Warum nehmen psychische Probleme und Behinderungen immer mehr zu? Muss das sein? Übersehen wir möglicher­weise die biblischen Schlüssel zu gesundem, positivem Denken?

Von Noel Horner

Eine im Juli 2023 veröffentlichte Studie der Harvard University (USA) und der University of Queensland (Australien) kommt zu dem Ergebnis, dass etwa die Hälfte der Weltbevölkerung im Laufe des Lebens an einer psychischen Störung erkranken wird. Für die Auswertung wurden mehr als 150.000 Erwachsene aus 29 Ländern unterschiedlicher Wohlstandsklassen und aller Regionen der Welt in strukturierten persönlichen Befragungen zu diesem Thema interviewt. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass die Corona-Pandemie eine Zunahme von Angststörungen auslöste.

Schätzungen zufolge leiden aktuell etwa 14 Prozent der Weltbevölkerung an einer psychischen Erkrankung. In Deutschland sind laut einem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) jedes Jahr 27,8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen (Stand: April 2024).

Dem Bericht zufolge zählen Angststörungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, gefolgt von affektiven Störungen wie unipolaren Depressionen sowie Störungen durch Alkohol- oder Drogenkonsum.

Zwar stehen für psychisch Erkrankte Behandlungsmöglichkeiten wie Medikamente und Beratung zur Verfügung, doch die bessere Vorgehensweise ist die Vorbeugung.

Warum ist Prävention besser als die Behandlung eines Problems im Nachhinein? Eine Behandlung ist zwar oft erfolgreich, aber in der Regel deutlich teurer. Zu den Kosten können finanzielle Verluste, eine Verschlechterung der körperlichen Gesundheit sowie Traumata für Familienmitglieder zählen. Letztere können mitunter zum Zerfall der Familie führen.

Viele psychische Erkrankungen können verhindert werden und die Bibel bietet dazu hilfreiche Informationen. Schließlich ist sie ein Leitfaden Gottes, der uns zeigt, wie wir denken und wie unser Geist funktionieren soll. So erklärt uns die Bibel beispielsweise, wie wir Stress abbauen und welche Reize wir zulassen sollten. Im Folgenden zeigen wir Ihnen einige wichtige biblische Schlüssel zur psychischen Gesundheit.

Die Kraft einer positiven Einstellung

Wir beginnen mit den offensichtlichen Vorteilen des positiven Denkens. In Philipper 4, Vers 8 lehrt uns die Bibel richtiges Denken: „Im Übrigen, meine Brüder und Schwestern: Richtet eure Gedanken auf das, was schon bei euren Mitmenschen als rechtschaffen, ehrbar und gerecht gilt, was rein, liebenswert und ansprechend ist, auf alles, was Tugend heißt und Lob verdient“ (Gute Nachricht Bibel; alle Hervorhebungen durch uns).

Wer diese positiven Worte konsequent anwendet, übt positives Denken. Das ist eine für die psychische Gesundheit entscheidende Gewohnheit. „Eine positive Einstellung verbessert nachweislich die Genesung nach Operationen und stärkt das Immunsystem, sodass es Krankheiten besser bekämpfen kann. Sie unterstützt auch die Krebsheilung, reduziert die Kampf-oder-Flucht-Reaktion und damit Stresserkrankungen, stellt unsere Ruhe wieder her und verwandelt unsere unglücklichen, angstauslösenden Hormone in Glückshormone“ (Archibald Hart, The Anxiety Cure, 1999, Seite 217).

Zu den Merkmalen einer optimistischen Denkweise gehört die Fähigkeit, sich auf das Positive zu konzentrieren, wenn das Negative überwältigend erscheint. Der Schlüssel dazu besteht darin, ein Problem in eine Herausforderung umzuwandeln und dann daran zu arbeiten, sie zu meistern.

Wir sollten auch vermeiden, unsere Gedanken mit negativen und entwürdigenden Einflüssen unserer Umwelt zu füllen. Der Apostel Paulus schrieb, dass manche Dinge so beschämend seien, dass man nicht einmal darüber sprechen sollte (Epheser 5,12). Dennoch sind viele der verwerflichen Dinge, auf die sich Paulus bezog, in unseren Print- und elektronischen Medien allgegenwärtig.

