Die neue Weltunordnung:
Wohin führt sie uns?

Warum scheint die Welt im Chaos zu versinken? Können wir die Kräfte der Anarchie zurückdrängen? Ist es möglich, den Kurs unserer auf Abwege geratenen Zivilisation zu ändern und unsere Probleme zu lösen? Leider scheinen wir keine Ahnung von den unsichtbaren geistlichen Kräften zu haben, die in unserer Welt wirksam sind. Darüber hinaus lehnen wir die Quelle ab, die die einzigen machbaren Lösungen für die Probleme unserer Zeit bietet.

Von John Ross Schroeder

Die Tragödien, die sich in unserer von Kriegen zerrütteten Welt ereignen, verstärken sich jedes Jahr. Beispielsweise beschreibt The Times in London das „heimliche Massaker“ in Sri Lanka, bei dem „20 000 Zivilisten beim entscheidenden Angriff Sri Lankas auf die Tamilen-Tiger getötet wurden“ (29. Mai 2009). Der Artikel führt weiter aus, dass die wahre Opferzahl das Dreifache der offiziellen Angaben ausmacht. Die Todesfälle erfolgten durch eine wahllose Bombardierung dicht bevölkerter Flüchtlingsgebiete.

Der Artikel auf der Titelseite und zwei Innenseiten mit Fotos zeigen die schrecklichen Fakten, die Enthüllungsjournalisten aufgedeckt haben. Darin wird berichtet, wie „Sri Lanka durch den UNO-Rat für Menschenrechte für unschuldig von jeglichem Fehlverhalten erklärt wurde“.

Ein weiterer Artikel erläutert, dass „die Unterstützung für diese tief greifend fehlerhafte Resolution von den üblichen Verdächtigen kam – China, Russland, Indien, Pakistan und einer Reihe asiatischer und islamischer Staaten, die entschlossen sind, den Rat davon abzuhalten, jemals Menschenrechtsverletzungen in ihrem eigenen oder irgendeinem Land zu untersuchen“.

Solche und weitere Schreckensnachrichten werfen die Frage auf: Wohin bewegt sich die Welt? Was läuft hier eigentlich ab?

Unsere Welt am Abgrund

Die Propheten in unserer heutigen Welt – informierte Autoren und Journalisten – sehen alarmierende Zeichen. Der Autor und Pädagoge James Martin, Gründer des „Institute for Science and Civilization“ an der Universität Oxford, spricht diese ernste Warnung aus: „Zu Beginn des 21. Jahrhunderts befindet sich die Menschheit auf einem unhaltbaren Kurs – einem Kurs, der, wenn er nicht geändert wird, zu Katastrophen und schwerwiegenden Konsequenzen führen wird. Das könnte das letzte Jahrhundert der Menschheit sein – oder ein Jahrhundert, in dem die Menschheit zu einer überaus spektakulären Zukunft aufbricht“ (The Meaning of the 21st Century, 2007, Vorwort).

Die Wahlmöglichkeiten und die Alternativen der Menschheit verringen sich zusehends. Intelligente Beobachter des Weltgeschehens erkennen, dass wir unsere Lebensweise bald ändern müssen. Sonst werden wir uns damit konfrontiert sehen, um unsere reine Existenz in einer gebrochenen und gestörten Welt zu ringen. Entweder uns läuft die Zeit schnell davon oder wir haben den gefürchteten Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt.

Der Historiker und Experte für Zeitgeschehen Robert Harvey hat schon früher eine ernsthafte Warnung veröffentlicht: „Es sei denn, etwas wird unternommen, während das warme Leuchten des Sonnenuntergangs des 20. Jahrhunderts vom fahlen Morgenlicht des 21. Jahrhunderts abgelöst wird, oder wir werden dem gleichen Horizont von weltweitem Schrecken, den unsere Urgroßväter erleben mussten, ins Auge schauen. Diesmal wird der Anblick atomarer Art sein. Die Welt ist zu einem viel gefährlicheren Ort geworden, als sie es fast ein halbes Jahrhundert lang war“ (Global Disorder, 2003, Seite xxxii).

