
Je mehr die elektronische Überwachung wächst und je lauter der Ruf nach einer digitalen Währung wird, desto größer wird auch die Angst vor dem „Zeichen des Tieres“ der biblischen Prophetie. Was sagt uns die Bibel über das Tier und seine Verbindung zu einem falschen Anbetungssystem?
Von Tom Robinson
In letzter Zeit nehmen bei manchen die Sorgen über das berüchtigte „Zeichen des Tieres“, das im letzten Buch der Bibel, dem Buch der Offenbarung, erwähnt wird, zu. Dieses Zeichen mit der dazugehörigen Zahl 666 gilt als Zeichen des Teufels, das man angeblich an die Hand oder auf die Stirn bekommt. In Offenbarung 13, Vers 17 steht, dass niemand ohne dieses Zeichen kaufen oder verkaufen kann.
Für dieses Zeichen gibt es die verschiedensten Erklärungen. Einige stellen sich ein übernatürliches, dämonisches Brandzeichen vor. Andere behaupten, das Zeichen sei ein tätowierter oder gestempelter Strichcode, ein unter die Haut eingepflanzter Mikrochip oder ein Zugangscode für Geldtransaktionen in einer bargeldlosen Gesellschaft. Während der Corona-Pandemie wurden manche Smartphone-Apps oder Armbänder zur Kontaktverfolgung als Zeichen des Tieres angesehen. Einige behaupteten sogar, die Impfstoffe enthielten injizierbare Datentechnologie.
Heute ist man eher der Meinung, dass es sich bei dem Zeichen um eine Abkehr vom Bargeld handelt. Es gibt Bestrebungen, dass Regierungen eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) ausgeben, bei der alle Konten und Transaktionen nachverfolgt und die Konten bei Bedarf gesperrt werden können. Wir erinnern uns, dass die kanadischen Behörden im Jahr 2022 die Konten der Fernfahrer einfroren, die an politischen Protesten beteiligt waren. Eine staatlich kontrollierte digitale Währung würde eine solche finanzielle Tyrannei noch leichter durchsetzbar machen.
Doch was genau ist dieses „Zeichen des Tieres“? Zunächst geht es aber um folgende Frage: Was ist das Tier?
Wer oder was ist das Tier?
Sowohl das Tier als auch sein Zeichen werden in Offenbarung 13 vorgestellt. In einer Vision sah der Apostel Johannes, wie ein Tier aus dem Meer aufstieg. Es hatte sieben Köpfe und zehn Hörner, auf denen gotteslästerliche Namen standen (Vers 1). Im vorhergehenden Kapitel hatte er einen roten Drachen mit sieben Köpfen und zehn Hörnern gesehen, der Satan den Teufel darstellte (Kapitel 12, Verse 3 und 9). Ist das Tier aus Kapitel 13 also Satan? Nein, aber sie sind verwandt. Der Drache gibt dem Tier Kraft und Macht (Vers 2), sodass die Köpfe und Hörner in diesem Sinne von Satan stammen.
Das Tier wird so beschrieben, dass es Teile eines Leoparden, eines Bären und eines Löwen hat. Diese Beschreibung weist auf eine andere Prophezeiung über Tiere hin, die aus dem Meer aufsteigen und insgesamt sieben Köpfe und zehn Hörner haben, wie in Daniel 7 beschrieben.
In den Kapiteln 2 und 7 sagt Daniel in unterschiedlichen Bildern eine Abfolge von vier Großreichen voraus – von seiner Zeit bis zur endzeitlichen Errichtung des Reiches Gottes bei der Wiederkunft Jesu Christi.
In Kapitel 7 sah Daniel eine Reihe von vier Tieren. Das erste war wie ein Löwe, das zweite wie ein Bär, das dritte hatte vier Köpfe wie ein Leopard und das vierte war furchtbarer als alle anderen und hatte zehn Hörner. Diese stehen der Reihe nach für die alten Reiche Babylon, Persien, Griechenland und Rom – letzteres durchläuft eine Reihe von zehn Erweckungen bis zur Endzeit, wobei die letzte Erweckung noch bevorsteht. (Erfahren Sie mehr in unserer kostenlosen Broschüre Die letzte Supermacht.)
