturen diverser Art und andere wurden ausprobiert, aber die perfekte Herrschaft hat es noch nicht gegeben. Doch sie kommt! Wie wird sie aussehen?

Von Jerold Aust

Eine einfache Charakterisierung menschlicher Regierungen findet sich im berühmten Ausspruch des britischen Lord Actons in seinem Brief an Bischof Mandell Creighton vom 5. April 1887: „Macht hat die Neigung, zu korrumpieren, absolute Macht, absolut zu korrumpieren.“ Damit hatte Acton eigentlich Papst Alexander VI. im Sinn. Sein geflügeltes Wort trifft aber genauso gut auch auf profane Herrscher zu.

Lange vor Lord Acton traf diese Feststellung ebenso auf die alten Griechen und Römer zu. Ihre Versuche, eine ideale Regierungsform einzuführen, sind den gleichen Schwächen zum Opfer gefallen, wie es bei allen anderen Versuchen der Fall war.

Der australische Historiker R. F. Tapsell schrieb über Griechenland: „Im heroischen Zeitalter des antiken Griechenlands gab es der Legende nach etliche regionale Königreiche und Stadtkönigreiche, aber im 7. Jahrhundert v. Chr., als klare historische Details aufzutauchen beginnen, waren fast alle griechischen Städte Republiken, auch wenn sie oft in der Praxis von semi-monarchischen Tyrannen regiert wurden“ (Monarchs, Rulers, Dynasties, and Kingdoms of the World, Seite 59).

„Perikles kam 461 v. Chr. durch das urbane Segment der Athener Bürgerbevölkerung an die Macht. Perikles führte zwei Prinzipien, die bereits in der Athener Verfassung etabliert worden waren, zu ihrem logischen Schlusspunkt: die Wahl von Verwaltungsbeamten durch das Los und die Vormachtsstellung der Versammlung.

Als drittes Prinzip führte er die Zahlungen (aus dem Reichsvermögen) für den öffentlichen Dienst ein. Auf dieser Grundlage bezog die perikleische Demokratie den Durchschnittsbürger mehr in eine aktive Regierungsrolle mit ein als jemals zuvor oder seither“ (Encyclopedia Americana, „Greek City-State Civilization; Athenian Empire“, 2004, Band 13, Seite 395).

„Die perikleische Demokratie stellte damit die weitestmögliche Streuung von politischer Macht innerhalb der Bürgergemeinschaft dar, welche aber immer noch eine privilegierte Minderheit darstellte (zahlenmäßig waren das etwa 43 000). Davon ausgeschlossen waren Frauen (ungefähr 43 000), ausländische Bewohner (ungefähr 28 500) und Sklaven (ungefähr 110 000), von der Bevölkerung des athenischen Reiches außerhalb von Attika ganz zu schweigen.

In Wirklichkeit wurden die politischen Entscheidungen aber von ,Führern des Volkes‘ getroffen, die eine moralische Vorherrschaft etablierten sowie ihre eigene Stimmenmehrheit bei Debatten in der Versammlung. Der Athener Historiker Thukydides sagt, dass unter der Führung des Perikles das, was dem Namen nach eine Demokratie war, in Wirklichkeit zu einer Einmannherrschaft wurde“ (ebenda).

Im alten Griechenland führte eine fehlende Dimension zum Niedergang.

Die Römer und ihre Republiken

Was Rom anbelangt, fasst R. F. Tapsell die Geschichte folgendermaßen zusammen: „Laut Tradition wurde die Stadt Rom im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet und bis zur Errichtung einer Republik im Jahr 509 v. Chr. von Königen regiert. Dabei entwickelte es sich von einem kleinen Stadtstaat zu einer Macht, die im 3. Jahrhundert v. Chr. bereits einen Großteil Italiens unter ihrer Kontrolle hatte und diese bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. auf den gesamten Mittelmeerraum ausdehnte.

Gegen Ende jenes Jahrhunderts wurde Augustus Cäsar, wenn auch nicht namentlich, zum monarchischen Herrscher des Staates und begründete ein Reich, das mehr oder weniger intakt blieb, bis es sich im 4. Jahrhundert n. Chr. in eine östliche und westliche Hälfte aufspaltete“ (Tapsell, Seite 115).

