Kein Omega ohne Alpha

Von der Redaktion

Unsere Sprache weist einen Reichtum an Redewendungen und Ausdrücken auf, die wir im Laufe vieler Generationen von anderen Sprachen und Kulturen übernommen haben. So auch bei dem Ausdruck „das Alpha und das Omega“, mit dem der Anfang und das Ende einer Sache gemeint ist. Die Bedeutung ist in diesem Fall nicht nur bildlich, denn Alpha und Omega sind bekanntlich der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabets; sie sind also in der Tat ein Anfang und ein Ende.

In dieser Ausgabe der Zeitschrift Gute Nachrichten widmen wir uns auf unsere Weise dem Alpha und dem Omega unserer menschlichen Neugierde bezüglich unserer eigenen Existenz. In dem Artikel auf Seite 10 geht es zum einen um den Ursprung des Universums, eine Frage, auf die die Wissenschaft heute mit der These des sogenannten „Urknalls“ antwortet. Zum anderen wird in unserem Leitartikel auf Seite 4 das letztjährige „Wort des Jahres“ – Millennium – unter die Lupe genommen, mit einer Vorausschau in die Zukunft. Diese Zukunft ist anders als die Prognosen, die man in den letzten Wochen auf der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover erleben konnte.

Unser Alpha und Omega in der vorliegenden Ausgabe rahmt die vielleicht am häufigsten gestellte Frage in der Menschheitsgeschichte ein: „Warum sind wir hier?“ Wenn wir mit dem Tod eines geliebten Menschen oder Bekannten konfrontiert werden, denken wir über das Ende des Lebens nach und wollen wissen, was uns in der Zukunft erwartet.

Wir sind der Ansicht, daß es müßig ist, Fragen nach dem „Omega“ unserer Existenz zu untersuchen, ohne vorher das „Alpha“ derselben geklärt zu haben. Im frühen Kindesalter fragen wir nämlich: „Wo bin ich hergekommen?“ Wenn wir eine zuverlässige Antwort auf unsere Herkunft finden können, wird diese unserer Überzeugung nach auch zur Entschlüsselung unserer Zukunft beitragen. In der materiellen Welt gibt es nämlich kein Omega ohne ein Alpha.

Dieses Prinzip ist eine grundlegende naturwissenschaftliche Erkenntnis, wenn auch in der Physik etwas anders ausgedrückt: Jede Wirkung muß eine Ursache haben. In ihrem Bemühen, den Ursprung des Universums zu erklären, bleibt die Wissenschaft diesem Prinzip jedoch nur teilweise treu. Sie erkennt sehr wohl, daß unser materielles Universum einen Anfang gehabt haben muß. Als Ursache für das, was wir Menschen am nächtlichen Himmel sehen und mit unseren Raumsonden wahrnehmen können, bietet sie den Urknall an.

Aber damit sind wir immer noch nicht am Anfang! Schließlich gründet sich die Urknalltheorie auf etwas bereits Existierendes – eine unvorstellbar dichte „Urmasse“, die sich dann rasch mit gewaltiger Kraft ausgedehnt haben soll. Auch für diese „Urmasse“ – eine Wirkung – muß es eine Ursache, ein Alpha geben. Die Existenz dieser Urmasse können die Experten jedoch nicht erklären.

Die Zeitschrift Gute Nachrichten will ihren Lesern eine plausible Erklärung für den Ursprung des Universums aufzeigen, die im Einklang mit vielen Aussagen der Naturwissenschaften steht. Unser Fazit: Ein fundierter Einblick in das Alpha unserer physischen Existenz weist auf die Quelle der Antworten für unser Omega hin.