Der tschechische Patriot und ehemalige Präsident Vaclav Havel vertritt die Ansicht, dass „kulturelle Konflikte zunehmen und heute gefährlicher als jemals zuvor in der Geschichte sind“ (zitiert in Samuel Huntington, The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order, 1997, Seite 28).

Hoffnungsvolle Euphorie erweist sich als Täuschung

Nach dem Fall der Berliner Mauer 1989, dem anschließenden Zerfall der Sowjetunion und dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa haben führende Politiker wie der frühere amerikanische Präsident George H. W. Bush (1988-1992) voller Hoffnung von einer „neuen Weltordnung“ gesprochen.

Die damit einhergehende Euphorie in den Medien erinnerte an eine ähnliche Stimmung, wie sie nach dem Ende des Ersten Weltkriegs (1914-1918) herrschte – der Krieg, der angeblich „allen Kriegen ein Ende setzen“ sollte. Der Philosoph und Autor Frances Fukuyama nannte die bisherige schlimme Geschichte der Menschheit „das Ende der Geschichte“.

Damit meinte er, dass der Menschheit nun angeblich ein Übergang in eine liberale Utopie bevorstand. Ca. 30 Jahre später glaubten viele, dass die Vereinten Nationen nun endlich mit ihren Friedensmissionen und -resolutionen ein neues Zeitalter der Harmonie unter den Nationen einleiten und so ihren Aufgaben gerecht werden würden.

Aber all diese Euphorie erwies sich sehr schnell als trügerische Illusion! Wenn es stimmt, dass die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in der Tat eine kurzfristige Gelegenheit zur Errichtung einer neuen Weltordnung bedeutete, löste diese Hoffnung sich sehr bald in Geschichte auf, ohne dass irgendwelche wirklich wirksamen Maßnahmen in jene Richtung unternommen wurden. Stattdessen erlebte die Welt bald darauf weitere Kriege bis hin zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001, die eine zunehmende Intensität an religiösen, stammesbezogenen und ethnischen Konflikten widerspiegeln – teils vom Eifer des radikalen Islam geschürt.

Vor mehr als einem Jahrzehnt fasste der mittlerweile verstorbene Harvardprofessor und politische Analyst Samuel Huntington (1927-2008) in seinem Buch The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order einige unserer sich zuspitzenden Probleme zusammen:

„Der Sieg des Westens im Kalten Krieg hat kein Triumphgefühl, sondern nur Erschöpfung hervorgebracht. Der Westen beschäftigt sich zunehmend mit seinen internen Problemen und Bedürfnissen, während er mit sich verlangsamendem Wirtschaftswachstum [mittlerweile eine ernsthafte weltweite Rezession] zu kämpfen hat, sowie einer stagnierenden Bevölkerung [mit beunruhigend geringen Geburtsraten unter der weißen Bevölkerung], Arbeitslosigkeit, hohen Haushaltsdefiziten bei den Staatsfinanzen, einer abnehmenden Arbeitsmoral, geringen Sparraten und in vielen Ländern, einschließlich der USA, sozialem Verfall, Rauschgift und Kriminalität“ (Seite 82).

Diese kurze Zusammenfassung erwies sich als erstaunlich zutreffend – im Rückblick ja fast prophetisch! In der Zeit seit der Niederschrift dieser Beschreibung ist die Lage der westlichen Welt noch viel schlimmer geworden.

Wie äußerte sich vor etwa 2000 Jahren eine weltbekannte Persönlichkeit zur Entwicklung der Menschheit? Nachdem er die chaotischen Weltbedingungen beschrieben hat, die in der Endzeit vorherrschen werden – und die beunruhigend wie diejenigen klingen, die wir heute allmählich erleben –, sagte Jesus Christus: „Das ist aber erst der Anfang – so wie die ersten Wehen bei einer Geburt“ (Matthäus 24,8; „Hoffnung für alle“-Übersetzung; alle Hervorhebungen durch uns).

