Wie man sich zum Bibelstudium motiviert

Müssen Sie sich zum Bibelstudium zwingen? Das Bibelstudium kann ein anregender, wertvoller Teil Ihres Tagesablaufs sein!

Von Paul Kieffer

Schweifen Ihre Gedanken ab, weil das alles nicht mehr so neu und interessant für Sie ist wie in der ersten Zeit, nachdem Gott Ihr Verständnis geweckt hatte? Haben Sie einen festen Zeitplan für Ihre Bibelstudien gemacht, sich dann aber nicht mehr daran gehalten?

Das Bibelstudium kann ein anregender, wertvoller Teil Ihres Tagesablaufs sein, aber ohne Mühe und Planung geht es nicht. Im Folgenden zeigen wir hier einige Grundregeln auf, die Ihnen helfen können, Ihr Bibelstudium zu einer faszinierenden und lohnenden Sache zu machen – zu einer Suche nach neuen Erkenntnissen. Machen Sie sich diese Grundregeln zu eigen.

Denken Sie in geistlichen Dimensionen

Die erste Grundregel ist, sich zu fragen: „Was ist der Sinn meines Lebens? Wohin gehe ich?“ Erkennen Sie, wie flüchtig, eitel und sinnentleert das Streben und Trachten nach Materiellem in diesem Leben ist. Das Buch Prediger hat eine Menge dazu zu sagen. Lassen Sie sich vielleicht von weltlichen Wünschen wie z. B. dem Streben nach materiellem Besitz ablenken (2. Timotheus 2,4)?

Satan setzt alles daran, uns abzulenken und in seine Fänge zu bekommen. Seine wirksamsten Waffen sind Sinneslust und intellektuelle Eitelkeit. Mit dieser Taktik hat er bereits die ganze Welt verführt (Offenbarung 12,9). Die Menschheit gibt sich ganz dem Erreichen ihrer materialistischen Ziele hin und jagt den flüchtigen Freuden des Augenblicks nach.

Nicht nach weltlichen Dingen sollten wir trachten, sondern stattdessen die Ermahnung Jesu Christi beherzigen: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? . . . Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6,31-33).

Das Reich Gottes ist von geistlicher Art. Um Gott und seine Absichten zu begreifen, gilt es, uns der Führung des heiligen Geistes zu fügen. Deshalb sollen wir tun, wozu Paulus dem Timotheus riet. „Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände“ (2. Timotheus 1,6). Denken Sie beim Bibelstudium immer in geistlichen Dimensionen.

Geben Sie sich feste Ziele

„Wenn kein Gesicht [Hoffnung, Sehnsucht oder Verlangen] da ist, wird ein Volk zügellos“ (Sprüche 29,18; Elberfelder Bibel). Es ist schwierig, sich auf eine Reise zu freuen, wenn man kein bestimmtes Ziel vor Augen hat. Beim Bibelstudium ist das nicht anders. Man braucht ganz bestimmte Zielsetzungen, wenn man etwas erreichen will. Dann erwacht das Interesse von selbst.

Leere Ziele wie das häufige „Ich muss jeden Tag meine 30 Minuten Bibelstudium absolvieren, komme, was da wolle“ oder „Ich lese jedes Jahr einmal die Bibel von A bis Z durch“ werden kaum ein Ansporn sein. Möglich, dass Sie damit ein bestimmtes Pensum pünktlich abhaken und vielleicht auch ein gewisses Maß an Selbstdisziplin entwickeln können, aber selten wird mehr als das dabei herauskommen.

Ihre Ziele sollten lohnend, befriedigend und geeignet sein, Ihre charakterliche Vervollkommnung zu fördern. Es sollten Ziele praktischer Art sein, wie die Suche nach Antworten auf grundsätzliche Fragen und Probleme Ihres täglichen Lebens oder das Bemühen um Verständnis der Absichten, die Gott in Bezug auf den Menschen hat. Warum sind gerade Sie jetzt berufen worden? Wie können Sie Gott im Rahmen Ihres Familienlebens und Berufes ehren? Was tut Gott, um seinen Charakter voll in Ihnen zu entwickeln? Wie können Sie anderen helfen?

Paulus schrieb an Timotheus: „Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter, der das Wort der Wahrheit recht austeilt. Halte dich fern von ungeistlichem losem Geschwätz; denn das führt mehr und mehr zu ungöttlichem Wesen“ (2. Timotheus 2,15-16).

Warum die Bibel studieren? Weil „die heilige Schrift . . . dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt“ (2. Timotheus 3,15-17).

Halten Sie sich nicht mit unnützen philosophischen Fragen auf, denn „was verborgen ist, ist des Herrn, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unseren Kindern ewiglich, dass wir tun sollen alle Worte dieses Gesetzes“ (5. Mose 29,28).

