Was wäre gewesen, wenn...?

Was wäre gewesen, wenn Adam vom Baum des Lebens gegessen hätte? Wie wäre unsere Welt heute, wenn er sich für den Baum des Lebens entschieden hätte?

Von Martin Fekete

Vor einiger Zeit ist mir die Frage gestellt worden: „Was wäre gewesen, wenn sich Adam für den Baum des Lebens entschieden hätte?“ Die Bibel gibt auf diese Frage keine direkte Antwort, aber teilweise lässt sich die Antwort erschließen, durch Schriftstellen der Bibel außerhalb des Schöpfungsberichtes.

Im 2. Kapitel der Bibel heißt es in einem Auszug aus diesem Bericht: „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben“ (1. Mose 2,16-17).

Wir wissen, wie die Geschichte weitergeht. Adam und Eva ließen sich von Satan verführen. Sie glaubten dem Widersacher Gottes mehr als ihrem Schöpfer und Lebensspender.

Über diese Frage, was wäre gewesen, wenn Adam vom Baum des Lebens genommen hätte, habe ich mir immer wieder Gedanken gemacht. Wie würde uns Menschen heute diese Entscheidung betreffen? Eines kann man mit Sicherheit sagen: Die Welt würde heute anders aussehen!

Wir leben heute in einer Welt des technologischen Fortschritts, der sogar manchmal sinnverwirrend wirkt. Das Ziel ist stets die Höher- bzw. Weiterentwicklung auf allen Gebieten. Aber gleichzeitig ist diese Welt voller Übel: Verbrechen, Unmoral, Gewalt greifen um sich. Viele Menschen sind erfüllt von Unzufriedenheit und Frustration und es gibt wenige Menschen, die sagen können: „Ich bin wirklich glücklich.“ Viele Menschen sehen mit Sorge in die Zukunft. Besonders bei den jungen Menschen kann man das erkennen, denn sie haben oft keine richtige Perspektive.

In seinem zweiten Brief an seinen jüngeren Predigerkollegen Timotheus hat der Apostel Paulus solche Zustände für die Endzeit vorausgesagt:

„Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden. Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten Feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr als Gott“ (2. Timotheus 3,1-4).

Das aktuelle Weltgeschehen scheint sich täglich zum Schlimmeren zu wenden, ja sogar manchmal außer Kontrolle zu geraten.

Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen

Die Erkenntnis vom Baum des Guten und Bösen ist keine geistliche Erkenntnis, sondern liegt im materiellen Bereich. Welche Auswirkung hatte die Entscheidung Adams auf die gesamte Menschheit, vom Baum des Guten und Bösen zu nehmen?

Adam stellte die Weichen für die menschliche Zivilisation, denn mit seiner Entscheidung wurde Satans Denkweise als Fundament gelegt – der „Weg des Nehmens“. Wir sehen die Welt, wie sie heute ist mit den Auswüchsen menschlicher Missherrschaft – Krieg, Zerstörung, Flüchtlinge, Hungersnot, Gewalt und Verbrechen aller Art.

Mitten im wissenschaftlichen und technologischen Wunderland des einundzwanzigsten Jahrhunderts, mitten in der stürmischsten Wissensexplosion der Geschichte bleibt zu bedenken, dass mehr als die Hälfte der Welt in Armut und Elend, in Not und Krieg verharrt. Woher dieses Paradox, das seinesgleichen sucht?

Warum ist die Welt in einem solchen Zustand? Warum ist es so weit gekommen, dass die Menschheit mit der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen bis an den Rand der Selbstzerstörung gekommen ist?

Alles begann im Garten Eden, als unsere Ureltern einem gefallenen Engel mehr glaubten als ihrem Erschaffer, der ihnen das Leben gegeben hatte:

„Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der Herr gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!

Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß“ (1. Mose 3,1-6).

Eva fiel auf drei klassische Verführungstricks Satans herein – Eitelkeit, Zweifel säen und Neugier. Erstens, dass sie durch diese Entscheidung sofort besser sein könnte. Zweitens, dass die Regierung über ihr [Gott] etwas verheimlicht. Drittens, der Reiz des Neuen.