Johannes sieht diese Tiere als ein einziges Tier vereint. Dieses Bild symbolisiert, wie spätere Reiche die früheren verschlungen haben. Die Köpfe und Hörner stehen sowohl für die Reiche als auch für ihre Herrscher. Tatsächlich ist das Tier, das Johannes sieht, sowohl das Römische Reich als auch dessen Herrscher – von den alten Kaisern bis hin zu einem endgültigen Diktator in der Endzeit, auf den später in der Offenbarung erneut Bezug genommen wird. Das Meer, aus dem es entspringt, steht für aufgewühlte, chaotische Kräfte und, wie in Offenbarung 17, Vers 15, für „Völker und Scharen und Nationen und Sprachen“.
In Offenbarung 13, Verse 3-4 erscheint das Tier zunächst tödlich verwundet, wird dann aber geheilt und alle Welt folgt ihm, betet es an oder unterwirft sich ihm als große Macht. Die tödliche Wunde und die Heilung ereigneten sich beim antiken Fall Roms und der anschließenden Wiederherstellung des Reiches unter dem römischen Kaiser Justinian. Offensichtlich gibt es auch eine Parallele zu einer endgültigen Wiederbelebung, nachdem das Reich scheinbar aufgehört hat zu existieren.
In Offenbarung 13, Verse 5-10 wird das Tier beschrieben, das 42 Monate lang Krieg gegen Gottes Heilige – also wahre Christen – führt. Dieser Zeitraum deckt sich mit den prophetischen Erwähnungen von 1260 Tagen bzw. „eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ (dreiundeinhalb Jahre). Sie geben den Zeitraum an, in dem ein gotteslästerliches „kleines Horn“ unter den Hörnern des römischen Tieres das Volk Gottes verfolgt (Daniel 7,8. 25).
Prophetisch gesehen können 42 Monate bzw. 1260 Tage dem Prinzip folgen, dass ein Tag für ein Jahr steht (vgl. 4. Mose 14,34; Hesekiel 4,6; Jesaja 34,8). Es können aber auch buchstäblich 1260 Tage sein. Vor diesem Hintergrund scheinen beide Bedeutungen in Offenbarung 13 möglich zu sein.
In Offenbarung 13, Vers 5 können sich die 42 Monate auf die 1260 Jahre von Justinians kaiserlicher Restauration im Jahr 554 n. Chr. bis zur Abdankung Napoleons im Jahr 1814 beziehen. Es war eine Zeit, in der das Reich fünfmal hintereinander wieder auferstanden ist, worauf später in Offenbarung 17, Verse 9-10 hingewiesen wird.
Andererseits können sich die 42 Monate (1260 Tage) auf die letzte Verfolgung der Heiligen durch die endzeitliche Macht des Tieres in den letzten dreieinhalb Jahren vor der Wiederkunft Christi beziehen. Dies wird auch in Offenbarung 12 dargelegt und steht im Einklang mit den 42 Monaten, in denen Jerusalem unter der Herrschaft des Tieres steht (Offenbarung 11,2).
Ein mächtiges System aus Kirche und Staat – sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft
Die in Offenbarung 13 und an anderen Stellen beschriebene Verfolgung ist etwas, das Gottes Volk ertragen muss, wenn sie über die Welt kommt. Doch in vielerlei Hinsicht ist sie bereits über die Welt hereingebrochen. Zunächst gab es sie durch die Herrschaft Roms, als Rom eine Großmacht war und die frühe christliche Kirche verfolgte. Später dann im Mittelalter verfolgte der römische Kirchenstaat das Volk Gottes weiterhin. All dies war ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Lassen Sie uns nun mehr über die hier beschriebene Kirche erfahren.
