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Lehrt das Wort Gottes, dass es für uns Menschen eine Vorherbestimmung gibt? Wenn es eine Vorherbestimmung gibt, was wird dann eigentlich vorherbestimmt?
Von Heinz Wilsberg
Viele Menschen sind davon überzeugt, dass es jemanden geben muss, der unser Leben und alles, was dazu gehört, geplant und geschaffen hat. Doch wie weit die Planungen dieses Schöpfers gehen und was er in seinem Plan alles bereits im Voraus festgelegt hat, darüber sind die Vorstellungen recht unterschiedlich. Ziemlich verbreitet ist die Vorstellung, Gott habe das Leben eines jeden einzelnen Menschen bereits bis in jedes Detail vorherbestimmt.
Manche haben die Vorstellung, es sei bereits von Gott vorherbestimmt, wer das ewige Leben erlangen wird und wer nicht. Das heißt, dass also im Grunde alles im Leben von uns Menschen und auch darüber hinaus schon von Gott im Voraus festgelegt wäre. Nicht wenige sind sogar von einer Vorherbestimmung überzeugt, die selbst das ewige Leben einschließen würde.
Die Vorstellung, Gott habe schon alles im Voraus festgelegt, ist auch nicht auf das Christentum beschränkt. Viele Religionen lehren irgendeine Form der Vorherbestimmung, wobei es durchaus Unterschiede gibt, wie weit diese Vorherbestimmung gehen soll.
Gibt es für uns Menschen eine Vorherbestimmung und wenn ja, wie weit geht diese Vorherbestimmung dann? Hat Gott schon im Voraus bestimmt bzw. schon im Voraus festgelegt, wer von uns Menschen das ewige Leben erlangen wird und wer nicht?
Lehrt die Bibel, dass bereits feststeht, wer das ewige Leben erlangen wird und wer nicht? Entscheidend ist nicht, was Menschen für eine Meinung zu dieser Frage haben. Entscheidend ist ausschließlich, was die Bibel über dieses Thema sagt.
Lehrt die Bibel, dass alles, was uns Menschen betrifft – also unser ganzes Schicksal –, bereits im Voraus festgelegt ist? Manche glauben, dafür eine Bestätigung in der Bibel zu finden.
Was sagt die Bibel über Vorherbestimmung?
Die, die an eine Vorherbestimmung unseres gesamten Lebens einschließlich unseres Schicksals bis hin zum ewigen Leben glauben, sehen in der Bibel an einigen Stellen eine Bestätigung für ihre Sichtweise. Eine Bibelstelle, die diese Vorherbestimmung, wer das ewige Leben erlangen würde und wer nicht bestätigen soll, ist Offenbarung Kapitel 13, Vers 8. Dort heißt es: „Und alle, die auf Erden wohnen, werden ihn anbeten, alle, deren Namen nicht vom Anfang der Welt an geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet ist“ (Lutherbibel 2017).
Wenn man diese Bibelstelle in der neuesten Lutherbibel von 2017 liest, kann man tatsächlich den Eindruck bekommen, dass von Anfang der Welt an feststand, wer in diesem Lebensbuch geschrieben steht und wer nicht. Das heißt, dass also von Anfang der Welt an vorherbestimmt wäre, wessen Name in dem Lebensbuch eingetragen ist, und dass damit von Anfang an vorherbestimmt wäre, wer das ewige Leben erlangen wird und wer nicht.
Da die Bibel ursprünglich nicht in Deutsch geschrieben wurde und damit alle Bibeln in der deutschen Sprache Übersetzungen sind, sollten wir diesen Vers auch in anderen Übersetzungen lesen. In der Lutherbibel 1912 lautet der Text dieses Verses: „Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Name nicht geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes, das erwürgt ist, von Anfang der Welt“ (Offenbarung 13,8).
In der Lutherbibel von 1912 ergibt dieser Vers also einen anderen Sinn als in der Luther-Übersetzung von 2017. Auch in der Schlachter-Bibel, die ja allgemein als recht nah am Originaltext angesehen wird, lautet dieser Vers ähnlich wie in der Lutherbibel von 1912. „Und alle, die auf der Erde wohnen, werden es anbeten, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens des Lammes, das geschlachtet worden ist, von Grundlegung der Welt an“ (Offenbarung 13,8).