Wenn wir eine gute geistige Gesundheit anstreben, sollten wir unseren Geist disziplinieren und eine entwürdigende mentale Ernährung vermeiden. Das mentale Prinzip „Müll rein, Müll raus“ gilt ganz besonders für unseren Geist. Die Wirkung dessen, womit wir unseren Geist beschäftigen – und oft auch, was aus unserem Mund kommt –, wird so rein oder so verdorben sein, wie es das ist, was wir in unseren Geist lassen. Wir gefährden unsere psychische Gesundheit, wenn wir unseren Geist mit Müll füttern. Um psychisch stabil zu bleiben, müssen wir unseren Geist disziplinieren und vermeiden, negativ zu denken.

Paulus setzte den Rat, den er den Christen in Philippi gegeben hatte, selbst um und ermahnte sie, seinem Beispiel zu folgen (Philipper 4,9). Er sagte ihnen, dass der „Gott des Friedens“ mit ihnen sein würde, wenn sie dies täten. Seelenfrieden und ein reines Gewissen sind wesentliche Merkmale einer gesunden geistigen Gesundheit (Apostelgeschichte 23,1; 24,16; 1. Timotheus 1,5).

Gefühle und Emotionen zügeln

Woher kommen Gefühle und Emotionen? Als Gott den Menschen nach seinem Bild schuf (1. Mose 1,27), schenkte er ihm auch eine menschliche Persönlichkeit, die göttliche Gefühle ausdrücken kann. Das wichtigste Merkmal, das das Wesen Gottes kennzeichnet, ist die Liebe (1. Johannes 4,8. 16).

Paulus beschreibt jedoch eine größere Bandbreite göttlicher Eigenschaften und Gefühle als Inhalte der Frucht seines Geistes. Dazu gehören „Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung“ (Galater 5,22-23; Gute Nachricht Bibel). Die Bibel ermahnt uns, von diesem Geist erfüllt zu sein (Epheser 5,18).

Wenn diese Eigenschaften unsere Persönlichkeit dominieren, leiden wir weniger unter psychischen Störungen. Ein solcher Geist ist selbstbeherrscht, stabil und kann die Schwierigkeiten des Lebens ertragen. Er ist optimistisch, und Optimismus ist ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Psyche. „Optimistische Menschen können die Herausforderungen des Lebens besser meistern, Stress besser abbauen und leben länger“ (Dr. Bradley Wilcox, Dr. Craig Wilcox und Dr. Makoto Suzuki, The Okinawa Program, 2001, Seite 273).

Umgekehrt gilt: „Wer sich nicht beherrschen kann, ist so schutzlos wie eine Stadt ohne Mauer“ (Sprüche 25,28; „Hoffnung für alle“-Bibel). Solche Menschen sind verletzlich und werden häufig von negativen Emotionen getrieben. Zu ihren Auswirkungen können sexuelle Unmoral, Hass, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, egoistische Ambitionen, Neid und Trunkenheit gehören. Ein solcher Lebensstil zieht automatisch eine Strafe nach sich, die sich in Form von Instabilität, Unglück und psychischen Problemen äußert.

Wir bestimmen unsere Emotionen selbst und müssen mit den Konsequenzen leben. Die vorherrschenden Emotionen in unserem Geist beeinflussen unseren Erfolg im Leben maßgeblich.„Emotionen können ein zweischneidiges Schwert sein. Sie sind für viele der größten und besten Leistungen des Menschen verantwortlich. Aber sie sind auch für einige der größten Tragödien unserer Welt verantwortlich“ (Norman Wright, The Christian Use of Emotional Power, 1974, Seite 13). Entscheiden wir uns für gesunde Emotionen, können wir glücklich und erfolgreich sein.

Nehmen Sie sich eine Auszeit!

In unserer schnelllebigen Welt ist es unerlässlich, Pausen in unseren Alltag einzubauen. „Sich Zeit zum Ausruhen zu nehmen, ist in der heutigen Welt keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Doch in diesem Bereich haben mehr Menschen zu kämpfen als in fast jedem anderen. Es ist gefährlich, sich keine Zeit zum Ausruhen zu nehmen“ (Hart, a. a. O., Seite 118).

