Im Mittelpunkt biblischer
Prophezeiungen: Der Nahe Osten

Vor nur etwa einem Jahrhundert war der Nahe Osten eine relativ friedliche Gegend. Heute ist er die unbeständigste Region der Welt, eine Region, in der jederzeit ein Krieg ausbrechen kann. Sie müssen verstehen, warum diese Veränderung erfolgte, wohin sich die Ereignisse laut den Prophezeiungen der Bibel bewegen und was das für Sie bedeutet!

Von Melvin Rhodes

Vor nur einem Jahrhundert war der Nahe Osten „ein relativ friedliches Gebiet, in dem sich die Geschichte, wie auch alles andere, nur langsam fortbewegte“ (A Peace to End All Peace, David Fromkin, 1989, Seite 25). Zu jener Zeit kümmerten sich nur wenige im Westen „darum, was in den behäbigen Reichen des osmanischen Sultans oder der persischen Schahs vor sich ging . . . Die Leidenschaften, die jetzt Truppen und Terroristen dazu antreiben, zu töten und getötet zu werden und damit weltweit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, waren noch nicht geweckt worden“ (ebenda).

Ein Blick auf die Landkarte vermittelt uns Verständnis. „Die politische Landschaft des Nahen Ostens sah anders aus als heute. Israel, Jordanien, Syrien, der Irak und Saudi-Arabien haben damals nicht existiert“ (ebenda). All diese Gebiete waren Teil des Osmanischen Reiches. Auch Jerusalem selbst war seit 1517 ein Teil dieses Reiches. Aber das alles sollte sich bald ändern.

Der Wendepunkt für den Nahen Osten

Der Wendepunkt war der Erste Weltkrieg. Die Ereignisse, die auf das Attentat auf den österreichischen Erzherzog Franz Ferdinand folgten, uferten in den größten Konflikt aus, den die Menschheit je gekannt hatte. Die Briten, Franzosen und Russen waren gegen die zentraleuropäischen Mächte Deutschland und Österreich-Ungarn verbündet. Das Osmanische Reich verbündete sich sehr bald mit den letzteren – und erlitt ihr Schicksal. Alle drei Reiche zerbrachen in der Folge des Krieges.

Seit Jahrhunderten hatten die Osmanen den gesamten Nahen Osten und Nordafrika dominiert. Ihr Reich war während des 19. Jahrhunderts im Niedergang und hatte bereits die Unabhängigkeit eines großen Teils seiner Gebiete erlebt. Die Pariser Friedenskonferenz von 1919-1920 sollte aber eine noch weit größere Zersplitterung bewirken.

Es war diese Friedenskonferenz, die den modernen Nahen Osten geschaffen hat – und zu praktisch allen Konflikten in der Region im Laufe der letzten neun Jahrzehnte geführt hat. Vor uns liegt der letzte Flächenbrand vor der Rückkehr des Messias.

Nach dem Ersten Weltkrieg, den man einst als „der Krieg, der alle Kriege beenden wird“ bezeichnete, wurde die Pariser Friedenskonferenz vom britischen Feldmarschall Archibald Wavell, der in Palästina diente, treffend als „ein Frieden, der allen Frieden beenden wird“ bezeichnet. Das ist genau das, was sie erreichte: die Verwandlung einer behäbigen und relativ ruhigen Region in das gefährlichste Viertel der Welt. Der Nahe Osten bleibt die bei Weitem größte Bedrohung für den Weltfrieden.

Das Bemerkenswerte ist, dass der Sturz des Osmanischen Reiches und seine Aufteilung mehr als 24 Jahrhunderte vor diesen Ereignissen vorherbestimmt war. Dies musste geschehen, damit bestimmte Bibelprophezeiungen in Erfüllung gehen können. Die Bibel zeigt, dass es vor Christi zweitem Kommen erneut eine einflussreiche jüdische Präsenz im Heiligen Land geben sollte – eine, die für andere Nationen die Quelle von viel Zorn und Streit darstellen wird.

2000 Jahre ohne einen jüdischen Staat

Vor mehr als 2500 Jahren lebte der jüdische Prophet Daniel in Babylon, einem mächtigen Reich, das die jüdische Nation zu Beginn des 6. Jahrhunderts v. Chr. unterworfen hatte. Die Gefangenschaft der Juden sollte 70 Jahre lang anhalten. Daniel durchlebte die gesamte Zeit der babylonischen Herrschaft und überlebte bis zu der Zeit, zu der Babylon selbst 539 v. Chr. von Persien erobert wurde.