Die Bibel vermittelt das Grundlegende aller Erkenntnis und sie ist der Schlüssel zur Überwindung aller Schwierigkeiten. In der Bibel ist alles offenbart: die Schöpfungswahrheit, der Sinn des menschlichen Lebens, Gottes geistliche Gesetze – Grundwahrheiten, die das rechte Verständnis für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vermitteln und die Basis alles anderen Wissens sind.

Was immer es sein mag: Betrachtet man eine Sache im Lichte der biblischen Grundwahrheiten, so wird man alles, was menschliches Wissen hervorgebracht hat, viel leichter verstehen können. Man wird es dann in der richtigen Perspektive sehen.

Schreiben Sie in ein Notizbuch, was Sie beim Bibelstudium erreichen wollen, damit Sie Ihre Ziele nicht aus den Augen verlieren. Sie werden bei Ihrem Bibelstudium bessere Fortschritte machen, wenn Sie von Anfang an klare, festumrissene Zielvorstellungen haben.

Planen Sie Ihr Bibelstudium

Schaffen Sie sich Ihre Zielvorstellungen in Bezug auf bestimmte Themenbereiche und setzen Sie Prioritäten. Befassen Sie sich mit den wichtigsten Themenkreisen immer zuerst. Vermeiden Sie den Fehler, den die Pharisäer und Schriftgelehrten machten, die Unwesentliches obenan setzten (Matthäus 23,23).

Teilen Sie Ihre Zeit ein. Reservieren Sie für jeden Tag einen bestimmten Zeitraum, um Gelegenheit zum Erreichen des gesetzten Ziels zu bekommen. Natürlich müssen Sie flexibel genug sein, bei etwaigem Zeitdruck den Terminplan etwas verändern zu können. Lassen Sie aber Ihr Bibelstudium nicht einfach ausfallen.

Sie können Ihre Bibelstudien verschieden gestalten. Sie können regelmäßig allein arbeiten oder auch zusammen mit der Familie oder mit einer Gruppe anderer Personen, je nach Themenstellung und eigenem Wunsch.

Machen Sie sich Notizen. Was Sie zu einem bestimmten Thema erarbeitet haben, könnte unter Umständen schnell wieder vergessen sein, wenn Sie es nicht notieren. Sie können dann Ihre Aufzeichnungen gelegentlich wieder nachlesen und später noch Zusätze machen. Sie werden vielleicht Bibelstellen bezüglich eines bestimmten Themas mit Hilfe von Kreuzverweisen schneller ausfindig machen wollen. Gott hat die Niederschrift seines Wortes im Rahmen eines vorgegebenen Gesamtplanes inspiriert, aber die Aussagen zu den verschiedenen Themen sind bruchstückartig über die ganze Bibel verstreut.

Die Aktualität der Bibel wieder erkennen

So mancher hat es erlaubt, dass er das Interesse an der Bibel verlor, sogar nach langjährigem Lesen und Studium des Wortes Gottes, des Bibelfernlehrgangs und sehr vielen Artikeln in Gute Nachrichten und Intern.

Lassen Sie sich nicht durch Gewohnheit oder Vertrautheit einschläfern. Versuchen Sie, noch tiefer in das Wort Gottes einzudringen, um die Übereinstimmung des aktuellen Weltgeschehens mit Gottes Plan und den biblischen Prophezeiungen festzustellen.

Ein wenig Anstrengung und ständige Wachsamkeit in Bezug auf das Weltgeschehen sind ein guter Ansporn. So können Sie sich motivieren und erfolgreich auf ein Ziel zusteuern. Wenn Sie sich ins Bewusstsein rufen, wie dringend diese Welt Gottes Hilfe und Verständnis braucht, werden Sie energisch an die Arbeit gehen. Vergessen Sie nicht, Satan ist darauf aus, Sie auf jede nur denkbare Weise zu entmutigen und abzulenken.

Halten Sie Ihr Interesse wach, indem Sie mit Gleichgesinnten über Ihr Bibelstudium sprechen. Gerade in einer Zeit, in der sogar bekennende Christen nicht mehr an die klaren Verheißungen Gottes glauben, kann das Gespräch mit Gleichgesinnten hilfreich sein: „Die Gottesfürchtigen trösten sich untereinander: Der Herr merkt und hört es, und es wird vor ihm ein Gedenkbuch geschrieben für die, welche den Herrn fürchten und an seinen Namen gedenken. Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient“ (Maleachi 3,16-17).

Gott wird Ihren Verstand schärfen und Ihnen immer neue Einsichten vermitteln, wenn Sie mit der richtigen Einstellung versuchen, den Sinn Gottes zu verstehen und zu erkennen, wie Sie ihm dienen können.