Wir haben also gesehen, dass sowohl die Lutherbibel von 1912 wie auch die Schlachter-Bibel das „von Anfang der Welt an“ oder „von Grundlegung der Welt an“ nicht auf die Namen im Buch des Lebens, sondern auf das Lamm beziehen. Gleiches gilt auch für andere Übersetzungen wie die Elberfelder Bibel.
Die Lutherbibel von 1912, die Schlachter-Bibel und auch die Elberfelder Bibel beziehen das „von Anfang der Welt an“ oder „von Grundlegung der Welt an“ auf das geschlachtete Lamm und nicht auf die Eintragungen im Buch des Lebens.
Mit diesem Lamm, das geschlachtet ist, ist Jesus Christus gemeint.
Das bestätigt auch der Prophet Jesaja (vgl. Jesaja 53,7). Und in Johannes 1, Vers 29 wird Jesus als das Lamm Gottes bezeichnet. Da das ein eigenes Thema ist, können wir in diesem Artikel nicht näher darauf eingehen. Wenn Sie dieses Thema – dass von Anfang an vorherbestimmt war, dass Jesus Christus für die Sünden von uns Menschen würde sterben müssen – interessiert, empfehlen wir Ihnen unsere Broschüre Jesus Christus: Die wahre Geschichte. Sie können diese Broschüre von unserer Website herunterladen oder auch ein gedrucktes Exemplar kostenlos bei uns bestellen.
Was aber dadurch verdeutlicht wird ist, dass diese Aussage in Offenbarung 13, Vers 8 sich nicht darauf bezieht, dass Menschen „seit Grundlegung der Welt“ im Buch des Lebens stehen würden. Vielmehr geht es darum, dass seit Grundlegung der Welt feststand, dass das Lamm (= Jesus Christus) für die Sünden der Menschen geschlachtet werden würde. Es war also von Anfang an vorherbestimmt, dass das Lamm, nämlich Jesus Christus, für die Sünden der Menschen sterben würde.
Wäre alles vorherbestimmt, hätten wir keine Schuld
Wenn alles, was unser Leben betrifft, bereits vorherbestimmt wäre, dann würde uns auch keine Schuld für falsches Handeln treffen können. Weil Gott ja bereits im Voraus festgelegt hätte, wer sich wie verhält, würden wir ja selbst gar nichts dafürkönnen, wenn wir uns falsch verhalten. Dann wäre es im Grunde auch gar nicht notwendig gewesen, dass Jesus Christus für uns Menschen hätte sterben müssen.
Wenn unser Leben vorherbestimmt wäre, dann könnten wir ja auch gar keine Schuld an unseren Sünden haben. Denn wir könnten gar nicht selbst entscheiden, was wir tun, da ja schon alles im Voraus festgelegt wäre. Auch, wie wir uns entscheiden und wie wir uns verhalten werden.
Wenn unser Leben vorherbestimmt wäre, würde das bedeuten, dass nicht wir die Schuld daran hätten, wenn wir uns falsch verhalten, sondern Gott, der das ja alles schon im Voraus so bestimmt hätte. Damit suggeriert die Vorstellung, unser Leben sei vorherbestimmt, dass wir für unser eigenes Handeln keine Verantwortung tragen würden.
Das Opfer Jesu Christi war vorherbestimmt
Wie wir in Offenbarung 13, Vers 8 gesehen haben, ist nicht vorherbestimmt, wer im Buch des Lammes stehen wird, sondern vorherbestimmt war, dass Jesus Christus für die Sünden aller Menschen sterben würde.
Dass Gott Menschen rufen wird, ist auch vorherbestimmt. Und vorherbestimmt ist auch, dass Gott Menschen erretten wird. Aber Gott hat nicht im Voraus festgelegt, welcher Mensch das im Einzelnen sein wird.