Das Buch Daniel beinhaltet den prophetischen Plan für die heidnischen (nicht israelitischen) Nationen, die den Nahen Osten dominieren würden, und auch den prophetischen Plan für das jüdische Volk. Das Buch Daniel wurde sogar in zwei Sprachen verfasst – in Aramäisch, der Sprache der babylonischen Herrscher (für die Prophezeiungen, die sich auf die Heiden beziehen), und in Hebräisch, der Sprache der Juden.

Die Prophezeiungen Daniels offenbarten, dass nach dem babylonischen Reich das persische Reich kommen würde, auf das wiederum mehr als zwei Jahrhunderte später das griechisch-mazedonische Reich folgen sollte, das dann wiederum von dem Römischen Reich abgelöst werden würde.

In Daniel 11 finden wir eine erstaunlich genaue und detaillierte Prophezeiung über das Schicksal, das das jüdische Volk in Folge des Todes von Alexander dem Großen treffen sollte. Sein riesiges Reich, das er sich in einer kurzen Lebenszeit erwarb, wurde unter seinen vier Generälen aufgeteilt. Die Bibelprophetie konzentriert sich auf zwei von ihnen und ihren Nachfolgern.

Ptolemäus übernahm die Kontrolle über das Gebiet des heutigen Ägyptens, während Seleukus alle Gebiete nördlich und östlich von dem Gebiet, das das heutige Israel darstellt, in Besitz nahm. Diese beiden Herrscher und ihre Nachkommen werden in diesem Kapitel in Daniel als „König des Südens“ beziehungsweise als „König des Nordens“ bezeichnet. Ihnen wird sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet, weil ihr fortlaufender Konflikt ständig eine Auswirkung auf das jüdische Volk hatte, das sich buchstäblich zwischen den Fronten befand.

Die Einzelheiten der Prophezeiung finden bis zu Vers 32 Schritt für Schritt ihre Entsprechung in der Geschichte, die bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. erfüllt wurde. In Vers 40 finden wir erneut Hinweise auf den König des Südens und den König des Nordens „zur Zeit des Endes“.

Weshalb diese lange Lücke von ungefähr 2000 Jahren? Dies ist leichter zu verstehen, wenn man die jüdische Geschichte kennt. Der zweite Teil von Vers 32 bis Vers 39 enthält eine Prophezeiung über große Taten der Frühkirche vor dem Hintergrund des Römischen Reiches. Danach kommt aber nichts bis „zur Zeit des Endes“.

Der Grund dafür ist, dass es von 135 n. Chr. bis 1948 keinen jüdischen Staat gab! Diese Prophezeiung handelt von den Juden und beschreibt, wie sie durch ihre zwei mächtigen Nachbarn, den König des Südens und des Nordens (geografische Standorte in Relation zu Jerusalem), betroffen wurden.

In der Endzeit wird das jüdische Volk aber erneut von diesen beiden Mächten in Mitleidenschaft gezogen werden, eine im Süden Jerusalems und eine im Norden. Das sind jedoch nicht Nachkommen von Ptolemäus und Seleukus. Während dieser Lücke von 2000 Jahren hat sich viel verändert. Die ptolemäische Dynastie endete mit Kleopatra VII., der letzten der Ptolemäer, und wurde von einer langen Zeitperiode römischer Herrschaft abgelöst. Das seleukidische Reich war schon früher von Rom einverleibt worden.

Prophezeiungen über die Juden und Jerusalem in der Endzeit

Auch andere Prophezeiungen zeigen deutlich, dass es in der Endzeit wieder eine einflussreiche jüdische Präsenz im Nahen Osten geben wird. Der alttestamentliche Prophet Sacharja prophezeite für die Zeit, in der Jesus Christus auf Erden zurückkehrt, ein Ereignis, das offensichtlich noch in der Zukunft liegt. Sehen Sie hier seine Worte:

„Ich werde alle Heiden sammeln zum Kampf gegen Jerusalem . . . Und der Herr wird ausziehen und kämpfen gegen diese Heiden, wie er zu kämpfen pflegt am Tage der Schlacht. Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt nach Osten hin“ (Sacharja 14,2-4). Diese Prophezeiung ist noch nicht erfüllt worden.

In Kapitel 12 bezieht sich Sacharja spezifischer auf Juda und Jerusalem: „Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsumher, und auch Juda wird’s gelten, wenn Jerusalem belagert wird“ (Vers 2; alle Hervorhebungen durch uns).