„Die Einrichtungen Roms wurden zuerst unter königlicher Herrschaft und dann während der Republik von einer Aristokratie geformt, die die Eroberung Italiens und des Mittelmeerraums steuerte. Im letzteren Teil dieser republikanischen Phase haben parteiische Machtkämpfe unweigerlich zu der Herrschaft eines einzigen Mannes geführt, eine Herrschaft, die Julius Cäsar ermöglichte und die sein Erbe Augustus akzeptabel machte. Die Nachfolger von Kaiser Augustus übten die absolute Macht aus, die sie von ihm ererbt hatten. In ihren Händen wurde diese Macht jedoch despotisch“ (Encyclopedia Americana, Stichwort „Ancient Rome“, 2004, Band 23, Seite 700).

Gegen Ende von Roms republikanischer Phase endeten Parteikämpfe oft im Bürgerkrieg, in dem reformorientierte Führer Anschlägen zum Opfer fielen. Ein Beispiel dafür ist Tiberius Gracchus, ein Volkstribun, der es auf sich nahm, das landwirtschaftliche Problem zu lösen. Mächtige Führer, die dabei Besitztümer verloren hätten, leisteten ihm Widerstand und er kam dann in einem Aufruhr im Jahr 133 v. Chr. ums Leben.

Gaius Gracchus, der Bruder des Tiberius und zwei Jahre lang ein erfolgreicher Volkstribun, rührte an Empfindlichkeiten, als er eine ganze Reihe von gesetzlichen Verfügungen vorschlug, die Missbräuche eindämmen und ihm politische Vorteile bringen sollten. Er wurde im Jahr 121 v. Chr. zum öffentlichen Feind erklärt und fiel einem Attentat zum Opfer.

Griechenland und Rom waren über große Zeiträume Republiken, in denen ausgewählte Repräsentanten gemäß der Gesetze regierten. Gelegentlich handelten einige Regierungen demokratischer, obwohl ihre Form der Demokratie nicht mit dem vergleichbar war, was wir heute darunter verstehen. Am Ende waren aber alle aufeinanderfolgenden Regierungen Griechenlands und Roms von menschlicher Selbstsucht und einer Gier nach mehr Macht motiviert. Einige stellten diese Gier offen zur Schau, während andere sich den Anschein gaben, eher als Wohltäter des Volkes zu handeln.

Später in der römischen Geschichte sahen sich die Kaiser als mit göttlicher Autorität über ihre Untertanen ausgestattet. Von Augustus Cäsar (27 v. Chr.) bis zu Konstantin dem Großen (324-327 n. Chr.) wurden die Kaiser als quasi göttliche Wesen verehrt.

Ein neuer Versuch in der Neuen Welt

Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung des Jahres 1776 und die anschließende Gründung einer Republik in der Neuen Welt waren wieder ein Versuch, eine ideale Regierungsform zu schaffen. Der französische politische Denker, Historiker und Schriftsteller Alexis de Tocqueville, der im frühen 19. Jahrhundert die neue Republik besuchte und ihre Menschen beobachtete, war von dem amerikanischen Experiment tief beeindruckt.

Der britische Historiker Paul Johnson sagt über Tocquevilles USA-Besuch: „Aus einem Land stammend, in dem der Machtmissbrauch durch den Klerus den Antiklerikalismus hat endemisch werden lassen, war er erstaunt, ein Land vorzufinden, wo dieser praktisch unbekannt war. Zum ersten Mal erlebte er das Christentum nicht als totalitäre Gesellschaft verkörpert, sondern als eine grenzenlose Gesellschaft, eine konkurrenzfähige Gesellschaft, die eng mit der Freiheit und dem Marktsystem der säkularen Welt verheiratet war“ (A History of the American People, 1997, Seite 390).

Tocqueville erkannte einerseits, dass religiöse Überzeugung den Unterbau der republikanischen Regierung Amerikas bildete. Andererseits war der „religiöse“ Einfluss des Staates selbst minimal, was für ihn eine große Quelle moralischer Stärke darstellte. Tocqueville schrieb dazu: „Eine der glücklichsten Konsequenzen der Abwesenheit von Regierung (wenn ein Volk so glücklich ist, in der Lage zu sein, ohne diese auszukommen, was selten ist), ist die Entwicklung von individueller Stärke, die unweigerlich daraus folgen muss.

Jeder Mensch lernt so, zu denken und für sich selbst zu handeln, ohne sich auf die Unterstützung einer äußeren Kraft zu verlassen, die, ganz gleich für wie wachsam man sie halten mag, nie alle sozialen Bedürfnisse befriedigen kann. Der Mensch, der so daran gewöhnt ist, sein Wohlergehen nur durch seine eigenen Bemühungen zu erreichen zu suchen, erhebt sich damit seiner eignen Auffassung nach, aber auch nach Auffassung der anderen; seine Seele wird gleichzeitig größer und stärker“ (Johnson, Seite 390).

