Leseprobe aus der Broschüre
Die Bibel – Wahrheit oder Legende?

Die Frage nach dem Alter der Erde fasziniert Menschen seit Jahrhunderten. Wissenschaft und Glaube scheinen oft gegensätzliche Antworten zu geben – doch ist das wirklich so? In unserer Broschüre Die Bibel – Wahrheit oder Legende? gehen wir u. a. diesem spannenden Thema auf den Grund. Erfahren Sie in unserer Leseprobe zum Thema ”Wie alt ist die Erde laut Bibel?“, welche Hinweise die Heilige Schrift selbst gibt und wie diese mit wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang gebracht werden können. Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie neue Perspektiven auf eine der großen Fragen der Menschheit!

Tipp: Sichern Sie sich gerne unsere kostenlose christliche Zeitschrift. Das Abonnement ist auf Dauer garantiert kostenfrei. Werfen Sie gerne vorab einen Blick in die aktuelle Ausgabe.

Ist die Erde nur 6000 Jahre alt, oder läßt die Bibel die Möglichkeit eines viel höheren Alters zu? Der Bericht über die Erschaffung der Erde beginnt in 1. Mose 1, Verse 1-2: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe.“ Dies gibt erste Anhaltspunkte zur Beantwortung der Frage ”Wie alt ist die Erde laut Bibel?“, denn aus dem Wortlaut dieser und anderer Stellen im hebräischen Grundtext haben einige Forscher den Schluß gezogen, daß zwischen den Ereignissen, die in diesen beiden Versen beschrieben werden, ein längerer Zeitraum liegen kann. Wenn dies zutrifft, besteht kein Widerspruch zwischen dem biblischen Bericht und den naturwissenschaftlichen Entdeckungen, die darauf deuten, daß die Erde mehrere Milliarden Jahre alt sein könnte. Gab es aber keine solche Zeitlücke, muß die Erde erst etwa 6000 Jahre alt sein, was die überwiegende Zahl der Naturforscher für unmöglich hält.

Wie alt ist Erde? Das steht diesbezüglich in der Bibel

Die Fragestellung “Wie alt ist die Erde laut Bibel?” beschäftigt Geistliche wie Religionswissenschaftler und Theologen. Nach Meinung einiger Fachleute könnte bzw. sollte der zweite Vers der Bibel so übersetzt werden: „Die Erde wurde wüst und leer.“ Diese Idee stößt jedoch bei anderen auf heftigen Widerstand, die davon ausgehen, daß die hebräische Verbform hajah an dieser Stelle mit „war“ wiedergegeben werden soll, und annehmen, daß die Erde zunächst einmal in einem chaotischen Zustand erschaffen wurde.

Richtig ist, wie man aus vielen Bibelkommentaren herauslesen kann, daß beide Übersetzungen möglich sind. Die Entscheidung muß sich daher am Zusammenhang des Verses und des Buches orientieren. Gleason Archer, Professor für biblische Sprachen an der Universität Maryland zur Fragestellung “Wie alt ist die Erde laut Bibel?“: „Es ist ebenso möglich, daß das Verb ,war‘ in 1. Mose 1,2 mit ,wurde‘ übersetzt ... werden kann: ‚Und die Erde wurde wüst und leer.‘ Die Verwandlung der ursprünglichen Vollkommenheit der Schöpfung Gottes in ein Chaos wäre nur durch eine kosmische Katastrophe zu erklären, und gerade das scheint eine vertretbare Interpretation zu sein“ (A Survey of Old Testament Introduction, Moody Press, Chicago, 1974, Seite 184).

In einer Fußnote setzt Archer hinzu: „Genaugenommen hat die Verbform hajah nie die statische Bedeutung, wie sie im Wort ,sein‘ enthalten ist. Die Grundbedeutung hat mit Werden und Entstehen zu tun. Mitunter wird bzgl. der Frage “Wie alt ist die Erde laut Bibel?“ folgende Unterscheidung gemacht: hajah bedeute nur dann ,wurde‘, wenn ihm die Präposition le folge. Doch diese Unterscheidung hält einer kritischen Prüfung nicht stand. So in 1. Mose 3,20: ‚Und Adam nannte sein Weib; denn sie wurde die Mutter aller, die da leben.‘ Dem Verb in diesem Satz folgt kein le.
Hajah wird auch in 1. Mose 4,20 ohne le verwendet, wo es heißt: ‚Und Ada gebar Jabal; dieser wurde der Vater derer, die in Zelten und unter Herden wohnen.‘ “

