Seit Monaten dominiert die Finanzkrise die Schlagzeilen. Einem naturwissenschaftlichen Prinzip zufolge gibt es für jede Wirkung eine Ursache. In diesem Beitrag behandeln wir biblisch fundierte Prinzipien für solide Finanzen.
Von Ewin Barnett
Fast jeder, ganz gleich in welchem Land er lebt, hat in der anhaltenden Finanzkrise finanzielle Einbußen zu verzeichnen. Weitere Engpässe auf persönlicher Ebene sind zu erwarten – von nationalen Haushaltskrisen, schwindelerregenden Staatsschulden und der Instabilität der europäischen Gemeinschaftswährung ganz zu schweigen.
Die Finanzkrise ist nicht von selbst entstanden; sie hat Ursachen. Einige grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge können uns zum besseren Verständnis der gegenwärtigen Turbulenzen verhelfen.
Ursache und Wirkung
Alle wirtschaftlichen Interaktionen lassen sich auf die Tatsache zurückführen, dass Menschen ihre Wünsche und Bedürfnisse durch bewusstes Handeln zur Verbesserung ihrer eigenen Lage zum Ausdruck bringen.
Das Herzstück wirtschaftlicher Entscheidungen sind unsere Begrenzungen im Hinblick auf Ressourcen und unsere durch Sterblichkeit bedingten zeitlichen Einschränkungen. Unsere Gedanken, Begehrlichkeiten und Werte spiegeln sich in unserem Priorisieren und Einsatz von Ressourcen wider. Deshalb geht es bei der Wirtschaftslehre weitaus mehr um das Verhalten und die Entscheidungen der Menschen als allein um Geld.
Jesus sagte, dass der Mund das ausspricht, was man auf dem Herzen hat (Lukas 6,45). Anders ausgedrückt, die Worte eines Menschen spiegeln die Werte wider, die seine Gedanken motivieren. In vergleichbarer Weise könnte man sagen, dass der Geldbeutel das ausspricht, was man auf dem Herzen hat. Wir geben Geld für das aus, was uns wichtig ist.
Der angesehene Ökonom Carl Menger begann sein 1871 erschienenes Buch Principles of Economics mit dem Satz: „Alle Dinge unterliegen dem Gesetz von Ursache und Wirkung.“ Das stimmt mit der Bibel überein, die uns lehrt, dass wir das ernten, was wir säen (Galater 6,7). Je nachdem, wie wir uns verhalten, ernten wir die Wirkung: Segnungen oder Flüche (5. Mose 28). Unsere Entscheidungen wirken sich immer auf unsere Beziehung zu unserem Schöpfer aus. Sie haben oft auch wirtschaftliche Folgen.
Wie wird Wohlstand geschaffen?
Von Anbeginn an hat der Mensch Ackerbau betrieben, Fische gefangen und Wild geschossen. Er hat sich domestizierte Tiere gehalten, Gegenstände hergestellt und auch Kunstwerke geschaffen. Obwohl die Menschen viele unterschiedliche Vorlieben haben, machen die Dinge, die wir persönlich wertschätzen, unser Vermögen aus.
Ein Teil unseres Wohlstands existiert in der Form unseres Hauses, unseres Autos usw. Zu unserem Vermögen gehören auch berufliche Fertigkeiten, die uns in die Lage versetzen, unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Von den jeweiligen Formen des Vermögens können manche leicht zu Geld gemacht werden, andere wieder nicht.
Eine Bibelstelle, die uns auf verschiedene Möglichkeiten zur Schaffung von Wohlstand hinweist, finden wir in dem Lob für die tüchtige Ehefrau in Sprüche 31, Verse 10-31. Diese Frau mag diverse Fertigkeiten gehabt haben, doch der Hausbau wird hier nicht erwähnt.
Wir können davon ausgehen, dass sie, wenn sie ihr Haus erweitern wollte, Fachleute angeheuert hat. Diese haben dann wiederum möglicherweise einen Schmied mit Metallarbeiten beauftragt. Die Tatsache, dass die Menschen ihren eigenen Beruf wählen, führt zur „Arbeitsteilung“, ein entscheidender Faktor bei der Erzeugung und Mehrung von Wohlstand.