In der biblischen Geschichte und Prophetie ist Juda gewöhnlich der Name für das Volk, das üblicherweise als die Juden bekannt ist. Sie führen ihren Namen und ihre Abstammung auf Juda, einen der zwölf Söhne des biblischen Patriarchen Jakob, zurück. Die heutige jüdische Nation nennt sich selbst Israel, aber sie umfasst nicht alle Stämme Israels.

Die Bibel berichtet, dass nach dem Tod von König Salomo zehn der zwölf Stämme Israels gegen Salomos Nachfolger rebelliert und eine neue Nation, das Königreich Israel, gebildet haben. Zwei Stämme, Juda und der viel kleinere Stamm Benjamin, blieben den Erben von König David treu und bildeten das Königreich Juda. Ihre Nachkommen schlossen die Völker mit ein, die das heutige Israel bevölkern.

Interessanterweise beschreibt die erste Erwähnung von „Juden“ in der Bibel (vgl. 2. Könige 16, Verse 5-6; Elberfelder Bibel) eine militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und den Juden!

Beide Königreiche fielen am Ende. Ihre Völker wurden in Gefangenschaft geführt. Israel wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. von dem assyrischen Reich erobert und zerstört. Seine Bevölkerung wurde ins Exil geführt, verschwand schließlich in der Geschichte und wurde als „die zehn verlorenen Stämme“ Israels bekannt. (Mehr Information dazu erhalten Sie in unserer kostenlosen Broschüre Amerika und Großbritannien: Was sagt die Bibel über ihre Zukunft?, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.)

Das Königreich Juda fiel im 6. Jahrhundert v. Chr. durch die Babylonier. Obwohl einige aus dem jüdischen Volk im Laufe der nächsten eineinhalb Jahrhunderte zurückkehrten, um sich erneut im Heiligen Land niederzulassen, wurden die meisten im ganzen Nahen Osten und später in einem Großteil der westlichen Welt verstreut. Natürlich musste diese Rückkehr in das Heilige Land erfolgen, damit die Prophezeiungen, die die Zeit und den Ort der Geburt des Messias, Jesus Christus, betreffen, erfüllt werden konnten.

Auch Jesus wies auf Jerusalem als Mittelpunkt der biblischen Prophetie zur Endzeit hin. „Wenn ihr aber sehen werdet, dass Jerusalem von einem Heer belagert wird, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe herbeigekommen ist“, sagte er in Lukas 21, Vers 20, als Teil seiner längsten aufgezeichneten Prophezeiung.

Eine lange Zeit erschien das als unwahrscheinlich. Die Stadt liegt in einem Gebiet, das vor nur einem Jahrhundert als „relativ ruhige Gegend“ bezeichnet wurde. Dieses ist nun aber eine der unberechenbarsten Regionen der Welt, mit Jerusalem selbst als Streitthema, genauso wie es Sacharja vorhergesagt hat: „An jenem Tag wird Jerusalem für sie wie ein viel zu schwerer Stein sein: Wer ihn hochhebt, verletzt sich dabei. Alle Völker der Erde werden sich gegen Jerusalem verbünden“ (Sacharja 12,3; „Hoffnung für Alle“-Übersetzung).

Das wird offenkundig eine Zeit des göttlichen Eingreifens in die Angelegenheiten der Menschen sein: „An jenem Tag werde ich danach trachten, alle Völker zu vernichten, die gegen Jerusalem anrücken“ (Vers 9; Einheitsübersetzung).

Das prophetische Augenmerk des Neuen Testaments: der Nahe Osten

Andere Bibelstellen im Neuen Testament weisen auch darauf hin, dass Jerusalem und der Nahe Osten der Kernpunkt der biblischen Prophezeiungen sind. Es gibt viele Menschen, die von Harmagedon gehört haben, als Inbegriff für die letzte große Schlacht bei Christi Rückkehr. Offenbarung 16, Vers 16 sagt: „Und er versammelte sie an einen Ort, der heißt auf Hebräisch Harmagedon.“ Dieser Name ist die griechische Entsprechung der hebräischen Worte har Megiddo, was „Hügel von Megiddo“ bedeutet. Megiddo war eine strategisch wichtige Stadt im nördlichen Israel der Antike.

Eine nähere Analyse dieses Abschnitts zeigt jedoch, dass Megiddo lediglich das Aufmarschgebiet für große Armeen ist. Megiddo befindet sich am westlichen Ende einer großen Ebene, die als das Tal Esdraelon (oder Jezreel) bekannt ist und sich etwa 30 Kilometer nach Osten erstreckt. Das Tal wird wahrscheinlich ein Sammelpunkt sein, während die eigentliche Schlacht, wie Sacharja 14 zeigt, etwa 90 Kilometer südlich in der Nähe von Jerusalem stattfinden wird.