Diese Tricks und Satans verführerische Worte schmeichelten Eva und ihrem Ego, und sie fiel auf den Betrug herein. Die Bibel sagt uns nicht genau, was Adams Motive als Mann waren. Waren sie anders als die seiner Frau? Seine Entscheidung bedeutete auf jeden Fall für ihn, dass er seine Lebensführung selbst bestimmen konnte. Tatsache ist, dass beide den verführerischen Worten Satans mehr Gehör schenkten als Gott.

Dadurch, dass sie der Schlange glaubten, widersetzten sich Eva und Adam der Anweisung ihres Schöpfers und entschieden selbst zu bestimmen, was richtig oder falsch ist. Damit missachteten sie Gott, der sie geschaffen hatte. Der Reiz, eigene Entscheidungen zu treffen und Gut und Böse selbst bestimmen zu können, war ihnen wichtiger als der Gehorsam gegenüber ihrem Schöpfer.

Von diesem Zeitpunkt an änderte sich die Gesinnung von Adam und Eva gegenüber ihrem Schöpfer:

„Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. Und sie hörten Gott den Herrn, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des Herrn unter den Bäumen im Garten“ (1. Mose 3,7-8).

Adam und Eva standen nunmehr unter dem Einfluss der Denkweise Satans, womit ihre Einstellung gegenüber Gott ganz anders wurde. Satan hatte jetzt Adam und Eva in seinen Einflussbereich geholt und konnte sie dadurch geistlich manipulieren.

Auch die Menschen nach Adam und Eva wurden dazu verführt, ihrem Verführer mehr zu glauben als ihrem göttlichen Lebensspender. Satan brachte die Menschen so weit, dass sie die Lebensweise ihres Verführers mehr lieben als die Wahrheit, die Gott ihnen in der Heiligen Schrift offenbarte.

So wurde die Welt zu Satans Welt und Satan zum „Gott dieser Welt“. Der Apostel Paulus schrieb an die Gläubigen in Korinth von „den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes“ (2. Korinther 4,4).

So haben die Menschen durch Satans Verführung Gott und seinen Lebensweg zurückgewiesen und sind ihren eigenen Religionen, Bildungssystemen und Regierungsformen gefolgt. Diese sind alle weit weg von den Anweisungen Gottes, die er den Menschen in seinem Wort, der Bibel, offenbart hat.

Manche Menschen fragen, ob das Grundgesetz einer an Gott orientierten Lebensführung – die Zehn Gebote – heute überhaupt von Belang ist. Wen wundert es noch, dass viele Menschen bei Rechtsproblemen nicht entscheiden können, was recht und was unrecht ist.

Der Baum des Lebens

Der Baum des Lebens im Garten Eden symbolisierte den Geist Gottes, durch den Gott den Menschen ewiges Leben schenken möchte.

Was wäre gewesen, wenn der erste Mensch Adam nicht von der verbotenen Frucht, sondern vom Baum des Lebens gegessen hätte? Wie wäre die Weltentwicklung verlaufen, wenn sich der erste Mensch für den Baum des Lebens entschieden hätte? Wie würde die Welt heute aussehen? Wie eingangs erwähnt, die Bibel gibt auf diese Frage keine direkte Antwort. Wir können aber teilweise die Antwort erkennen, wenn wir andere Schriftstellen der Bibel berücksichtigen.

Als der Mensch vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen gegessen hatte und sich diese Erkenntnis selber anmaßte, versperrte ihm Gott den Zugang zum Baum des Lebens (1. Mose 3,22-24), bis Christus, der zweite Adam, kam. Die einzige Ausnahme bildeten die Propheten im Alten Testament, Mitautoren der Bibel:

„Denn durch ihn [Jesus Christus] haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist“ (Epheser 2,18-20).

Was versinnbildlichte der Baum des Lebens? Am Pfingsttag des Jahres 31 n. Chr. kam der heilige Geist in übernatürlicher Manifestation (Apostelgeschichte 2,1-4), und die Jünger wurden erfüllt vom Geist Gottes. Der heilige Geist ist der befruchtende geistliche „Same“ von Gott, der ewiges Leben im Menschen zeugt:

„Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt“ (Römer 8,11). Der heilige Geist beinhaltet auch die Liebe Gottes. Sie wird „ausgegossen in unser Herz“ (Römer 5,5).