Die Nachrichten, die wir gerne verschwinden sehen würden

Die obigen Bemerkungen bieten nur einen allgemeinen Überblick. Die Details sind krass und besorgniserregend.

Nehmen wir zum Beispiel die gegenwärtige Rezession. Das frühere erhabene Symbol für den US-amerikanischen Kapitalismus, der einstige weltgrößte Autohersteller General Motors (GM) – der zu seinen besten Zeiten ein Zehntel der nationalen Wirtschaft repräsentierte – kündigte an, in diesem Sommer neun Wochen lang die Produktion einzustellen. Eine Reihe von Fabriken wurde genannt, die wohl für immer geschlossen bleiben werden. Das demütigende Konkursverfahren bedeutet den Verlust von 21 000 Arbeitsplätzen und 2600 Autohändlern und wirft einen Schatten auf die amerikanische Wirtschaft.

Die amerikanische Bundesregierung hat nun 60 Prozent der Firma übernommen. Wie einige gewitzelt haben, bedeutet GM jetzt „Government Motors“ [Regierungsmotoren]! Werden die USA möglicherweise zu einem sozialistischen Land?

Zuvor musste Chrysler, Amerikas drittgrößter Autohersteller, die Demütigung einer Konkursanmeldung über sich ergehen lassen. Dadurch sind fast 800 Autohändler von der Schließung bedroht. Ford kann sich noch so durchlavieren, vor allem weil das Unternehmen mehr flüssiges Kapital als die beiden anderen Firmen hat. Detroit wird rapide zur ökonomischen Einöde.

Ruinöse Haushaltsdefizite plagen sowohl die US-Bundesregierung als auch viele der einzelnen Bundesstaaten. Der Bundesstaat Kalifornien allein kämpft in seinem Jahresetat mit einer massiven Lücke von 21,3 Milliarden Dollar. Im „Golden State“, dessen Spitzname mit der Entdeckung von Gold 1848 zusammenhängt, ist der Goldrausch längst vorbei.

Auf Bundesebene erreicht das Haushaltsdefizit von Präsident Obama mittlerweile den Bereich von zwei Billionen Dollar – viermal so hoch wie das höchste Defizit unter der Regierung von George W. Bush. Enorme Inflation und/oder unerwünschte Steuererhöhungen drohen da am Horizont. Die Amerikaner haben den biblischen Spruch vergessen: „Wer borgt, ist des Gläubigers Knecht“ (Sprüche 22,7). Irgendwann kommt der Tag der Abrechnung.

Beunruhigende Meldungen aus Korea

Schlechte Nachrichten gibt es aber nicht nur aus Amerika. The Times schrieb am 28. Mai 2009. „Nordkorea ließ gestern verlauten, dass es den Waffenstillstand, der den Koreakrieg vor 56 Jahren [1953] beendet hat, aufgekündigt und mit Krieg gedroht hat, falls Versuche unternommen werden, seine Schiffe nach Massenvernichtungswaffen zu durchsuchen.“

Der kürzlich durchgeführte unterirdische Test einer Atombombe mit der Zerstörungskraft der Hiroschima-Bombe, die erneute Inbetriebnahme eines Reaktors zur Produktion von spaltbarem Material, der Test von neuen Raketen, die Drohungen bei einem Gegenangriff, tausendfach militärisch zurückzuschlagen, falls bedroht – was wird dieser Staat als Nächstes tun? Offensichtlich pokert Nordkorea mittlerweile höher, vor allem durch seine Androhung eines Krieges mit Südkorea. Der Norden hat eine Armee von 950 000 Soldaten gegenüber dem Süden mit seinen 420 000 Soldaten. Ob es um Mannstärke oder Bewaffnung geht, Südkorea ist in jeder Kategorie zahlenmäßig unterlegen.