Ein weiterer Faktor bei der Schaffung von Wohlstand ist der freie Handel. In der Tat ist der freie Handel die einzige Form von wirtschaftlicher Interaktion, durch die der Wohlstand aller Beteiligten gemehrt wird. Der freie Handel spielt bei vielen Gleichnissen Jesu eine Rolle, wie etwa im Gleichnis von der kostbaren Perle (Matthäus 13,45-46).
Der letzte wichtige Faktor bei der Schaffung von Wohlstand ist die Bereitschaft zum Sparen. Wohlstand, der dazu benutzt wird, um neue Maschinen zu kaufen oder ein neues Geschäft zu gründen, kann nur von dem kommen, was die Menschen angespart haben. Je größer der Sparbetrag, desto größer das Vermögen, das für Kapitalinvestitionen zur Verfügung steht. Das führt wiederum zu einer höheren Produktivität der Arbeitskräfte und zu neuen Möglichkeiten, Wohlstand zu schaffen.
Natürlich wird das Gesamtvermögen nur durch Aktivitäten wachsen, die mehr Wohlstand schaffenals sie verbrauchen. Und wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Wohlstand und Geld nicht exakt das Gleiche sind. In der Tat ist die Verwirrung über diesen Umstand einer der Gründe für die gegenwärtige finanzielle Krise.
Diese Krise zeigt, dass Wohlstand auch auf falsche Weise mit unredlichen Mitteln erworben werden kann. Das geschieht, indem man anderen etwas wegnimmt – entweder durch Gewalt, Nötigung, Betrug oder Unehrlichkeit. Dies kann durch einzelne Personen oder auch Regierungen erfolgen.
Die Funktion Gottes im Hinblick auf Wohlstand liegt hauptsächlich im Bereich der Segnungen. Er vermag einzugreifen, um uns mit Erwerbsmöglichkeiten für Wohlstand im Einklang mit seinem Gesetz zu versorgen, und diejenigen, die ihn lieben, mit Einsicht und Weisheit zu segnen. So sind sie umsichtig bei der Handhabung ihrer persönlichen Angelegenheiten (siehe 2. Mose 35,31; 1. Könige 5,9; Psalm 111,10; Daniel 9,22). Während Gott will, dass diejenigen, die ihn lieben, erfolgreich sind, legt er ein weitaus größeres Augenmerk auf unser geistliches Wohlergehen als auf unseren materiellen Wohlstand (Hebräer 11,24-26).
Gott befürwortet rechtmäßig erworbenen Wohlstand und misst dem Privateigentum solche Bedeutung bei, dass er es in den Zehn Geboten direkt schützt – im achten Gebot, das den Diebstahl verbietet, und im zehnten Gebot, das das Begehren untersagt (2. Mose 20,15-17).
Was ist Geld?
Das Konzept des Geldes ist zum Teil deshalb entstanden, weil es nicht möglich ist, einen großen wertvollen Artikel wie ein Pferd aufzuteilen, wenn es gegen etwas von weitaus geringerem Wert eingetauscht werden soll. Geld muss leicht aufteilbar, dauerhaft und schwer zu fälschen sein. Geld dient drei Funktionen: als Mittel des Tauschwerts, als ein Weg, Vermögen zu bevorraten und als buchhalterische Einheit. Nochmals: Geld sollte nicht mit dem Vermögen verwechselt werden, das es verkörpert.
In 5. Mose 14, Verse 23-26 zeigt Gott, dass Eigentum in Form von Getreide oder Viehbestand gegen Geld eingetauscht werden kann, das dann später wiederum gegen Nahrung eingetauscht wird. Beachten Sie hier, dass das Vermögen erhalten bleibt, auch wenn es seine Form ändert. Heute ist es üblich, dass die Leute nur einen Teil ihres Gesamtvermögens bei der Bank haben und einen noch kleineren Teil in Form von Bargeld in ihrer Tasche.
Wenn Geld aus etwas hergestellt wird, was selbst einen Wert hat, wie Gold oder Silber, dann hat die entsprechende Währung einen ihr innewohnenden Wert, unabhängig von staatlichen Eingriffen. Solches Geld wird dadurch erworben, dass man einen Wert gegen einen gleichen Wert eintauscht. Dieser Wert könnte nur schwer durch einen Dritten wie den Staat beeinflusst oder manipuliert werden.