In Offenbarung 13, Vers 11 wird ein weiteres Tier vorgestellt. Es steigt aus der Erde auf und gibt sich als himmlische Autorität aus. Es hat zwei Hörner wie ein Lamm, gebärdet sich als Repräsentant Christi, redet aber wie ein Drache – also wie der Teufel. Die beiden Hörner stehen für eine doppelte Autorität, sowohl staatlich als auch religiös. Es übt die gesamte Autorität des ersten Tieres bzw. der staatlichen Macht aus und bringt alle dazu, sich dieser Macht zu beugen, nachdem es auferstanden ist (Vers 12). Dieses zweite Tier vollbringt falsche Wunder und verführt die Menschen dazu, sich „ein Bild des Tieres“ zu machen und ihm zu huldigen.
Was ist nun dieses Bild? Dazu gibt es verschiedene Theorien. Das ursprüngliche griechische Wort eikon bedeutet „Abbild“, sei es in Form einer Statue oder einer anderen Darstellung. Die Erklärung, die am besten zu den historischen Fakten passt, bezieht sich auf die Ereignisse im späten Römischen Reich.
In seinem Buch Ancient History schreibt Philip Myers, dass „innerhalb des Römischen Reiches ein Kirchenstaat zu wachsen begann, der sich in seiner Verfassung und seinem Verwaltungssystem nach dem kaiserlichen Modell gestaltete“ – also ein „geistliches Reich“, das über Regionen herrschte, wobei die Vorrangstellung schließlich an die Bischöfe von Rom ging (1904, Abschnitt 607). Ein System, das auch nach dem Untergang des Römischen Reiches fortbestand.
Der Historiker Will Durant fügt hinzu: „Das Überleben der kirchlichen Organisation erschien selbst den Kaisern als die Rettung des Staates. Im Jahr 554 verkündete Justinian ein Dekret, in dem er verlangte, dass ‚geeignete Personen, die in der Lage sind, die lokale Regierung zu verwalten, von den Bischöfen und Hauptpersonen jeder Provinz als Statthalter gewählt werden‘ “ (The Story of Civilization, Band 4, Seite 519-520; Hervorhebung des Originals).
Das Regierungssystem der römischen Kirche wurde somit als Modell, als Abbild oder Kopie des römischen Imperiums eingerichtet, dem sich alle unterwerfen sollten. Wie Durant über diese kaiserliche Kirche weiter erklärt:
„Sie wurde zu einer triumphalen Kirche, indem sie die Organisationsmuster und den Geist Roms übernahm. Wie Judäa dem Christentum die Ethik und Griechenland die Theologie gegeben hatten, so gab nun Rom ihr die Organisation ... Das römische Geschenk war vor allem ein umfassendes Regierungssystem, das, als die weltliche Autorität versagte, zur Struktur der kirchlichen Herrschaft wurde. Bald waren nicht mehr die römischen Präfekten, sondern die Bischöfe die Quelle der Ordnung und der Sitz der Macht in den Städten. Die Metropoliten oder Erzbischöfe unterstützten oder verdrängten die Provinzstatthalter und die Bischofssynode löste die Provinzversammlung ab. Die römische Kirche trat in die Fußstapfen des römischen Staates“ (Band 3, Seiten 575 und 618-619; Hervorhebung durch uns).
Doch diese Kirche war durch Lehren heidnischer Mysterienreligionen, die ihren Ursprung im alten Babylon hatten, verunreinigt. In der Offenbarung wird dieses abgewandelte Christentum als eine verdorbene Frau namens „Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden“ dargestellt, die rittlings auf dem scharlachroten Tier in Offenbarung 17 sitzt.
Der Apostel Paulus bezeichnete dieses falsche System, das zu seiner Zeit im Begriff war zu entstehen, als „Geheimnis der Bosheit“ und denjenigen, der es leiten würde, als „Menschen der Bosheit“, der lügenhafte Wunder tun würde (2. Thessalonicher 2). Das Haupt dieser korrupten religiösen Macht wird in der Offenbarung als der falsche Prophet bezeichnet, der mit dem Diktator des Tieres zusammenarbeitet (siehe Offenbarung 16,13; 19,20). Sie werden die Verfolgung all jener einleiten, die an den wahren Lehren der Bibel festhalten.