Der britische Journalist und Autor Max Hastings ist dafür bekannt, die Dinge, die er erkennt, beim Namen zu nennen. Seine Schlagzeile in der Daily Mail vom 28. Mai lautet: „Nordkoreas Herrscher mag verrückt sein. Aber diese Drohungen zeigen die Ohnmacht Amerikas und die Unmoral der Chinesen.“ Dieser altgediente Journalist beschreibt die traurige Wahrheit, dass die meisten der 23 Millionen Nordkoreaner „am Rande des Hungertods“ leben und „fast die Hälfte des armseligen nationalen Einkommens für die Streitkräfte und das Nuklearprogramm verschwendet“ wird.

Die Volksrepublik China befindet sich in einer wesentlich besseren Position, um Nordkorea in seine Schranken zu weisen, tut es aber nicht. China verfolgt seine eigenen Ziele. Kim Jong II., der nationale Führer des Nordens, gleicht Robert Mugabe von Simbabwe als rücksichtslosem Diktator, der sich wenig um das Wohl seines eigenen Volkes kümmert und bereit ist, es verhungern zu lassen, wenn das seinem eigenen Machterhalt dient. „Ein Gottloser, der über ein armes Volk regiert, ist wie ein brüllender Löwe und ein gieriger Bär“, heißt es in Sprüche 28, Vers 15.

Hastings fährt mit seinem aussagekräftigsten Punkt fort: „Allein die Tatsache, dass er [Kim Jong II.] das Gefühl hat, dass er mit dem Säbel rasseln kann, sagt sehr viel über die sich verschiebende globale Ordnung und vor allem über die schwindende Autorität der USA und seiner Verbündeten aus.“

Was ist der Hintergrund für den Niedergang des Westens

Bereits Mitte der 1960er Jahre schrieb der Politiktheoretiker James Burnham ein Buch mit dem Titel Suicide of the West. Er begann seine Ausführungen damit, dass der Westen zwischen 1900 und 1960 im Hinblick auf Territorium und Bevölkerung gegenüber dem Rest der Welt deutlich an Boden verloren hat. Burnham versuchte zu verstehen, warum das so war.

Seine Schlussfolgerungen kommen für diejenigen, die die Prophezeiungen der Bibel wirklich verstehen, nicht überraschend: „Der Autoritätsverlust des Westens kann nicht durch einen Mangel an ökonomischen Ressourcen oder militärischer und politischer Macht erklärt werden . . . Wir müssen daher zu dem Schluss kommen, dass dieser Autoritätsverlust des Westens [der im 21. Jahrhundert weitergeht] . . . intern und nicht quantitativ erfolgte. Dabei spielten entweder strukturelle oder intellektuelle, moralische oder spirituelle Faktoren auf irgendeine Weise eine Rolle“ (1964, Seite 22-24).

Seine Bemerkungen bringen uns hier zu einem wichtigen Punkt. „Moralische und spirituelle Faktoren“ deuten auf einen Glauben an Gott und eine Reihe von Normen wie die Zehn Gebote hin. Der Verlust des Glaubens an einen göttlichen Schöpfer in Kombination mit der Situationsethik hat eine wesentliche Rolle beim Schwinden von Einfluss und Autorität der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und anderer Nationen der westlichen Welt gespielt.

Vor etwa 250 Jahren begannen viele Menschen die Autorität der Bibel in Frage zu stellen. Sie wurden dabei von Theorien beeinflusst wie der von Charles Darwin, der es geschafft hat, die Schöpfung ohne den Schöpfer zu erklären. Sie begannen die Existenz einer Geistwelt als reinen Mythos zu betrachten und lächerlich zu machen, die aber lange Zeit von Bibelgläubigen akzeptiert worden war.

