Wo ist die Kirche,
die Jesus gründete?
„Du sollst wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muß, das heißt in der Kirche des lebendigen
Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit
ist“ (1. Timotheus 3,15; Einheitsübersetzung).
Vor fast 2000 Jahren teilte Jesus Christus seinen Jüngern mit, daß er eine Kirche gründen wolle, die nie untergehen würde: „Die Pforten der Hölle [des Grabes] sollen sie nicht überwältigen“ (Matthäus 16,18). Er versprach ihnen, seiner Kirche immer beizustehen, „bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28,20).
Wie war der Anfang der Kirche, die Jesus Christus gegründet hatte? Ein Zeitzeuge berichtet, daß nach der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu Christi seine Jünger auszogen „und ... an allen Orten [predigten]. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen“ (Markus 16,20). Jesu Gemeinde erlebte einen kraftvollen Auftakt.
Heute bekennen sich Millionen von Menschen zu Jesus Christus und meinen, Teil der Gemeinde zu sein, die er gründete und die nach seiner Verheißung noch existieren soll. Aber das heutige Christentum ist eine zersplitterte Religion. Es setzt sich aus vielen unterschiedlichen Glaubensrichtungen und Abspaltungen zusammen. So ist die moderne christliche Religion einem riesigen Selbstbedienungsladen für den Glauben vergleichbar. Für jeden Geschmack ist gesorgt.
Am Sonntagvormittag in einer typischen deutschen Stadt versammelt sich beispielsweise eine Gruppe Gläubiger in dem prächtigen Dom am Marktplatz, der zu den prominenten Bauwerken der Stadt gehört. Diese Gläubigen knien in ihren Bänken vor einem Altar und beten. In dem hohen Raum riecht man Kerzenduft und Weihrauch; die Luft ist stickig. Steinerne Abbildungen längst verstorbener „Heiliger“ und Grabtafeln säumen die sonst kahlen Innenwände des Gebäudes.
Nur eine Straße weiter wird zur gleichen Zeit – auch im Namen Jesu – ein anderer Gottesdienst abgehalten. In ihrer Ausstattung wirkt diese Kirche schlichter als die am Marktplatz, obwohl auch sie ein altehrwürdiges Kirchengebäude ist. Das Ritual des Gottesdienstes scheint hier weniger aufwendig zu sein, und man sieht auch niemanden vor Statuen knien. Die Unterschiede in der Lehre rühren aus der Gründerzeit der Bewegung, ebenso die altvertraute Weise eines Kirchenliedes, das der Chor gerade singt.
Einige der im religiösen Selbstbedienungsladen angebotenen „Marken“ kommen freilich auch „frei Haus“. Zuweilen wird sogar geliefert, ohne daß man bestellt hat. Die Vertreter klingeln an jeder Haustür und wollen ihre „Ware“ an den Mann bringen, selbst wenn der „Kunde“ gar kein Interesse zeigt. Auch im Stadtzentrum sieht man Vertreter dieser Religionsgemeinschaft. Sie stehen mit ihren Traktaten am Marktplatz oder in Bahnhofsnähe. Selbst wer des Deutschen nicht mächtig ist, wird bedient. Das Material ist oft in mehreren Sprachen verfügbar.
Wer nach einer religiösen Richtung sucht, die ihm genehm ist, kann sich bequem zu Hause mit dem Angebot im Fernsehen befassen. Jeden Sonntag werden Gottesdienste übertragen, teils per Satelliten- oder Kabelfernsehen. Unter den „Bietenden“ sind deutsche Prediger, die ausländisch – meist amerikanisch – wirken, und Ausländer, die hervorragend Deutsch sprechen oder deren Predigten simultan übersetzt werden.
Dann gibt es noch die großen „Importmodelle“, die alle paar Jahre wiederkommen, früher meist aus Amerika, aber heute auch aus Asien. Diese international bekannten Evangelisten preisen ihre „Ware“ gewöhnlich in ausverkauften Fußballstadien oder Großhallen in ganz Europa an. Mit oder ohne Dolmetscher fordern sie das Publikum zur „Entscheidung für Christus“ auf. Manche „Kunden“ scheinen daran Geschmack zu finden und lassen sich für ein solches „Importmodell“ gewinnen.