Ein solches Arrangement kennzeichnete das Heilige Römische Reich im Mittelalter und wird in der Endzeit wiederkehren. Europa ist heute sehr verweltlicht, wird aber durch beeindruckende bzw. verführende Wunder zu seinen religiösen Wurzeln zurückfinden.
Das Zeichen des Tieres und seine Zahl
Nun wollen wir uns der konkreten Frage nach dem Zeichen des Tieres und der Zahl 666 widmen. Wie bereits erwähnt, gibt es zu diesen Themen viele Ideen. Doch was sagt die Bibel dazu? Bringt die Geschichte weiteres Licht ins Dunkel? Und warum sollten wir uns mit diesen Fragen befassen?
In Offenbarung 13, Verse 16-17 wird das berüchtigte Zeichen beschrieben. Die religiöse Macht veranlasst alle, „sich ein Zeichen [zu] machen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Zeichen hat, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens“. In Vers 18 heißt es weiter: „Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist sechshundertundsechsundsechzig (666).“
Es handelt sich also letztlich um eine sehr wichtige Angelegenheit, die auch an mehreren anderen Stellen im Buch der Offenbarung erwähnt wird und mit geistlicher Weisheit zu tun hat. Diejenigen, die das Zeichen empfangen, werden dem Zorn Gottes ausgesetzt sein, während die auferstandenen Heiligen, die das Zeichen ablehnten, diejenigen sind, die über das Tier, sein Bild, sein Zeichen und seine Zahl siegreich sind (Offenbarung 14,9; 15,2; 16,2; 19,20; 20,4).
Möchten Sie mit Jesus in der Welt von morgen leben und ihm zur Seite stehen? Dann nehmen Sie dieses Zeichen nicht an! Das heißt jedoch nicht, dass Sie es nicht empfangen und später umkehren können, denn das ist auch Teil der Botschaft der Bibel. In Offenbarung 18, Vers 4 werden die Menschen aufgefordert, das falsche babylonische System zu verlassen, um die Plagen des göttlichen Gerichts nicht zu erleiden. Das bedeutet, dass Menschen, die Teil dieses Systems sind, es hinter sich lassen können und müssen.
Damit sind wir wieder bei der Frage, was dieses Zeichen ist. Zweifelsfrei erleben wir eine Zunahme von Technologien zur Datenspeicherung und Überwachung der Gesellschaft. Diese ermöglichen dem Staat deutlich mehr Kontrolle über das Leben der Menschen. Staatliche Stellen können uns beobachten und wissen, woran wir glauben und was wir unterstützen. Dies wird wahrscheinlich irgendwann noch stärker systematisiert werden, sodass die Frage, welchen Beruf wir ausüben bzw. welches Geschäft wir betreiben können, davon abhängt, ob wir als Problemfall, der sich dem System nicht unterordnet, gekennzeichnet sind.
Das Zeichen des Tieres steht möglicherweise in Verbindung mit Überwachung, da das System des Tieres in der Lage ist, die Kontrolle darüber, was Menschen tun dürfen, durchzusetzen. Aber ist die Überwachung wirklich das Zeichen selbst? Ist es ein Strichcode auf der Hand oder der Stirn oder ein implantierter Mikrochip? Ausgehend von weiteren Beweisen aus der Heiligen Schrift scheint dies nicht der Fall zu sein.
Möglicherweise werden die Behörden mit solchen Mitteln in der Lage sein, die Menschen zu überwachen und ihr Kontrollsystem durchzusetzen. Wie wir aber sehen werden, gab es bereits vor unserem Zeitalter der elektronischen Überwachung etwas, das gut auf die Beschreibung des Zeichens des Tieres passt. Bevor wir darauf eingehen, sollten wir jedoch bedenken, was die Bibel an anderer Stelle über das Zeichen auf der Hand und der Stirn sagt.
Gottes Gesetze auf unserer Hand und auf unserer Stirn als Zeichen
In 5. Mose 6, Verse 6-8 sagt Gott über seine Gebote: „Und du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein.“ Das jüdische Volk nahm dies später wörtlich und band sich Phylakterien – kleine Kästchen, die diese Verse enthalten – an die Hände und auf die Stirn.
