Wenn wir erkennen, dass Gottes Festtage für die Menschheit von größter Wichtigkeit und in unserer modernen Welt zu halten sind, stellt sich natürlich die Frage, wie wir sie feiern sollen. Was sollen wir an diesen Tagen tun?
Von Paul Kieffer
Wenn wir erkennen, dass Gottes Festtage für die Menschheit von größter Wichtigkeit und in unserer modernen Welt zu halten sind, stellt sich natürlich die Frage, wie wir sie feiern sollen. Wo sollen wir sie feiern? Sollen wir sie zu Hause feiern, oder sollen wir einen Gottesdienst besuchen? Was sollen wir an diesen Tagen sonst tun? Ist es Gott recht, wenn wir unserer normalen Arbeit an diesen Tagen nachgehen, oder sollen wir sie für andere Zwecke frei halten? Wie wirkt sich unser Halten dieser Tage auf unsere Familien und unsere Arbeitsstelle aus?
Dies alles sind wichtige Fragen, über die wir nachdenken müssen, nachdem wir Gottes Festtage kennengelernt haben. Betrachten wir nun einige biblische Prinzipien, die bei der Beantwortung dieser Fragen wichtig sind.
Bestimmte Feste zeichnen sich durch eine gebotene Art der Feier aus und sind somit anders als die anderen Feste. Zum Beispiel wird nur das Passah von den Getauften mit der Einnahme von Brot und Wein als Symbole des Todes Christi gehalten. Das Fest der Ungesäuerten Brote ist das einzige Fest, während dessen Gott uns gebietet, alle Treibmittel (Hefe und Sauerteig) aus unseren Häusern zu entfernen. Nur am Versöhnungstag sollen wir einen Festtag durch Fasten halten. Diese Feste in der richtigen Weise zu halten schließt die Beachtung ihrer Unterschiedlichkeit mit ein, durch die wir wichtige geistliche Lektionen lernen sollen.
Es gibt aber auch Prinzipien, die dem Halten aller Feste Gottes gelten. Als Erstes dürfen wir nicht vergessen, dass diese Tage Gott heilig sind. Sie sind nicht die Feste der Juden, sondern „die Feste des Herrn, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen“ (3. Mose 23,2).
Nur Gott kann etwas heilig machen. Gott stellt diese Tage höher als menschliche Feiertage. Der Mensch kann Gott eine bestimmte Zeit zu einem besonderen Zweck widmen, aber nur Gott kann Zeit als heilig aussondern (1. Mose 2,3; 2. Mose 20,8. 11). Wenn wir diese besonderen Tage in der richtigen Weise hochachten, ehren wir auch Gott, der sie für uns einsetzte. Das Verständnis dieses Prinzips ist für die richtige Anbetung Gottes wichtig.
Unser Schöpfer will, dass wir allen seinen Anweisungen bereitwillig und im Glauben gehorchen (Jesaja 66,2). Eine demütige Geisteshaltung der Zusammenarbeit steht im starken Gegensatz zu der Gesinnung, die nur so wenig wie möglich tun will.
Der Kern der Sache hat mit der Frage zu tun, ob wir Gott wirklich glauben und lieben.
Der Apostel Johannes beschrieb eine Gott wohlgefällige Gesinnung, als er schrieb: „Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer“ (1. Johannes 5,3).
Gottes Gebote und heilige Versammlungen
Welches Verhalten erwartet Gott von uns an seinen Festtagen? Seine grundsätzliche Erwartung lautet: „Dies sind aber die Feste des Herrn, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen an ihren Tagen“ (3. Mose 23,4). Dabei handelt es sich um jährliche Versammlungen, bei denen wir uns mit anderen Gläubigen versammeln sollen. Wie beim wöchentlichen Sabbat gebietet Gott einen besonderen Gottesdienst an jedem der sieben jährlichen Festtage.
Gott offenbarte auch den frühen Christen das Prinzip der Versammlung mit anderen Gleichgesinnten am Sabbat und an den Festtagen: „Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; und lasst uns aufeinander achthaben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken, und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht“ (Hebräer 10,23-25).
Welche bessere Zeit für die gegenseitige Ermahnung gibt es als die Tage, die Gottes großen Heilsplan darstellen? Wenn wir uns an diesen jährlichen Festtagen versammeln, haben wir eine wunderbare Gelegenheit, mehr über Gottes Heilsplan zu erfahren. Nehemia 8 enthält ein bemerkenswertes Beispiel für Gottes Volk, als es sich versammelte, um den Posaunentag zu halten (Vers 2).
