Ist Ihr Leben im Einklang mit Gott?

Kann es sein, dass mehr als nur ein willkürliches Gebot Gottes hinter der biblischen Aufforderung steckt, einen Ruhetag am siebten Tag einer jeden Woche einzuhalten?

Von Gary Petty

Eilen Sie ständig durch das Leben, um den nächsten Termin zu schaffen, die nie endenden Aufgaben in den Griff zu bekommen oder sonstige Aktivitäten zu meistern? Ist Ihr tägliches Leben in Stress ausgeartet? Haben Sie deshalb manchmal das Gefühl, als wäre Ihr Leben aus der Reihe geraten?

Das können Sie ändern! Sie können die Kontrolle über die Zeitabläufe in Ihrem Leben so steuern, dass Sie weniger Stress ausgesetzt sind.

Was ist denn Zeit überhaupt? Es ist die Substanz des Lebens. Sie und ich leben jede Sekunde, jede Minute und jeden Tag sozusagen mit der Zeit. Wir verbrauchen sie ständig. Wenn wir die Zeit, die uns täglich zur Verfügung steht, vertan haben, ist sie leider unwiederbringlich verloren.

Wir messen die Zeit durch den Umlauf der Erde um die Sonne, den Umlauf des Mondes um die Erde und die Rotation der Erde um ihre Achse. Jahre, Monate und sogar Sekunden werden durch die Bewegung der himmlischen Körper gemessen. Tag und Nacht werden durch den Aufgang und Niedergang der Sonne angezeigt.

Eingebunden in diese Abläufe der Zeit verbringen wir alle unser Leben. Unsere Zeit ist natürlich immer sehr gefragt. Es gibt unsere Arbeitsstelle, die Kinder müssen wir auch zum Fußballtraining bringen, mit unseren Freunden und Verwandten sollen wir den Kontakt pflegen, dazu noch unsere Arzttermine oder der tropfende Wasserhahn, der repariert werden soll. Wir rasen durch alle diese Aktivitäten und verbrauchen damit die Substanz des Lebens – Zeit. Jede Woche sind das sieben Tage, 168 Stunden, 10 080 Minuten, 604 800 Sekunden.

Wir suchen einen regelmäßigen Rhythmus in unseren täglichen, wöchentlichen, monatlichen und sogar jährlichen Abläufen. Diese immer wiederkehrenden Kreisläufe vermitteln uns das Gefühl einer Bestätigung, dass unsere Zeit einen Inhalt und Sinn hat.

Viele Menschen versammeln sich am Sonntagmorgen ca. eine Stunde lang, um einem Gottesdienst beizuwohnen. Sie wollen Gott in ihren wöchentlichen Ablauf von 604 800 Sekunden mit einschließen. Doch nach dem Gottesdienst eilen manche wieder nach Hause, um noch eine Vorschau für die Sportwettkämpfe des Tages zu sehen. Vielleicht steht für den Nachmittag ein Ausflug auf dem Programm, oder es gibt zu Hause ein Projekt, an dem man arbeiten möchte.

Im Gegensatz zum Jahr oder Monat dient die Woche nicht dazu, ein besonderes Maß in den himmlischen Abläufen zu zeigen. Sie repräsentiert sieben Umdrehungen der Erde um ihre eigene Achse. Wenn dieser Zyklus von sieben Tagen auch willkürlich erscheint, so kommt die Frage auf: Woher stammt es?

Wir wissen zum Beispiel, dass die Woche für die alten Ägypter zehn Tage hatte. Der älteste römische Kalender weist eine Woche mit acht Tagen aus. Warum dauert unsere Woche heute nicht zehn oder acht Tage?

Es gab ein anderes Volk der Antike, dessen Woche sieben Tage umfasste. Daran hat es sich Tausende von Jahren gehalten. Für dieses Volk begann die Sieben-Tage-Woche mit dem ersten Tag der Woche, den wir heute den Sonntag nennen. Die Woche ging mit dem siebten Tag zu Ende, der uns heute als der Samstag bekannt ist.

