
Es gibt reale Ursachen für das Chaos, das wir in der Welt sehen und im eigenen Leben erleben. Es gibt aber auch eine sehr reale Lösung, wenn man dazu bereit ist.
Von Gary Petty
Haben Sie sich jemals gewünscht, dass Ihnen jemand dabei hilft, Antworten auf das Chaos zu finden? Das können Sie. Dazu müssen Sie jedoch die wahren Ursachen unserer politischen, sozialen, ethnischen und wirtschaftlichen Probleme genau unter die Lupe nehmen. So finden Sie die einzige Lösung für eine Nation und eine Welt, die sich selbst zerreißen.
Wir leben in einer Welt, in der niemand die Probleme lösen kann, weil keine Gesellschaft den Schöpfer wirklich anerkennt. Das ist nicht die Welt, die Gott für uns geschaffen hat. Wenn dies nicht Gottes Welt ist, welche politische Agenda sollten Sie verfolgen, um eine unruhige Welt zu verändern? Die Antwort hängt davon ab, was Sie als Bürger motiviert.
Viele sind sich uneinig darüber, wer für das politische Chaos, den Hass, die Gewalt, die wirtschaftliche Not und die allgegenwärtige Angst verantwortlich ist. All dies beherrscht die Nachrichten und belastet unsere psychische Gesundheit. Es scheint, als würden alle wütend auf diejenigen zeigen und schimpfen, die sie für verantwortlich halten.
Sie können sich die Schuldigen aussuchen: Demokraten, Republikaner, Donald Trump, Chinesen, Russen, eine Geheimgesellschaft von Milliardären, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen, Verschwörungstheoretiker, Millennials, Generation Z, Generation X, Babyboomer, der Staat im Staat, Kapitalisten, Kommunisten, Sozialisten, die Ärzteschaft, Rassisten, Anarchisten, Google, Facebook. Sie können sie alle nennen. Viele haben ihre eigene Liste der Verantwortlichen.
Wer ist dafür genau verantwortlich? Diese Frage werden wir beantworten.
Wo ist Gott?
Stellen wir zunächst eine noch provokativere Frage: Wie würden Sie den Umgang Gottes mit der Menschheit beschreiben? Wo ist Gott in diesem Schlamassel?
Man sollte meinen, dass gerade Christen Gottes Lösungen erklären könnten. Doch in Wirklichkeit sind sich Christen uneinig über die Antworten auf die Frage, wie wir nach Gottes Willen die Probleme von Armut, Regierungsführung, Rassenkonflikten und Ungerechtigkeit weltweit lösen sollen.
Der Ausgangspunkt für die Suche nach Antworten ist Psalm 103, Vers 19: „Der Herr hat seinen Thron im Himmel errichtet, und sein Reich herrscht über alles.“ Die richtige Antwort auf alle Fragen beginnt damit, den Gott der Bibel als Schöpfer und Herrscher der ganzen Erde anzuerkennen. Das bedeutet jedoch auch, dass man eine klare Definition seiner Staatsbürgerschaft haben muss.
Ist Gott schuld, wenn er eine korrupte Welt zulässt?
Die Souveränität Gottes bedeutet aber nicht, dass er diesen gewalttätigen, selbstzerstörerischen und dysfunktionalen menschlichen Zustand geschaffen hat. Die Geschichte von Adam und Eva ist kein schönes Märchen, das uns erklären soll, was Gut und Böse ist. Stattdessen zeigt sie, wie das Böse Teil der menschlichen Erfahrung wurde. Unsere Ureltern lebten in vollkommenem Frieden und Glück, solange sie Gottes Anweisungen befolgten. Dann trat Satan in ihr Leben und alles änderte sich.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Satan real ist. Er war einer von vielen Engeln, die Gott vor der Erschaffung des Universums schuf. Er lehnte sich gegen Gott auf und will nun Gottes Plan für die Menschheit – und damit auch Ihr Leben – zerstören. Satan beeinflusste unsere Ureltern und sie trennten sich von Gott. Laut dem Apostel Paulus wurden ihre Nachkommen von da an vom „Gott dieser Welt“ verblendet (2. Korinther 4,3-4).
Das bedeutet, dass die gesamte Menschheitsgeschichte ein trauriges Experiment zur Bildung von Religionen, Regierungen und Gesellschaftssystemen war, das darauf abzielte, Gerechtigkeit, Gleichheit und Sicherheit zu gewährleisten. Es bedeutet auch, dass der Gott dieser Zeit, der Urheber des Bösen, die Menschen und den Lauf der Geschichte durch geistliche Blindheit manipuliert hat. Diese geistliche Blindheit ist die Ursache für die Unfähigkeit der Menschen, sich ohne Konflikte, Ungerechtigkeit und Gewalt zu regieren.
