Ein wahrer Christ ist ein Mensch, in dem der heilige Geist wohnt. Was ist dieser Geist? Was bewirkt er in unserem Leben? Und woran erkennen wir, dass wir ihn haben?
Von Peter Eddington
Wer den Geist Gottes nicht hat, welcher auch der Geist Christi ist, der ist nicht sein! Das ist eine sehr mutige Aussage des Apostels Paulus: „Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer aber den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm“ (Römer 8,9; Einheitsübersetzung; alle Hervorhebungen durch uns).
Haben Sie den heiligen Geist? Wenn Ihre Antwort „Ja“ lautet, woher wissen Sie das? Paulus ermahnt uns: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe!“ (2. Korinther 13,5; Schlachter-Bibel). Wir sollten in der Lage sein, genau zu wissen, ob wir Gottes Geist haben oder nicht.
Schauen wir uns an, was der heilige Geist ist und wie wir feststellen können, ob wir ihn wirklich haben.
Was ist der heilige Geist und warum brauchen wir ihn?
Entgegen der allgemeinen Auffassung ist der heilige Geist nicht die dritte Person in einer göttlichen Dreifaltigkeit. Vielmehr ist er, wie Paulus oben sagt, der Geist Gottes, des Vaters, und Jesu Christi. Der heilige Geist ist ihre gemeinsame Kraft, ihr Geist, ihre Lebensessenz und ihre sich ausbreitende Gegenwart, durch die sie in der ganzen Schöpfung wirken und in den bekehrten Gläubigen wohnen.
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Alle Menschen sind mit einem menschlichen Geist geschaffen (Hiob 32,8). Doch wir müssen den heiligen Geist empfangen, der sich mit unserem menschlichen Geist verbindet, um durch den heiligen Geist bekehrte Kinder Gottes werden zu können (vgl. Römer 8,15-17).
Gottes Geist wirkt mit unserem Geist und stellt eine Verbindung zwischen ihm und uns her. Der Apostel Johannes beschreibt dies so: „Und wer seine Gebote hält, der bleibt in ihm und er in ihm; und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat“ (1. Johannes 3,24; Schlachter-Bibel).
Gott schenkt uns den heiligen Geist, damit er in uns wohnt. Durch Gottes Geist kann Gott uns zum Guten beeinflussen: Wir können seine Gebote halten. Als Jesus den Aposteln versprach, dass er ihnen den Geist senden werde, sagte er, der Geist werde sie in alle Wahrheit leiten (Johannes 16,13).
Er sagte auch, dass Gottes Geist ein „Helfer“, ein „Tröster“ oder ein „Beistand“ sein würde, um unseren Glauben zu stärken und uns zu befähigen, in die Fußstapfen unseres Erlösers zu treten:
„Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Johannes 14,16-17; ebenda).
Wirklicher Trost und echte Ermutigung kommen von Gottes Geist, der in uns wohnt. Der heilige Geist hilft unserem menschlichen Geist, sich an die vielen Verheißungen Gottes zu erinnern und sich auf sie zu verlassen, wie z. B. die Zusicherung, dass „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind“ (Römer 8,28).
Diese Gewissheit bietet eine Lebensperspektive, die in unserer Welt selten ist. Ja, wir können entmutigt werden, aber durch den heiligen Geist können wir das Leben wirklich anders betrachten – weil wir von innen heraus von Gott gestärkt und ermutigt werden.
Der heilige Geist wirkt auf unseren Geist ein, um uns zu verwandeln. Er befähigt uns, Gott weiterhin zu gehorchen und auf seine Weise in diesem Leben zu wachsen. Und schließlich werden wir zu einer wunderbaren Verwandlung in das geistliche Leben bei der Wiederkunft Christi geführt.
Wie empfängt man den heiligen Geist?
Haben wir alles Notwendige getan, um den heiligen Geist zu empfangen? Lesen wir die folgenden Verse aus der inspirierten Botschaft des Apostels Petrus am Pfingsttag in Apostelgeschichte Kapitel 2, als die Kirche zum ersten Mal den heiligen Geist empfing. Überlegen wir, ob wir diese Bedingungen erfüllt haben:
„Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden; dann werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird“ (Verse 38-39; Einheitsübersetzung).