Gott legte nicht im Voraus unsere Entscheidungen fest
Gott hat uns Menschen Entscheidungsfreiheit gegeben. Wenn unser Leben vorherbestimmt wäre, hätten wir ja keine Entscheidungsfreiheit. Dann wären wir ja nur Marionetten, Schachfiguren auf einem Spielbrett, die nur das tun, was bereits im Voraus festgelegt ist. Aber Gott hat uns nicht als Roboter erschaffen, die nur das tun, was er schon im Voraus festgelegt hat.
Gott hat uns Entscheidungsfreiheit gegeben. Gott überlässt uns Menschen die Wahl, wie wir uns entscheiden. Im 5. Buch Mose heißt es: „Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen“ (5. Mose 30,19).
Gott hat unsere Entscheidungen nicht schon im Voraus festgelegt. Gott überlässt uns die Wahl, wie wir uns entscheiden. Wenn bereits im Voraus festgelegt wäre, wie wir uns entscheiden, macht diese Aufforderung Gottes, dass wir das Leben wählen sollen, keinen Sinn.
Gott überlässt die Entscheidung, ob wir das tun oder ob wir ignorieren, was Gott sagt, jedem einzelnen Menschen selbst. Das zeigt auch die Geschichte von Adam und Eva im Garten Eden. Adam und Eva konnten frei entscheiden, von welchem der Bäume sie die Früchte essen würden. Und Adam und Eva trafen die Entscheidung, vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen, obwohl Gott ihnen verboten hatte, von diesem Baum zu essen.
Was wir Menschen tun müssen, um – wie wir gerade in 5. Mose 30, Vers 19 gesehen haben – der Aufforderung Gottes nachzukommen und das Leben zu erwählen, steht im nächsten Vers: „... dass du den Herrn, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhangest. Denn das bedeutet für dich, dass du lebst und alt wirst und wohnen bleibst in dem Lande, das der Herr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, ihnen zu geben“ (5. Mose 30,20).
Ebenso wie die Israeliten die Wahl hatten, wem sie gehorchen wollten, so hat jeder Mensch (auch wir) diese Wahl, wem er gehorchen will. Wieso sollte Gott uns sagen, wir sollen seiner Stimme gehorchen, wenn er schon im Voraus bestimmt hätte, wer seiner Stimme gehorchen wird und wer nicht?
Wenn das alles schon vorherbestimmt wäre, brauchte Gott uns diese Wahl nicht vorzulegen. Dann würde diese Aufforderung Gottes keinen Sinn machen. Gott fordert uns auf, uns durch unsere eigene Wahl für das Leben zu entscheiden, indem wir Gottes Stimme gehorchen, also seine Gebote halten.
Wenn Gott schon im Voraus bestimmt hätte, wer seiner Stimme gehorchen wird und wer nicht, macht es keinen Sinn, uns vor diese Wahl zu stellen. Jeder wird sich dafür, wie er sich entschieden hat, vor Gott verantworten müssen. Wir Menschen werden uns aber nicht nur vor Gott für das verantworten müssen, was wir getan haben, wir werden uns auch für unsere Worte vor Gott verantworten müssen.
Jesus selbst sagte, dass wir uns auch für alles, was wir sagen, vor Gott verantworten müssen. Aufgezeichnet ist das in Matthäus 12, Vers 36: „Ich sage euch aber, dass die [also alle] Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben.“
Wenn alles schon im Voraus bestimmt wäre, macht es keinen Sinn, uns für das, was wir sagen oder reden, vor Gott verantworten zu müssen. Diese Aussage Jesu passt nicht zu der Vorstellung, dass alles schon im Voraus bestimmt sein soll. Gott wird uns nicht für etwas zur Verantwortung ziehen, wofür wir gar nichts können.
Auch Paulus geht im Römerbrief darauf ein, dass wir unsere Entscheidungen vor Gott verantworten müssen. „Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden“ (Römer 14,10).
Paulus spricht von „wir“. Damit schließt er sich dabei also auch selbst mit ein. Alle Menschen werden sich vor dem Richterstuhl Gottes verantworten müssen. Aber sie werden sich nicht für etwas verantworten müssen, was Gott schon im Voraus festgelegt und bestimmt hat, sondern für das, wozu sie sich in ihrem Leben selbst entschieden haben. Sich für etwas verantworten zu müssen, wofür man selbst gar nichts kann – weil es ja schon im Voraus festgelegt war – macht keinen Sinn.