Verstehen Sie: Gott herrscht noch immer über das Universum. Er kümmert sich um die Menschen. Er hat der eigensinnigen Menschheit jedoch eine gewisse Zeitspanne eingeräumt, in der sie mit allen erdenklichen Regierungsformen, Rechtssystemen und Wirtschaftstheorien experimentieren kann. Nur so werden die Menschen erkennen, dass ohne Gott nichts funktioniert.
Gott greift weiterhin ein
Gott hat einen Plan für die Menschheit – und darin ist auch Ihr persönlicher Lebensplan enthalten. Sie können Gottes Plan für Ihr Leben entdecken. Er hat unter anderem mit Ihrer Staatsbürgerschaft zu tun. Gott ist nicht fern und ignoriert nicht, was in diesem Chaos geschieht. Er handelt inmitten dieser menschlichen Tragödie, um seine Bestimmung für die Menschheit zu erfüllen.
Ein Beispiel für Gottes Eingreifen in der Vergangenheit finden wir in Jesaja 45, Vers 1: „So spricht der Herr zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei seiner rechten Hand ergriff ...“ Gott nutzte den persischen König Kyrus als Werkzeug, um seinen Plan zu erfüllen.
Interessant an diesem Vers ist Folgendes: Jesaja schrieb diese Prophezeiung ein Jahrhundert vor Kyrus’ Geburt. Zu Beginn seiner Herrschaft erließ Kyrus ein Dekret, das die durch die babylonische Gefangenschaft verstreuten Juden nach Jerusalem zurückkehren ließ, um den Tempel wieder aufzubauen (2. Chronik 36,22-23).
Die Juden kehrten zurück und Jahre später kam Jesus, der Messias, als Jude auf die Welt, genau wie es die Prophezeiungen vorausgesagt hatten. Kyrus wurde von Gott eingesetzt, um sicherzustellen, dass Jesus in Judäa geboren wurde.
Gottes Eingreifen in die Menschheitsgeschichte bedeutet nicht, dass er jede menschliche Handlung kontrolliert bzw. bestimmt. Er lässt zu, dass wir unter dem Einfluss von Satan, dem „Gott dieser Welt“, Religionen, Regierungen und Gesellschaftssysteme schaffen, die böse sind. Nichts davon schafft dauerhaften Frieden, Gerechtigkeit oder Wohlstand für alle. Auch die geistliche Blindheit durch Krieg, Verbrechen, Hass, Angst, Leid und zerstörte Leben wird dadurch nicht beendet.
Wo ist Ihre Staatsbürgerschaft?
Wir leben in einer Welt, in der die Menschheit ihre Probleme nicht lösen kann, weil sich keine Gesellschaft und keine Regierung der Herrschaft Gottes unterwirft. Wenn dies nicht die Welt ist, die Gott für uns geschaffen hat, welche politische Agenda sollten wir dann verfolgen, um diese unruhige Welt zu verändern?
Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie zunächst folgende Frage beantworten: Wie definieren Sie Ihre Staatsbürgerschaft?
Der Apostel Paulus definiert die christliche Staatsbürgerschaft wie folgt: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus“ (Philipper 3,20).
Vor seiner Bekehrung war Paulus ein einflussreicher Anführer des jüdischen religiösen Establishments. Von Geburt an war er Bürger des Römischen Reiches. Später galt seine primäre Staatsbürgerschaft jedoch dem Reich Gottes, der vom Himmel aus regiert.
Keine politische oder soziale Bewegung kann die menschliche Situation lösen. Das eigentliche Problem liegt in den Herzen und Gedanken der Menschen. Da das Kernproblem im Herzen liegt, kann nur Gott die Lösung bieten. Das bedeutet, dass die Lösung gesellschaftlicher Probleme damit beginnt, dass Gott aktiv in Ihr Leben eingreift und eine grundlegende Veränderung in Ihnen bewirkt. Und Gott wird es tun. Das ist Teil der Botschaft des Evangeliums, der guten Nachricht.
Wir können immer wieder versuchen, andere Menschen, die Regierung oder die Kultur zu verändern. Solange wir uns jedoch nicht Gott und seiner Macht unterwerfen, um unser Inneres zu verändern, werden wir immer wieder mit den gleichen Problemen konfrontiert. Wir können niemanden ändern, aber Gott kann uns ändern.