Dass der Samstag in dieser Wocheneinteilung der siebte Tag war, war keine Entscheidung nach einer Parlamentsdebatte oder das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung, sondern eine Verfügung unseres allmächtigen Schöpfergottes. (Diese biblische Einteilung wurde erst ab Januar 1976 nach DIN 1355 geändert, mit Sonntag als dem siebten Tag der Woche.)

Der Schöpfungsbericht zu Beginn der Bibel zeigt uns, wie Gott in sechs Tagen Himmel und Erde in die heutige Ordnung gebracht hat. Was tat er als Nächstes? „Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte“ (1. Mose 2,3).

Vor der Erschaffung des physischen Universums gab es keine Zeitmessung in der Weise, wie wir sie heute kennen. Die Zeit, wie sie heute im physischen Universum bekannt ist, verdanken wir einem besonderen Schöpfungsakt Gottes. Er hat die Zyklen gegründet, die uns zur Messung der Zeit dienen. Dabei schuf er den siebten Tag der Woche für einen besonderen lebenswichtigen Zweck für seine Menschenkinder.

Die wöchentliche Neuorientierung

Sie können das ganze Leben voller Hast und Eile verbringen, um alles zu schaffen, und gänzlich aus der vorgesehenen Ordnung der Zeit sein. Andererseits können Sie verstehen, dass Gott die siebentägige Woche gegründet hat mit dem Sabbat als Ruhetag am siebten Tag. Diese Einteilung können Sie als den vom Schöpfer vorgesehen Weg anerkennen, um mit seiner Zeitregelung im Einklang zu leben.

Viele, die sich als Christen sehen, haben mit neun der Zehn Gebote kein Problem. Nur das vierte Gebot ist in der heutigen Zeit problematisch, und deshalb wird es häufig ignoriert. Es ist gesagt: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun“ (2. Mose 20,8-10).

Um die Zeit wirklich effektiv zu nutzen, ist es wichtig, die Vorgaben des Schöpfers für die Zeit zu beachten. Deshalb ist die von Gott vorgesehene Ruhe am siebten Tag auch für heutige Christen wichtig.

Der Sabbat ist nicht eine Stunde Anbetung, gefolgt von der Übertragung eines Fußballspiels im Fernsehen, oder die Garage aufzuräumen oder sonstige Projekte, die man sich vorgenommen hat. Der Sabbat ist auch nicht der Sonntag, welcher nach der Bibel der erste Tag der Woche ist.

In 1. Mose 2 und auch in den Zehn Geboten hat der Schöpfer die ganze Zeit des siebten Tages als eine Zeit der körperlichen Erholung und der Konzentration auf Gott ausgesondert. Das ist jede Woche der Fall, von Freitag ab Sonnenuntergang bis wieder Sonnenuntergang am Samstag.

Die Wichtigkeit des Sabbats

Warum hob Gott den siebten Tag der Woche auf diese besondere Weise hervor? Alles, was Gott von uns erwartet, dient unserem Wohlergehen. Hier sind drei Gründe, warum der Sabbat für uns wichtig ist.

1.Der Sabbat erinnert uns an die Schöpfung. Das vierte Gebot sagt uns: „In sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn“ (2. Mose 20,11).

Indem wir diesen Tag in Ehren halten, erkennen wir auch den Schöpfergott an. Der Sabbat wurde von Gott als letzter Akt bei der siebentägigen Neuschöpfung geschaffen, ganz am Anfang der menschlichen Geschichte.

Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihrem Leben etwas fehlt? Es kann eine unerkannte Sehnsucht nach Gottes Gegenwart in Ihrem Leben sein! Vielleicht liegt das Problem teilweise darin, wie Sie Ihre Zeit verbringen. Den Sabbat zu halten bringt Sie in Einklang mit dem Urheber der Zeit.