Der Baum des Lebens im Garten Eden symbolisierte daher den Geist Gottes, der ewiges Leben im Menschen anlegt, wenn er ihn von Gott geschenkt bekommt.

Hätte Adam vom Baum des Lebens gegessen, so hätte er ein Leben geführt, wie es heute ein wahrer Christ führt, der sich taufen lässt und die Gebote Gottes hält, und zwar durch den Empfang des heiligen Geistes. In der Apostelgeschichte wird uns das durch die Apostel Jesu bestätigt: „Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen“ (Apostelgeschichte 5,32).

Der Unterschied wäre, dass Adam in diesem Fall noch nicht gesündigt hatte. Es wäre bei ihm daher keine Reue erforderlich gewesen. Es hätte aber bedeutet, dass er Gott geglaubt und gehorcht hätte. Er hätte den Geist Gottes empfangen – die Liebe Gottes, welche das göttliche Gesetz erfüllt: „Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung“ (Römer 13,10).

Wäre Adam Gott gehorsam gewesen und hätte er sich für den Baum des Lebens entschieden, dann wäre er damit – wie heute ein wahrer Christ – zum Erben, genauer: zum Erbanwärter Gottes geworden – zum gezeugten, aber noch nicht aus Geist geborenen Kind Gottes.

In 1. Korinther 2, Vers 9 lesen wir, dass geistliche Wahrheiten und die Gesinnung Gottes sowie sein Plan mit den Menschen nicht mittels der menschlichen fünf Sinne erkannt werden können: „Sondern es ist gekommen, wie geschrieben steht: Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“

Gott muss uns geistliche Erkenntnis durch seinen Geist vermitteln. Ohne den Geist Gottes bleibt dem Menschen geistliche Erkenntnis verschlossen. Wenn aber ein Mensch bereit ist, von seinen verkehrten Wegen umzukehren und seine Sünden zu bereuen, dann kann Gott ihm seinen Geist schenken, der sich mit dem menschlichen Geist verbindet und ihm geistliche Erkenntnis vermittelt: „Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit“ (1. Korinther 2,10).

In der Bibel geht es um geistliche Erkenntnis. Das ist der Grund, warum auch die größten, intellektuellsten und gebildetsten Denker die Bibel nicht verstehen. Die „Erkenntnis“ des verbotenen Baumes war eine Erkenntnis, die zum Tode führte, aber die geistliche Erkenntnis vom Baum des Lebens führt dagegen zum ewigen Leben.

Was wäre gewesen, wenn…?

Wenn Adam vom Baum des Lebens genommen hätte, den Gott ihm frei angeboten hatte, dann hätte er den heiligen Geist empfangen. Damit hätte er Zugang zur geistlichen Erkenntnis-Dimension gehabt. Die enge Verbindung zu Gott wäre nicht abgerissen, der ihm kontinuierlich weitere Erkenntnisse und Wahrheiten offenbart hätte, je nachdem wie rasch Adam sie aufnehmen konnte.

Er hätte die Kraft empfangen, dem Bösen zu widerstehen und Selbstbeherrschung zu üben. Er hätte die Liebe Gottes empfangen, die zur Frucht des heiligen Geistes gehört (Galater 5,22) – die Liebe, die Gottes Gesetz erfüllt.

Wäre aber Satan damals dann auch schon von der Erde verbannt worden? Hier erheben sich einige Fragen, die Gott uns nicht in der Bibel beantwortet. Auf einige liegt die Antwort klar auf der Hand, auf andere lässt sie sich indirekt erschließen.

Der Apostel Paulus schreibt an die Gläubigen in Korinth und erwähnt in seinem Brief einen zweiten Adam: „Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, wurde zu einem lebendigen Wesen, und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht“ (1. Korinther 15,45).

Jesus Christus, der zweite Adam, widerstand Satan und überwand ihn bei der großen Versuchung (Matthäus 4). Jesus trat damals noch nicht an die Stelle Satans auf dem Erdenthron – obwohl er nun dazu qualifiziert war.