Wem gilt unsere Loyalität?
Solange Satan der Gott dieses Zeitalters ist, werden wir alle demütig erkennen müssen, dass keine menschliche Anstrengung die Menschheit von ihrer geistlichen Blindheit befreien kann. Gott sucht Menschen, die aus der Dunkelheit heraustreten und an der einzigen wahren Hoffnung der Menschheit teilhaben wollen. Er sucht Menschen, die sich seiner Herrschaft unterwerfen, während sie in einem Zeitalter geistlicher Dunkelheit leben.
Wenn Sie den Ruf Gottes zur Bürgerschaft in seinem Reich annehmen, ändert sich Ihre Loyalität grundlegend. Das ist keine leichte Berufung. Sie bedeutet mehr als „Jesus anzunehmen“, religiöse Lieder zu singen und in die Kirche zu gehen. Um Bürger des Reiches Gottes zu werden – jenes Reiches, von dem der Prophet Daniel vor vielen Jahrhunderten voraussagte, dass es alle menschlichen Regierungen zerstören werde –, müssen Sie die Werte und Gesetze des Reiches Gottes bereits jetzt in Ihrem Leben umsetzen.. Das bedeutet, dass Sie im wahrsten Sinne des Wortes ein geistlicher Fremder in einem fremden Land werden.
In Hebräer 11, Verse 13-16 wird das Leben großer Männer und Frauen des Glaubens beschrieben, die starben, während sie auf die Wiederherstellung des Reiches Gottes auf Erden warteten.
„Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind. Wenn sie aber solches sagen, geben sie zu verstehen, dass sie ein Vaterland suchen. Und wenn sie das Land gemeint hätten, von dem sie ausgezogen waren, hätten sie ja Zeit gehabt, wieder umzukehren. Nun aber sehnen sie sich nach einem besseren Vaterland, nämlich dem himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt gebaut.“
Die Stadt ist das neue Jerusalem, das vom Himmel auf die Erde kommen wird (Offenbarung 21-22).
Die Realität des wahren Christentums besteht darin, ein Fremder und Pilger auf Erden zu sein. Es bedeutet, eine andere „Heimat“ zu suchen und zu begreifen, dass alle Versuche der Menschheit, eine Utopie zu erschaffen, zum Scheitern verurteilt sind. Es bedeutet, eine lebenslange Reise zur Wiederkunft Jesu Christi anzutreten.
Die Transformation, ein Bürger von Gottes Reich zu werden
Was ändert sich in Ihrem Leben, wenn Sie Bürger des Reiches Gottes sind? Alles, denn Bürger des Reiches Gottes zu sein bedeutet, Gottes Souveränität über die gesamte Menschheit anzuerkennen und zu akzeptieren. Es bedeutet, dass er Ihr Leben als sein Eigentum betrachtet. Sie unterwerfen sich völlig seiner Bestimmung für Ihr Leben. Es bedeutet absolute Treue zu Jesus Christus als Retter, Meister und König der Könige. Diese Staatsbürgerschaft übertrifft alle anderen Formen von Treue und Patriotismus.
Wenn Sie sich Gott vollkommen ergeben und entsprechend Ihrer himmlischen Bürgerschaft leben, wird sein direktes Eingreifen Ihr Leben verändern. Sie werden Folgendes erleben.
Sie beginnen, nach Gottes Absichten und Zielen für Ihr Leben zu suchen.
Gott hat einen Plan für Ihr Leben. Dieser Plan hat ein Ziel. Denken Sie nochmals an die Worte des Paulus: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus.“
Jesus Christus wird auf die Erde zurückkehren, um alle menschlichen Regierungen zu ersetzen und die Herrschaft Gottes über seine Schöpfung wiederherzustellen.
Wenn Sie die Zukunft suchen, die Gott für Sie vorgesehen hat, müssen Sie im Gegenzug seine Anweisungen für diese Zukunft akzeptieren. Das ist für den Menschen vielleicht das Schwierigste. Wir alle wollen unser eigener Herr sein. Wir wollen unsere unmittelbare Umgebung und alle anderen um uns herum kontrollieren, um uns sicher und glücklich zu fühlen.
