Ängste und Depressionen: Wie kann man sie überwinden?

Ängstlich und deprimiert? Angesichts der Finanzkrise und anderer Nachrichten ist es kein Wunder, dass solche Gefühle weitverbreitet sind. Was können Sie dagegen tun? Nutzen Sie unsere fünf Schlüssel als Hilfe!

Von Noel Horner

Die gegenwärtige finanzielle Krise fordert in vielerlei Weise ihren Tribut. Manche Menschen haben bereits ihren Arbeitsplatz verloren. Andere befürchten, dass auch sie ihren Job verlieren werden, wenn die Weltwirtschaft weiter in die Rezession abrutscht. Manche machen sich Sorgen, dass sie ihre Schulden nicht mehr bedienen können und daher finanziellen Schaden erleiden werden. Eine beträchtliche Zahl von Menschen befürchtet, dass die ökonomische Situation sich in einer Abwärtsspirale zu einer weiteren großen Depression bewegen wird.

All diese Sorgen und Ungewissheiten tragen zu weitverbreiteter Angst und Verzweiflung bei. Natürlich sind Furcht und Depressionen nichts Neues für uns Menschen. Sie sind eine fortlaufende Dynamik, die uns schon so lange begleitet, wie wir existieren.

Manche Ängste sind positiv. Furcht hält uns davon ab, unnötige Risiken einzugehen, die unsere Gesundheit oder unser Leben gefährden könnten. In diesem Sinne ist die richtige Gottesfurcht eine gesunde Furcht. Diese Furcht führt dazu, dass wir Gottes Gebote respektieren und befolgen, statt mit Spott und Ungehorsam darauf zu reagieren.

Wenn normale Ängste sich aber bis an einen Punkt entwickeln, wo sie sich störend auf einen gesunden Geisteszustand auswirken oder unsere Fähigkeit beeinträchtigen, effektiv in unserem Alltag zu funktionieren, dann werden sie zu Problemen. Wir wollen uns kurz das Ausmaß des Problems ansehen und einige Vorschläge machen, wie wir damit in unserem eigenen Leben umgehen können.

Ein weitverbreitetes Problem mit einer langen Vorgeschichte

Die Zahl der Menschen, die unter lähmenden Ängsten leiden, ist erstaunlich. Man schätzt, dass jedes Jahr einer von zehn Erwachsenen an einer Phobie leidet – einer Angst, die so extrem ist, dass sie die Fähigkeit zur normalen Lebensführung stört. Ein Beispiel dafür ist die Hypsiphobie – die Höhenangst. Eine Person, die unter einer extremen Form dieser Phobie leidet, fürchtet sich vielleicht sogar davor, ein hohes Gebäude zu betreten oder sich höher als in den ersten Stockwerken aufzuhalten. Bei einer Internetsuche zum Thema Phobien und Ängste stößt man schnell auf Listen mit Hunderten von Einträgen, die von Ablutophobie (die Angst vorm Waschen oder Baden) bis Zoophobie (Angst vor Tieren) reichen. Einige dieser Phobien sind relativ weitverbreitet, andere kommen nur sehr selten vor.

Weitaus mehr Menschen leiden unter Angst – einer ständigen furchtsamen Unruhe. Obwohl sie im Allgemeinen weniger intensiv als Phobien sind, können auch Angstzustände einen Punkt erreichen, wo sie sich lähmend auswirken. Allgemein gesprochen stellt jede Furcht, die nicht gottorientiert oder vernünftig ist, ein Hindernis dar, das uns von normalem Glück und Wohlbefinden abhält.

Ungesunde Angst begann, als die ersten Menschen, Adam und Eva, Gott gegenüber ungehorsam waren (1. Mose 3,10). Nachdem sie ungehorsam gewesen waren, begannen sie Angst vor Gott zu haben, während sie ihn zuvor als Freund gesehen hatten. Angst und Schrecken waren unter den Flüchen, die Gott seinem Volk, den Israeliten, vorhersagte, falls es ihm gegenüber ungehorsam sein würde (3. Mose 26,16-17).

Depression – die Gefährtin der Angst

Genauso wie ungesunde Ängste gibt es auch Depressionen, seit der Mensch sich von den Geboten Gottes abgewandt hat. Als Kain und Abel Gott Opfer darbrachten, sah Gott „gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an“ (1. Mose 4,4-5). Während der biblische Bericht in 1. Mose nicht direkt sagt, warum Gott Kains Opfer nicht angenommen hat, deutet 1. Johannes 3, Vers 12 an, dass Gott es nicht annahm, weil es in Kains Leben Böses gab.