Selbst Jesus und seine Apostel verspürten dieses Bedürfnis: „Und er [Jesus] sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht Zeit genug zum Essen“ (Markus 6,31).

Zur geistigen Erholung und um einer Stressüberlastung vorzubeugen, brauchen wir tägliche Ruhe. Besonders im Alter kann ein Mittagsschläfchen erfrischend wirken. Wir brauchen auch regelmäßig Urlaub, sofern es unsere finanzielle Situation und unsere Arbeitssituation erlauben. Selbst wenn man an Feiertagen nichts anderes tut, als zu Hause zu bleiben, können Auszeiten vom Alltagsstress wohltuend sein.

Gott sagt uns außerdem, dass wir einen Ruhetag pro Woche einplanen sollen. Nachdem er sein Schöpfungswerk vollendet hatte, ruhte Gott am siebten Tag (1. Mose 2,2). Das hebräische Wort für „ruhen“ ist „schabbat“, die Verbform des Substantivs, das in 2. Mose 20, Verse 10-11 mit „Sabbat“ übersetzt wird. Dort gab Gott den Israeliten die Zehn Gebote und gebot ihnen, den Sabbat heilig zu halten, indem sie am siebten Tag jeder Woche ruhen sollten.

Der wöchentliche Sabbat dient unserer Gesundheit! Unsere Gesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten einen erstaunlichen Wandel erfahren. Es scheint, als lebe jeder sein Leben in einem rasanten Tempo, ständig hin und her hastend, um alles schaffen zu können. Technischer Fortschritt, der uns einst mehr Freizeit versprach, fordert uns ständig zum Mithalten heraus.

Mit welchem Resultat? Für viele Menschen in der westlichen Welt bleibt kaum Zeit übrig, um die Errungenschaften ihres materialistischen Strebens zu genießen. In einem Kommentar traf Celia Brayfield von der Londoner Times den Nagel auf den Kopf: „Dreißig Jahre der Habgier bescherten uns einen Luxus, den sich vergangene Generationen nicht hätten erträumen können. Uns fehlt jedoch die Freizeit, um ihn zu genießen.“

Brayfield warnte ihre Leser vor einer „Armut an Zeit“: „Wenn nicht das Bewusstsein unserer ,Zeitarmut‘ wächst, werden wir einen Punkt erreichen, wo keine Veränderung mehr möglich ist. Wir sind jetzt schon vereinsamt, gestresst und krank“ (24. April 2000).

Eine übertriebene Einschätzung? Vielleicht. Unbestreitbar ist jedoch, dass unsere moderne Gesellschaft unter einem selbst auferlegten Zeitdruck steht, der für viele Menschen zur psychischen Belastung wird.

Zu viele Veränderungen und zu wenig Ruhe

Einige Psychotherapeuten erkennen den Wert dieser wöchentlichen Ruhe. „Eines der wichtigsten Argumente für eine stärkere Betonung der Ruhe findet sich in der Bibel: Gott ruhte am siebten Tag. Von Anfang an vermittelt uns die Bibel die Bedeutung von Ruhe und insbesondere, dass eine bestimmte Zeit dafür reserviert werden muss.

Ich bin der Überzeugung – und es häufen sich die wissenschaftlichen Beweise, die diese Überzeugung stützen –, dass wir für das Reisen auf Kamelen statt in Überschallflugzeugen geschaffen sind. Heute überschreiten wir jedoch diese Grenzen nicht nur knapp, sondern um ein Vielfaches. Die Strafe dafür ist eine Epidemie von Stresserkrankungen und Angststörungen, insbesondere panischer Angst“ (Hart, a. a. O., Seiten 118-119).

Ein französischer Arzt, der an der Harvard University lehrte, stellte bereits vor mehr als 60 Jahren dazu fest: „Wenn psychische Erkrankungen in der westlichen Welt tatsächlich zunehmen, dann liegt die Ursache nicht im komplexen und wettbewerbsorientierten Charakter unserer Gesellschaft, sondern vielmehr im immer schnelleren Verschwinden alter Gewohnheiten und Konventionen. Selbst der am Rande stehende Mensch kann in der Regel ein Gleichgewicht mit seiner Umwelt erreichen, wenn die soziale Ordnung stabil ist.