Wie alt ist die Erde laut der Bibel? Diskurs um das Wort hajah

Einige Gelehrte lehnen die Übersetzung von hajah als „wurde“ in 1. Mose 1, Vers 2 ab, weil sie davon ausgehen, daß diese Auslegung erst in neuerer Zeit aufkam, nachdem die Geologie festgestellt hatte, daß die Gesteinsschichten der Erde viel älter sind als ursprünglich angenommen. Sie sehen in dieser Erklärung den verzweifelten Versuch, den biblischen Schöpfungsbericht mit der modernen Geologie in Einklang zu bringen. Die Unterstellung einer nicht näher bestimmten Zeitspanne zwischen dem in 1. Mose 1, Vers 1 beschriebenen Schöpfungsakt, der von Schönheit gekennzeichnet war, und der Verwandlung der Erde in eine wüste Wildnis (Vers 2), wird oft die Lückentheorie genannt, wobei oft ein Unterton der Mißbilligung mitschwingt.

Hierzu gilt im Hinblick auf die Frage “Wie alt ist die Erde laut Bibel?“: Diese Kritiker übersehen, daß über das Wort „wurde“ in Vers 2 – „die Erde wurde wüst und leer“ – schon seit fast 2000 Jahren diskutiert wird. Die älteste, uns bekannte Auseinandersetzung zu diesem Thema wird jüdischen Weisen Anfang des zweiten Jahrhunderts zugeschrieben. Diese hebräischen Gelehrten, die am Targum des Onkelos, einer der ältesten aramäischen Übersetzungen des Alten Testamentes, mitwirkten, gaben 1. Mose 1, Vers 2 sinngemäß mit „und die Erde wurde verwüstet“ wieder.

Schriften zum Diskurs: Origenes, Hugo St. Viktor, Dionysius, Peavius, Pererius und Simon Episcopius

In seinem Werk De Principiis schreibt der katholische Theologe Origenes (186-254) zu 1. Mose 1, Vers 2, die ursprüngliche Erde sei „hinabgeworfen“ worden (Ante-Nicene Fathers, Christian Literature Publishing Co., Buffalo, 1917, Seite 342). Auch Hugo St. Viktor (1097-1141) äußerte sich bzgl. der Frage “Wie alt ist die Erde laut Bibel?“ Der flämische Gelehrte schrieb zu 1. Mose 1, Vers 2: „Bis auf die Frage, wie lange wohl die Unordnung angehalten hat, ehe Gott mit der Neuordnung der Erde begann, dürfte dieses Thema schon ausreichend behandelt worden sein“ (De Sacramentis Christianae Fidei, Buch 1, Teil 1, Kapitel 6). Auch andere mittelalterliche Gelehrte, wie Dionysius Peavius und Pererius, waren der Ansicht, die Geschehnisse der ersten beiden Verse der Bibel hätten zeitlich auseinandergelegen.

Offensichtlich vertrat auch der niederländische Gelehrte Simon Episcopius (1583-1643) den Standpunkt, die Erschaffung der Erde habe längere Zeit vor den in 1. Mose 1 beschriebenen sechs Schöpfungstagen stattgefunden (The Schaff-Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge, Baker Book House, Grand Rapids, 1952, Band 3, Seite 302). Dies war bereits 200 Jahre, bevor die Geologen auf erste Belege für das Alter der Erde stießen.

In Bezug auf die Frage “Wie alt ist die Erde laut Bibel?“ist festzuhalten: Diese Beweise zeigen, daß die Annahme einer größeren Zeitlücke zwischen den ersten beiden Versen der Bibel eine längere Geschichte hat. Die Behauptung, sie sei erst in neuerer Zeit aufgekommen, um den Bericht der Genesis mit den Erkenntnissen der modernen Geologie in Einklang zu bringen, entbehrt jeder Grundlage.