Wenn das Geld nur ein Stück Papier ist, dann wird sein Wert anfänglich durch eine Regierungsverordnung festgelegt. An sich haben ein Geldschein oder eine Kreditkarte aus Plastik fast keinen Wert. Elektronisches Geld existiert nicht einmal in physischer Form. Nehmen wir zum Beispiel an, dass drei Doppelzentner Getreide gegen 100 Euro an elektronischem Geld in einem Bankkonto, das nur in einem Rechner existiert, eingetauscht werden. Da gibt es dann überhaupt keinen innewohnenden Wert mehr.
Geld unterliegt selbst dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Es wird aber nicht verbraucht, es ist keine Konsumware wie Öl oder Weizen. Wenn der Geldbestand, der in Umlauf ist, zunimmt, dann nimmt sein Gesamtwert ab. Es ist also mehr Geld erforderlich, um die gleichen Waren zu kaufen. Papiergeld kann nach Belieben gedruckt werden. Der Bestand an elektronischem Geld kann am Computer per Mausklick geändert werden. Wenn aber Gold oder Silber als Währung verwendet werden, dann kann die zur Verfügung stehende Geldmenge nicht schnell verändert werden, z. B. aufgrund der Laune eines Politikers.
Eine Form des Diebstahls: Inflation
Wenn Regierungen Geld ausgeben, dass lediglich aufgrund einer einfachen Verordnung geschaffen worden ist, dann wird der Wert dieser Währung, der von all denjenigen stammt, die diese Währung besitzen, geringer. Ihr Vermögensanteil an der Währung reduziert sich. Mehr Euros (oder Dollars, Yen, Franken) stehen der gleichen Menge an Gütern und Dienstleistungen gegenüber. Das führt zu steigenden Löhnen und Preisen, ein Effekt, den wir „Inflation“ nennen. Es ist eigentlich eine raffinierte Form von Diebstahl, weil das Geld dann weniger wert ist als zuvor. Zusätzlich gibt es auch noch andere Folgen.
Da die Menschen das höher bewerten, was sie sofort erhalten als das, was sie erst später erhalten werden, hat Geld einen Zeitwert. Wenn Menschen sich Geld leihen, dann wird in Wirklichkeit das Vermögen geliehen, das das Geld repräsentiert. Der Darlehensgeber wird den Kredit nur freigebig vergeben, wenn er erwarten kann, dass ihm dieser zurückgezahlt wird und ihm zusätzlich das Risiko vergütet wird, das er eingegangen ist.
Wenn das Geld jedoch während der Laufzeit des Kredits eine Inflation erlebt, dann wird der Darlehensnehmer seine Rückzahlung mit weniger wertvollem Geld leisten. Das wirkt sich zum Nachteil des Kreditgebers und zum Vorteil des Kreditnehmers aus. Wenn das Darlehen über Jahrzehnte läuft, kann selbst eine mäßige Inflationsrate einen beachtlichen Teil des Vermögens vernichten, das dem Kreditgeber zurückgezahlt wird. Zum Beispiel reduziert sich bei einer jährlichen Inflationsrate von vier Prozent der Wert eines Euros innerhalb von 20 Jahren auf 46 Cent.
In 5. Mose 25, Verse 13-15 weist Gott die Israeliten an, rechte Gewichte und Maße zu verwenden. Wenn die Regierung die Geldmenge absichtlich durch politische Entscheidungen aufbläht, dann wird dadurch Vermögen, das in langfristigen Verträgen und Krediten gezahlt wird, vernichtet. Es ist genauso, als ob man falsche Gewichte und Maße benutzen würde – noch einmal, eine Form des Diebstahls.
Die größte Menge an langfristigen Schuldverschreibungen wird von den Regierungen herausgegeben. Ihre Vertreter befürworten offen, neues Geld zu drucken, um damit die Zinsen für zu einer früheren Zeit herausgegebene Schuldverschreibungen zu bezahlen. Aber das bloße Drucken von Geld schafft kein neues Vermögen oder neue Ressourcen. Das Gelddrucken ruft ein vorübergehendes Trugbild von Reichtum hervor, das schnell verblasst, wenn das Gelddrucken aufhört.
Wie steht es mit den Preisen?
In einem Wirtschaftssystem haben Preise zwei Funktionen. Sie begünstigen einen Austausch nach dem Prinzip „Wert für Wert“. Wir setzen Geld dem Wohlstand gleich, weil wir, wenn wir einkaufen gehen, auf die monetären Preise achten, nicht auf Preise im Sinne von Arbeitsstunden oder Getreidesäcken bzw. Ölfässern.
