Glaube, Werke und Gnade

Von Scott Ashley

Es reicht nicht aus, einfach nur „ich glaube“ zu sagen, ohne gleichzeitig Veränderungen im eigenen Leben vorzunehmen. Gottes Existenz anzuerkennen versetzt uns nicht automatisch in eine richtige Beziehung zu ihm. Wie schon erwähnt, ruft uns Jesus zur Reue auf (Markus 1,15). (Zum besseren Verständnis der Reue können Sie unsere kostenlose Broschüre Der Weg zum ewigen Leben – unauffindbar? anfordern.)

Reue kommt nicht einfach von selbst. Sie erfordert Anstrengung und bedeutet eine Verpflichtung. Lebendiger Glaube muss genährt und geistlich aufgebaut werden. Jesus warnt uns vor den Gefahren eines falschen Glaubens, der unreif und unvollständig ist: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel“ (Matthäus 7,21).

Wie sollen wir aber Paulus’ Aussage verstehen: „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es“ (Epheser 2,8)? Predigte Paulus einen Glauben, der keinen Gehorsam verlangte?

Ganz und gar nicht. Dieser Abschnitt zeigt uns, dass Gottes Gnade ein Geschenk ist. Es ist aber einfach falsch, deswegen anzunehmen, dass keine Taten – gute Werke, die ein reumütiges Herz und aktiven Glauben demonstrieren – erforderlich sind (Jakobus 2,14-26). Tatsächlich kommt unsere Errettung durch Gottes Geschenk der Gnade und des Glaubens; darin können wir mit Gottes Hilfe unser ganzes Leben lang wachsen. Es ist notwendig lebendigen Glauben zu haben, statt einen leeren, untätigen Glauben, der nur auf Lippenbekenntnissen beruht.

Die Bibel weist uns darauf hin, dass die Erlösung durch Gottes Gnade geschieht und nicht durch gute Werke verdient wird, „damit sich nicht jemand rühme“ (Epheser 2,9). Wir werden aber durch Gnade gerettet, indem wir glauben (Vers 8). Es besteht jedoch die Gefahr, dass unser Glaube sterben kann, wenn wir unsere Erlösung vernachlässigen, weil wir kein gehorsames Leben Gott gegenüber führen (Hebräer 2,1-3).

Deshalb schrieb der Apostel Paulus: „Ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde“ (1. Korinther 9,27).

Durch Werke allein werden wir uns die Erlösung nicht verdienen können. Jakobus macht in seinem Brief deutlich, dass Glaube, wenn er nicht von Werken begleitet wird, tot ist – gänzlich unnütz (Jakobus 2,17. 20. 26). Jakobus, ein treuer Gemeindeältester und Halbbruder Jesu Christi, schrieb dazu: „Darum legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist und Kraft hat, eure Seelen selig zu machen. Seid aber Täter des Worts“ (Jakobus 1,21-22). Er fügt hinzu: „Wer aber durchschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seiner Tat“ (Vers 25).

Es stimmt, dass lebendiger Glaube viel mehr als nur Worte erfordert. Er ist eine Verpflichtung und er fordert einen Beweis dieser Verpflichtung. Jakobus stellt die rhetorische Frage: „Was hilft’s, liebe Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke?“ (Jakobus 2,14). Er zeigt, dass Worte allein, wenn jemand Nahrung und Kleidung benötigt, nutzlos sind (Verse 15-17). Jakobus führt das Beispiel des treuen Abraham an, um zu zeigen, dass sein Glaube „durch die Werke . . . vollkommen geworden [ist]“ (Verse 21-22).

Wir haben lebendigen Glauben, wenn wir gehorsam auf die Liebe Christi reagieren und seine Gebote halten (Johannes 14,12-15). Wenn unser Glaube untätig ist, werden wir nicht durch Gnade errettet.