Die Grundlage des Glaubens besteht darin, die Führung Ihres Lebens Gott zu überlassen. Wenn Sie auf Gottes Eingreifen in Ihr Leben vertrauen und sich auf seine verheißene Zukunft freuen, können Sie Ihr Kontrollbedürfnis aufgeben. Beten Sie zu Gott und überlassen Sie ihm die Führung Ihres Lebens.
Sie beginnen, Ihre Prioritäten zu ändern.
Wie verbringen Sie Ihre Zeit? Zeit ist ein großes Geschenk Gottes an uns alle. Wenn wir Gott unsere Prioritäten setzen lassen, wird der unbändige Wunsch nach Geld und Besitz durch den unbändigen Wunsch ersetzt, als ergebener Sohn oder Tochter Gottes zu leben.
Das Bedürfnis nach Status und Anerkennung wird durch das Bedürfnis, andere zu lieben, ersetzt. Das Streben nach Selbstbestimmung wird durch die Suche nach Gottes Lebensweise ersetzt. Der Wunsch nach ständiger Unterhaltung und sofortiger Befriedigung wird durch ein friedliches Verständnis dessen ersetzt, was im Leben wirklich wertvoll ist: eine Beziehung zu Gott als sein Kind aufzubauen und anderen seine Liebe zu zeigen.
Sie beginnen, Ihre mentale und emotionale Energie anders einzusetzen.
Wir verschwenden so viel Zeit unseres Lebens mit Groll, Egoismus, Neid und anderen destruktiven Gedanken und Gefühlen. Doch achten Sie darauf, was Gott in Ihrem Leben bewirken möchte: „Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung“ (Galater 5,22-23). Das kann nur gelingen, wenn Sie einsehen, dass Sie Gottes Führung in Ihrem Leben brauchen und dass Sie nicht in der Lage sind, Ihre geistliche Blindheit selbst zu heilen.
Sie beginnen, Gottes Gebote zu halten.
Sie werden das Recht des Schöpfers anerkennen, über seine Schöpfung zu herrschen – und dazu gehören Sie schließlich auch. So wie es physikalische Gesetze wie die Schwerkraft gibt, die das Universum regieren, gibt es auch geistliche Gesetze, die Ihre Beziehung zu Gott sowie zu anderen Menschen bestimmen. Es ist sinnlos, sich zu Jesus zu bekennen und gleichzeitig seine Anweisungen zu ignorieren. Das würde bedeuten, dass wir nicht wirklich in seinem kommenden Reich leben wollen.
Ihr Verhalten gegenüber der zivilen Regierung
Wenn Sie Ihr Leben der Aufgabe widmen, Bürger des Reiches Gottes zu sein, stellt sich natürlich die Frage, wie Christen mit der Zivilregierung an ihrem Wohnort interagieren sollten.
Der Apostel Petrus behandelte diese Frage in einem Brief, der an die frühen Christen gerichtet war, die damals unter dem schweren Fuß des Römischen Reiches lebten:
„Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten, und führt ein rechtschaffenes Leben unter den Heiden, damit die, die euch verleumden als Übeltäter, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung.
Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Obersten oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun. Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr mit guten Taten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft – als die Freien und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit, sondern als die Knechte Gottes. Ehrt jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehrt den König!“ (1. Petrus 2,11-17).
Beachten Sie, dass sowohl Petrus als auch der Verfasser des Hebräerbriefs die Jünger Jesu als „Fremdlinge und Pilger“ bezeichnen. Sie mögen Bürger einer bestimmten Region oder sogar des Römischen Reiches gewesen sein, doch sie waren sich ihrer primären Staatsangehörigkeit im Reich Gottes bewusst.
Petrus fordert sie auf, sich den staatlichen Autoritäten zu unterwerfen, damit diejenigen, „die euch verleumden als Übeltäter, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung [des Gerichts]“.
Christen wurden von den Römern wegen ihrer Treue zu Gott, dem Vater, und Jesus als ihrem König verfolgt. Dennoch fordert Petrus sie in seinem Brief auf, die Gesetze des Landes zu befolgen, damit die weltlichen Führer bei Jesu Rückkehr wissen, dass seine Anhänger unter ihnen waren.