Dies war jedoch nie wörtlich gemeint. Das können wir aus dem Buch 2. Mose ersehen, in dem die Einhaltung des Festes der Ungesäuerten Brote und die Praxis, alle Erstgeborenen Gott zu weihen, ebenfalls als Zeichen an den Händen und zwischen den Augen des Volkes erwähnt wird (2. Mose 13, Verse 7-9 und 11-16). Man bindet sich aber weder ungesäuertes Brot noch Erstgeborene an die Hand und die Stirn. Dies war im übertragenen Sinn gemeint.
Die Tatsache, dass Sie tun, was Ihnen befohlen wird, ist das, was sich auf Ihrer Hand befindet und Ihre Handlungen symbolisiert. „Zwischen deinen Augen“ bezieht sich auf Ihren Verstand und Ihre Gedanken – die Quelle Ihres Handelns. Tatsächlich sind also Ihre Gedanken und Taten, Ihre Treue und Ihre Lebensweise gemeint.
Es geht in 2. Mose darum, diese Feste zu halten, und in 5. Mose 6 geht es um all das, was Gott uns zu tun gebietet. Beachten Sie, dass es auf Ihrer Stirn und in Ihren Händen, in Ihren Gedanken und Taten sein soll, als ein Erkennungszeichen, das unsere Anbetung des allein wahren Gottes verkündet. (Siehe auch 5. Mose 11, Verse 13-23.)
Einige Aspekte unseres Gehorsams gegenüber Gott zeichnen uns stärker aus als andere. Gott hat die Sabbate als Ruhetage zu einem besonderen Zeichen erklärt. Dazu gehört der siebentägige Sabbat, der von Sonnenuntergang am Freitag bis Sonnenuntergang am Samstag dauert, zusammen mit den jährlichen heiligen Tagen, die zu seinen Festen gehören. Sie zeigen, dass er unser Gott ist und wir sein Volk sind (2. Mose 31,12-17).
Angesichts der eher wörtlichen Auslegung, die viele dem Zeichen des Tieres geben, sollten wir uns fragen: Ist es falsch, eine Kreditkarte zu besitzen? Ist es falsch, digitale Währungen zu verwenden? Ist es falsch, einen von der Regierung ausgestellten Ausweis zu besitzen? Nein, an sich nicht. Es gibt nichts, das das Tragen eines scannbaren Datenstempels, eines Mikrochips oder eines digitalen Währungsschlüssels ausdrücklich verbietet.
Richtig und falsch sind Fragen des Gehorsams gegenüber Gottes Geboten. Wir haben zahlreiche Beispiele dafür, dass Gehorsam ein Erkennungszeichen in unserem Denken und Handeln ist. Das ist natürlich auch das Problem mit dem Zeichen des Tieres.
Im Gegensatz zu dem Tier und der religiösen Macht, die gotteslästerliche Namen auf ihren Stirnen tragen (vgl. Offenbarung 13,1; 17,3. 5), wird gezeigt, dass Gottes Volk mit dem Namen Gottes versiegelt ist (vgl. Offenbarung 7,2-3; 14,1; 22,4). Die Engel, die die Zerstörung aufhalten, bis die Diener Gottes versiegelt sind (7,1-4), sind eine Parallele zu einer Vision in Hesekiel 9. In dieser Vision erhält das treue Volk Gottes, das sich über die zunehmend gottlose Gesellschaft, in der es lebt, aufregt, ein Zeichen an der Stirn, das es vor der Zerstörung schützt (Verse 4-7).
An anderen Stellen wird deutlich, dass das Volk Gottes mit dem heiligen Geist versiegelt ist (2. Korinther 1,21-22; Epheser 1,13-14; 4,30). Um den heiligen Geist zu empfangen, ist eine gehorsame Geisteshaltung erforderlich, die aus der Reue erwächst (Apostelgeschichte 2,38). Dieser Geist hilft uns dann, weiterhin Gott zu gehorchen (vgl. Römer 5,5; 1. Johannes 3,24), und Gott schreibt seine Gesetze in unsere Herzen und Gedanken (Jeremia 31,33; Hebräer 8,10; 10,16). Alles läuft letztlich darauf hinaus, Gottes Gesetze zu halten, d. h., Gott zu gehorchen.
