Gott hat einen Termin mit Ihnen!

Wussten Sie, dass Gott einen besonderen Tag für seine Beziehung zu Ihnen vorgesehen hat? Unser Schöpfer hat den siebten Tag als Sabbat zu einem Tag der Ruhe und der Gemeinschaft erklärt.

Von John Ross Schroeder

Während einer normalen Woche haben wir bei unserer temporeichen, modernen Lebensführung vielleicht mehrere Termine. Darunter sind vielleicht einige, die wir nicht besonders freudig wahrnehmen. Wer freut sich etwa auf einen Termin beim Zahnarzt, wenn ein Zahn gezogen werden soll? Auch bei einer planmäßigen Vorsorgeuntersuchung wissen wir nicht, was unser Hausarzt da so alles entdecken wird.

Natürlich versuchen die Mediziner unser Leben zu verlängern bzw. unsere Gesundheit zu erhalten. Doch trotz ihrer Kompetenz können sie uns bei der gesamten Bandbreite unserer menschlichen Ängste und Unsicherheiten, zusammen mit unseren Finanz-, Arbeits- und Eheproblemen, nicht wirksam helfen. Nur Gott vermag uns von all unseren Problemen zu befreien. Nur er kann uns sagen, was unsere Prioritäten sein sollten.

Weit von Gott entfernt

Unsere moderne Gesellschaft ist aber nicht darauf ausgelegt, eine richtige Beziehung zu unserem Schöpfer zu pflegen. Stattdessen führt unsere Gesellschaft meist zu einer zunehmenden Kluft zwischen Gott und uns. Sie bringt uns dazu, uns immer weiter von der göttlichen Hilfe zu entfernen, die wir alle brauchen, um unser Leben in einer zunehmend komplexen Welt im Griff zu behalten.

Viele befinden sich heute in einem Zustand anhaltender Verwirrung und sind von Problemen und Ängsten belastet. Die „Eilkrankheit“ ist ein Symptom dafür und ist zum Dauerproblem der westlichen Welt geworden. Das Leben auf der Überholspur fordert seinen tragischen Preis.

Ein Journalist gab offen zu: „Ich bin krankhaft ungeduldig und unfähig auf irgendetwas zu warten. Ich stürme aus Läden oder Gaststätten, weil ich sonst zu lange warten müsste und ich nicht warten will.“ Wir hören heute von Wut und Gewalt im Straßenverkehr und sogar bei der Nutzung von Einkaufswagen! Als Folge unserer chronischen Ungeduld fühlen sich manche gestresst und krank.

Zu viele von uns schlafen auch nicht besonders gut. Manche stopfen sich dauernd im Schnellimbiss voll und nehmen sich nicht die Zeit, gesunde Mahlzeiten zuzubereiten. Wir haben zugelassen, dass die Zeit zu unserem Feind wird. Die meisten von uns haben die Fähigkeit verloren, ihre Zeit richtig einzuteilen. Wir erkennen nicht, wie wichtig die biblische Ermahnung „kauft die Zeit aus“ für unser gesamtes Wohlergehen ist (siehe Epheser 5,16 bzw. Kolosser 4,5).

Wir scheinen immer so viel zu tun zu haben, dass wir praktisch keine Zeit für einen regelmäßigen Kontakt zu unserem Schöpfer haben. Die Welt hat die biblischen Schlüssel, die uns den Zugang zu Gottes Gegenwart öffnen und uns in unserem Leben helfen würden, weitgehend beiseite geschoben.

Eine göttliche Sicht der Zeit

Wir werden jeden Tag älter. Unsere Uhr tickt. Das Leben besteht aus einer begrenzten Zeit. In Psalm 90 lesen wir: „Wir beenden unsere Jahre wie einen Seufzer. Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, sind es achtzig. Das Beste daran ist nur Mühsal und Beschwerde, rasch geht es vorbei, wir fliegen dahin“ (Verse 9-10; Einheitsübersetzung).

Viele sind heute schon jenseits der 70 Jahre, die der Psalm erwähnt. Sie fragen sich, wie viel Zeit ihnen noch bleibt. Unser Schöpfer möchte, dass wir verstehen, was es bedeutet, dass dieses Leben einmal zu Ende gehen wird. Wir müssen alle lernen, unsere Zeit richtig zu nutzen: „Unsre Tage zu zählen, lehre uns! Dann gewinnen wir ein weises Herz“ (Vers 12; alle Hervorhebungen durch uns).