Preise informieren auch alle anderen im System über den relativen Wert von Dingen und senden Signale, die allen helfen, ihre eigenen Erwartungen entsprechend anzupassen. Sie helfen auch Unternehmen, ihr Produktionsniveau festzulegen. Preise helfen uns also, ohne Mühe Urteile über den relativen Wert zu fällen, beispielsweise ob ein Paar Schuhe höherwertiger ist als das andere.
Wenn Dritte in die Wirtschaft eingreifen, werden die Signale über den relativen Wert von Gütern und beruflichen Fertigkeiten verzerrt. Diese Verzerrungen führen zu fehlerhaften Entscheidungen in Bezug auf mögliche Investitionen. Das trifft besonders dann zu, wenn die Regierung den Zeitwert des Geldes durch Manipulation der Zinssätze verfälscht.
In den USA dachten beispielsweise manche in den letzten Jahren, dass ein Haus eine gute Investition ist und Hypotheken leicht zu bedienen sind. Sie haben in ein Haus fehlinvestiert, das größer und teurer war als das, was sie sonst gekauft hätten. Um das politische Ziel zu erreichen, die Zahl von Eigenheimbesitzern zu erhöhen, hat der Staat zusätzlich die Vorschriften für die Vergabe von Hypotheken gelockert.
Viele Darlehen wurden an Leute mit mangelnder Bonität vergeben mit dem Resultat, dass die auf diese Weise künstlich erhöhte Nachfrage die Preise für Eigenheime in die Höhe schießen ließ. Baufirmen, die sich auf den Bau von Eigenheimen spezialisierten, bauten noch mehr neue Häuser mit hochwertiger Ausstattung. Ihre Lieferanten steigerten die Produktionskapazitäten und Investoren deuteten die Preissteigerungen als Beweis für eine gesunde Volkswirtschaft!
Einige besorgte Analysten schlugen jedoch Alarm. Sie erkannten, dass die Verschuldung, die sich viele Eigenheimbesitzer aufgeladen hatten, längerfristig nicht zu schultern wäre. Als die Warnungen wahr wurden, wurde eine Kaskade von Signalen in der US-Wirtschaft ausgelöst, die einen Rückgang der Konjunktur andeuteten. Die Eigenheimpreise fielen mancherorts auf fast nur die Hälfte ihres früheren Wertes, den sie auf dem Höhepunkt der Fehlinvestitionen hatten. Wir leiden heute deshalb an den Folgen eines Boom-Pleite-Zyklus, weil wir das Geld in der Boomphase vom wahren Vermögenswert abgekoppelt haben.
In Lukas 14, Vers 28 fragte Jesus: „Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es auszuführen?“ Aber auch wenn man die Kosten eines großen Projektes bis auf den letzten Cent berechnen kann, kann man die Kosten nicht im Hinblick auf das Vermögen berechnen, wenn sich der Wert des Cent während der Laufzeit des Projekts ändert.
Man ist somit auch nicht in der Lage zuverlässig vorauszukalkulieren, ob eine Investition mehr Vermögen schaffen wird, als sie aufbraucht. Mit seiner Manipulation des Geldwertes bzw. mit seinen Bemühungen, die Preise direkt zu beeinflussen, trägt der Staat zur Unsicherheit und zu erhöhtem Risiko bei privaten Geschäftskalkulationen bei.
Wenn falsche Preissignale die Menschen dazu veranlassen, ein Projekt anzugehen, das ihren Wohlstand mindert, dann kann der Fall eintreten, dass sie am Ende überhaupt keinen Wohlstand mehr haben.
Beispiele staatlicher Eingriffe
Regierungen gewinnen ihre Geldmittel für ihre Ausgaben durch Steuern, Anleihen oder Geldschöpfung. Verfügbare Geldmittel können aus der Ausweitung von Darlehen stammen. Das wird dadurch erreicht, dass es den Banken gestattet wird, die gleiche Einlage mehrfach zu verleihen. Die jüngste amerikanische Immobilienblase wurde hauptsächlich dadurch finanziert, dass halbstaatlichen Finanzinstituten wie der Hypothekenbank Fannie Mae gestattet wurde, neue Kredite in Proportion zu ihren ausgewiesenen Vermögenswerten zu vergeben. Doch diese Vermögenswerte beruhten zum Teil selbst auf Außenständen in Form von Hypotheken, deren Wert dem dramatischen Wandel auf dem Immobilienmarkt unterlag.