Doch er bricht wahrscheinlich zusammen, wenn Ausmaß und Geschwindigkeit der Veränderungen seine Anpassungsfähigkeit übersteigen. Aus diesem Grund treten psychische Erkrankungen eher in Gebieten auf, die einen schnellen kulturellen Wandel durchlaufen“ (René Dubos, Mirage of Health, 1959, Seiten 208-209).

Der Sabbat bietet die Möglichkeit, sich von Stress und Anspannung zu erholen. „Wir leben in einer Kultur, die uns ständig mit stressigen Botschaften bombardiert. Da wir heute rund um die Uhr Nachrichten erhalten, sind wir permanent mit überwiegend negativen Informationen konfrontiert. Die Nachrichten sind mittlerweile so belastend, dass einige Gesundheitsexperten regelmäßiges Nachrichtenfasten empfehlen, um die psychische Gesundheit zu verbessern“ (Wilcox, Wilcox und Suzuki, a. a. O., Seiten 237-238).

(Um mehr über den biblischen Sabbat zu erfahren, bestellen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre Der biblische Ruhetag – Samstag oder Sonntag?.)

Stellen Sie sich Ihren Ängsten!

Jeder Mensch hat Angst vor etwas. Manche Ängste sind gesund, andere nicht. Werden Ängste hartnäckig und irrational, spricht man von einer Phobie. „Spezifische Phobien betreffen mehr als jeden Zehnten“ (Hart, a. a. O., Seite 180). Zu den häufigsten zählen Agoraphobie, die Angst vor öffentlichen Orten, und Klaustrophobie, die Angst vor Enge oder Menschenansammlungen.

Wenn jemand unter einer Phobie leidet, erwartet er oft die Umstände, die sie auslösen könnten. Das kann zu einem dauerhaften Angstzustand führen. Gott möchte nicht, dass wir von solchen Ängsten beherrscht werden. In der Bibel steht: „Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken noch vor dem Verderben der Gottlosen, wenn es über sie kommt“ (Sprüche 3,25).

Wie können wir Phobien überwinden? „Man muss sich ihnen stellen, aber nicht so, dass sie dadurch verstärkt werden. Fast jede Phobie lässt sich überwinden. Es erfordert lediglich Zeit und Mühe. Am effektivsten ist es, sich der Situation, vor der man Angst hat, zu stellen“ (Hart, a. a. O., Seite 179).

Wenn eine Phobie das eigene Leben ernsthaft beeinträchtigt, kann es hilfreich sein, professionellen Rat einzuholen. Noch wichtiger ist jedoch die Beziehung zu Gott. So kann man in seiner Liebe wachsen, denn „Liebe treibt die Furcht aus“ (1. Johannes 4,18).

Begegnen Sie Ihren Sorgen mit Zuversicht!

Auch wenn die meisten Menschen nicht unter Phobien leiden, kämpft fast jeder mit Sorgen – einer Form von Angst. Unser Zeitalter ist das Zeitalter der Angst. Angst ist ein normales Gefühl, das uns dazu veranlassen kann, Gefahren zu vermeiden. Beeinträchtigt sie unser Leben jedoch ernsthaft, müssen wir aktiv werden, um sie zu überwinden. „Jeder Angstpatient muss neue Denkweisen erlernen und Methoden entwickeln, um seine bisherigen Denkmuster zu ändern“ (Hart, a. a. O., Seite 111).

Die Bibel bestätigt die Bedeutung dieser Denkweise, indem sie uns auffordert, unseren Geist und unsere Gesinnung zu erneuern (Epheser 4,23). Wie gelingt uns das? Eine Methode zur Stressreduzierung besteht darin, am Ende des Tages den Geist zu reinigen. Der Abend ist „eine gute Zeit für eine mentale Reinigung, bei der man die Ängste, die das Denken belasten, überprüft und die unwichtigen loswird“ (Hart, a. a. O., Seite 204).

