Viele Christen meinen, dass unsere höchste Belohnung ein Leben nach dem Tod im Himmel ist. Aber die Bibel zeichnet ein ganz anderes, inspirierenderes Bild!

Von Michael Kelley

Vor Jahren begeisterte die Sendung „The Millionaire“ die Zuschauer in den USA mit Geschichten über die Geschenke eines fiktiven Multimillionärs. Die Handlung drehte sich um Menschen, die sich in einer Notlage befanden oder der Gesellschaft etwas Gutes tun wollten. Sie öffneten die Haustür und sahen einen elegant gekleideten Mann mit einem steuerfreien Scheck über eine Million Dollar als Geschenk eines anonymen reichen Mannes.

Auch in Deutschland wünschen sich viele Menschen den sprichwörtlichen reichen Onkel, der ihnen eine große Summe Geld vererbt. Damit, so glauben sie, wären alle ihre finanziellen Sorgen gelöst. Die Finanzplanungsbranche floriert, denn viele Menschen wollen ihren Kindern oder ihrer bevorzugten gemeinnützigen Organisation ein Erbe hinterlassen.

Seien wir ehrlich: Erbschaften sind den Menschen wichtig. Aber die meisten von uns haben keine Ahnung von dem unvorstellbar großen Erbe, das ihnen letztlich zusteht. Es ist das Erbe, das unser himmlischer Vater für die Menschen bereithält!

König David wusste Bescheid

Als Kind hütete der spätere König David die Schafe seines Vaters in den zerklüfteten Hügeln Judäas. Dabei blickte er nachts oft zu den Tausenden von Sternen auf. Als er, wahrscheinlich auf dem Rücken liegend, den strahlenden Himmel sah, dachte er darüber nach, wie unbedeutend er im Vergleich zu diesen Sternen war.

Jahre später, nachdem er König von Israel geworden war, drückte David seine Gedanken in einem der denkwürdigsten Psalmen aus: „Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8,4-5).

Ja, warum sollte Gott, der das riesige Universum mit Milliarden und Abermilliarden von Sternen, Galaxien und Nebeln erschaffen hat, sich um unbedeutende sterbliche Menschen hier auf der Erde kümmern? Die Wahrheit ist so erstaunlich, dass man sie kaum glauben kann, und sie beinhaltet ein Vermächtnis, das unsere Vorstellungskraft übersteigt!

David kannte die alten Schriften, aus denen hervorging, dass Gott den Menschen über die gesamte physische Schöpfung hier auf Erden gestellt hatte. Er fuhr fort:

„Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan: Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht“ (Psalm 8,6-9).

Diese Verse spiegeln das allererste Kapitel der Bibel wider, wo Gott sagte: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht“ (1. Mose 1,26).

Aber offenbar hatte Gott David den Kern einer wunderbaren Wahrheit offenbart: Der Mensch ist dazu bestimmt, über ein Reich zu herrschen, das viel größer ist als die Erde. David verstand, was Gott bereits den wenigen Menschen offenbart hatte, mit denen er in der Antike zusammengearbeitet hatte. Der Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen, um seine Schöpfung zu erben und mit ihm zusammen über sie zu herrschen.

Fast eintausend Jahre nach der Zeit Davids, nach der Gründung der neutestamentlichen Kirche, hat der Verfasser des Hebräerbriefes die Worte Davids zitiert und erweitert:

„Es bezeugt aber einer an einer Stelle und spricht: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achtest? Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel; mit Preis und Ehre hast du ihn gekrönt; 8alles hast du unter seine Füße getan. Wenn er ihm alles unter die Füße getan hat, so hat er nichts ausgenommen, was ihm nicht untertan wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist“ (Hebräer 2,6-8).

Beachten Sie, dass Gott der Menschheit noch nicht alles unterworfen hat. Das ist der Kern dieser wunderbaren Offenbarung. Gott schuf den Menschen, um letztlich über alles, was er geschaffen hat, zu herrschen. Das griechische Wort für „alles“ ist ta panta und bedeutet „das Ganze“. Damit ist wörtlich das ganze Universum gemeint!

So unglaublich es klingen mag: Gott will, dass wir mit ihm die Herrschaft über seine gesamte Schöpfung teilen. Doch diese Wahrheit, die in der Bibel klar zum Ausdruck kommt, wird von allen Religionen ignoriert, nicht geglaubt oder schlichtweg abgelehnt!