Wahre Christen (Römer 8,9-14), die den heiligen Geist empfangen haben, werden nicht auf Anhieb unsterblich, nicht einmal im Verlauf unseres irdischen Lebens. Wir müssen als Nachfolger Christi immer noch überwinden, müssen wachsen an Gnade und geistlicher Erkenntnis und bis zu unserem Lebensende Gott treu bleiben, ehe wir unsterblich gemacht werden.

Daraus lässt sich aus der Schrift ableiten, dass Adam nach dem Empfang von Gottes Geist als sterblicher Mensch weitergelebt hätte, bis Gottes gerechter Charakter in ihm geformt wäre. Danach wäre er verwandelt worden zu Unsterblichkeit, als geborener Sohn Gottes. Adam hätte wohl aufgrund seines Gehorsams und seiner Lebensweise Satan entmachtet und hätte seine Stelle auf dem Erdenthron eingenommen.

Stets wäre in seinem Leben Gott sein Lehrer gewesen. Sicher hätte Adam sich darum bemüht, Kain, Abel, Set und seinen anderen Kindern von der Wiege an Gottes Lebensweise der Liebe und des Gebens beizubringen. Jedenfalls kann man mit Sicherheit sagen, dass die Welt anders aussehen würde als unsere heutige, von Satan verführte Welt.

Gottes Plan wird ausgeführt

Wichtig für uns ist aber, was tatsächlich geschah und noch geschehen wird. Satan kann Gottes Plan nicht vereiteln, auch wenn er den ersten Menschen dazu verführen konnte, von dem verbotenen Baum zu nehmen und damit gegen Gott zu rebellieren.

Gottes eigener vollkommener Charakter kann in uns Menschen nur durch den heiligen Geist geschaffen werden, jedoch nur, wenn wir es auch selber wollen und uns bewusst dafür entscheiden.

Die Bibel zeigt uns, dass Jesus Christus als „König aller Könige und Herr aller Herren“ (Offenbarung 19,16) zur Erde zurückehren wird, um die Menschheit vor sich selbst zu retten:

„Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.

Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen“ (Apostelgeschichte 1,8-11).

Gottes Plan und Vorhaben, zu dem er die „Gattung Mensch“ erschuf, war und ist sich eine Familie zu schaffen, in der die Menschen als geistgeborene Söhne und Töchter in seinem Reich ewig leben können. Gottes Plan steht fest und er wird verwirklicht werden!

Beziehungen und die Zehn Gebote

Als Jesus erklärte, dass sich alles im Gesetz und in den Propheten Geschriebene in die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten einteilen lässt, betonte er die Wichtigkeit von Beziehungen (Matthäus 22,35-40). Er sagte uns, dass jedes Gebot Gottes einen Aspekt einer richtigen Beziehung entweder zu ihm oder zueinander definiert.

Wie lebte Jesus Christus? Er sagte uns: „Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe“ (Johannes 15,10). „Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich tun und reden soll. Und ich weiß: sein Gebot ist das ewige Leben. Darum: was ich rede, das rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat“ (Johannes 12,49-50).

Nach Jesu eigenen Worten „bleibt“ man in Gottes Liebe, wenn man seine Gebote hält. Jesu Vorbild lehrt uns, dass göttliche Liebe und das Halten der Gebote unzertrennlich sind. Wer sich mit den Zehn Geboten näher befasst, erkennt, dass die ersten vier mit einer richtigen Beziehung zu Gott zu tun haben. Die anderen sechs Gebote definieren die Grundsätze richtiger Beziehungen unter den Menschen.

Gottes Gebote sind nicht bloß Vorschriften oder unbedeutende Rituale. Gott sagt uns deutlich, dass alle seine Gebote unserem Wohlergehen dienen. Sie dienen also einem Zweck – sie sollen ein Segen und ein Vorteil für die Menschheit sein. Sie definieren den Rahmen solcher Beziehungen, die für jede sie praktizierende Gesellschaft Respekt, Zusammenarbeit und Beständigkeit zur Folge haben.

Wie können wir wissen, dass wir Gott kennen und eine richtige Beziehung zu ihm haben? Wieder ist es der Apostel Johannes, der uns eine Antwort auf diese wichtige Frage gibt: „Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat“ (1. Johannes 2,4-6).