Die Bibel bestätigt, dass dies ein guter Rat ist. Sie sagt uns, was wir am Ende des Tages tun sollen: „Denkt einmal gründlich nach, nachts, wenn ihr allein seid, und werdet still!“ (Psalm 4,5; Gute Nachricht Bibel).

Manchmal hängen Sorgen damit zusammen, dass wir glauben, unsere Grundbedürfnisse nicht befriedigen zu können. Jesus sagte: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?“ Er empfahl auch ein Heilmittel für diese Sorgen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6,31. 33). Der Punkt ist: Wenn unsere Prioritäten mit Gottes Willen übereinstimmen, können wir im Vertrauen darauf leben, dass er uns dabei hilft, unsere anderen Bedürfnisse zu erfüllen.

Eine Beziehung zu Gott ist grundlegend, wenn es darum geht, unsere Ängste zu überwinden. In der Bibel heißt es: „Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht“ (Philipper 2,5) und „Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt“ (Philipper 4,13; „Hoffnung für alle“-Bibel).

Wir können den Geist Christi aber nur erleben, wenn wir zunächst bereuen, Gottes Anweisungen aus der Bibel ignoriert zu haben, uns dann taufen lassen und den heiligen Geist empfangen (Apostelgeschichte 2,38). So können wir unseren Geist reinigen und neue Denkgewohnheiten entwickeln. „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1,7).

Die heilende Kraft des Humors

So einfach es klingt: Lachen trägt zur geistigen Gesundheit bei. Freude ist dem Lachen verwandt und gehört ebenfalls zur Frucht des heiligen Geistes (Galater 5,22). In der Bibel steht: „Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht“ (Sprüche 15,13) und „Ein fröhliches Herz tut dem Leibe wohl“ (Sprüche 17,22).

Humor löst buchstäblich physiologische und mentale Veränderungen im Körper aus. Lachen „berührt uns auf einer tiefen emotionalen und körperlichen Ebene. Es verändert unsere Wahrnehmung und lässt uns die Dinge mit anderen Augen sehen. Es zeigt uns, dass das Leben manchmal albern, ja sogar verrückt sein kann und trotzdem Spaß macht“ (Wilcox, Wilcox und Suzuki, a. a. O., Seiten 272-273). Ein anderer Arzt bemerkt: „Humor, Lächeln und Lachen sind die besten Stresskiller“ (Herbert Benson, Timeless Healing, 1996, Seite 277).

Eine Beziehung zu Gott schenkt tiefste und dauerhafte Freude. „Die Bibel sagt viel über die Freude, das pure Glück der Erlösten“ (The International Standard Bible Encyclopedia, 1982, „Humor in der Bibel“). Eine Studie mit über 500 Männern ergab „signifikante Zusammenhänge zwischen dem religiösen Engagement der Teilnehmer und ihrer Gesundheit, zum Beispiel weniger Depressionen“ (Kenneth Cooper, It’s Better to Believe, Seite 5).

Auch körperliche Aktivitäten wie Gartenarbeit, Spazierengehen oder andere regelmäßige Übungen können sich positiv auf Ihre geistige Gesundheit auswirken.

Vermeiden Sie gefährliche Süchte

Menschen mit psychischen Problemen, wie beispielsweise übermäßigem Stress, sind oft auf konsumierbare Substanzen angewiesen, um den Tag zu überstehen. Doch diese Art von Krücke kann leicht zu einem Zusammenbruch führen. „Viele Menschen mit emotionalen Störungen oder psychischen Erkrankungen greifen zu Drogen und Alkohol, um unerträgliche Gefühle ertragen zu können. Ironischerweise funktioniert diese Methode der Selbstbehandlung selten langfristig und verschlimmert die Situation häufig“ (Johns Hopkins Family Health Book, 1999, Seite 1225).

Neben der Abhängigkeit von stimmungsverändernden Substanzen können Menschen auch von Dingen abhängig werden, die normalerweise gut und gesund sind. So entwickeln manche beispielsweise eine Sucht nach Essen, Sex oder Arbeit. Solange dies in Maßen und im Einklang mit Gottes Gesetzen geschieht, stellt es kein Problem dar. Kontrollverlust in einem dieser Bereiche führt jedoch oft zu größeren Problemen.