Kains Reaktion nach dieser Ablehnung ist interessant: „Da wurde Kain sehr wütend, und sein Angesicht senkte sich. Und der Herr sprach zu Kain: Warum bist du so wütend, und warum senkt sich dein Angesicht?“ (1. Mose 4,5-6; Schlachter-Bibel). Das erste Beispiel von Depression in der Bibel ereignete sich also im Zusammenhang mit Sünde.

Ängste und Depressionen gehen oft Hand in Hand. Der Psychologe und Autor Dr. Archibald Hart erläutert, dass „man selten auf Depression ohne irgendeine Art von Angst stößt, oder auf Angst ohne irgendeine Art von Depression. Es sind die zwei Seiten der gleichen Medaille. Es kommt nur darauf an, welche Seite mit dem Gesicht nach oben landet“ (The Anxiety Cure, 1999, Seite 170).

Diese gemeinsam Reisenden machen vielen Menschen das Leben schwer. Es ist deshalb dringend notwendig, dass wir wissen, wie wir mit ihnen umgehen und sie überwinden können. Oft werden fachgerechte Therapie und medikamentöse Behandlung mit Erfolg eingesetzt. Wir werden uns hier aber fünf Werkzeuge und Techniken ansehen, die jedermann erfolgreich bei keinen oder nur geringen Kosten anwenden kann, um mit Ängsten und Depressionen umzugehen.

1. Führen Sie Tagebuch über Ihre Gefühle

Eine Methode, die viele Menschen als hilfreich empfunden haben, besteht im Aufzeichnen der eigenen Gefühle. Dr. Hart schreibt: „Wie können Sie Ihre Denkgewohnheiten ohne eine lebenslange Therapie ändern? Ein Weg besteht darin, dass Sie sich ein kleines Notizbuch zulegen und Ihre Überzeugungen niederschreiben, wann immer Sie auf sie stoßen“ (Seite 113).

Fehlgeleitete Gedanken über Lebensumstände oder darüber, wie andere uns gegenüber fühlen, können zu Depressionen und Angst führen. Vielleicht haben Sie das nie zuvor so gesehen, aber der Nutzen durch das Führen eines Tagebuches wird nicht nur von Gesundheitsexperten, sondern auch von der Bibel bestätigt!

Gottes Diener David litt gelegentlich, obwohl er ein Mann mit großem Mut und gesundem Verstand war, unter Depressionen und Ängsten. Er bezog sich zum Beispiel auf Depressionen, als er sagte: „Der Herr macht meine Finsternis licht“ (2. Samuel 22,29). In Psalm 22, Vers 2 brachte er Gedanken voller Depression und Angst lebhaft zum Ausdruck: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.“

David ist der Hauptverfasser der Psalmen. Durch diese bemerkenswerte Sammlung erfahren wir manches über Ereignisse in seinem Leben – wobei er oft starke Gefühle zum Ausdruck brachte. Fast ohne Ausnahme enden diese Schriften Davids in einer frohlockenden Weise. Er hat sich mit seinen Ängsten und Sorgen dadurch auseinandergesetzt, dass er sie niederschrieb und Gott sein Herz ausschüttete. Wir können seine Psalmen lesen und daraus Mut gewinnen. Wir können auch unsere eigenen Gefühle niederschreiben und sie Gott darlegen, damit er uns geistig wieder aufrichtet und ermutigt.

2. Reduzieren Sie Ihren Stress

Wir leben in einer schnelllebigen Welt mit einem Übermaß an Stress. Stress ist einer der Gründe für Ängste und Depressionen. Der Berater und Autor Rex Briggs schreibt: „In dieser Art von Gesellschaft gibt es viel Druck von außen und nur wenig emotionale Unterstützung. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass Angststörungen sich zu den am schnellsten zunehmenden psychiatrisch relevanten Zuständen entwickelt haben, bei denen die Menschen heute um Hilfe nachsuchen“ (Transforming Anxiety, Transcending Shame, 1999, Seite 39).

Manche Menschen sind in dieser Hinsicht besonders verletzbar, wie etwa diejenigen in Berufen, in denen sie anderen Fürsorge erweisen bzw. sie anderen emotionale und/oder physische Unterstützung zukommen lassen. Forschungen zeigen, dass solche Menschen dreimal häufiger unter Depressionen, Ängsten, Schlaflosigkeit und Stress leiden als Menschen, die keine fürsorglichen Aufgaben wahrnehmen. Mütter tragen eine schwere fürsorgliche Last, vor allem wenn es keinen helfenden Vater gibt. Sie können daher Opfer von Depressionen werden.