Während der Versammlung an diesem Tag unterwiesen die Priester „das Volk im Gesetz . . . und sie legten das Buch des Gesetzes Gottes klar und verständlich aus, sodass man verstand, was gelesen worden war“ (Verse 7-8). Die Urgemeinde hielt diese jährlichen Festtage nach dem gleichen Prinzip, aber mit einem größeren geistlichen Verständnis (Apostelgeschichte 2; 1. Korinther 5,6-8).
Zu Nehemias Zeit brauchte das Volk Ermutigung, weil es Gottes Gesetz vernachlässigt hatte: „Und Nehemia, der Statthalter, und Esra, der Priester und Schriftgelehrte, und die Leviten, die das Volk unterwiesen, sprachen zu allem Volk: Dieser Tag ist heilig dem Herrn, eurem Gott; darum seid nicht traurig und weinet nicht! Denn alles Volk weinte, als sie die Worte des Gesetzes hörten. Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und esst fette Speisen und trinkt süße Getränke und sendet davon auch denen, die nichts für sich bereitet haben; denn dieser Tag ist heilig unserm Herrn. Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke“ (Nehemia 8,9-10). Nach der Unterweisung in dem Gesetz Gottes ging „alles Volk . . . hin, um zu essen, zu trinken und davon auszuteilen und ein großes Freudenfest zu machen; denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen kundgetan hatte“ (Vers 12).
Die ganze Familie – alle, die anwesend sind – sollen diese besonderen Tage genießen. Besonders beim Laubhüttenfest gibt es genügend Zeit für Familienaktivitäten und Freizeit, zusätzlich zu der Freude über die von Gott offenbarte Erkenntnis bezüglich seiner Feste.
Damit wir uns an Gottes Festtagen in der richtigen Weise freuen können, sollen wir unsere normale Arbeit unterlassen (3. Mose 23,3. 7-8. 21. 25. 35-36). Obwohl die Zubereitung von Speisen für den Verzehr an den Festtagen gewissermaßen auch Arbeit bedeutet, sagt uns Gott, dass diese Art Arbeit angebracht ist. Am Versöhnungstag sollen wir jedoch alle gewöhnlichen Arbeiten einschließlich der Zubereitung von Mahlzeiten unterlassen (Verse 28 bzw. 30-31).
Wir zeigen unsere Liebe zu Gott und unsere Bereitschaft, ihm zu gehorchen, indem wir an seinen Festtagen von unserer Arbeitsstelle freinehmen. Mit entsprechender Vorbereitung, Gebet, eventuell Fasten und respektvoller Verständigung mit dem Arbeitgeber können die meisten Menschen die notwendige Freistellung von der Arbeit an diesen Tagen bekommen. Gott zu gehorchen ist oft eine Prüfung des Glaubens. Es ist eine persönliche Verantwortung, Klugheit, Weisheit und Geduld einzusetzen, wenn es darum geht, die Familienangehörigen über die Entscheidung zu informieren, dass man Gottes Feste hält. Sie sollen auf jeden Fall nicht versuchen, Familienmitglieder oder Verwandte zu „bekehren“ – dies ist Gottes Angelegenheit (Johannes 6,44).
Im Glauben leben
Nach Gottes Unterweisung zu leben ist immer eine Sache des Glaubens. In 2. Korinther 5, Vers 7 schrieb Paulus: „Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.“ Es ist daher wichtig, dass Sie anfangen, Gottes Festtage zu halten, sobald Sie zur Kenntnis dieser Tage kommen. Obwohl Sie anfangs nicht alles verstehen werden, lernen Sie viel mehr hinzu, wenn Sie Gottes Feste halten. Wenn Sie mehr über Gottes Festtage und über Versammlungsmöglichkeiten mit Gleichgesinnten an diesen Tagen wissen wollen, schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an.
Gottes Feste sind eine Zeit der Freude, nicht nur aufgrund der Bedeutung, die sie für uns haben, sondern auch wegen der wunderbaren Hoffnung, die sie für alle Menschen beinhalten. Das Halten der Festtage erinnert uns an Gottes große Liebe zur Menschheit. Gott in dieser Weise anzubeten ist eine Freude. Halten auch Sie Gottes Feste, sein Geschenk an sein Volk!