Das religiöse System schließt Andersdenkende von der Teilhabe an der Gesellschaft aus
Wie wir gesehen haben, fördert das falsche christliche System die Gesetzlosigkeit bzw. den Ungehorsam gegenüber den Geboten Gottes, auch wenn es einige von ihnen aufrechterhält und andere vorschreibt, die von den biblischen Geboten abweichen. Das religiöse System und sein Anführer sind gleichbedeutend mit dem gotteslästerlichen „kleinen Horn“, das in Daniel 7 unter den römischen Zivilmächten auftaucht. Es wird schreckliche Verfolgung über Gottes Volk bringen, da es entschlossen ist, „Festzeiten und Gesetz zu ändern“ (Vers 25).
Dies ist ein außerordentlich wichtiger Schlüssel zum Verständnis des Zeichens. Gottes Gesetze werden geändert, und zwar nicht nur allgemein, sondern speziell die Gesetze, die sich auf Festzeiten beziehen. Die Heiligen würden sich dem nicht anschließen und als Folge davon leiden. Tatsächlich hat das falsche System viele wichtige Änderungen an den von Gott befohlenen Festzeiten und deren Einhaltung vorgenommen. Die Einhaltung der Sabbate und Feste, die Gott in der Bibel befohlen hat, unterscheidet sich sehr von den Festzeiten dieses weltlichen Systems.
Die Grundlage dieses religiösen Systems ist das Heidentum, insbesondere die antike Sonnenanbetung. Durch die Macht des römischen Staates verbot das abgewandelte Christentum das Ruhen am Sabbat und die biblischen Feste, da es diese als jüdisch verachtete. Stattdessen führte es die wöchentliche Einhaltung des „Tages der unbesiegten Sonne“, des Sonntags, sowie anderer heidnischer Feste im Laufe des Jahres ein. Die wichtigsten davon waren Weihnachten und Ostern. Dies war eine Ablehnung dessen, was Gott als Erkennungszeichen zwischen sich und seinem Volk gegeben hatte.
Andersdenkende, einschließlich der treuen Diener Gottes, wurden verfolgt – insbesondere, nachdem der römische Kaiser Theodosius II. die römische Kirche zur offiziellen Religion des Reiches erklärt hatte und dies unter der kaiserlichen Restauration von Justinian noch einmal bekräftigt wurde. Will Durant schrieb über den Kodex Justinian:
„Dieses Gesetzbuch verankerte, wie auch das Theodosianische, das orthodoxe Christentum im Gesetz. Es beginnt mit einem Bekenntnis zur Dreifaltigkeit. Es erkennt die kirchliche Führung der römischen Kirche an und befiehlt allen christlichen Gruppen, sich ihrer Autorität zu unterwerfen. Abtrünnige Ketzer sollten zum Tode verurteilt werden. Donatisten, Montanisten, Monophysiten und andere Abweichler sollten die Konfiskation ihrer Güter erleiden. Sie wurden für unfähig erklärt, zu kaufen oder zu verkaufen, zu erben oder zu vererben. Sie wurden von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Sie durften sich nicht versammeln“ (Band 4, Seite 112; Hervorhebungen durch uns).
Dies setzte sich während des gesamten Mittelalters im Heiligen Römischen Reich fort. Man beachte die folgenden Worte eines Edikts von Papst Alexander III. aus dem Jahr 1163 auf dem Konzil von Tours über die als Ketzer bezeichneten Personen:
„Eine verdammenswerte Ketzerei hat seit einiger Zeit ihr Haupt in den Gegenden um Toulouse erhoben und hat sich bereits in der Gascogne und anderen Provinzen ausgebreitet, indem sie sich wie eine Schlange in ihren eigenen Falten verbirgt. Es soll auch kein Verkehr mit ihnen stattfinden, weder durch Kauf noch durch Verkauf, damit sie, da sie des Trostes menschlicher Unterhaltung beraubt sind, gezwungen werden, vom Irrtum zur Weisheit zurückzukehren“ (zitiert nach George Waddington, A History of the Church, Band 2, 1833, Seite 356; Hervorhebung durch uns).