Without Form and Void: A Study of the Meaning of Genesis 1:2

Die ausgewogenste Behandlung des Themas “Wie alt ist die Erde laut Bibel?“ dürfte das Buch Without Form and Void: A Study of the Meaning of Genesis 1:2 des Kanadiers Arthur Custance (1910-85) sein. Dort lesen wir: „Für mich ist diese Frage wichtig, und seit 30 Jahren lese ich ohne Rücksicht auf den jeweiligen Standpunkt alles, was ich darüber in die Hände bekommen kann. Zum Buch 1. Mose habe ich bisher über 300 Kommentare gesammelt, wobei das älteste Werk aus dem Jahre 1670 stammt. Nach gründlicher Abwägung aller Argumente bin ich überzeugt, daß ,Die Erde wurde wüst und leer‘ eine bessere Wiedergabe des Grundtextes ist als die Formulierungen, die man in den meisten modernen Bibelübersetzungen findet“ (1970, Seite 7).

Gratis Broschüre & kostenloses Abonnement

Sie wollen sich intesiver mit der Frage “Wie alt ist die Erde laut Bibel?“ auseinandersetzen? Laden Sie jetzt die Broschüre Die Bibel – Wahrheit oder Legende? gratis herunter und schließen Sie direkt ein kostenloses Abonnement für unsere Zeitschrift Gute Nachrichten ab. Ihr Abonnement ist auf Dauer garantiert kostenfrei. Werfen Sie gerne vorab einen Blick in die aktuelle Ausgabe.

Füllen Sie einfach das untenstehende Formular aus, überprüfen Sie Ihre Angaben und schicken Sie abschließend das Formular ab. Bei den mit * gekennzeichneten Feldern ist eine Eingabe erforderlich.

 

    Wie alt ist die Erde laut Bibel? Häufig gestellte Fragen zum Thema

    Gibt die Bibel ein genaues Alter der Erde an?

    Die ältesten Hinweise auf das Alter der Erde basieren auf der Heiligen Schrift, die von Generationen gläubiger Menschen überliefert wurde. Die Bibel gibt kein genaues Alter der Erde an. Stattdessen enthält sie genealogische und chronologische Angaben, aus denen einige Theologen und Forscher Rückschlüsse ziehen. Diese Berechnungen führen zu einem geschätzten Alter von etwa 6.000 bis 10.000 Jahren, basierend auf einer wörtlichen Auslegung der Schöpfungsgeschichte und der Lebensspannen in den Stammbäumen. Andere Auslegungen bzgl. der Frage “Wie alt ist die Erde laut Bibel?“ sehen die Zeiträume jedoch symbolisch oder metaphorisch, was eine genaue Altersangabe ausschließt.

    Gibt es unterschiedliche Interpretationen in der christlichen Theologie zum Alter der Erde?

    Ja, es gibt unterschiedliche Interpretationen hinsichtlich der Frage “Wie alt ist die Erde laut Bibel?“. Einige Theologen vertreten eine wörtliche Auslegung der Bibel und sehen die Erde als nur wenige tausend Jahre alt, basierend auf den genealogischen Angaben in der Bibel. Andere verfolgen eine symbolische oder metaphorische Auslegung der Schöpfungsgeschichte. Sie betrachten die Schöpfungstage als längere Zeiträume oder als poetische Darstellung. Darüber hinaus gibt es theistische Evolutionisten, die glauben, dass Gott die Evolution genutzt hat, um die Welt über Milliarden von Jahren hinweg zu schaffen, ohne die Bibel wörtlich verstehen zu müssen.
    Die Vielfalt dieser Interpretationen zeigt, dass das Alter der Erde in der christlichen Theologie unterschiedlich gesehen wird, abhängig von der Auslegungsweise der biblischen Texte.

    Welche bekannten Theorien erklären das Alter der Erde aus biblischer Sicht?