Wie reagieren viele Menschen auf den Gedanken, dass sie einen ganzen Tag als besonderen Ruhetag halten? (Diese Reaktion gibt es sogar bei manchen bekennenden Christen!) Selbst wenn sie erkennen, dass ihnen ein Tag der körperlichen Erholung und der geistlichen Erfrischung gut täte, empfinden sie Gottes Sabbat als eine Einschränkung. Das Gegenteil ist jedoch der Fall!

Den Sabbat zu halten setzt richtige Prioritäten und wird eigentlich Ihre Zeit „erweitern“, auch in Bezug auf ein gesundes Verständnis dessen, was wirklich zählt. Die Wirklichkeit im Leben vieler Menschen ist, dass wir, wenn wir nicht aufpassen, unsere Zeit mit sinnlosen und unwichtigen Dingen vertun. Der Sabbat ist eine wöchentliche Gelegenheit, unsere Gedanken und Handlungen neu zu orientieren, also weg vom weltlichen bzw. zeitlichen und hin zu dem, was ewig bleibt.

2.Der Sabbat ist eine regelmäßige Gelegenheit zur intensiven Pflege unserer persönlichen Beziehung zu Gott. An den anderen sechs Tagen der Woche sollen wir „arbeiten und alle unsere Werke tun“ (2. Mose 20,9). Am Sabbat hingegen ist die Zeit für andere Dinge vorgesehen. Der Schöpfer des Universums und der Zeit hat diesen einen Tag der Woche ausgesondert, damit wir uns intensiv mit ihm beschäftigen können.

In 3. Mose 23, Verse 1-4 bezeichnet Gott den Sabbat als eines seiner besonderen Feste. (Es sind nicht die Feste Israels, wie die meisten Menschen annehmen, sondern die Feste Gottes!) Gottes Feste sollen „als heilige Versammlungen an ihren Tagen“ ausgerufen werden (Vers 4). So gesehen spiegeln Gottes Feste den Sinn einer heiligen Festversammlung wider – eine Zeit, in der man sich mit Gott trifft. Der Sabbat ist unsere persönliche Verabredung mit Gott. Wie wir diesen Tag verbringen, wird sich auch auf die andern Wochentage auswirken.

Was ist wirklich wichtig in Ihrem Leben? Man stellt fest, was für die Menschen wichtig ist, indem man beobachtet, womit sie ihre Zeit verbringen. Manche Berater für effektives Zeitmanagement raten ihren Kunden, jede Stunde effektiv zu nutzen. Dieses hat den Vorteil, dass man wohl mehr leisten wird, aber es hat auch bei manchen Menschen zu einem Nervenzusammenbruch geführt. Eine gesündere Zeitplanung wäre zu organisieren, welche Zeitabschnitte besser geeignet sind für Arbeit, Familie und Anbetung.

Dieses ist eigentlich die Zeiteinteilung, die Gott vorgab, als er den Menschen sagte: „Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun, aber der siebte Tag ist der Sabbat des HERRN“ (2. Mose 20,9).

Planen Sie das Wichtige für die Woche, angefangen mit dem Sonntag bis zum Freitag. So können Sie die Kontrolle über den nie endenden Wirbelwind der Aktivitäten gewinnen. Ihr Wochenplan soll Zeit für Familie, Arbeit, Sport, Haushaltsarbeit, persönliches Bibelstudium, Gebet und Freizeitgestaltung enthalten. Mit dieser wöchentlichen Zeiteinteilung haben Sie ein Ziel für den siebten Tag der Woche – den Sabbat.

3.Der Sabbat ermöglicht uns sozusagen ein wöchentliches Aufladen unseres Akkus in körperlicher, emotionaler, mentaler und geistlicher Hinsicht. War die Woche hektisch? Wenn ja, am Ende der Woche wartet Gottes angeordneter Ruhetag auf uns, an dem wir uns erneuern bzw. erfrischen können.