Als Jesus seinen Jüngern sagte, dass sie auf Jerusalem achten sollten, sagte er auch: „Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind“ (Lukas 21,24). Offenbarung 11, Vers 2 zeigt, dass die Heiden die heilige Stadt 42 Monate lang zertreten werden, die letzten 42 Monate der menschlichen Missherrschaft auf Erden. Offensichtlich muss dafür ein wichtiges Ereignis stattfinden, um die israelische Kontrolle über die Stadt zu beenden und sie den Nichtjuden zu übergeben.

Wozu dient die biblische Prophetie?

Dasselbe Kapitel sagt voraus, dass zur gleichen Zeit Gottes zwei Zeugen von der Stadt Jerusalem aus der Welt prophetische Botschaften übermitteln werden (Verse 3-10). Die Welt wird ihre prophetische Botschaft kennen, die eine abschließende prophetische Ankündigung der kurz bevorstehenden Rückkehr des Messias und eine Botschaft über die Errichtung von Gottes Reich und die Notwendigkeit der Reue sein wird.

Der vorwiegende Zweck der biblischen Prophetie ist es, Menschen zur Reue zu bewegen – sie vor den Konsequenzen zu warnen, die damit einhergehen, ihrem Schöpfer ungehorsam zu sein bzw. ihm die Stirn zu bieten –, und sie anzuhalten, sich Gott zuzuwenden.

Das war ein wesentlicher Teil von Jesu Auftrag: „Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“ (Markus 1,14-15; Einheitsübersetzung). Das Evangelium ist die gute Nachricht über die Errichtung von Gottes Reich – einer buchstäblichen Weltregierung – auf der Erde und unsere Teilnahme daran.

Jedes Jahr feiert die christliche Welt ein Ereignis, das vor mehr als 2000 Jahren stattgefunden hat. Sie feiert dieses Ereignis, übersieht dabei aber dessen überaus wichtige tiefere Bedeutung. Es handelt sich um die Geburt Jesu Christi, des Messias, der der Welt verheißen worden war. Während die Menschen seine Geburt feiern (am falschen Tag und auf die falsche Weise), ignorieren sie die Botschaft, die er brachte, und die unglaubliche Aufgabe, für die er vorherbestimmt ist.

Jesaja 9, Vers 5 beginnt mit zwei berühmten prophetischen Aussagen: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben.“ Was hier beschrieben wird, ist natürlich vor zwei Jahrtausenden mit der Geburt Jesu in Erfüllung gegangen. Nachfolgend finden wir dann aber folgende Worte:

„Die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit“ (Jesaja 9,5-6).

Bis diese Prophezeiung in Erfüllung geht, wird die instabilste Gegend der Welt keinen Frieden kennen.

Die Plage falscher Religionen

Die Jünger fragten Christus: „Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“ (Matthäus 24,3). Als Antwort darauf warnte er als Erstes vor religiöser Verführung: „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe. Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen“ (Verse 4-5).

In der Offenbarung, einem Buch über Endzeitereignisse, finden wir in Kapitel 6 eine Vision über vier Reiter, die wichtige Trends versinnbildlichen, die die Menschheit heimsuchen werden.

Das Ganze beginnt mit einem Reiter auf einem weißen Pferd, der „sieghaft und um zu siegen“ auszieht (Vers 2), was wiederum auf Jesu Warnung vor religiöser Verführung zutrifft – und diese Übereinstimmung geht mit den anderen Reitern weiter. Falsche Religion führt zu Krieg, was wiederum zu Hungersnot führt, gefolgt von Seuchen (Verse 1-8; vgl. mit Matthäus 24,1-8).

Die falsche Religion wird kein Ende finden, bis Christus zurückkehrt und mit Zwang die Wahrheit über falsche Ideologien und Glaubensrichtungen klarstellen wird, die die menschliche Rasse seit Jahrhunderten in die Irre geführt haben. Hinter diesen falschen Religionen und Philosophien steht ein böses geistliches Wesen, das als Satan bzw. der Teufel bekannt ist, von dem die Bibel sagt, dass die ganze Welt unter der „Macht des Bösen“ steht (1. Johannes 5,19; Einheitsübersetzung).