Die neue amerikanische Regierungsform bot ihren Bürgern das Recht, sich selbst zu regieren. Die europäischen Regierungen waren dagegen keine Demokratien. Sie waren hauptsächlich Monarchien, wo Könige oder Königinnen so regierten, wie es ihnen beliebte und das nicht selten zum Nachteil der Regierten.

„Die Staatsmänner Europas, erfahren in der Politik an den Königshöfen, zwinkerten einander wohl wissend zu und sagten voraus, dass das seltsame amerikanische Experiment im Höchstfall einige wenige Jahre überdauern würde – dass sich ein starker Präsident weigern würde, sich den Wünschen der Wahlmänner zu beugen und sich selbst zum König auf Lebenszeit machen würde, oder dass ein schwacher Präsident noch bevor seine vier Jahre abgelaufen waren durch eine Revolution aus dem Amt gejagt werden würde. Sie hatten Unrecht“ (David Whitney und Robin Whitney, The American Presidents, Vorwort, 1993).

Die ersten Siedler in der Neuen Welt zeigten bei dem Entwurf und der Entwicklung ihrer Regierungsform Weitsicht. Trotzdem fehlte etwas. Die amerikanische Geschichte zeigt die Probleme auf, die sich bei dieser Art Demokratie entwickeln, und die geradezu einen Ruf nach der fehlenden Dimension für eine gute Regierung herausfordern.

Alle Regierungen haben im Laufe der Geschichte an einem Mangel dieser gleichen fehlenden Dimension gelitten. Selbst bei den besten menschlichen Regierungen und menschlichen Absichten wird es Menschen geben, die sich entweder weigern, sich selbst zu regieren oder sich als unfähig dazu erweisen werden.

Außerdem wird es Menschen geben, die das System zu ihrem eigenen Vorteil missbrauchen. Die Freiheit, die ein System der offenen Marktwirtschaft bietet, nutzen einige z. B. als Gelegenheit zum Raubkapitalismus aus. Wie soll der Mensch eine perfekte Regierung schaffen, wenn er nicht in der Lage ist, sich selbst zu beherrschen?

Jüngste Experimente

Im Laufe der nachfolgenden Geschichte wurden Könige des Öfteren abgesetzt, manchmal in blutigen Revolutionen wie in Frankreich, wo König Louis XVI. 1793 in Paris enthauptet wurde oder wie in Russland, wo Revolutionäre das autokratische Regime von Zar Nicholas II. zu Fall brachten. Er und seine Familie wurden dann 1918 von einem bolschewistischen Erschießungskommando im Keller des Hauses, in dem sie gefangen gehalten worden waren, ermordet.

Im 20. Jahrhundert kamen der Kommunismus und der Sozialismus auf und verhießen eine Lösung für die großen Ungerechtigkeiten, die unter früheren Regierungsformen geherrscht hatten.

Es ist wenig überraschend, dass einige der schlimmsten Pogrome aller Zeiten stattfanden, als kommunistische Regierungen ihre eigenen Landsleute millionenfach töteten, wie das in Russland unter Joseph Stalin, in China unter Mao Tse-tung und in Kambodscha unter Pol Pot geschah. Solche Massaker, von Tyrannen an der eigenen Bevölkerung vollzogen, sind Beispiele für die schlimmsten Exzesse menschlicher Regierungen.

Selbst wenn wir solche blutigen Ideologien wie den faschistischen Imperialismus weglassen, sind die schädlichen Auswirkungen menschlicher Regierungen offensichtlich. Allzu oft haben sie zum Tod vieler Unschuldiger und zu wahren Blutströmen geführt. Ganz gleich um welche Art von Regierung es sich handelte, immer war menschliches Leben gefährdet, lebten die Menschen in Gefahr.

Es gab jedoch eine menschliche Regierung, die in ihrem frühesten Stadium teilweise als Modell dafür angesehen werden kann, wie eine gute Regierung ihren Bürgern dienen kann: das alte Israel unter König Salomo.