Jetzt sterblich, später göttlich und unsterblich

Das mag für viele so erstaunlich sein, dass es unglaublich klingt. Als sterbliche Menschen sind wir offensichtlich weit davon entfernt, „alles“ zu erben. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, was der Mensch heute ist: Wir sind alles andere als unsterblich. Wir sind körperliche Wesen, die aus den Grundelementen der Erde bestehen. Wir sind „Erde vom Acker“ (1. Mose 2,7) und dem Tod unterworfen: „Jeder, der sündigt, soll sterben“ (Hesekiel 18,4. 20).

Dies widerspricht den Lehren der meisten Religionen. Von der Antike bis heute wird der Mensch im abendländischen religiösen Denken als immaterielles Geistwesen betrachtet, das zeitweise in einem physischen, fleischlichen Körper gefangen ist. Diese Religionen lehren, dass der Mensch als „unsterbliche Seele“ in einem physischen Körper lebt und nach dem Tod als lebendiges, bewusstes Wesen unabhängig vom Körper weiter existiert.

Die Vorstellung ist unter Christen weitverbreitet, dass der Mensch eine unsterbliche Seele hat. Doch diese Sichtweise – oder auch nur der Begriff „unsterbliche Seele“ – findet sich nirgendwo in der Bibel. Dieser Irrglaube hat sich über Jahrtausende aus den Inhalten alter Religionen entwickelt und ist heute Teil des Mainstream-Christentums. Um es noch einmal zu betonen: Die Bibel sagt uns eindeutig, dass unsere „Seele“ sterblich ist, nicht unsterblich!

Aber wie ist es möglich, dass der Mensch vom vergänglichen, sündigen Fleisch in den wunderbaren geistlichen Zustand gelangt, der für die endgültige Herrschaft notwendig ist, von der in Hebräer 2 die Rede ist? Lesen wir dort weiter, um die Antwort zu finden: „Den aber, der eine kleine Zeit niedriger gewesen ist als die Engel, Jesus, sehen wir durch das Leiden des Todes gekrönt mit Preis und Ehre; denn durch Gottes Gnade sollte er für alle den Tod schmecken“ (Hebräer 2,9).

Jesus Christus ist die Verbindung zum ewigen Leben für jeden Menschen, der je gelebt hat und der je leben wird. „Der Sünde Sold ist der Tod“ (Römer 6,23). Deshalb musste Christus, der als Wort Gottes das Universum und die Menschheit erschaffen hat (Johannes 1,1-3; Kolosser 1,16; Hebräer 1,1-2), sterben, um die Menschheit mit Gott zu versöhnen.

Unsere Bestimmung: Eine familiäre Beziehung zu Gott

Was Ihre Bibel lehrt und was leider nicht allgemein verstanden wird, ist, dass Gott im Begriff ist, seine göttliche Familie zu erweitern. Gott, der Vater, und Gott, der Sohn, wollen sich in Form von vielleicht Milliarden von Geistwesen fortpflanzen, die ihnen ähnlich sind und ihre Existenzebene teilen. Sie werden natürlich für immer dem Vater und Christus untertan sein.

Die erstaunliche Wahrheit ist, dass Gott eine Familie ist. Und so wie jedes Mitglied einer menschlichen Familie ein eigenständiges Wesen mit einer einzigartigen Identität ist, so wird es auch in der Familie Gottes sein. Gott sagt uns: „Ich werde euer Vater sein, und ihr werdet meine Söhne und Töchter sein. Das sage ich, der Herr, der allmächtige Gott“ (2. Korinther 6,18; „Hoffnung für alle“-Bibel).

So wie eine menschliche Familie durch Genetik, Geschichte und gemeinsame Werte zusammengehalten wird, so wird Gottes heiliger Geist die Mitglieder der Familie Gottes zu einer besonderen Einheit in Geist, Ziel und Wesen führen. Wir werden nicht nur wie Gott Geistwesen sein, sondern auch in unseren Ansichten und Werten mit ihm komplett übereinstimmen (vgl. Johannes 17,20-23).

Es gäbe noch viel mehr zu diesem faszinierenden Thema zu sagen, aber hier ist nicht der Platz für eine umfassende Diskussion. Wir empfehlen Ihnen hierzu unsere kostenlose Broschüre Das Geheimnis Ihrer Existenz.