In führenden Universitäten weltweit dürfen Skeptiker die Geltung und Zuverlässigkeit der Bibel offen in Frage stellen. Wissenschaftliche Methoden wurden zum Standard. Generationen von Führern wurde beigebracht, alles zu verwerfen, was nicht mit wissenschaftlichen Methoden gemessen werden kann. Nachdem sie die Offenbarung verworfen hatten, die sich in Gottes Wort finden lässt, haben die Menschen damit auch das Wissen verworfen, das so viel Licht auf den gegenwärtigen tragischen Zustand unserer Welt wirft.

Die Bibel offenbart die Existenz einer Geistwelt, in der Hunderte von Millionen gerechter Engel Gott, den Vater, und seinen Sohn Jesus Christus ehren und ihm dienen (Offenbarung 5,11; Einheitsübersetzung). Aber nicht alle Engel, die Gott geschaffen hat, sind treu und gerecht geblieben. Gottes Wort deutet an, dass ein Drittel der Engel sich dazu entschloss, dem Erzverführer Satan dem Teufel in einer Rebellion gegen ihren Schöpfer zu folgen (Offenbarung 12,4).

Der Zeitgeist plagt die Menschheit

Das vom Apostel Johannes geschriebene Buch der Offenbarung enthält eine der wichtigsten Aussagen der Bibel. In Offenbarung 12, Vers 9 wird uns gesagt, dass der Teufel „die ganze Welt“ verführt. Halten Sie einmal einen Augenblick inne, um über diesen einzigen Vers nachzudenken. Er sagt uns, dass die große Mehrheit der Bewohner dieser Welt nicht mit Gott im Einklang steht. Die meisten Menschen glauben Dinge, die einfach nicht stimmen. Sie werden von falschen und lügenhaften Philosophien aller Art in die Irre geführt.

Eine weitere biblische Passage, die auch von Johannes verfasst ist, bringt diese gleiche geistige Verführung zum Ausdruck: „Wir wissen: Wir [wahre Christen] sind aus Gott, aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen“ (1. Johannes 5,19).

Viele machen andere Menschen für ihre Probleme verantwortlich. Nationen neigen dazu, anderen Nationen die Schuld zuzuweisen. Aber wahre Christen wissen: „Wir kämpfen nicht gegen Menschen. Wir kämpfen gegen unsichtbare Mächte und Gewalten, gegen die bösen Geister, die diese finstere Welt beherrschen“ (Epheser 6,12; Gute Nachricht Bibel).

Am Anfang dieses Artikels haben wir erwähnt, dass die menschliche Rasse als Ganzes kein wahres Verständnis der geistlichen Kräfte hat, die gegen sie gerichtet sind. Damit meinten wir im Prinzip den unsichtbaren dämonischen Bereich, der die Macht hat, den Verstand des Menschen zu beeinflussen. Durch diesen Einfluss erscheinen törichte Handlungen attraktiv und werden dann in die Tat umgesetzt.

Ein Begriff, der manchmal dazu gebraucht wird, das intellektuelle, moralische und kulturelle Klima einer Ära zu beschreiben, ist Zeitgeist, was buchstäblich „der Geist der Zeit“ bedeutet. Damit ist die zugrunde liegende geistige Einstellung eines Zeitalters gemeint. Die meisten Menschen wissen nicht, dass die wahre Quelle hinter diesem „Geist der Zeit“ in der menschlichen Geschichte der unsichtbare Bereich der Dämonen ist, dem Satan der Teufel, „der Gott dieser Weltzeit“, vorsteht (2. Korinther 4,4; Einheitsübersetzung).

Das Wort Zeitgeist entstand in Deutschland, und Zentraleuropa wird den Ausgangspunkt für eine der größten Verführungen bilden, die die Welt je erlebt hat. Eine neue Supermacht wird dort auf einem Gebiet entstehen, das Teil des alten Römischen Reiches war.