Wenn Sie also nicht genau wissen, welche Art Christentum für Sie in Frage kommt, schauen Sie einfach mal in den „Heils-Supermarkt“. Sie werden eine große Auswahl an Richtungen finden, die alle für sich in Anspruch nehmen, die reine Lehre Christi zu verbreiten und den einzig möglichen Weg zum Heil zu zeigen.
Alle behaupten, im Alleinbesitz der Wahrheit zu sein, aber Sie stellen fest, daß sie sich alle irgendwie voneinander unterscheiden. Wenn Sie nun wirklich die Wahrheit und nicht nur Unterhaltung oder einen netten Verein suchen, in dem Sie sich behaglich fühlen, dann stehen Sie vor einem Dilemma. Jeder kann nicht recht haben. Aber fassen Sie sich ein Herz, Sie sind nicht der einzige, dem es so geht. Jeder auf der Welt, der nach dem wahren Christentum sucht, steht vor demselben Problem.
Was meinte Jesus eigentlich, als er sagte, er würde seine Kirche bauen? Meinte er damit die vielen Kirchen und Glaubensgemeinschaften von heute mit ihren widersprüchlichen Lehren und Glaubenspraktiken? Ist es möglich, alle diese Gruppen auf den gemeinsamen Nenner der Lehren von Jesus Christus zu bringen? Wie können wir wissen, ob die Lehren und Praktiken des heutigen Christentums dieselben sind, an die sich Jesus, seine Apostel und die erste Christengeneration hielten?
Jesus kündigte nicht nur sein Vorhaben an, er wolle seine Kirche gründen, sondern er versprach auch, sie für immer zu erhalten. Ist das heutige zerspaltene Christentum jene Kirche? Nur die Heilige Schrift vermag uns eine zuverlässige Antwort auf diese Frage zu geben!
Jesus hat mit seinem Versprechen, die Kirche würde nie untergehen, jedoch keine Garantie gegeben, daß sie nicht zu falschen Lehren verführt werden könnte. Sonst müßte man annehmen, daß die Gesamtheit der unterschiedlichen christlichen Richtungen mit ihren widersprüchlichen Lehren tatsächlich die von ihm gegründete Kirche darstellt.
Nein, Jesus gab seiner Kirche keine Garantie dieser Art. Im Gegenteil: Er warnte seine Jünger, „daß es falsche Christusse und falsche Propheten“ geben wird, die sogar „Zeichen und Wunder tun, so daß sie die Auserwählten verführen würden, wenn es möglich wäre“ (Markus 13,22; alle Hervorhebungen durch uns).
Etwa 25 Jahre später drückte Paulus seine Sorge gegenüber den Christen in Korinth aus, daß ihre „Gedanken ... von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus [abgewendet werden]“, und zwar von „falschen Aposteln“, die „betrügerische Arbeiter“ waren und sich „als Christi Apostel“ verstellten (2. Korinther 11,3. 13).
Jesus sprach eine ebenfalls deutliche Sprache und warnte uns vor denen, die „echt“ aussehen, in Wirklichkeit aber gut getarnte Betrüger sind: „Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe“ (Matthäus 7,15).
Woran soll man sie erkennen – woran soll man die von Jesus gegründete Kirche erkennen? Jesus gab uns eine absolut verläßliche Methode: „Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“ (Matthäus 7,18-20).
In dieser Broschüre erläutern wir die Früchte, die nach den Worten Jesu und seiner Apostel seine Kirche auszeichnen. Wir weisen auch auf die gegenteiligen Früchte derjenigen hin, die von einem anderen Geist beeinflußt werden und ein anderes Evangelium predigen. Die Aussagen der Bibel werden uns zwischen der „Gemeinde des lebendigen Gottes“ (1. Timotheus 3,15) und denen unterscheiden helfen, die „falschen Propheten ... in Schafskleidern“ folgen.