Unsere visionären Gedanken sollten sich auf eine Zukunft richten, die jenseits unseres physischen Lebens liegt. Gott bietet denjenigen, die seine Bedingungen erfüllen und ihren Willen dem seinen unterordnen, die Gabe des ewigen Lebens. Aber wir müssen uns jetzt genügend Zeit nehmen, um über unsere wahre Zukunft im kommenden Zeitalter nachzudenken.

Hier kommt Gottes siebter Tag, der Sabbat, ins Spiel!

Ein Tag, der Gott gewidmet ist

In 3. Mose 23 finden wir eine von Gott offenbarte Übersicht über seinen Plan und dessen Zweck für die Menschheit. Es beginnt: „Und der Herr redete mit Mose und sprach: Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Dies sind die Feste des Herrn, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste“ (Verse 1-2). Die in diesem Kapitel erwähnten Feste gehören Gott allein und nicht irgendeiner Person oder Personengruppe.

Das hebräische Wort, das hier als „Feste“ übersetzt wird, ist mo’edim, was „festgesetzte Zeit“ (Vers 4; Einheitsübersetzung) bedeutet. Heute würden wir „Termin“ sagen.

Der erste Termin ist der wöchentliche Sabbat, der vom Sonnenuntergang am Freitagabend bis zum Sonnenuntergang am Samstagabend gehalten werden soll: „Sechs Tage sollst du arbeiten; der siebente Tag aber ist ein feierlicher Sabbat, heilige Versammlung. Keine Arbeit sollt ihr an ihm tun; denn es ist ein Sabbat für den Herrn, überall, wo ihr wohnt“ (Vers 3).

Der Rest des Kapitels befasst sich ausschließlich mit den sieben jährlichen Festen und den sieben jährlichen Ruhetagen. Wie Vers 4 ausführt: „Dies sind aber die Feste des Herrn, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen an ihren Tagen.“ Die faszinierende Erklärung ihrer Bedeutung geht über den Rahmen dieses Artikels hinaus. Eine ausführliche Erläuterung finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Gottes Festtage – der Plan Gottes für die Menschen. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf Gottes wöchentlichen Termin mit uns.

Das Halten des Sabbats

Wir alle müssen uns von unserer Arbeit erholen. Deshalb gebietet uns der Schöpfer, an jedem siebten Tag zu ruhen (2. Mose 20,8-11). Das Gebot, den Sabbat zu halten, geht eigentlich auf die Zeit der Schöpfung zurück, als Gott selbst an dem siebten Tag ruhte und ihn damit als Beispiel für die Menschheit aussonderte (1. Mose 2,1-3).

Geistliche Gemeinschaft mit Gleichgesinnten ist eines der heilsamsten Stärkungsmittel für die menschliche Psyche. Natürlich kann das nur in und durch unsere Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, und seinem Sohn Jesus Christus Erfolg haben (1. Johannes 1,3). Erfolgreiche Beziehungen, ob mit Gott oder einem Menschen, erfordern „Qualitätszeit“.

Ein wöchentlicher Ruhetag befähigt uns, die anderen sechs Tage viel nutzbringender einzusetzen. Menschen, die sieben Tage die Woche arbeiten, erleben im Allgemeinen irgendwann das Burn-out-Syndrom, ein Gefühl der völligen Überlastung. Zusätzlich zu physischer und mentaler Erholung brauchen wir auch ausreichend Zeit zum Nachdenken über die Dinge, die uns einen besonderen Lebenssinn und eine geistliche Zielrichtung geben. Der Sabbat bietet Familien, Paaren und Freunden eine Pause, damit sie wieder enger zusammenwachsen können.

Diese Ruhe am siebten Tag eröffnet auch wertvolle Zeit zum Beten und zum Bibellesen. Es ist auch eine Zeit, wenn wir uns mit anderen zum gemeinsamen Gottesdienst versammeln, so wie es der Begriff „Versammlung“ in 3. Mose 23, Vers 3 beschreibt, eine befohlene Zusammenkunft (vgl. dazu Hebräer 10,24-25).