In beiden Fällen ist es denjenigen, die sich dem falschen System nicht anschließen, nicht erlaubt zu kaufen oder zu verkaufen, wie es bei der Durchsetzung des Zeichens des Tieres vorhergesagt wurde. Zu bedenken ist, dass dies möglich war, lange bevor implantierte Mikrochips, Strichcodes oder andere moderne Überwachungstechnologien entwickelt wurden.
Inwieweit eine solche technologische Überwachung erforderlich ist, um die Prophezeiung in Offenbarung 13 zu erfüllen, ist unklar, denn das römische System hat sein Zeichen bereits Jahrhunderte vor Einführung dieser Technologien durchgesetzt.
Die Ablehnung des römischen Systems und seiner Rebellion gegen Gott
Die Zahl des Tieres, 666, wurde auf verschiedene Weise interpretiert und die Bedeutung kann vielschichtig sein. In Offenbarung 13, Vers 18 wird jedoch die Anweisung gegeben, die Zahl des Namens wie Kieselsteine (griechisch psephisato) zu „zählen“. Dies scheint sich darauf zu beziehen, die Zahlenwerte der Buchstaben eines Namens oder eines anderen Wortes zu addieren. Zu der Zeit, als Johannes das schrieb, war dies eine gängige Praxis.
Im Hebräischen und Griechischen wurden Zahlen durch Buchstaben dargestellt, ähnlich wie im römischen System, in dem „I“ für 1, „V“ für 5 und „X“ für 10 steht. Die Summe der Zahlenwerte von Buchstaben eines Wortes war Teil der hebräischen Praxis der Gematria und des griechischen Äquivalents, der Isopsephy. Ein griechisches Graffiti, das in Pompeji gefunden wurde, lautet: „Ich liebe sie, deren Zahl 545 ist.“
Der frühe Kirchenvater Irenäus berichtet, dass Polykarp, ein Schüler des Apostels Johannes, sagte, 666 sei die Summe der Zahlenwerte der Buchstaben des griechischen Wortes „Lateinos“, was „lateinischer Mensch“ bedeutet. Dies ist die griechische Bezeichnung für „Römer“ (die Offenbarung und der Rest des Neuen Testaments sind in griechischer Sprache verfasst).
Im Buch Offenbarung wird diese Zahl als die Zahl des Tieres und die Zahl eines Menschen bezeichnet und es heißt, die Zahl sei der Name. Hier haben wir den griechischen Namen des Reiches und jedes Mannes in diesem Reich, einschließlich seines Anführers und seiner mächtigen Kirche. Sie alle tragen den Namen „Römer“. Das ist sehr aufschlussreich. (Andere Zahlenwerte, die mit dem römischen System in Verbindung stehen, wurden auch interpretiert, können hier aber aus Platzgründen nicht behandelt werden.)
Damit wird das mächtige römische Herrschafts- und Anbetungssystem eindeutig identifiziert, bei dem es um Sonnenanbetung und Kaiserkult geht. Es hält die Menschen davon ab, dem wahren Gott zu gehorchen und nach seinen Geboten zu leben. Genau das ist das Zeichen des Tieres.
Was die Verlegung des christlichen Gottesdienstes vom biblischen Sabbat auf den Sonntag betrifft, so hat die römische Kirche in der Vergangenheit behauptet, dies sei durch ihre eigene Autorität geschehen, die an die Stelle der Bibel getreten sei. Sie hat argumentiert, dass die Protestanten, die die von Rom eingeführte Sonntagspflicht akzeptiert haben, die Autorität der römischen Kirche anerkennen, indem sie mit dem Sonntag weitermachen. Ende des 19. Jahrhunderts schrieb H. F. Thomas, Kanzler vom römisch-katholischen Kardinal Gibbons, in einem Antwortbrief auf die Umstellung auf den Sonntag: „Natürlich behauptet die katholische Kirche, dass die Umstellung ihre Tat war ... Und sie ist ein Zeichen ihrer kirchlichen Autorität in religiösen Dingen“ (11. November 1895; Hervorhebung durch uns). Man beachte diese Änderung der Festzeiten und des Gesetzes als Zeichen ihrer Autorität!