Die Bibel spricht das Bedürfnis nach Ausgeglichenheit und Selbstbeherrschung an. „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen“ (1. Korinther 6,12 ). Wir sind nur der Hingabe an die Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen verpflichtet. Die höchste Macht, der wir uns durch den heiligen Geist unterordnen sollten, ist Gott.

Die Wichtigkeit sozialer Bindungen

„Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft“, heißt es in Prediger 4, Vers 10. Der Dichter John Donne aus dem 17. Jahrhundert hatte einen ähnlichen Gedanken: „Kein Mensch ist eine Insel.“ Für psychische Gesundheit ist der Kontakt zu anderen Menschen unerlässlich. Eine der ersten Offenbarungen der Bibel ist, dass Gott uns so geschaffen hat, dass wir andere Menschen brauchen: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (1. Mose 2,18).

Das Bedürfnis nach emotionaler Unterstützung durch Familie und Freunde ist wissenschaftlich belegt. „Was passiert, wenn wir keine engen Beziehungen pflegen? Die seit Mitte der 1970er Jahre gesammelten wissenschaftlichen Erkenntnisse belegen eindeutig, dass eine angemessene Anzahl und Qualität sozialer Beziehungen für das geistige und körperliche Wohlbefinden unerlässlich ist“ (Dr. Paul Martin, The Healing Mind, 1997, Seite 157).

Menschliche Interaktion fördert Wachstum und ist sowohl für die geistige als auch die körperliche Gesundheit wichtig. In Sprüche 27, Vers 17 heißt es: „Eisen wird mit Eisen geschärft, und ein Mensch bekommt seinen Schliff durch Umgang mit anderen“ (Gute Nachricht Bibel).

Der womöglich größte Nutzen aufbauender sozialer Kontakte liegt darin, dass sie uns die Möglichkeit geben, Liebe und Hilfsbereitschaft zu erlernen. Dies ist für die psychische Gesundheit von entscheidender Bedeutung. „Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der sich wirklich darauf konzentriert, anderen zu helfen, obwohl er selbst unglücklich oder unzufrieden mit seinem Leben ist. Ich kann Ihnen versichern, dass sie glücklich sind, weil sie ihre Aufmerksamkeit von sich selbst abwenden“ (Hart, a. a. O., Seite 223).

Jesus wusste dies und legte dar, dass Liebe und Dienst am Nächsten der Schlüssel zu Glück und seelischer Gesundheit sind. Er übernahm die niedere Aufgabe, seinen Jüngern die Füße zu waschen, um ihnen zu demonstrieren, dass sie einander so dienen sollten, wie er ihnen gedient hatte.

Nachdem Jesus ihnen die Füße gewaschen hatte, verkündete er: „Wenn ihr dies wisst – selig seid ihr, wenn ihr’s tut“ (Johannes 13,17). Im weiteren Verlauf desselben Kapitels erteilte er ihnen folgende Weisung: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt“ (Vers 34).

Jesus sagte auch: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22,39). Dieses Gebot ist eines der beiden großen Gebote der Bibel (Verse 37-40) und zieht sich durch die gesamte Heilige Schrift. Darin enthalten ist die Aufforderung, eine freundschaftliche, hilfsbereite Beziehung zu unseren Mitmenschen aufzubauen.

Das biblische Buch der Sprüche preist die Vorzüge von Freundlichkeit und Nächstenliebe. „Die nachbarschaftlichen Eigenschaften, die die Sprüche dem Leser nahelegen, führen zu nichts Geringerem als Liebe“ (Derek Kidner, Proverbs, an Introduction and Commentary, 1964, Seite 44).

Die Grundlage für unser seelisches Wohlbefinden und ein positives Leben bildet der Gehorsam gegenüber den Geboten der Bibel sowie die Pflege einer Beziehung zu Gott, dem Vater, und Jesus Christus. „Hast du alles gehört, so lautet der Schluss: Fürchte Gott und achte auf seine Gebote! Das allein hat jeder Mensch nötig“ (Prediger 12,13; Einheitsübersetzung).

In diesem Sinne empfehlen wir Ihnen unsere kostenlose Broschüre Die Zehn Gebote, die Sie als Druckversion bei uns bestellen oder als PDF-Datei im Internet herunterladen können.