Haben wir unsere Sünden in der Vergangenheit zutiefst bereut? Haben wir die Gesetze Gottes so verstanden, dass wir wissen, welche Sünden wir bereuen müssen? Wurde diese bewusste Reue begleitet vom Glauben, vom Vertrauen auf das Evangelium, das Jesus gepredigt hat und von dem er gesagt hat, dass es notwendig ist, um gerettet zu werden (vgl. Markus 1,14-15; 16,15-16)? Haben wir an das Opfer Christi geglaubt, das die versprochene Vergebung ermöglicht?
Haben Sie als reifer Erwachsener sorgfältig über die Bedingungen nachgedacht, die notwendig sind, um wirklich zu bereuen und den heiligen Geist zu empfangen? Haben Sie sich verpflichtet, sich von den falschen Wegen, die Sie in der Vergangenheit eingeschlagen haben, abzuwenden?
Und sind Sie dann getauft worden, ganz in Wasser untergetaucht? Sind Sie dann auch der Anweisung gefolgt, sich von einem Diener Jesu Christi die Hände auflegen zu lassen, um wirklich den Geist Gottes zu empfangen und ihn aktiv in sich wirken zu lassen?
Später, in Apostelgeschichte, Kapitel 8 finden wir getaufte Menschen, die bereut hatten, aber den heiligen Geist noch nicht empfangen hatten. Warum nicht? Weil ihnen ein Diener Gottes noch nicht die Hände aufgelegt hatte:
„Denn die Menschen waren zwar im Namen von Jesus, dem Herrn, getauft worden, aber der heilige Geist war noch auf keinen von ihnen herabgekommen. Nach dem Gebet legten Petrus und Johannes den Getauften die Hände auf, und sie wurden vom heiligen Geist erfüllt“ (Apostelgeschichte 8,16-17; Gute Nachricht Bibel).
Um den heiligen Geist zu empfangen und ihn aktiv in sich wirken zu lassen, bedarf es einer tiefen Reue im Glauben, gefolgt von der Taufe und dem Handauflegen durch einen von Christus ordinierten Geistlichen. Haben Sie alle diese Bedingungen erfüllt?
Und tun Sie auch jetzt das Nötige, um den heiligen Geist zu behalten? In Apostelgeschichte, Kapitel 5, Vers 32 steht, dass Gott denen, die ihm gehorchen, den heiligen Geist gibt. Viele Verse der Bibel sagen uns, dass wir im Gehorsam bleiben müssen und dass der heilige Geist uns dabei hilft. Wir werden nicht sofort vollkommen sein, sondern wir müssen weiterhin bereuen und uns anstrengen.
Beständiger Gehorsam ist ein Beweis für Gottes Gegenwart: „Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat“ (1. Johannes 3,24). Wir sollen den Zehn Geboten und anderen Geboten Gottes und Christi gehorchen – und darin wachsen. Tun Sie das?
Bringen Sie die Frucht des heiligen Geistes hervor?
Denken Sie noch einmal darüber nach: Ist in Ihrem täglichen Leben die Frucht des Geistes sichtbar? Wie ein Apfelbaum Äpfel hervorbringt, so bringt der Geist Gottes im Leben eines Christen eine besondere Art von Frucht hervor – göttliche Frucht.
Der Apostel Paulus nennt als Frucht, die sich bei denen zeigen soll, die vom heiligen Geist geleitet und erfüllt sind: „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Keuschheit“ (Galater 5,22-23). Und er fügte hinzu: „Die Frucht des Geistes besteht nämlich in lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit“ (Epheser 5,9; Schlachter-Bibel).
Der Apostel Petrus fasst den Prozess des Wachstums hin zur geistlichen Reife durch Gottes Geist auf wunderbare Art und Weise zusammen: „Durch ihn haben wir wertvolle, unüberbietbare Zusagen erhalten: Wir sollen ... an der göttlichen Unsterblichkeit teilhaben.