Sowohl das alttestamentliche Buch Daniel als auch das neutestamentliche Buch der Offenbarung beschreiben eine letzte Wiederbelebung des Römischen Reiches (der vierten großen geopolitischen Macht, die im Buch Daniel beschrieben wird). Diese wird von zwei charismatischen Persönlichkeiten angeführt werden, die die Bibel „das Tier“ (der politische Führer) und „den falschen Propheten“ (den religiösen Führer) nennt. Über die Menschen am Ende dieses Zeitalters sagt uns Gottes Wort: „Sie beteten den Drachen [Satan] an, weil er dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich und wer kann mit ihm kämpfen?“ (Offenbarung 13,4).

Das Ausmaß dieser Verführung wird erstaunlicherweise dazu führen, dass die Bewohner dieser Welt buchstäblich den Teufel und sein Hauptwerkzeug anbeten werden, das Gott lästert (Vers 6). Die satanische Verführung wird so umfassend und von irreführenden Zeichen und Wundern begleitet sein (Verse 13-14), dass die große Mehrheit keine Ahnung davon haben wird, was wirklich mit ihrer Welt vor sich geht.

Jetzt schon haben die meisten Menschen kein Interesse an Gottes Warnungen, die in der Bibel niedergeschrieben wurden. Wenn ungeheuerliche Ereignisse eine schnelle Reaktion erfordern, wenn furchterregende Weltzustände Nachdenken und eine tiefe Selbstprüfung auslösen sollten, leben viele Millionen Menschen einfach nur so vor sich hin.

Sehen Sie sich z. B. einen Zeitungskiosk an, der Hochglanzmagazine verkauft. Viele Zeitschriften sind nur Schund oder einfach eine reine Zeitverschwendung. Sie werden oft vergeblich nach lesenswerten Inhalten suchen. Die heutige, alles umfassende Sensationslust am Leben Prominenter, an Menschen, die meist völlig bedeutungslose Erlebnisse haben, widerspricht jedem rationalen Denken.

Die Menschheit kann sich nicht selbst retten

In diesem Artikel wurden eine Reihe von internationalen Quellen aus Büchern und Zeitschriften zitiert. Die meisten sind von Menschen geschrieben worden, die seit vielen Jahren weltweite Trends beobachtet haben. Ihr Beitrag zum besseren Verständnis sollte sehr geschätzt werden. Die meisten von ihnen denken aber, dass, wenn sie nur führende Weltpolitiker dazu bringen könnten, ihren jeweiligen Empfehlungen zu folgen, die Dinge sich am Ende zum Guten wenden werden.

Die Weisheit einiger der angesehenen amerikanischen Gründungsväter sagt uns das Gegenteil. Nachdem ihre Zeit als Präsident beendet war, haben John Adams und Thomas Jefferson längere Zeit miteinander korrespondiert, bis sie dann beide am 4. Juli 1826 am gleichen Tag starben. Dieser Tag war gleichzeitig der 50. Jahrestag der Annahme der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung durch den Kontinentalkongress. In einem Brief vom 9. Juli 1813 schrieb John Adams an Thomas Jefferson:

„Während andere Wissenschaften Fortschritte gemacht haben, ist die des Regierens stehen geblieben; nur wenig wird besser verstanden; nur wenig wird heute besser praktiziert als das vor drei- oder viertausend Jahren der Fall war. Was ist der Grund dafür? Ich meine, dass Parteien und Interessengruppen keine Verbesserungen zulassen oder erlauben.

Sobald ein Mann Verbesserungen vorschlägt, wird sein Rivale diese diskreditieren. Sobald eine Partei eine Verbesserung der menschlichen Situation oder eine hinsichtlich der gesellschaftlichen Ordnung entdeckt und mit ihr aufwartet, wird die entgegensetzte Partei dies leugnen, fehlinterpretieren, fehldeuten, lächerlich machen, angreifen oder auf negative Weise verfolgen“ (zitiert in Norman Cousin, In God We Trust, 1958, Seite 231).