Gott lässt uns die Wahl, ob wir ihm gehorchen oder ob wir das, was er sagt, ignorieren. Gott hat nicht vorherbestimmt, wer sich wie entscheiden und verhalten wird.
Was hat Gott vorherbestimmt?
Gott hat nicht vorherbestimmt, wer von uns Menschen das ewige Leben erlangt und wer nicht. Dennoch gibt es einiges, was von Gott im Voraus vorherbestimmt war und ist:
• Dass Jesus Christus sein Leben für uns – für unsere Sünden – geben würde. (Das hatten wir ja auch in Offenbarung 13, Vers 8 gesehen.)
• Dass wir Menschen durch Jesus Christus gerettet werden können.
Johannes 14,6: „... niemand kommt zum Vater denn durch mich.“
• Dass Gott zu allen Zeiten Menschen rufen wird und es auch zu allen Zeiten Menschen geben wird, die seinem Ruf folgen werden.
• Dass jeder Mensch seine faire Chance bekommen wird, sich für oder gegen Gott entscheiden zu können.
• Aber auch, dass Gott nicht allen Menschen zur gleichen Zeit diese Chance geben wird.
• Dass in dieser Zeit nur wenige Menschen von Gott berufen und auch nur wenige Gott wirklich folgen werden. Die Bibel nennt die, die in dieser Zeit von Gott berufen und ihm schon jetzt folgen werden, Erstlinge.
Gott hat vorherbestimmt, dass jeder Mensch seine persönliche echte und faire Chance bekommen wird, sich frei zu entscheiden, ob er Gott folgen oder Gott ablehnen wird. Die Mehrheit der Menschen wird diese Chance jedoch erst nach ihrer Auferstehung bekommen, denn in diesem Leben haben sie gar nicht verstanden und konnten auch nicht verstehen, was es bedeutet, Gott zu folgen.
Es war nie Gottes Absicht, alle Menschen schon in diesem Leben zu berufen.
Zwischen Gott und Satan gibt es auch keinen Kampf um uns Menschen. Alle Menschen werden ihre Chance, Gott zu folgen, bekommen. Aber für die Mehrheit der Menschen wird das erst nach ihrer Auferstehung sein.
Milliarden von Menschen sind gestorben, ohne jemals in ihrem Leben etwas von Gott oder von Jesus Christus gehört zu haben. Aber das bedeutet nicht, dass sie deswegen für immer verloren sind.
Auch sie werden noch ihre Chance bekommen. Um ihre Chance zu bekommen, dafür werden sie wieder auferstehen. Darauf näher einzugehen ist in diesem Artikel nicht möglich. Dieses Thema wird jedoch in unserer Broschüre Das Geheimnis Ihrer Existenz ausführlich behandelt.
Diese Broschüre finden Sie auf unserer Website zum Download oder wir senden sie Ihnen auf Anforderung auch gerne als gedruckte Ausgabe kostenlos zu.
Vorherbestimmt ist, dass Gott uns Menschen zu unterschiedlichen Zeiten ruft – manche sehr früh in ihrem Leben und manche auch erst später, einige wenige sogar schon vor ihrer Geburt. Der Prophet Jeremia ist einer (nicht der Einzige), der von Gott schon vor seiner Geburt, nämlich noch im Mutterleib, für eine Aufgabe vorherbestimmt wurde.
In Jeremia Kapitel 1, Vers 5 steht über Jeremia: „Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker.“
Jeremia wurde schon vor seiner Geburt dazu vorherbestimmt, ein Prophet Gottes zu sein. Dass Jeremia schon vor seiner Geburt als Prophet vorherbestimmt war, bedeutet aber nicht, dass bei allen Menschen ihr Leben schon vor ihrer Geburt oder von ihrer Geburt an vorherbestimmt ist.
Daraus abzuleiten – wie manche das tun –, das wäre bei allen Menschen so, sagt diese Bibelstelle nicht aus. Im Gegenteil, dass Gott das gegenüber Jeremia ausdrücklich erwähnt, zeigt, dass es sich bei der Vorherbestimmung Jeremias zu einem Propheten um eine Ausnahme handelte. Wenn das für alle Menschen gelten würde, brauchte das gegenüber Jeremia nicht besonders erwähnt zu werden.