Wenn der Sabbat heranrückt, ist es an der Zeit, Probleme wie Arbeit, Rechnungen usw. vorübergehend zu vergessen. Stattdessen sollen wir eine stärkende Verabredung mit Gott erleben. Physische und emotionelle Pausen sind eine grundlegende Notwendigkeit. Wer dies ignoriert, der sät die Saat für Krankheit, zerbrochene Verhältnisse und geistliche Gleichgültigkeit.

Stellen wir uns einen Tag vor, der ganz der Ruhe und Erneuerung vorbehalten ist – ohne berufliche Telefonate, Einkäufe und Verschönerungsarbeiten im Haus und Garten. Stellen wir uns einen Tag vor, an dem wir mehr Zeit fürs Gebet und die Vertiefung in Gottes Wort haben, ohne die Belastung anstehender Termine. Stellen wir uns einen Tag vor, der lautes Getöse ausschließt, auch alle Aggressionen – einen Tag, an dem wir Frieden erfahren.

Fangen Sie jetzt damit an!

Sie könnten jetzt sagen: „Ich sehe das ein und möchte damit irgendwann beginnen, aber zurzeit habe ich meinen Wochenrhythmus nicht voll im Griff.“ Wenn Sie aber jetzt keine Zeit dazu haben, mit Gott ins Reine zu kommen, stellt sich die Frage, ob Sie jemals die Zeit dazu haben werden! Es spielt keine Rolle, wie chaotisch Ihr Leben sein mag, es ist keine bessere Zeit als jetzt, um Ihr Leben mit Gott in Einklang zu bringen, so wie er es sich für seine Beziehung zu uns wünscht.

Ist Ihr Leben so hektisch, dass keine Zeit da ist, um mit Ihrem Schöpfer einen Tag der geistlichen Ruhe zu erfahren? Anstatt an jedem Tag einen vollen Terminkalender zu haben, sollen wir einmal die Woche eine Pause einlegen und unserem Schöpfer näherkommen – an dem Tag, den Gott dafür ausgesondert hat. So können wir jede Woche unsere Beziehung zu Gott erneuern. Es ist Zeit, Gottes Sabbat am siebten Tag der Woche zu heiligen! Ist Ihr Leben im Einklang mit Gott?

Wann ist der Sabbat zu halten?

Es ist ein von Menschen erdachter Brauch, die Tage der Woche jeweils um Mitternacht beginnen zu lassen. Gott hat die Himmelskörper erschaffen und in Bewegung gesetzt, damit wir die Zeit bestimmen können (1. Mose 1,14). Er bemisst die Tage anders als die Menschen, nämlich „vom Abend an bis wieder zum Abend“ (3. Mose 23,32).

Einen ersten Hinweis darauf erhalten wir bereits im ersten Kapitel des Schöpfungsberichtes (1. Mose 1). Nachdem er Tag und Nacht voneinander getrennt hatte, sprach Gott: „Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag“ (Vers 5). Er nennt zuerst den „Abend“, dann erst den „Morgen“. Auch die weiteren Schöpfungstage werden so beschrieben (Verse 8, 13, 19, 23 und 31).

Die Bibel zeigt uns, dass der Abend dann begann, wenn die Sonne unterging (Josua 8,29; 2. Chronik 18,34; Nehemia 13,19; Markus 1,32). Zugleich brach damit ein neuer Tag an. Es war in jener Zeit üblich, den Anfang und das Ende von Tagen so festzulegen (2. Mose 12,18). Auch zur Zeit des Neuen Testamentes wurden die Tage auf die gleiche Art und Weise bestimmt.

Als Schöpfer des Sabbats bestimmt Gott, wann dieser Tag beginnt und wann er endet. Gott gebietet uns, seine Sabbate „vom Abend an bis wieder zum Abend“ zu halten (3. Mose 23,32). Nach der Bibel wurde angeordnet, einen jährlichen Sabbat von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang zu halten.

Das Muster dafür ist der wöchentliche Sabbat, der am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang beginnt und Samstagabend mit Sonnenuntergang zu Ende geht. Es ist dieser Zeitraum, den wir jede Woche aussondern sollen.