Das ist die Achillesferse demokratischer Regierungen – sie sind voller Parteigeist und Streit. Gegnerische Oppositionsparteien konzentrieren sich vor allem darauf, selbst hohe Ämter zu erwerben, statt denjenigen, die die Regierungsgewalt innehaben, dabei zu helfen, mit Weisheit zu regieren.

Unvollkommene menschliche Regierungen (multistaatliche Organisationen wie die Vereinten Nationen oder die Europäische Union eingeschlossen) werden die wachsenden Megaprobleme dieser Welt nicht in den Griff bekommen. Ein neuer Präsident in den USA wird nicht in der Lage sein, die Richtung, in der sich das Land bewegt, zu ändern. Ein Regierungswechsel wird den anscheinend unaufhaltsamen Niedergang der amerikanischen Nation hinsichtlich Moral und Charakter nicht aufhalten können.

Nur die kommende göttliche Regierung, Gottes Weltregierung unter Jesu Herrschaft, kann menschliche Unzulänglichkeiten und Fehlentscheidungen überwinden. Die Bibel sagt uns, dass dies die Zeit der „Wiederherstellung aller Dinge“ (Apostelgeschichte 3,21; Elberfelder Bibel) sein wird. Dann – und nur dann – werden wir die Art Regierung erleben, nach der sich die Menschheit schon immer gesehnt hat. Trotz der besten Absichten des Menschen und seiner vielen Versuche wird letztendlich keine andere Lösung erfolgreich sein.

Nur Gott kann die Menschheit retten, indem er seinen Sohn Jesus Christus wieder auf die Erde sendet, um uns von dem Chaos zu erlösen, das wir selbst geschaffen haben. Er wird die richtige Art von Regierung wiederherstellen. Offenbarung 11, Vers 15 beinhaltet eine wunderbare Ankündigung, die zu jener Zeit an die ganze Erde ergehen wird: „Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

Die Warnungen sind klar, aber dringen sie zu Ihnen durch?

Martin Gray war einer der wenigen Warschauer Juden, die dem Todeslager von Treblinka entkamen. 1943 in Warschau gefangen genommen, wurde er im Lager zum Arbeitsdienst eingeteilt, statt sofort nach Verlassen der Güterwagen in die Gaskammern geschickt zu werden.

Martin war nur ein Jugendlicher, als er mit mehreren Mannschaften arbeitete, bevor er für „Ausgrabungsarbeit“ eingeteilt wurde, was Arbeit an Massengräbern bedeutete. Martin lernte sehr schnell, dass diejenigen, die mit den Massengräbern arbeiteten, selbst nach einigen Wochen dort verscharrt wurden. Niemand sollte am Leben bleiben, der der Welt die Wahrheit darüber mitteilen konnte, was in den Lagern vor sich ging.

Martin gelang die Flucht, indem er sich mit Gürteln unter einem Lastwagen festschnallte und sich danach in einem Güterzug in einer Ladung von Kleidung versteckte. Sobald er vom Zug abgesprungen war, sah er sich einer Aufgabe verpflichtet: Er wusste, dass er die Juden in anderen Städten und Dörfern Polens über ihre bevorstehende Verschleppung und Ermordung informieren musste. Nur so hatten sie die Möglichkeit, sich zu retten. Martin schlich von Stadt zu Stadt und berichtete allen, die er erreichen konnte, von Treblinka, den Gaskammern und den Massengräbern. Schenkte ihm aber irgendjemand Gehör?

In seinen eigenen Worten: „Ich schrie, rannte zwischen ihnen hin und her. Sie zogen sich von mir zurück und widmeten sich wieder ihrer Arbeit, als würde es mich gar nicht geben . . . ,Hört mir zu, ich bin ein Jude, ein Jude wie ihr! Ihr müsst mir einfach glauben: Sie töten uns, alle von uns! Habt Ihr denn nichts über Treblinka gehört?‘ Sie haben nicht einmal aufgeschaut . . . Sie haben ihre Arbeit fortgeführt, als wäre ich nicht einmal anwesend, als ob Treblinka nur der Albtraum eines Verrückten wäre“ (For Those I Loved, 2006, Seite 153).