    Aus biblischer Sicht gibt es mehrere Theorien, die das Alter der Erde unterschiedlich erklären:

    • Junge-Erde-Theorie: Diese Theorie basiert auf einer wörtlichen Auslegung der Bibel, insbesondere der Schöpfungsgeschichte und der genealogischen Angaben. Anhänger der Theorie schätzen das Alter der Erde auf etwa 6.000 bis 10.000 Jahre. Sie stützen sich dabei auf Berechnungen wie die von Bischof James Ussher, der die Schöpfung auf das Jahr 4004 v. Chr. datierte. Die Methode, das Alter der Erde anhand biblischer Genealogien zu berechnen, wird vor allem von Anhängern der Junge-Erde-Theorie angewandt.
    • Alte-Erde-Theorie: Diese Theorie akzeptiert die wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Alter der Erde (etwa 4,5 Milliarden Jahre) und sieht die biblischen "Schöpfungstage" als symbolische oder lange Zeiträume (tausende oder Millionen Jahre).
    • Gap-Theorie (Lückentheorie): Diese Theorie besagt, dass zwischen 1. Mose 1:1 ("Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde") und 1. Mose 1:2 ("Und die Erde war wüst und leer") eine unbestimmte Zeitspanne liegt. In dieser Lücke könnten Milliarden Jahre vergangen sein, was sowohl die biblische Schöpfung als auch die geologischen Altersangaben der Erde miteinander vereinbaren würde.
    • Day-Age-Theorie: Diese Theorie interpretiert die "Tage" der Schöpfungsgeschichte als lange Zeiträume oder Ären statt als 24-Stunden-Tage. Sie versucht, die biblische Darstellung mit den geologischen und kosmologischen Befunden in Einklang zu bringen.
    • Rahmenhypothese: Diese Ansicht betrachtet die Schöpfungsgeschichte nicht als chronologischen Bericht, sondern als theologisch-poetischen Text, der Gottes Schöpfungshandeln beschreibt. Das Alter der Erde wird dabei nicht aus der Bibel abgeleitet, sondern der Fokus liegt auf der geistlichen Bedeutung des Textes.

    Was bedeutet „ein Tag ist wie tausend Jahre“ im Kontext des Alters der Erde?

    Der Satz „ein Tag ist wie tausend Jahre“ stammt aus 2. Petrus 3,8 und wird häufig in Diskussionen über das Alter der Erde zitiert. Der vollständige Vers lautet:

    „Eines aber sei euch nicht verborgen, Geliebte: Dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag.“

    Bedeutung im Kontext des Alters der Erde: Dieser Vers wird oft als Hinweis darauf interpretiert, dass Gottes Zeitverständnis nicht mit dem menschlichen Zeitbegriff vergleichbar ist. Im Zusammenhang mit der Schöpfungsgeschichte bietet er eine Grundlage für die symbolische Auslegung der „Schöpfungstage“ aus 1. Mose 1. Diese könnten als lange Zeiträume verstanden werden, statt als 24-Stunden-Tage.

    Welche Rollen spielen Adam und Eva bzgl. des Alters der Erde laut Bibel?

    Adam und Eva spielen eine zentrale Rolle in der Frage nach dem Alter der Erde und der biblischen Schöpfung. In der Genesis werden sie als die ersten Menschen beschrieben, die Gott unmittelbar nach der Erschaffung der Welt ins Leben ruft. Ihre Geschichte ist daher untrennbar mit der Schöpfungserzählung und den Interpretationen des Zeitrahmens verbunden.

    • Zeitliche Verortung: Manche wörtlichen Interpretationen der Bibel setzen das Leben von Adam und Eva etwa 6.000 Jahre zurück. Diese Schätzung basiert auf biblischen Genealogien, die die Lebensspannen der Nachkommen bis zu historischen Ereignissen verfolgen. Diese Herangehensweise wird oft als Grundlage für ein junges Alter der Erde genutzt.
    • Symbolische Bedeutung: Andere sehen Adam und Eva weniger als historische Personen, sondern als symbolische Repräsentanten der Menschheit. In diesem Kontext können die Schöpfung und die Schilderungen in der Genesis als Metaphern für spirituelle und moralische Ursprünge gedeutet werden, die unabhängig von einem festen Erdzeitalter stehen.
    • Verbindung von Wissenschaft und Glauben: Ein Ansatz könnte auch sein, die Schöpfung von Adam und Eva mit der Idee zu verknüpfen, dass sie an einem bestimmten Punkt in der Entwicklung des Menschen auftauchten, als Gott den ersten Menschen seinen Geist einhauchte. Dieser Moment könnte sowohl eine spirituelle als auch eine symbolische Bedeutung haben, ohne mit der modernen Evolutionstheorie in Konflikt zu geraten.