Ein weiteres Beispiel ist das Gebaren der US-Notenbank, der „Federal Reserve Bank“. Sie „schuf“ Geld, indem sie US-Staatsanleihen und minderwertige Bankschulden im Wert von Hunderten von Milliarden Dollar kaufte. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vom 11. August 2011 zufolge hatte die US-Notenbank außerdem allein 2008 zusätzlich zu anderen staatlichen Rettungsaktionen insgesamt 1,2 Billionen Dollar „geschaffen“, die amerikanischen US-Banken als Notkredite zur Verfügung gestellt wurden.
Diese Gelddruckerei, die nicht auf der wahren Mehrung von Wohlstand basiert, läuft auf eine Geldentwertung hinaus. Mit ihrem Erwerb italienischer und griechischer Staatsanleihen läuft die Europäische Zentralbank in letzter Zeit Gefahr, sich dem Beispiel der „Federal Reserve“ anzuschließen. Experten fürchten nicht ohne Grund, dass eine Ausweitung solcher Käufe zu einer Wertminderung des Euros führen wird.
Wie oft haben Regierungen versucht, die Volkswirtschaft durch eine Kreditaufnahme zur Finanzierung neuer Projekte anzukurbeln? Doch jede Neuauflage von Staatsanleihen durch eine Zentralbank bedeutet neue Schulden mit der Verpflichtung, Zinsen zu zahlen. Schulden können einfach nicht durch neue Schulden abbezahlt werden! Jeder Lösungsvorschlag, der ein weiteres Schuldenmachen beinhaltet, wird am Ende scheitern, auch wenn es Jahre dauert.
Fehlende Moral als Grundursache
Ohne Eigentumsrechte, freien Handel, verlässliche Preise und die Möglichkeit zur Rücklagenbildung und der Reinvestition – ohne ehrliches Geld also – ist eine gesunde Volkswirtschaft unmöglich. Die Wurzeln der Finanzkrise sind dort zu finden, wo diese Punkte mit Gottes Moralgesetz in Kollision kommen.
Als Einzelpersonen können Menschen nicht auf breiter Basis Wohlstand zunichtemachen oder den Geldwert verzerren. Aber Regierungen können es. Doch diese Regierungen spiegeln oft nur den Charakter, die Werte und die Ansprüche der Menschen wider, die sie repräsentieren!
Jakobus 1, Vers 14 warnt: „Jeder, der versucht wird, wird von seinen eigenen Begierden gereizt und gelockt.“ Das ist die Grundursache unserer gegenwärtigen Finanzkrise! Unser Drang, über unsere individuellen und kollektiven Verhältnisse zu leben – oder zu erwarten, dass andere uns finanziell sanieren, wenn wir ein erfolgloses Geschäft betreiben –, lässt uns in Begehrlichkeit verfallen.
Wir glauben, dass wir auf Kosten anderer leben können, selbst wenn das bedeutet, dass der Staat Geld drucken oder ausleihen muss, um die Kosten dafür zu übernehmen. Aber niemand hat das Recht, anderen das wegzunehmen, was er sich durch eigene Arbeit schaffen kann. Die Sünde des Begehrens reift so zur Sünde des Diebstahls heran.
Es spielt keine Rolle, ob das im Rahmen einer Demokratie für zulässig oder gesetzeskonform erklärt wird. Wir sind der Vorstellung ausgesetzt, dass wir alle wohlhabender sein können, wenn das Vermögen anderer unter allen verteilt wird. Aber das führt nicht zur Mehrung des Gesamtwohlstands.
Deshalb müssen wir mit den Folgen unseres Verhaltens und unserer kollektiven Entscheidungen leben. Diese Folgen hätten wir vermeiden können, wenn wir Gottes Gesetze individuell und kollektiv befolgt hätten. Wie die bereits zitierte Bibelstelle in Galater 6, Vers 7 sagt: „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Was der Mensch sät, das wird er ernten“ (Hervorhebung durch uns).
Als Gemeinschaft und als Einzelpersonen müssen wir alle bereuen und sicherstellen, dass wir das befolgen, was Gott uns im Hinblick auf unsere wirtschaftlichen Entscheidungen und Aktionen aufträgt. Dann können wir uns in Demut darauf verlassen, dass er uns von den Schwierigkeiten befreien wird, in die wir aus eigener Schuld geraten sind.