Eine beispielhafte Regierung

Salomos Regentschaft begann als die friedlichste und wohlhabendste israelitische Monarchie aller Zeiten. „So war der König Salomo größer an Reichtum und Weisheit als alle Könige auf Erden. Und alle Welt begehrte, Salomo zu sehen, damit sie die Weisheit hörten, die ihm Gott in sein Herz gegeben hatte. Und jedermann brachte ihm jährlich Geschenke, silberne und goldene Geräte, Kleider und Waffen, Spezerei, Rosse und Maultiere . . . Und der König brachte es dahin, dass es in Jerusalem so viel Silber gab wie Steine und Zedernholz so viel wie wilde Feigenbäume im Hügelland“ (1. Könige 10,23-27).

Salomo trat sein hohes Amt mit Demut an und strebte nur danach, was zum Vorteil seines Volkes war. In einem Gebet an Gott zu Beginn seiner Herrschaft kommt seine innere Haltung klar zum Ausdruck:

„Nun, Herr, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David statt. Ich aber bin noch jung, weiß weder aus noch ein. Und dein Knecht steht mitten in deinem Volk, das du erwählt hast, einem Volk, so groß, dass es wegen seiner Menge niemand zählen noch berechnen kann. So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten?“(1. Könige 3,7-9; alle Hervorhebungen durch uns).

Wie reagierte Gott auf Salomos Gebet? „Das gefiel dem Herrn gut, dass Salomo darum bat. Und Gott sprach zu ihm: Weil du darum bittest und bittest weder um langes Leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, zu hören und recht zu richten, siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird. Und dazu gebe ich dir, worum du nicht gebeten hast, nämlich Reichtum und Ehre, sodass deinesgleichen keiner unter den Königen ist zu deinen Zeiten“ (1. Könige 3,10-13).

Gottesfürchtige Demut ermöglichte es Salomo, Gottes Unterweisung anzunehmen. Deswegen segnete Gott ihn für seine Einstellung und sein Handeln.

Aber Salomo war wie so viele Herrscher vor und nach ihm nur Mensch gewesen. Leider ist er im Laufe der Zeit den Verlockungen fremder Frauen, dem Glanz materiellen Erfolgs und dem Beifall seiner Mitmenschen erlegen.

„Aber der König Salomo liebte viele ausländische Frauen . . . Er hatte siebenhundert Hauptfrauen und dreihundert Nebenfrauen; und seine Frauen verleiteten sein Herz. Und als er nun alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu . . . Der Herr aber wurde zornig über Salomo, dass er sein Herz von dem Herrn, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal erschienen war und ihm geboten hatte, dass er nicht anderen Göttern nachwandelte . . . Darum sprach der Herr zu Salomo: Weil das bei dir geschehen ist und du meinen Bund und meine Gebote nicht gehalten hast, die ich dir geboten habe, so will ich das Königtum von dir reißen und einem deiner Großen geben“ (1. Könige 11,1-4. 9-11).

Trotzdem könnte der frühe Teil von Salomos Regentschaft wegen seiner Sorge um das Wohl des Volkes statt um sich selbst als ein Vorläufer der bevorstehenden vollkommenen Regierung angesehen werden. Die kommende, allerbeste Regierung ist Gottes Regierung unter der Führung Jesu Christi nach seinem zweiten Kommen. In Christi Regierung werden wir die Dimension erkennen können, die bei allen menschlichen Regierungen gefehlt hat.

Die kommende Herrschaft Jesu Christi

Die ideale Regierung wurde der Menschheit in der Gestalt von Jesus Christus noch vor Anbeginn der Welt verheißen. Bevor die ersten Menschen erschaffen wurden, war Jesus bereits der Menschheit verheißen worden (2. Timotheus 1,9). Durch ihn, den kommenden König der Könige und Herrn der Herren, wird die ideale Regierung die ganze Erde umfassen.

Jesus lehrte seine Apostel die grundlegenden Prinzipien des gottesfürchtigen Regierungsstils, auch wenn sie diesen zuerst nicht verstanden. Einmal stritten sie sich darüber, wer neben Christus zur höchsten Position aufsteigen würde. Jesus wies sie auf ihre irregeleiteten Vorstellungen von Herrschaft hin:

„Jesus rief sie zu sich und sprach: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele“ (Matthäus 20,25-28).

Der Schlüssel zum rechten Regieren, sagte Jesus, besteht darin, anderen statt sich selbst zu dienen. Das ist im Wesentlichen wahre Liebe, so wie sie die Bibel definiert – sich mehr um andere zu sorgen als um sich selbst. Leider ist das das Gegenteil von dem, wie wir normalerweise denken und handeln. Wir sind praktisch von Geburt an darauf konditioniert, zuerst an uns selbst zu denken, statt an andere. Wir müssen diese Tendenz überwinden, wenn wir wirklich so wie Christus werden wollen.