Herrschaft mit Christus über die gesamte Schöpfung

Was werden diese Mitglieder der Familie Gottes in der Ewigkeit tun? Werden wir einfach den ganzen Tag auf den Wolken im Himmel schweben und Harfe spielen? Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein!

Gottes Wort offenbart, dass bei der Wiederkunft Jesu Christi seine hingebungsvollen, treuen und gehorsamen Nachfolgerinnen und Nachfolger, die jetzt auferstanden sind und das ewige Leben empfangen haben, mit ihm die Herrschaft über die ganze Welt übernehmen werden.

Durch Christus und die auferstandenen Heiligen wird Gott seine gerechte Herrschaft auf Erden aufrichten. Die Folgen von Jahrtausenden menschlicher Korruption und Misswirtschaft werden verschwinden und durch eine Regierung ersetzt werden, die auf Gottes Gesetz beruht. Endlich wird die Menschheit Frieden finden.

Diejenigen, die bei der Wiederkunft Christi auferstehen, werden als unsterbliche Geistwesen auferstehen. Beachten wir die Worte des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth: „Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden“ (1. Korinther 15,50-52).

Diese auferstandenen Heiligen werden in ihrem irdischen Leben ihre Hingabe an Gott und seine Gesetze bewiesen haben und täglich in der Kraft des heiligen Geistes siegen. Gott, der Vater, und Jesus Christus, der Sohn, werden keinen Grund haben, an ihrer Treue und ihrem Gehorsam zu zweifeln. Sie werden in Liebe und aufrichtiger Sorge für die Menschen regieren, im Gegensatz zu den despotischen und korrupten Herrschern, die wir heute in vielen Nationen erleben und es in der gesamten Menschheitsgeschichte gab.

Als einige seiner Jünger ihn fragten, wer der Größte im Reich Gottes sein wird, nutzte Jesus die Gelegenheit, um ihnen zu zeigen, wie man im Sinne Gottes richtig regiert. Er sagte:

„Die Könige herrschen über ihre Völker, und ihre Machthaber lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste und der Vornehmste wie ein Diener. Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist’s nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener“ (Lukas 22,25-26; Hervorhebung durch uns).

Aber das ist noch nicht alles. Tausend Jahre sind für Gott nur ein Wimpernschlag, aber sein Plan umfasst die ganze Ewigkeit. Als David von „allen Dingen“ sprach, meinte er das ganze Universum. Auch hier reicht der Platz nicht aus, um alles zu erzählen, aber die Bibel zeigt, dass diejenigen, die als göttliche Geistwesen in Gottes Familie hineingeboren werden, nicht auf diese Erde, dieses Sonnensystem oder gar diese Galaxie beschränkt sein werden. Gottes großer Plan sieht vor, dass die Mitglieder seiner Familie die Herrschaft und Verwaltung des gesamten Universums mit ihm teilen. Wer weiß, welch großartige Zukunft Gott für seine Familie vorbereitet hat!

Wenn wir Gottes Wort genau betrachten, müssen wir zu dem Schluss kommen, dass Gott die Menschen geschaffen hat, damit sie ein Erbe erhalten, das unermesslich weit über alles hinausgeht, was wir in diesem Leben erreichen können. Wir haben einen flüchtigen Blick darauf geworfen, wie unglaublich groß und wunderbar dieses Erbe ist – das ewige Leben in der Familie Gottes und das Erbe des Universums mit Jesus Christus. Im letzten Buch der Bibel wird dieses Ziel klar beschrieben: „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein“ (Offenbarung 21,7).

Das ist also unser Erbe, ein Erbe, das weit über alles hinausgeht, was im heutigen Leben auf Erden möglich ist – und weit über die Vorstellungen der Weltreligionen. Diese unglaubliche Chance sollte unsere Lebensausrichtung radikal verändern, um, wie Jesus Christus in Matthäus 6, Vers 33 sagt, zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit zu trachten!

Die Menschheit: Sind wir einzigartig im Universum?

Die Belohnung der Erlösten, wie im Leitartikel gezeigt, besteht nicht darin, nach dem Tod im Himmel zu leben, sondern Teil der Familie Gottes zu werden und das ganze Universum zu erben. Wir sollten uns an dieser Stelle die Frage nach anderem intelligenten Leben im Kosmos stellen. Gibt es da draußen noch andere fühlende körperliche Wesen, die ebenfalls ein Erbe bei Gott haben?