Setzt deshalb alles daran, dass aus eurem Glauben sittliche Bewährung erwächst, aus der sittlichen Bewährung Erkenntnis, aus der Erkenntnis Selbstbeherrschung, aus der Selbstbeherrschung Standhaftigkeit, aus der Standhaftigkeit echte Frömmigkeit, aus der Frömmigkeit Liebe zu den Glaubensgeschwistern, aus der Liebe zu den Glaubensgeschwistern Liebe zu allen Menschen“ (2. Petrus 1,4-7; Gute Nachricht Bibel).
Trifft das auf Ihr Leben zu?
Noch einmal: Haben Sie wirklich den heiligen Geist? Haben Sie das Nötige getan, um ihn zu empfangen und zu behalten? Ist die Frucht des Geistes in Ihrem Alltag sichtbar?
Das sind Fragen, denen man sich offen und ehrlich stellen sollte. In jedem Fall brauchen diejenigen, die zur Reue geführt werden, die Hilfe Gottes bzw. die Hilfe des heiligen Geistes, um auf diesem Weg weiterzugehen.
Das Unkraut der Sünde durch die Frucht des Geistes ersetzen
Seit dem Tag, an dem Adam und Eva rebellierten und Gott die Erde mit „Dornen und Disteln“ (1. Mose 3,17-19) verflucht hat, ist das Unkraut ein universelles Problem. Wenn der Erdboden brach liegt, wird er sehr schnell von Unkraut überwuchert. Ebenso wurde die geistliche Blöße der Menschheit von schädlichem und abscheulichem „Unkraut“ überdeckt – den vielen egoistischen und sündigen Eigenschaften der menschlichen Natur.
Probleme mit „schädlichem Unkraut“ (Pflanzen, Büsche und Bäume, die schädlich und schwierig zu kontrollieren sind) helfen uns unsere sündigen Handlungen und Einstellungen zu verstehen. Seine Wurzeln rauben benachbarten Pflanzen lebenswichtiges Wasser und Nährstoffe. Die Blätter versperren das nötige Sonnenlicht. Oft ist das schnell wuchernde Unkraut ungesund für Tiere.
Ein vernachlässigter Garten wird Unkraut statt Früchte und Gemüse hervorbringen. Ebenso hat die menschliche Natur die Tendenz, „Unkraut“ statt gute Frucht zu produzieren. Dieses Unkraut ist eine ständige Bedrohung für unser geistliches Überleben!
Deshalb rät uns das Wort Gottes, unsere menschliche Natur mit aller Macht zu bekämpfen und uns von allem zu „reinigen, was Körper und Geist beschmutzt“ (2. Korinther 7,1; Gute Nachricht Bibel; alle Hervorhebungen durch uns). Mit anderen Worten: der Schöpfergott möchte, dass wir den Garten von Unkraut befreien!
Die menschliche Natur wird aber sofort jedes Vakuum auffüllen. Wir müssen deshalb schlechte Gewohnheiten durch gute ersetzen, damit die schlechten Eigenschaften nicht wiederkehren, so wie das Unkraut wieder emporkommt, wenn der Acker brach liegt. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“ (Römer 12,21). Wir müssen Sünde, die zum Tod führt, durch Gehorsam, der zur Gerechtigkeit führt, ersetzen (Römer 6,16).
Paulus nannte die sündigen Eigenschaften der menschlichen Natur „Werke des Fleisches“ (Galater 5,19). So wie ein Bauer das Unkraut bekämpft, müssen auch wir gegen diese Eigenschaften ankämpfen (Verse 16-18).
Hier ist eine Liste dieser Eigenschaften: „Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden“ (Galater 5,19-21; Schlachter-Bibel).
Die menschliche Natur muss durch Gottes Natur ersetzt werden, welche sich durch Liebe definiert. Das Konzept der Liebe wird durch die universellen Gebote des Schöpfergottes näher erläutert (1. Johannes 4,8; 5,3). Dieser Austausch beginnt, wenn wir das Geschenk des heiligen Geistes empfangen. Mit der Hilfe von Gottes Geist können wir die Sünde aus unserem Leben entfernen und stattdessen die herrliche Frucht des Geistes kultivieren.