Das ist für diejenigen besonders wichtig, die wie Salomo eine Führungsaufgabe haben. Der Apostel Paulus betonte die Wichtigkeit von Ehrlichkeit sich selbst gegenüber: „Gingen wir mit uns selbst ins Gericht, dann würden wir nicht gerichtet. Doch wenn wir jetzt vom Herrn gerichtet werden, dann ist es eine Zurechtweisung, damit wir nicht zusammen mit der Welt verdammt werden“ (1. Korinther 11,31-32; Einheitsübersetzung).

Es ergibt sich von selbst, dass derjenige, der sich selbst regiert, am besten regiert. Johann Wolfgang Goethe meinte: „Welche Regierung die beste sei? Diejenige, die uns lehrt, uns selbst zu regieren.“ Der große indische Führer der Gewaltfreiheit Mahatma Gandhi merkte an: „Eine gute Regierung ist kein Ersatz für Selbstbeherrschung.“

Das Beste steht uns noch bevor

Es gibt eine Regierungsform, die der Mensch noch nie in größerem Umfang ausprobiert hat. Ihr Oberhaupt wird das Wesen sein, das sein Leben für die Menschen opferte (Johannes 3,16-17).

Diese Regierung wurde der Menschheit vor Tausenden von Jahren versprochen: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth“ (Jesaja 9,5-6).

Bei Jesu Wiederkehr wird Gottes Regierung alle menschlichen Regierungen ablösen. Sie werden alle völlig von dieser Erde verschwinden. Der Prophet Daniel beschrieb dieses Ereignis in einer Prophezeiung zur Zeit des babylonischen Königs Nebukadnezar: „Zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben“ (Daniel 2,44).

Christus wird bei seiner Wiederkehr nicht mit den menschlichen Herrschern dieser Welt zusammenarbeiten. Sie sind alle zu fest verwurzelt in den Wegen dieser Welt. Stattdessen wird er alle menschlichen Regierungen auflösen und ersetzen.

Diese Weltregierung – das kommende Reich Gottes – war Jesus so wichtig, dass sie vor 2000 Jahren das Hauptthema seiner Botschaft an die Menschen war. Was sagte er nämlich, als er anfing, öffentlich zu predigen? „Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (Markus 1,14-15).

Das Reich Gottes als Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch die Reden und Gespräche Jesu Christi. Das Bibellexikon Zondervan Pictorial Encyclopedia of the Bible stellt dazu folgendes fest: „Das Wort ,Reich‘ kommt 55-mal bei Matthäus, 20-mal bei Markus, 46-mal bei Lukas und 5-mal bei Johannes vor. Berücksichtigt man dabei die Benutzung dieses Wortes für weltliche Königtümer und für die Parallelstellen mit gleichem Inhalt, wird der Ausdruck ,Reich Gottes‘ mit verwandten Ausdrücken wie ,Himmelreich‘, ,sein Reich‘ ca. 80-mal benutzt“ (Band III, Zondervan Verlag, 1976, Seite 804).

Jesus sprach fast dreimal so oft über das Reich Gottes wie über die Liebe! „Diese Statistiken zeugen von der großen Wichtigkeit des Konzepts in der Lehre Jesu . . . Es kann daher kaum angezweifelt werden, dass der Ausdruck ,Reich Gottes‘ das Hauptthema seiner Lehre darstellt“ (ebenda, Seite 804).

Das Reich Gottes war für Jesus so wichtig, dass er in der Bergpredigt seine Nachfolger ermahnt hat, das Reich Gottes als oberstes Lebensziel zu setzen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6,33).

Wie wichtig ist Ihnen das Reich Gottes?

Ob Sie es glauben oder nicht: Sie können an dieser kommenden Weltregierung Anteil haben! Der Apostel Paulus sagte, dass die wahren Nachfolger Jesu Christi in der kommenden Zeit „die Welt richten [Entscheidungen im Hinblick auf die Welt treffen] werden“ (1. Korinther 6,2).