Dass Gott zu Jeremia sagt, dass er ihn schon vor seiner Geburt zum Propheten bestimmt hat, bedeutet auch nicht, dass Jeremia das ewige Leben schon garantiert war. Die Bibel sagt nicht, dass Jeremia gerettet werden würde. Die Bibel sagt lediglich, dass er zum Propheten vorherbestimmt war.
Unsere Entscheidungen bestimmen unser Schicksal
Gott hat weder die Existenz noch das Schicksal eines jeden Menschen vorherbestimmt. Unser Schicksal wird davon abhängen, ob wir uns Gott zuwenden oder ob wir uns von ihm abwenden.
Ob wir uns für Gott oder gegen Gott entscheiden, ob wir Gottes Wort befolgen oder ihm den Rücken zukehren: Gott hat uns Entscheidungsfreiheit gegeben. Unser Schicksal wird davon abhängen, wie wir uns entscheiden.
Gott gibt uns die Freiheit, uns ihm zuzuwenden oder uns von ihm abzuwenden. Dass wir Menschen diese Freiheit haben und es auch möglich ist, sich wieder von Gott abzuwenden, finden wir im Hebräerbrief. Der Hebräerbrief erklärt uns, dass es sogar möglich ist, dass jemand, der Gott gefolgt ist, sich (nach einiger Zeit) auch wieder von Gott abwenden kann.
„Denn es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet worden sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und Anteil bekommen haben am heiligen Geist und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt und dann doch abgefallen sind, wieder zu erneuern zur Buße [Reue], da sie für sich selbst den Sohn Gottes abermals kreuzigen und zum Spott machen“ (Hebräer 6,4-6).
Wenn unsere Erlösung schon im Voraus bestimmt wäre, würde es nicht möglich sein, sich Gott zuzuwenden und dann wieder von ihm abzufallen.
Im Buch Offenbarung lesen wir, dass ein Name, der bereits im Lebensbuch geschrieben steht, auch wieder aus diesem Lebensbuch gelöscht werden kann. „Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens“ (Offenbarung 3,5).
Es ist also möglich, aus diesem Buch des Lebens wieder entfernt zu werden. Auch der Prophet Jesaja beschreibt die Möglichkeit, wieder ausgetilgt zu werden: „O, dass du doch auf meine Gebote geachtet hättest [also die Entscheidung getroffen hättest, Gottes Gebote zu beachten]! Dann wäre dein Friede wie ein Wasserstrom gewesen und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen. Dein Same wäre wie der Sand, und die Sprösslinge deines Leibes wie seine Körner; sein Name würde weder ausgerottet noch vertilgt werden vor meinem Angesicht“ (Jesaja 48,18-19; Schlachter-Bibel).
Wenn alles schon im Voraus festgelegt wäre, macht auch diese biblische Aussage keinen Sinn.
Niemand ist schon vor oder von Anfang der Welt an im Buch des Lebens eingetragen. Damit ist auch niemand bereits zum ewigen Leben vorherbestimmt. Auch niemand ist zur ewigen Verdammnis vorherbestimmt. Es ist nicht vorherbestimmt, wer das ewige Leben erlangt und wer nicht.
Wer das ewige Leben erlangt und wer nicht, wird davon abhängen, wie wir uns durch die freie Entscheidung, die Gott uns gegeben hat, entscheiden werden. Vorherbestimmt ist, dass Gott jedem Menschen die Möglichkeit geben wird, sich für ihn zu entscheiden.
„Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann [also alle Menschen] Raum zur Buße [zur Umkehr] habe“ (2. Petrus 3,9; Schlachter-Bibel).
Gott weiß nicht im Voraus, wie sich jeder Mensch entscheiden wird, aber er freut sich über jeden, der sich für ihn entscheidet. Er hofft darauf, dass alle Menschen sich für ihn entscheiden. Darauf wartet er geduldig.
Unser Schicksal und auch unser ewiges Leben ist nicht vorherbestimmt. Unser Schicksal wird davon abhängen, wie wir uns entscheiden.