Jesus hat zwei große Gebote genannt, die allen anderen zugrunde liegen. Das erste dieser beiden großen Gebote ist, Gott mit unserem ganzen Sein zu lieben. Im Gegensatz zu den falschen Religionen der Antike will Gott eine persönliche Beziehung zu uns.

Von Don Hooser

Ein Schriftgelehrter unter den Pharisäern stellte Jesus mit einer Frage auf die Probe: „Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?“ (Matthäus 22,36). Jesus sagte zu ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot“ (Matthäus 22,37-38). In Markus 12, Vers 30 und Lukas 10, Vers 27 wird „von allen Kräften“ hinzugefügt.

Jesus ergänzte: „Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten“ (Matthäus 22,39-40). Von den vielen wunderbaren Geboten Gottes hat Jesus Christus diese zwei zu den wichtigsten erklärt.

Gott hatte diese Gebote schon lange vorher durch Mose offenbart. Das erste wird in 5. Mose 6, Vers 5 verkündet. Neun Verse dieses Kapitels fordern uns auf, den Herrn zu lieben. (Über das zweite große Gebot werden wir in der nächsten Ausgabe von Gute Nachrichten berichten.)

Jesus sagte: „Es ist kein anderes Gebot größer als diese“ (Markus 12,31). Das ist einer der Gründe, warum die großen Gebote so groß sind! Sie umfassen alle geistlichen Gesetze Gottes. So sind zum Beispiel die ersten vier der Zehn Gebote auf die Liebe zu Gott ausgerichtet, die letzten sechs auf die Nächstenliebe (vgl. Römer 13,9-10; Galater 5,14).

Die zwei großen Gebote sind es tatsächlich auch. In Matthäus 22, Verse 36-38 ist das griechische Wort für „groß“ megas, von dem sich die Vorsilbe „mega“ ableitet, was „enorm“ bedeutet. Die großen Gebote sind wirklich enorm! Die Liebe, die in diesen Geboten zum Ausdruck kommt, äußert sich in einer tiefen und hingebungsvollen Fürsorge und Sorge für die Mitmenschen.

Und unsere Liebe soll, wie das erste große Gebot deutlich macht, in erster Linie Gott gelten.

Gott mit unserem ganzen Wesen lieben

Jesus hat den Pharisäern das erste große Gebot wahrscheinlich auf Hebräisch zitiert. In Mose 6, Vers 5 verlangt das erste große Gebot, Gott von ganzem Herzen zu lieben, d. h. mit unseren Gefühlen und unserem Verstand, und von ganzer Seele, d. h. mit unserem Wesen – unserem physischen Leben und Bewusstsein – und das „sehr“, was die wörtliche Übersetzung des hebräischen Wortes me’od ist.

Manche haben diese seltsame Formulierung als „mit ganzem Herzen“ übersetzt – als Ausdruck von Intensität, Herzlichkeit, Ernsthaftigkeit und Eifer. Bei der Übersetzung ins Griechische haben die neutestamentlichen Autoren die Wörter „Gemüt“ und „Kraft“ verwendet, da das Wort me’od volle Absicht, Energie und Einsatz impliziert.

Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Gott wollte, dass wir uns auf diese verschiedenen Aspekte im Einzelnen konzentrieren. Der Schwerpunkt liegt vielmehr darauf, dass wir Gott mit allem, was wir sind und mit allem, was wir haben, lieben sollen – vollkommen, beständig, mitfühlend und leidenschaftlich auf jede nur erdenkliche Art und Weise!

Gott betont, dass er ein eifersüchtiger Gott ist. Seine Eifersucht wird geweckt, wenn sein Volk sich anderen Göttern zuwendet (5. Mose 6,15; 32,16. 21; vgl. auch 2. Mose 20,5; 34,14). Dies ist nicht im Sinne von Neid gemeint, sondern von Hingabe, um eine enge Beziehung zu wahren. Man stelle sich einen Ehemann vor, der kein Problem damit hat, wenn seine Frau ihn betrügt. Sie würde nicht glauben, dass er sie wirklich liebt. Genauso kümmert sich Gott um uns, wenn wir in unserer Beziehung zu ihm untreu werden. Durch seine Eifersucht zeigt er seine Liebe zu uns. Und seine Eifersucht bewahrt uns vor Schaden.

Gott, der Vater, und Jesus Christus müssen in unserem Leben an erster Stelle stehen. In Matthäus 10, Verse 37 und 39 sagt Jesus: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert ... Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“

Die Bibel lehrt uns mit vielen klaren Worten, wie wir Gott lieben sollen. Gehorsam ist wesentlich für die Liebe zu Gott. „Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer“ (1. Johannes 5,3). Auch Jesus sagte: „Liebt ihr mich, so werdet meine Gebote halten“ (Johannes 14,15).

Wenn die Bibel von Liebe spricht, meint sie Taten anstelle von Gefühlen – also Liebe durch Taten. Es geht nicht darum, emotional zu handeln. Es geht darum, nach Gottes Wort zu handeln, manchmal gegen unsere Gefühle und manchmal auch unter persönlichen Opfern. Indem wir uns bemühen, Gott durch Gehorsam zu lieben, werden wir mit der Zeit Liebe zu ihm auch empfinden.

Dankbarkeit ist die Grundlage dafür! Wir sollten Gott immer wieder für seine unzähligen Segnungen und Wohltaten danken und ihn preisen. Er hat uns nach seinem Ebenbild geschaffen und uns auf den perfekten Planeten gesetzt, er vergibt uns unsere Sünden, er ist unser Versorger und Beschützer und er arbeitet mit uns entsprechend seinem Plan, uns das ewige Leben im Paradies zu schenken!