Interessant ist, dass Petrus diesen Brief wahrscheinlich zu einer Zeit schrieb, als der berüchtigte Nero römischer Kaiser war. Die von Nero 64 n. Chr. ausgelöste Christenverfolgung folgte einem verheerenden Brand, der zehn von vierzehn, darunter vorwiegend die ärmeren, hauptsächlich aus Holz erbauten Stadtteile Roms traf. Nero beschuldigte die verhasste religiöse Minderheit der „Chrestianer“, die Brandstiftung begangen zu haben. Trotzdem schrieb Petrus: „Ehrt jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehrt den König!“
Selbstverständlich meint Petrus nicht, dass Christen weltlichen Führern folgen sollen, wenn diese ihnen sagen, sie sollten Gott nicht gehorchen (siehe Apostelgeschichte 5,29). Ein Christ ist in erster Linie Gott und seinen Gesetzen verpflichtet. Doch er sollte auch für seinen Respekt vor Autoritäten, seine Friedfertigkeit und seine Fürsorge für andere bekannt sein.
Jesus wurde von einer Gruppe namens „Herodianer“ – im Grunde eine politische Partei – mit der Frage konfrontiert, ob die Juden Steuern an die Römer zahlen sollten. Das war eine Fangfrage. Hätte Jesus geantwortet, dass sie Steuern an die Römer zahlen sollten, hätte man ihn der Unterstützung des „bösen Reiches“ bezichtigen können.
Er hätte damit sogar die Unterstützung mancher seiner Anhänger verloren. Hätte er hingegen behauptet, sie sollten keine Steuern zahlen, hätte er der Aufwiegelung beschuldigt werden und von den römischen Behörden verhaftet werden können.
Jesus bat um eine Münze und fragte die Herodianer dann, wessen Inschrift darauf stehe. Sie antworteten, sie gehöre dem Kaiser. Darauf erwiderte Jesus: „So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ (Matthäus 22,21).
Hier erklärt Jesus die Spannung, Bürger eines irdischen Königreichs und zugleich Bürger des Reiches Gottes zu sein. Die Münze trug das Bild des Kaisers und zeigte somit, dass sie ihm gehörte. Doch was trägt das Bild Gottes und zeigt somit Gottes Eigentum? Der Mensch, geschaffen nach Gottes Ebenbild! Jesus wollte damit sagen, dass wir uns alle ganz Gott hingeben müssen.
Christen müssen Gott und den Gesetzen und Werten seines Reiches treu sein. Dazu gehört auch, die Gesetze menschlicher Regierungen einzuhalten, solange diese nicht im Widerspruch zur Treue zu Gott stehen. Jesus, Petrus und Paulus forderten die Christen auf, gute Bürger ihres Landes zu sein. Doch alle drei betonten letztlich die Treue zu Gottes Reich und wurden dafür getötet.
Fokussieren Sie Ihr Leben
Wir haben hier mit einer unvollständigen Liste von Gruppen begonnen, die beschuldigt werden, für das Chaos in unserer Welt verantwortlich zu sein. Doch wer trägt tatsächlich die Schuld? Alle in der Liste aufgeführten Personen spielen eine Rolle. Das gilt auch für Sie und mich – sofern wir nicht in erster Linie Bürger des Reiches Gottes sind.
Und vergessen Sie nicht den Gott dieser Zeit. Satan wirkt im Chaos am effektivsten. Chaos ist der Nährboden für das Böse. Wenn Jesus wiederkommt, muss er Satan zunächst davon abhalten, die Menschen zu beeinflussen. Erst dann werden alle Menschen zum ersten Mal seit der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Garten Eden wahre Freiheit und Glück erfahren können.
Wir alle sollten uns darüber bewusst sein, was in unserer Welt geschieht. Wir sind alle bestürzt über das Chaos, das Leid und das Böse. Es hilft, sich immer vor Augen zu halten: Der souveräne Herrscher des Universums hat das Scheitern aller menschlichen Bemühungen, außerhalb seines Königreichs zu leben, bereits vorausgesagt.
Dies ist nicht die Welt, die Gott für uns geschaffen hat. Er sandte seinen Sohn Jesus, um diese abgenutzte, dysfunktionale Welt zu ersetzen und das Reich Gottes auf Erden zu etablieren. Je mehr Sie sich auf das Chaos konzentrieren, desto mehr werden Sie Teil des Problems. Konzentrieren Sie Ihre Gedanken, Ihr Handeln und Ihre Energie stattdessen auf die Hoffnung, Erlösung und Einheit, die Jesus Christus der gesamten Menschheit bringen wird, wenn er wiederkehrt.
Gott wird eine neue Welt erschaffen. Alle, die Teil dieser großen Bewegung sein wollen, ruft er dazu auf, diese Welt zu verlassen und Bürger seines bald kommenden Reiches zu werden!
Kontrolliert Gott alle menschlichen Entscheidungen?