Unsere Sonne ist nur ein kleiner Stern in einer Galaxie, die nach astronomischen Schätzungen aus über 400 Milliarden Sternen besteht. Darüber hinaus gibt es Hunderte von Milliarden anderer Galaxien, jede mit ihren eigenen Milliarden von Sternen. Wir fragen uns, ob einige dieser Sterne eine Umgebung haben, die Leben ermöglichen könnte.

Die Vorstellung von Leben auf anderen Planeten fasziniert die Menschheit. Seit fast einem Jahrhundert ist es Thema von Büchern, Filmen und Fernsehsendungen. Aber wie viele Beweise gibt es dafür?

Der Planet Mars, mit einer Entfernung von nur 217 Millionen Kilometern relativ nahe an der Erde, scheint aufgrund seiner Nähe zur Sonne und seiner Atmosphäre die Möglichkeit für anderes Leben zu bergen. Doch schon in den 1970er Jahren zeigte die Raumsonde Viking der NASA nur eine trockene, sterile Umgebung. Auch die weiterentwickelte NASA-Raumsonde Pathfinder entdeckte nur felsiges Gelände ohne Oberflächenvegetation oder Lebenszeichen.

Vor einigen Jahren sammelte der NASA-Rover Curiosity eine Gesteinsprobe, die nach Ansicht einiger Experten darauf hindeutet, dass es auf dem Mars früher einmal lebende Mikroben gegeben haben könnte. Ein Bohrkern, den der Rover in der Nähe eines vermuteten ehemaligen Flussbetts aus Sedimentgestein entnommen hatte, enthielt Spuren von Schwefel, Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Phosphor und Kohlenstoff – alles wichtige chemische Bausteine des Lebens.

Einige dieser Elemente wurden auch auf der Mondoberfläche gefunden, aber niemand behauptet, dass es dort jemals Leben gegeben hat. Das bloße Vorhandensein einiger lebenswichtiger Elemente ist kein Beweis dafür, dass es auf dem Mars jemals Leben gegeben hat.

Mehr als 20 Marsmissionen seit Anfang der 1960er Jahre haben bisher keine schlüssigen Beweise für Leben auf dem Roten Planeten gefunden. Die Astronomen wissen, dass die Bedingungen auf den anderen Planeten für Leben, wie wir es kennen, viel zu lebensfeindlich sind. Merkur und Venus sind der Sonne so nahe, dass die Oberflächentemperaturen hoch genug sind, um viele Metalle zu schmelzen. Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun sind dagegen zu kalt. Sie sind von der Sonne so weit entfernt, dass die Oberflächentemperaturen weit unter dem Gefrierpunkt liegen. Wenn es auf dem Mars keine Hinweise auf Leben gibt, wie viel geringer sind dann die Chancen, auf den anderen Planeten solche Hinweise zu finden?

Nach mehr als 60 Jahren intensiver und äußerst kostspieliger Forschung verschiedener Länder haben die Wissenschaftler keine stichhaltigen Beweise für die Existenz anderen physischen Lebens im Universum gefunden. Die Forschung deutet also darauf hin, dass der Mensch eine einzigartige Kreatur in unserem riesigen Universum ist. Das entspricht der Beschreibung in 1. Mose 1, Verse 26-27, wo es heißt, dass von der gesamten Schöpfung Gottes nur der Mensch nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen wurde, damit wir Teil der Familie Gottes werden können.

Die Gottfamilie

Die Bibel sagt klar, dass es nur einen Gott gibt (Jesaja 46,9; Maleachi 2,10; Römer 3,30; Jakobus 2,19). Allerdings ist es auch offensichtlich, dass der eine Gott aus mehr als einem Wesen besteht, die zusammen als göttliche Familie existieren (vgl. Epheser 3,14-15). Davon ist die menschliche Familie ein physischer Typus oder Modell.

Das hebräische Wort, das im Alten Testament durchgängig als „Gott“ übersetzt wird, ist elohim, ein plurales Nomen, das auf mehr als ein allmächtiges Wesen verweist und im Grunde „Götter“ bedeutet. Es wird jedoch normalerweise im Singular verwandt, wenn es sich auf den wahren Gott Israels bezieht und wird dann in solchen Fällen mit Verben und Adjektiven im Singular kombiniert. Wo solche Stellen im Neuen Testament zitiert werden, ist das griechische Wort, das als Übersetzung für den Begriff gebraucht wird, das singuläre theos, was Gott bedeutet.