Viele Menschen beginnen Gott zu gehorchen, weil sie Angst vor zukünftigem Leid haben. Und wenn sie Gottes Segen erfahren, gehorchen sie ihm vielleicht, weil sie Gottes Belohnung erwarten. Aber Gott führt uns weit darüber hinaus – in eine innige Beziehung zu ihm, in der wir ihm aus tiefer Dankbarkeit und Liebe gehorchen, ihn verehren und anbeten.

Diese Liebe ist für uns keine Selbstverständlichkeit

Unter dem Einfluss von Satan dem Teufel wurde die menschliche Natur verdorben. Kein Wunder, dass Gott uns gebietet, ihn zu lieben! Die menschliche Natur ist „arglistig“ (Jeremia 17,9, Menge-Bibel; siehe auch Römer 8,6-7; Galater 5,19-21). Wir brauchen Gottes übernatürliche Hilfe, um diese Natur mehr und mehr durch Gottes Natur zu ersetzen (vgl. Jesaja 55,6-9).

Außerdem ist es nicht selbstverständlich, jemanden zu lieben, den man nicht sehen, hören oder berühren kann. Deshalb hat Gott seinen Sohn Jesus in die Welt gesandt, um den Vater zu offenbaren (1. Johannes 4,9-10; Matthäus 11,27). Jesus verkörperte den Vater vollkommen und sagte: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14,9).

Die Bibel, Gottes „Gebrauchsanweisung“ für die Menschheit, lässt uns immer mehr über Gott und unser Leben erfahren. Der Mensch soll „von einem jeden Wort“ Gottes leben (Matthäus 4,4). Wir haben auch regelmäßig Gelegenheit, etwas über Gott zu lernen, indem wir seine andere Offenbarung betrachten – seine wunderbare Schöpfung (Römer 1,20-25). Wenn wir Gott näher kennenlernen, erkennen wir, dass er wirklich liebenswert ist! Schließlich ist Gott Liebe (1. Johannes 4,8) und wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat (1. Johannes 4,19).

Angesichts all des Bösen, der Tragödien und des Leids, die wir in der Welt erleben, fällt es vielen Menschen schwer, Gott zu lieben und ihm zu vertrauen. „Warum lässt Gott das zu?“ Das ist eine berechtigte Frage. Aber die persönliche Freiheit aller Menschen – die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen – ist grundlegend für Gottes Heilsplan. Gott könnte leicht alles Leid beenden, indem er alle Menschen zu Robotern macht. Stattdessen muss jeder Mensch Entscheidungen treffen, die gut oder schlecht sein können. Gott fordert jeden Menschen auf, das Leben zu wählen (5. Mose 30,19).

Eine der Hauptursachen des Leidens ist, dass „die ganze Welt im Argen liegt“ (1. Johannes 5,19.) Satan ist „der Versucher“ und der unerkannte wahre „Fürst dieser Welt“ (Matthäus 4,3; Johannes 12,31). Darum ist diese dunkle Welt voller Hass! Mit Gottes Hilfe müssen wir lernen, dem Satan zu widerstehen: „So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch“ (Jakobus 4,7).

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Ein einzigartiges Gebot

Als dieses erste große Gebot dem alten Israel gegeben wurde, war es zu seiner Zeit außergewöhnlich. Die heidnischen Götter, deren Sklaven die Menschen waren, sollten gefürchtet und verehrt, aber nicht geliebt werden. Und die heidnischen Götter hatten keine Liebe zu den Menschen.

Im Gegensatz dazu liebt der wahre Gott die Menschen und möchte sie retten (Johannes 3,16; 1. Timotheus 2,4; 2. Petrus 3,9). Und Gott schenkt uns die Liebe, die er von uns verlangt. Er ruft jeden Menschen auf, ihm zu vertrauen, seine Sünden zu bereuen und sich zur Vergebung seiner Sünden taufen zu lassen. Dann gibt Gott uns die Gabe seines heiligen Geistes (Apostelgeschichte 2,38; 3,19).

Diese Gabe des heiligen Geistes Gottes bringt in uns wunderbare geistliche „Frucht“ hervor: Liebe, Freude und Frieden (Galater 5,22-23). Aus eigener Kraft würden wir uns Gottes Wegen nicht unterwerfen. Aber er verwandelt uns auf wunderbare Weise, indem er uns seine göttliche Natur schenkt!

Denken Sie bitte über Gottes Plan nach. Wenn Gott Sie beruft, sein Jünger bzw. sein geistliches Kind zu sein, dann folgen Sie dieser kostbaren Einladung! Und pflegen Sie diese liebevolle Beziehung leidenschaftlich und vertiefen Sie Ihre Liebe zu Gott immer mehr.

Wir sollen in unserem Leben zuerst dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit nachjagen (Matthäus 6,33). Das heißt, mit Gott und seinen Wegen in Einklang sein, also ganz mit ihm leben. Wir müssen eine innige, liebevolle Beziehung zu Gott aufbauen – eine Beziehung, die nur durch Jesus Christus möglich ist (Johannes 14,6). Hören wir auf Gott, wie er uns durch sein Wort lehrt und ermutigt. Reden wir täglich im Gebet mit ihm und denken wir über ihn und seinen Weg nach. Danken wir ihm, lieben wir ihn, indem wir ihm gehorchen. Kurzum: Beten wir ihn an!

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