Unabhängig vom jeweiligen Beruf müssen diejenigen, die allzu großen Stress vermeiden wollen, eine entsprechende Balance aufrechterhalten. Das schließt ausreichenden Schlaf und Ausgleichssport mit ein. Sport hat sich als Methode zur Stressreduzierung bewährt.

Vor nicht allzu langer Zeit waren Menschen noch in Berufen tätig, die körperliche Arbeit erforderten – oder sie mussten in vielen Fällen auf dem Weg zur Arbeit längere Strecken zu Fuß zurücklegen. Heute fahren die meisten Menschen entweder mit dem Auto zur Arbeit oder sie nutzen öffentliche Verkehrsmittel. Hinzu kommt, dass sie ihre Arbeit dann meist im Sitzen verrichten. Viele arbeiten auch nicht mehr körperlich zu Hause, wie das bei früheren Generationen noch der Fall war, sondern entspannen sich vor dem Fernseher, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen.

Eine Folge davon ist, dass zu viele Menschen keine körperlichen Tätigkeiten verrichten, die Stress abbauen können. Ein solcher Mangel an Bewegung trägt dann zu einem Mangel an erholsamem Schlaf bei, was wiederum die Stress-Spirale antreibt.

Ein einfaches Gegenmittel besteht darin, mit regelmäßigem Ausgleichssport einen Teil des Stresses, dem Sie sich ausgesetzt sehen, abzubauen. Forschungen haben nachgewiesen, dass Aktivitäten mit Gewichtsbelastung zum Stressabbau beitragen. Dazu gehört auch das einfache Gehen, das den meisten Menschen nicht schwer fallen dürfte.

Die Bibel wurde zu einer Zeit verfasst, in der die Menschen körperlich aktiv waren und keinen Ausgleichssport brauchten, wie das heute oft der Fall ist. Die Bibel erkennt aber an: „Körperliches Training hat einen gewissen Wert“ (1. Timotheus 4,8; „Neues Leben“-Übersetzung).

3. Gesunde Ernährung

Die meisten auf dem Gebiet psychischer Krankheit beruflich Tätigen wissen, dass einige Nahrungsmittel vorteilhaft sind, während andere, vor allem wenn sie im Übermaß zu sich genommen werden, es nicht sind. Einige Nahrungsmittel steigern unsere natürlichen körpereigenen Beruhigungsmittel, während andere natürliche Aufputschmittel sind. Beide können für uns nützlich sein. Wir müssen uns dabei aber um Ausgeglichenheit bemühen.

Da die Bibel eine Anleitung des Schöpfers für uns Menschen ist, sollten wir uns zuerst an sie als allgemeine Leitlinie in Ernährungsfragen wenden. Die Bibel enthält Anleitung für die Israeliten darüber, was sie essen und meiden sollten. Das Volk Israel hatte auch ein Umfeld, in dem sich eine gesunde, ausgeglichene Ernährung fast von selbst anbot.

„Die gewöhnliche Nahrung eines durchschnittlichen Hebräers bestand in biblischen Zeiten aus Brot, Oliven, Öl, Buttermilch und Käse von ihren Herden; Früchte und Gemüse aus ihren Obstgärten und Feldern; und bei seltener Gelegenheit auch Fleisch“ (Fred Wight, Manners and Customs of Bible Lands, 1987, Seite 43).

Das Nachschlagewerk The Bible Almanac sagt Ähnliches: „Gemüseprodukte stellten den Hauptanteil der Nahrung dar . . . Wenn Fleisch gereicht wurde, dann geschah das oft, um damit Fremde oder Ehrengäste zu bewirten. Getreide stellte einen wichtigen Teil der Ernährung dar . . . Früchte und Fisch waren ein besonders beliebter Teil der Ernährung“ (James Packer, Merrill Tenney und William White, Herausgeber, 1980, Seite 465).

Experten für psychische Gesundheit, die im Zusammenhang mit guter psychischer Gesundheit auch eine ausgeglichene Ernährung betonen, empfehlen eine Balance bei den Hauptnahrungsmitteln. Das schließt, wie oben beschrieben, Früchte und Gemüse, Vollkornprodukte, Milchprodukte und Protein mit ein.