Jesus Christus ist heute dabei, seine wahren Nachfolger so anzuleiten bzw. umzugestalten, dass sie gerechte Urteile fallen können. Es sind Urteile, die sich auf sein Wort und seine Gebote gründen. Wenn Jesu treue Diener bei seiner Wiederkehr verwandelt werden (1. Korinther 15,50-54), haben sie dann die Gelegenheit, als Lehrer während Jesu tausendjähriger Herrschaft auf Erden Milliarden von Menschen zu dienen (Offenbarung 20,4; 1,6).

Ja, eine Weltregierung kommt, die ganz anders sein wird als alles, was die Welt je erlebt hat. Das Reich Gottes wird alle menschlichen Regierungen ersetzen, die von Anbeginn an zum großen Teil von selbstsüchtigen menschlichen Interessen geprägt waren.

Die beste Weltregierung ist die gleiche gute und gottesfürchtige Regierung, die Jesus im Sinn hatte, als er seine Jünger in Matthäus 6, Vers 10 beten lehrte: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“

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Auf welche Weise wird Gottes Herrschaft auf Erden anders sein?

Die Prophezeiungen der Bibel weisen auf die Unterschiede zwischen menschlicher Herrschaft und der Herrschaft Jesu Christi hin. Jesus wird mit Gerechtigkeit gemäß göttlicher Gesetze regieren und nicht zulassen, dass irgendwelche politischen Parteien oder Politiker weiterhin eine ungerechte Herrschaft über die Menschen ausüben (Jesaja 11,1-5; Daniel 2,44).

Der unsichtbare „Gott dieser Welt“, Satan der Teufel, wird von der Menschheit entfernt werden und nicht länger in der Lage sein, die Menschen zu falschem Denken und Handeln zu beeinflussen (Offenbarung 20,1-2).

Die gesamte Menschheit wird den einzig wahren Gott seine Lebensweise kennenlernen (Jesaja 11,9). Die Menschen werden nicht länger durch falsche religiöse Vorstellungen verführt sein, die zu Spaltungen führen und dadurch Schaden anrichten (2. Korinther 11,4. 14-15).

Gottes vollkommenes Gesetz, das uns von schädlichen Gewohnheiten befreit, wird überall geltendes Recht sein. Alle Menschen werden es beachten und die Segnungen genießen, die das Halten des Gesetzes hervorruft (Jesaja 2,2-4).

Gottes Geist wird der gesamten Menschheit zur Verfügung stehen und es ermöglichen, den wahren Gott wirklich zu erkennen und im Verstand und Herzen geistlich bekehrt und verändert zu werden (Jeremia 31,34; Hebräer 8,10-12).

Durch göttliche Heilung werden alle Krankheiten, körperliche Leiden und Verletzungen behoben werden (Jesaja 35,5-6; Jeremia 30,17).

Privateigentum wird respektiert werden. Die Menschen werden sich keine Sorgen machen müssen, dass ihr Eigentum auf mutwillige und ungesetzliche Weise entwendet wird (Micha 4,4).

Gott wird die Welt mit fruchtbarem Boden segnen. Das Wetter wird zu jeder Jahreszeit gut sein und zu reicher Ernte führen (Amos 9,13). Es wird überall reines Wasser geben. Die Wüsten werden fruchtbar werden (Jesaja 35,6-7).

Die ganze Welt wird den Weg zu persönlichem und weltweitem Frieden lernen und daher Frieden erleben und genießen (Jesaja 2,4).

Die vier Komponenten einer Regierung

Eine Regierung setzt sich aus vier grundlegenden Komponenten zusammen: einem Herrscher, Untertanen, einem Staatsgebiet und Gesetzen.

Der kommende Messias ist der große Herrscher, der da kommen soll: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit [vgl. dazu Johannes 12,48] von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth“ (Jesaja 9,5-6; vgl. auch Jesaja 11,1-5).

Die gesamte Menschheit wird Jesus untertan sein: „In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über die Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen . . . und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des Herrn gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem“ (Micha 4,1-2).

Das Hoheitsgebiet der Regierung Jesu Christi wird die gesamte Erde sein: „Dann wird der Herr König sein über die ganze Erde“ (Sacharja 14,9; Einheitsübersetzung).

Das Gesetz Gottes wird überall das Landesgesetz sein und von allen anerkannt werden: „So spricht Gott der Herr: . . . Ich will ihnen ein anderes Herz geben und einen neuen Geist in sie geben und will das steinerne Herz wegnehmen aus ihrem Leibe und ihnen ein fleischernes Herz geben, damit sie in meinen Geboten wandeln und meine Ordnungen halten und danach tun“ (Hesekiel 11,17-20).