Drei große Religionen haben einen gemeinsamen Ursprung im Nahen Osten und ein Interesse am Heiligen Land, vor allem an Jerusalem, das den Kern der biblischen Prophezeiungen darstellt. Das Judentum, das Christentum und der Islam sehen Abraham als ihren gemeinsamen Vorfahren. Dennoch gibt es unter den dreien bedeutende Unterschiede, was zu Jahrhunderten von Konflikten und endlosem Blutvergießen geführt hat.

Die traurige Wahrheit ist, dass sich alle drei Weltreligionen im Irrtum befinden! Keine von ihnen folgt dem wahren Glauben Abrahams. Doch das wahre Christentum, das Christentum, das Jesus gepredigt hat und das die frühen Jünger und Apostel geglaubt und befolgt haben, tut dies. Es hat heute aber nur eine kleine Anzahl von Anhängern.

Ohne es zu wissen, praktizieren die meisten bekennenden Christen eine falsche Form des Christentums, eine Mischung aus heidnischen Glaubenssätzen und einigen biblischen Lehren. Gemäß Offenbarung 12, Vers 9 hat Satan „die ganze Welt verführt“ – nicht nur teilweise, sondern insgesamt.

Der Apostel Paulus fügt hinzu, dass sich Satan als „Engel des Lichts“ verstellt. Er hat seine eigenen falschen Apostel und Prediger, die in Wahrheit „betrügerische Arbeiter“ sind. Sie sind sich wahrscheinlich nicht bewusst, dass sie Satan dabei helfen, Lügen bzw. betrügerische Falschheiten über Gottes Wort zu verbreiten (2. Korinther 11,13-15).

Diese falschen religiösen Systeme haben ein Erbe von Angst und Hass im Nahen Osten hinterlassen, das sich nicht so leicht wieder auflösen lassen wird.

Uralte Familienrivalitäten

Abraham wird in allen drei Religionen geehrt. Zur Zeit Abrahams wurde der Hauptgrund des größten Konflikts ausgelöst, als Abraham durch Hagar, die Magd seiner Frau, zum Vater von Ismael wurde. Später wurde seine Frau schwanger und gebar Isaak. Ismaels Nachkommen stellen einen großen Anteil der arabischen Völker dar, während Isaak durch seinen Sohn Jakob zum Vorfahren der Israeliten wurde. Die Rivalität zwischen diesen Söhnen hat sich im Laufe der Jahrhunderte durch ihre Nachkommen fortgesetzt und wurde durch religiöse Differenzen verstärkt.

Eine Prophezeiung über Ismael sagt voraus: „Er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand gegen jedermann und jedermanns Hand gegen ihn; und er wird allen seinen Brüdern trotzig gegenüberstehen“ (1. Mose 16,12; Schlachter-Bibel). Das ist sicherlich durch Ismaels Nachkommen erfüllt worden (und wird es noch heute täglich).

Eine längere Form eines alten ägyptisch-arabischen Sprichworts lautet: „Ich gegen meinen Bruder. Mein Bruder und ich gegen unseren Cousin und ich gegen die Nachbarn. Alle von uns gegen den Fremden.“ Der letzte Satz wird manchmal als „mein Cousin und ich gegen die ganze Welt“ wiedergegeben.

Es geschieht genau so wie prophezeit

Es ist erstaunlich, wie sehr sich der Nahe Osten seit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches nach dem Ersten Weltkrieg im letzten Jahrhundert verändert hat. Aber die Seiten Ihrer Bibel belegen, dass dies alles vor Jahrtausenden vorhergesagt worden ist. Wir können deutlich Gottes Hand in diesen Entwicklungen sehen (Daniel 2,21).

Die Prophezeiungen weisen uns kontinuierlich auf unseren Schöpfer hin und erinnern uns daran, dass letztendlich alles in seinen Händen liegt. Sie zeigen uns Gottes beständigen Einfluss auf das Weltgeschehen. Sie ermahnen uns auch, dass die Ereignisse für die Rückkehr Jesu Christi und die Errichtung seines Reiches, das von Jerusalem aus regiert werden wird, in den vorgesehenen zeitlichen Bahnen verlaufen.

Gottes Hand im Verlauf der Geschichte zu erkennen und die Ereignisse zu sehen, die sich vor unseren Augen abspielen, sollte uns motivieren! Eigentlich brauchen wir keine weitere Ermahnung, dass wir eine persönliche Beziehung zu ihm durch Reue und Glauben entwickeln sollen. Wie wir das tun, hat Gott in seinem Wort offenbart.

Mehr Information über die Zukunft dieser Region finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Krisenherd Nahost: Was sagt die Bibel über seine Zukunft?, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.