Eine Person, die unter Ängsten leidet, sollte Aufputschmittel vermeiden – und dazu gehört auch Koffein. Wenn jemand unter Depressionen leidet und trotzdem alkoholische Getränke zu sich nehmen will, sollte er dies mit vorsichtiger Mäßigung tun. „Wein erfreut das Leben“ (Prediger 10,19), aber Alkohol hat auch eine hemmende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Übermäßiger Alkoholgenuss verstärkt Depressionen. „Der Wein macht Spötter, und starkes Getränk macht wild; wer davon taumelt, wird niemals weise“ (Sprüche 20,1).

4. Umgang mit anderen

Wie der englische Dichter John Donne vor einigen Jahrhunderten geschrieben hat: „Niemand ist eine Insel.“ Dieser kurze Satz bringt eine einfache, aber äußerst wichtige Wahrheit zum Ausdruck: Es ist nicht gesund, allein zu sein.

Die Wahrheit ist, dass wir andere Menschen brauchen – besonders dann, wenn wir bestimmte Herausforderungen oder Krisen in unserem Leben durchmachen. Prediger 4, Verse 9-10 sagt uns: „So ist’s ja besser zu zweien als allein . . . Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft.“

Gottes Absicht war es, dass wir unsere Erlebnisse mit anderen teilen sollten. Es ist besonders wichtig, dass wir jemanden haben, mit dem wir unsere Last teilen können, wenn wir durch Ängste und Depressionen unter einer schweren Belastung leiden.

Wenn es niemanden gibt, der uns bei dieser Last hilft, dann kann es leicht vorkommen, dass wir sie für unüberwindbar halten. In Wahrheit ist aber keine Prüfung zu groß, wenn wir göttliche Hilfe und aufbauende Gemeinschaft mit anderen Christen und mit Gott haben (Philipper 4,13; 1. Johannes 1,3).

Andere Menschen können uns dabei helfen, die hoffnungsvollere Seite des Lebens auch dann zu sehen, wenn die Situation hoffnungslos erscheint. Humor ist ein wichtiges Hilfsmittel, das einen Ausgleich bei extremen Gedanken und Gefühlen schaffen kann und mit dem Ängste und Depressionen neutralisiert werden können. Es heißt ja nicht umsonst „Lachen ist die beste Medizin“. Humor ist eines der wichtigsten Gegenmittel bei Gemütskrankheiten. Eine Depression ist nicht nur ein geistiges Leiden. Sie schließt auch ein Ungleichgewicht an Endorphinen – den „guten“ Botenstoffen – im Gehirn mit ein, und Humor hilft, dass Endorphine ausgeschüttet werden.

Die Bibel hat vor langer Zeit die Wirksamkeit von Humor für die Linderung einer depressiven Einstellung zum Ausdruck gebracht: „Ein fröhliches Herz ist die beste Medizin“ (Sprüche 17,22; „Neues Leben“-Übersetzung).

Wo immer sich Christen versammeln, können sie sich gegenseitig durch einen synergistischen Effekt aufbauen, der damit vergleichbar ist, dass ein Messer das andere schärft (Sprüche 27,17). „Am Ende besteht die beste Garantie für ein langes und gesundes Leben vielleicht in guten Beziehungen zu anderen Menschen“ (Nancy Shute, U.S. News and World Report, 12. November 2008).

5. Kontakt mit Gott

Das Wichtigste, was Sie tun können, um Ängste und Depressionen zu bekämpfen und zu überwinden, besteht darin, dass Sie eine lebhafte Beziehung zu Gott entwickeln. Sowohl säkulare Forschungen als auch biblische Anleitungen bestätigen deren Wirksamkeit.

Es gab eine Zeit, zu der Psychologen meinten, der Glaube an Gott wäre dem psychologischen Wohlbefinden abträglich. Forschungen haben aber gezeigt, dass das Gegenteil zutrifft: „Moderne Psychologen haben vorhergesagt, dass die Religion als Neurose entlarvt werden würde und die Menschen ihr entwachsen würden. Stattdessen konnte empirisch nachgewiesen werden, dass religiöse Hingabe ein entscheidender Bestandteil grundlegender geistiger Gesundheit ist“ (Patrick Glynn, God: The Evidence, 1999, Seite 19-20).

Und weiter: „Zudem vermelden Menschen, die sich in einem religiösen Glauben engagieren, ein wesentlich höheres Niveau an persönlichem Glück und psychologischem Wohlbefinden als ihre agnostischen oder atheistischen Mitmenschen“ (Seite 61-62).