Ein Beispiel für Gottes machtvolles Eingreifen in menschliche Angelegenheiten finden wir im biblischen Buch Daniel. In der bekannten Geschichte aus Kapitel 2 hatte Nebukadnezar, der große König von Babylon, einen beunruhigenden Traum. Daniel, ein junger Jude, der im Königspalast dienen musste, wurde von Gott inspiriert, um Nebukadnezar zu erzählen, dass sein Traum von Gott stammte.
Daniel beschrieb das seltsame Bild eines Mannes, das in Nebukadnezars Traum erschienen war. Sein Kopf war aus Gold, seine Arme und Brust aus Silber, sein Bauch und seine Schenkel aus Bronze und seine Beine aus Eisen. Seine Füße bestanden aus einer Mischung aus Eisen und Ton. Ein großer Stein zerschmetterte die Füße des Bildes, woraufhin es zu einem Trümmerhaufen zerfiel, der schließlich vom Wind verweht wurde.
Daniel erzählte dem König, sein Traum zeige, wie verschiedene Reiche, die sich über Jahrhunderte erstrecken, in Gottes Plan für die Menschheit eingebunden sind. Der goldene Kopf stehe für Nebukadnezar und das Babylonische Reich, die anderen drei Metallteile für die nachfolgenden Königreiche. Die Geschichte zeigt, dass auf Babylon das persische, das griechische und schließlich das Römische Reich folgten.
Das erste dieser Reiche stand in Verbindung mit dem jüdischen Volk. Das vierte Reich hatte sowohl mit diesem Volk als auch mit der von Jesus gegründeten Kirche zu tun. Die Prophezeiung endet mit der Hoffnung auf ein zukünftiges Ereignis, bei dem „der Gott des Himmels ein Reich aufrichten wird, das nimmermehr zerstört wird“ (Vers 44). In Daniels Geschichte sehen wir einen Mann, der in einem fremden Land lebte und seine wahre Staatsbürgerschaft erkannte.
Ein Beispiel dafür, wie Gott den Menschen ihre eigene Zerstörung erlaubt, findet sich in der Geschichte des alten Israels, die im Buch Richter aufgezeichnet ist. Trotz göttlichen Eingreifens war Israel jahrhundertelang in einem selbstzerstörerischen Kreislauf gefangen. Während dieser Zeit schloss sich ein Mann namens Abimelech, ein Sohn des Richters Gideon, mit anderen machthungrigen Männern zusammen. Er tötete die meisten anderen Söhne Gideons und machte sich selbst zum König. Die Geschichte Abimelechs im Buch Richter zeigt, dass es für ihn und seine Anhänger, die ohne Gottes Segen waren, nicht gut ausging (Richter 9).
Später entwickelte sich Israel zu einem bedeutenden Königreich im Nahen Osten. Gott bestimmte die Könige des Landes, damit sie seinen Plan auf Erden umsetzen. Die drei berühmtesten Könige waren Saul, David und Salomo. Nach Salomos Tod begann für Israel eine lange Phase der Gottesablehnung, in der das Land in Gesetzlosigkeit und Anarchie versank.
Rund 200 Jahre nach dem Tod Salomos beauftragte Gott den Propheten Hosea, das Volk vor einer bevorstehenden Invasion zu warnen: „Stoße laut in die Posaune! Es kommt über das Haus des Herrn wie ein Adler, weil sie meinen Bund übertreten und sich gegen meine Gebote auflehnen. Wohl schreien sie zu mir: Du bist mein Gott; wir, Israel, kennen dich. Doch Israel verwirft das Gute; darum soll der Feind sie verfolgen. Sie machen Könige, aber ohne mich; sie setzen Obere ein und ich darf es nicht wissen“ (Hosea 8,1-4).
Aufgrund ihrer Rebellion gegen seine Wege leitete Gott weder die Regierung noch die Gesellschaft Israels direkt. Das schockierte die Israeliten, die ausriefen: „Du bist mein Gott; wir, Israel, kennen dich.“ Doch Gottes Antwort war, dass er sie nicht akzeptierte. Daran erkennen wir, dass Gott nicht alle menschlichen Angelegenheiten kontrolliert, sondern uns innerhalb gewisser Grenzen erlaubt, unseren eigenen Weg zu gehen. Wir erkennen, dass alle Versuche der Menschen, eine perfekte Regierung zu schaffen, ohne sich dabei Gottes Souveränität zu unterwerfen, den Samen ihres eigenen Untergangs säen.