Später berichtete Martin, wie er aus der Ferne beobachtete, wie die Menschen in diesen Dörfern zusammengetrieben, auf Lastwagen verladen und in ihren Tod nach Treblinka geschickt wurden. „Warum haben sie nicht auf mich gehört, warum haben sie mir nicht geglaubt?“, fragte er sich.

Wie sieht es bei uns heute aus? Gibt es heute Warnungen, die die Menschen absichtlich ignorieren? Enthalten unsere heutigen Schlagzeilen starke Warnungen, die auf eine düstere Zukunft hindeuten? Sehen wir uns einmal diese kurzen Meldungen an, die vielleicht Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sind:

Die nationalen Schulden der USA erreichen 63,8 Billionen Dollar. „Die kürzliche Zunahme an Bundesverpflichtungen bedeutet einen Rekord von 546 668 Dollar pro Haushalt . . . Das ist das Vierfache von dem, was der durchschnittliche amerikanische Haushalt an Hypotheken, Autokrediten, Kreditkarten und anderen Schulden insgesamt auf sich geladen hat“ (USA Today, 29. Mai 2009).

Nordkorea hat eine Atomwaffe getestet, mehrere Raketenversuche durchgeführt und den Waffenstillstand von 1953 aufgekündigt. Damit hat es im Prinzip Südkorea, Japan, den USA, Großbritannien und anderen Nationen den Krieg erklärt, falls sie Nordkoreas atomare Absichten behindern sollten.

In Pakistan „verliert die Regierung zunehmend die Kontrolle über die eigene Bevölkerung und das eigene Staatsgebiet. Und El Kaida sitzt genau in der Mitte“, in einem Land, das laut einem führenden Terrorismusexperten mehr als 100 Atomwaffen besitzt (Australian Broadcasting Corporation News, 3. Juni 2009).

Diese Auslese alarmierender Schlagzeilen deutet sehr schwierige Zeiten in der Zukunft an. Die Welt, wie wir sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gekannt haben, geht schnell zu Ende. Nimmt das aber irgendjemand zur Kenntnis? Führen wir einfach nur unser tägliches Leben, als gäbe es nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste? Wiederholen wir die Erfahrungen der Polen, die Martin Gray zwar gehört haben, sich aber dem, was er zu sagen hatte, verschlossen haben?

Jesus Christus sprach mehrere entscheidende Warnungen in einer sehr detaillierten Botschaft aus. Er sagte eine zukünftige Zeit vor seiner Wiederkehr voraus, die die schlimmste Zeit sein würde, die die Welt jemals erlebt hat: „Denn was dann geschieht, wird furchtbarer sein als alles, was jemals seit Beginn der Welt geschehen ist oder in Zukunft noch geschehen wird“ (Matthäus 24,21; Gute Nachricht Bibel).

Er hat sogar prophezeit, dass der Großteil der Welt keine Warnungen beachten wird, sondern dass die Menschen ihre Ohren davor verschließen werden genauso wie die Polen, die von Martin Gray gewarnt wurden. Jesus sagte voraus, dass diese Zeit nie dagewesener Leiden wie ein Fallstrick über alle Menschen kommen wird, „die auf der ganzen Erde wohnen“ (Lukas 21,35).

Er sprach auch eine Warnung darüber aus, was wir tun sollten, wenn wir das Näherkommen dieser Zeit sehen. Er sagte, dass es einen möglichen Ausweg gibt: „So seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn“ (Lukas 21,36). Um dem allen zu entkommen, müssen Sie die Warnungen, die Sie hören, ernst nehmen. Dabei kann Ihnen unsere Zeitschrift Gute Nachrichten behilflich sein, denn darin analysieren wir das Weltgeschehen vor dem Hintergrund biblischer Prophezeiungen.