Die Bibel ist im Grunde eine Gebrauchsanleitung, die uns sagt, wie wir unser Leben führen sollten. Viele Bibelstellen versichern uns, dass eine Beziehung zu Gott unser Leben bereichern wird: „Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben; sie werden nicht straucheln“ (Psalm 119,165). „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1,7). Liebe ist eine der Eigenschaften von Gottes heiligem Geist und „die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus“ (1. Johannes 4,18).

Psalm 19 enthält mehrere Aussagen darüber, wie das Wort Gottes geistige Gesundheit fördert. Es erquickt die Seele (Vers 8), erfreut das Herz und erleuchtet die Augen (Vers 9).

Ein weiterer Bestandteil einer gesunden Beziehung zu Gott ist das Gebet. Jesus hat seine Jünger das Beten gelehrt (Matthäus 6,9-13). Jesus hat selbst regelmäßig zu seinem Vater gebetet, und in einem Fall betete er die ganze Nacht lang. Er betete teilweise deshalb, weil er die gleichen menschlichen Emotionen und Versuchungen erlebte, die auch wir alle durchmachen.

In der Nacht vor seinem Tod war Jesus niedergeschlagen: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod“ (Matthäus 26,38). Er stellte sich diesem Gefühl, indem er dreimal aus tiefem Herzen zu Gott betete. Durch das Gebet erhielt er Stärkung für die entsetzliche Qual, die in den kommenden Stunden auf ihn zukommen würde.

Das Gebet kann auch uns in Zeiten der Angst und Depression Stärke verleihen. Sowohl David als auch der Prophet Daniel sahen sich mit Todesgefahren konfrontiert, die sie durch das Gebet überwanden. Beide Männer hatten die Angewohnheit, dreimal am Tag zu beten. Das Neue Testament weist uns an: „Betet ohne Unterlass“ (1. Thessalonicher 5,17).

Ein weiteres Werkzeug für einen gesunden Verstand durch eine Beziehung mit Gott ist das Meditieren. Meditieren bedeutet konzentriertes Denken. „Noch so viel Meditieren kann nicht auf magische Weise den Stress durch einen Arbeitsplatzverlust oder den Verlust eines geliebten Menschen aufheben. Aber es kann Menschen dabei helfen, mit der Situation umzugehen“ (Michelle Andrews, „How to Beat Stress and Anxiety Through Meditation“, U.S. News and World Report, 29. Dezember 2008).

Der Apostel Paulus hat Timotheus dazu gedrängt, über Gottes Wort zu meditieren: „Bis ich komme, achte auf das Vorlesen, auf das Ermahnen, auf das Lehren! . . . Bedenke dies sorgfältig; lebe darin“ (1. Timotheus 4,13-15; Elberfelder Bibel). Der Verfasser von Psalm 119 sagte, dass er über Gottes Gesetz nachsinnen würde (Vers 97).

Das Meditieren hilft uns dabei, uneinträgliche Gedanken durch wohltuende zu ersetzen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Leben mit Stress und Ängsten überladen ist, dann ist das Ende des Tages eine gute Zeit, um Ihr Denken zu überprüfen. Dr. Hart rät: „Dies ist . . . eine gute Zeit, einen ‚mentalen Abwasch‘ vorzunehmen, indem Sie die Ängste, die Ihr Denken trüben, überprüfen und diejenigen, die nicht wichtig sind, loswerden“ (Seite 204).

Trachtet zuerst nach Gottes Gerechtigkeit und seinem Reich

Sorgen sind eine Form von Angst, und zu viele Sorgen können sich zu einer Depression entwickeln. Jesus wusste, dass wir dazu neigen, uns Sorgen zu machen. Deshalb sagte er seinen Jüngern: „Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet“ (Matthäus 6,25). Dann fügte er hinzu: „Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6,32-33).

Die letztendliche Lösung für all die Nöte und Probleme der Menschheit besteht darin, dass Jesus Christus wiederkehrt, dass Gott sein Reich errichtet und dass die Menschheit die Gabe des ewigen Lebens empfängt. Aber Gott hat verheißen, denjenigen, die ihn suchen, die notwendigen Dinge des Lebens schon jetzt zu geben. Seine unverbrüchliche Verheißung ist, dass diejenigen, die sich in Reue und Gehorsam an ihn wenden, am Ende auf ewig in seinem unvergänglichen Reich leben werden.

Mögen wir alle Gott Glauben schenken, wenn er uns in Jesaja 41, Vers 10 sagt: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“