Ein modernes Beispiel zur Veranschaulichung finden wir im Englischen, in dem ein Substantiv in der Pluralform vorliegt, aber im Singular verwandt wird – der nationale Name „United States“ (USA). Während die Pluralform eine echte Pluralität von Staaten repräsentiert, zeigt der Gebrauch im Singular, dass die konstituierenden Staaten eine Einheit bilden. In Amerika sagt man zum Beispiel „Die USA wird eingreifen“, aber nicht „Die USA werden ...“

Es gibt daher eine USA, die aus einer Pluralität von Staaten, die vereint sind, besteht. In ähnlicher Weise gibt es einen Gott, der aus mehr als einem göttlichen Wesen besteht. Tatsächlich gibt es zwei aussagekräftige Stellen in 1. Mose, wo statt des singulären Pronomens „mein“ Gott das plurale Pronomen „uns“ oder „unsereiner“ verwendet wird (1,26; 3,22). Das Neue Testament offenbart zwei Wesen als Gott – Gott, den Vater, und das Wort, derjenige, der zu Jesus Christus wurde (Johannes 1,1-3. 14).

Christi Titel „das Wort“ bezieht sich auf seine Funktion als derjenige, der für den Vater spricht und handelt (vgl. Johannes 8,26-28; 12,49-50; 14,10). Zahlreiche Stellen bezeichnen Jesus Christus als Gott (Jesaja 9,5; Johannes 20,27-28; 1. Timotheus 3,16, Schlachter-Bibel; Titus 2,13; Hebräer 1,8-9). Der plurale Aspekt von Gott wird oft als Beleg zur Unterstützung der Dreieinigkeitslehre verwendet, die behauptet, dass Gott drei eigenständige Personen (Vater, Sohn und heiliger Geist) in einem einzigen Wesen sind. Diese Vorstellung widerstrebt aber der Vernunft und jeglicher gesunden Logik.

Noch wichtiger ist, dass diese Lehre nicht biblisch ist. Nochmals: Gott – das heißt die Gottfamilie – besteht zurzeit aus Gott, dem Vater, und Gott, dem Sohn, Jesus Christus. Der heilige Geist wird in der Bibel nie als dritte Person, die ebenfalls Gott ist, aufgelistet. Die Schrift zeigt, dass der heilige Geist keine Person ist, sondern stattdessen die Kraft, der Sinn, das Leben und die mit anderen geteilte Essenz Gottes ist (vgl. Lukas 24,49; Apostelgeschichte 1,8; Römer 15,13; Römer 8,27; 1. Korinther 2,16; Johannes 4,24).

Darüber hinaus hat Jesus im Gegensatz zu der Sicht der Trinitarier, dass der Vater und der Sohn im Hinblick auf Autorität gleichrangig sind (zusammen mit dem heiligen Geist), gesagt: „Mein Vater ... ist größer als alles“ (Johannes 10,29). Er hat auch gesagt: „Der Vater ist größer als ich“ (Johannes 14,28; siehe auch 1. Korinther 11,3).

Die Dreieinigkeitslehre hat viel dazu beigetragen, die klare Wahrheit der Schrift, dass Gott eine Familie ist, zu verschleiern. Gott ist der Name des Vaters und Gott ist auch der Name des Sohnes – sowie auch der Name von beiden zusammen. Zudem ist es Gottes Absicht, dass sein Familienname auch der Name von anderen Söhnen sein wird, die er im Begriff ist, zur Herrlichkeit zu bringen, wie in unserer Literatur erläutert wird.

Irenäus, ein Bischof des zweiten Jahrhunderts, hatte Recht, als er anmerkte: „Es wird niemand anders in der Schrift als Gott bezeichnet als der Vater von allen und der Sohn und diejenigen, die die Adoption [das heißt, Sohnschaft als Gottes Kinder] besitzen“ (Gegen die Häresien, Buch 4, Einleitung; vgl. Buch 3, Kapitel 6). Beachten Sie, dass es in dieser frühen Periode keinerlei Andeutung einer Trinitätsformel gibt. Sie wurde erst viel später formuliert.

Nochmals: Gott ist eine Familie, zurzeit mit zwei göttlichen Wesen: dem Vater und Christus. Es werden aber mehr hinzukommen, die in gleicher Weise den Familiennamen tragen werden. Die menschliche Familie ist als ein Modell für diese große geistliche Realität vorgesehen.