Ein Großteil Europas ist heute sehr säkular, doch in Deutschland, dem einflussreichsten Land der EU, ist der Sonntag nach wie vor geschützt – vor allem in kleineren Städten. Auch anderswo in Europa sind viele Sonntagsgesetze noch in Kraft. In einer päpstlichen Enzyklika aus dem Jahr 2000 wurde der Sonntag als vereinigender Ruhetag gefordert, um die Umwelt zu schützen – ein beliebtes Anliegen in der säkularen Welt.
Andererseits gibt es keine Bestrebungen, die Menschen zu verpflichten, am Sabbat zu arbeiten. Natürlich kommt es häufig zu Konflikten mit der Arbeitswelt, der Schule und anderen gesellschaftlichen Aktivitäten, da die Einhaltung des Sabbats als Randposition betrachtet wird, für die es keinen rechtlichen Schutz gibt oder die ignoriert wird. Letztendlich werden Zeichen und Wunder des falschen Propheten und wahrscheinlich eine Gegenreaktion gegen islamisches Eindringen und Terrorismus die Europäer zu einer traditionelleren Haltung zurückbringen. Das bedeutet jedoch nicht, dass andere Kirchen nicht mehr tätig sein dürfen.
Unter den verschiedenen Kirchen hat es einen großen Vorstoß in Richtung Ökumene gegeben, wobei die römisch-katholische Kirche eine Vorreiterrolle spielt und versucht, alle wieder in die eine, universelle Kirche einzubinden (das Wort „katholisch“ bedeutet „allumfassend“ oder „universal“). Dies würde wohl voraussetzen, dass einige Unterschiede in der Lehre zugelassen werden, in einigen Dingen müssten jedoch alle übereinstimmen. Schon heute gibt es unter den verschiedenen Kirchen eine „Allianz für den Tag des Herrn“, die besagt, dass der Sonntag das Zeichen der Einheit der christlichen Kirchen ist.
Diejenigen, die den biblischen Sabbat einhalten und den Sonntag sowie die heidnischen Feiertage wie Weihnachten und Ostern ablehnen, werden wahrscheinlich als Sektenmitglieder abgestempelt. Sie werden als gefährlich gelten, vor denen man sich in Acht nehmen muss.
In Bezug auf das Zeichen des Tieres sprechen wir nicht nur über den Sabbat im Gegensatz zum Sonntag. Das ist ein identifizierbarer Teil davon – etwas, das wahre Christen in einen sichtbaren Konflikt mit dem von abgewandelten Christentum gelenkten Staat bringen könnte. Aber das Zeichen Gottes zu empfangen und das Malzeichen des Tieres abzulehnen, bedeutet, alle Gesetze Gottes zu befolgen.
Folgen wir Gott? Gehorchen wir ihm? Halten wir uns an das, was uns aufgetragen wurde? Wenn wir das tun, werden wir das Zeichen des Tieres – das Zeichen des Ungehorsams gegenüber Gott unter der Tyrannei Satans – nicht empfangen.
Die endgültige Durchsetzung des Zeichens des Tieres wird erst in den letzten dreieinhalb Jahren vor der Wiederkunft Christi erfolgen. So weit sind wir noch nicht. Es kann jedoch Vorboten geben, die dahin führen – so wie es sie im römischen System in den vergangenen Jahrhunderten gegeben hat. Wir müssen wachsam bleiben.
Die kommende große Trübsal wird schlimmer sein als alle Zeiten zuvor. Doch am Ende wird Gottes Volk den Sieg über das Tier und sein Zeichen erringen. Christi Nachfolger werden dem Tier nicht nachgeben, sondern Gottes Namen auf ihrer Stirn tragen und seine Gesetze als Zeichen in ihrem Denken und Handeln verankern. Mögen wir alle zu seinen treuen Nachfolgern gehören und seinen Namen für immer tragen!