Das Halten des Sabbats ist ein wesentlicher Bestandteil der Zehn Gebote. Es ist gleichrangig mit den letzten sechs Geboten, die darauf ausgelegt sind, unsere Beziehungen mit unseren Mitmenschen zu bestimmen – morde nicht, stehle nicht, begehe keinen Ehebruch usw. Das Sabbatgebot ist eines der unerlässlichen ersten Gebote, die uns helfen, unsere Liebe für unseren Schöpfer zum Ausdruck zu bringen und ihn auf angemessene und respektvolle Weise anzubeten.

Im abgewandelten Christentum unserer Zeit haben viele Christen entweder eine abschätzige oder ignorante Haltung gegenüber dieser wöchentlichen Zusammenkunft mit ihrem Schöpfer. So verpassen sie die geistliche Erbauung, die das Halten des Siebenten-Tages-Sabbats am biblischen siebten Tag der Woche, dem Samstag, mit sich bringt. Warum beginnen Sie nicht damit, Ihren wöchentlichen Termin mit Gott einzuhalten?

Wann wurde die Sabbatruhe auf den Sonntag verlegt?

Wann wurde der Sonntag, einst allgemein als der erste Tag der Woche bekannt, zum Ersatz für die biblisch gebotene Ruhe am siebten Tag der Woche, der früher allgemein als Samstag bekannt war?

Die Veränderung ist zum Teil auf den Antisemitismus zurückzuführen, der das Römische Reich als Folge der beiden jüdischen Kriege im ersten bzw. zweiten Jahrhundert n. Chr. erfasste. Damals begannen manche Christen, sich von biblischen Praktiken, die allgemein als jüdisch galten, zu verabschieden. Dazu gehörte auch die Einhaltung des biblischen Sabbats.

Zeitgleich schlichen sich falsche Lehrer in die Gemeinde ein, wie der Apostel Paulus es vorausgesagt hatte (Apostelgeschichte 20,29-30). Sie brachten ihren heidnischen Glauben mit. Mit der Zeit distanzierte sich die Mehrheit bekennender Christen von den ursprünglichen Lehren und Praktiken, an die sich die Apostel Jesu Christi und die ersten Christen gehalten hatten. (Mehr Informationen zu diesem Wandel finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Die Kirche Jesu Christi: Wahrheit und Fälschung.)

Zur Zeit des römischen Kaisers Konstantin wurde das Christentum, nunmehr hauptsächlich durch die frühe römisch-katholische Kirche dargestellt, zur Staatsreligion. Immer mehr heidnische Bräuche wurden vom Christentum übernommen, ein Prozess, den man in der Fachsprache Synkretismus nennt. Unter diesen Bräuchen war auch die Heiligung des Sonntags, des ersten Wochentags, an dem die Heiden den Sonnengott anbeteten.

Diejenigen, die sich treu an die ursprünglichen Lehren Jesu und seiner Apostel hielten, sahen sich zunehmender Verfolgung ausgesetzt. 365 n. Chr. erklärte das Konzil von Laodizea: „Die Christen dürfen nicht nach Judenart am Sabbat müßig sein, sondern sollen an diesem Tage arbeiten. Sie mögen dem Herrentag [= Sonntag] den Vorzug geben und als Christen ruhen, falls sie es können. Werden sie aber als Judaisierende erfunden, so seien sie Anathema bei Christus“ (Konzil von Laodizea, Kanones, 29).

Die meisten katholischen und einige protestantische Theologen räumen ein, dass es für die Heiligung des Sonntags keine biblische Grundlage gibt. Ein katholischer Pädagoge, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert Erzbischof von Baltimore war, Kardinal James Gibbons, sprach dieses Thema sehr direkt und unverblümt an: „Ist nicht jeder Christ verpflichtet, den Sonntag zu heiligen? Ist nicht die Beobachtung dieses Gesetzes eine der ersten unter unseren heiligen Pflichten? Aber ihr möget die Bibel vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung lesen und ihr werdet dabei nicht eine einzige Stelle finden, welche die Heiligung des Sonntags autorisiert. Die Schrift gebietet das Halten des Samstags, eines Tages, den wir niemals heiligen“ (The Faith of Our Fathers, John Murphy Company, Baltimore, 1917, Seite 89; Hervorhebung durch uns).

Andere Aspekte der Verlegung der biblischen Sabbatruhe auf den Sonntag finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Der biblische Ruhetag – Samstag oder Sonntag?.