Sie werden nicht mehr lernen, Krieg zu führen

Wird die Menschheit jemals einen Weg finden, ihre Differenzen beizulegen, ohne von der Geißel des Krieges heimgesucht zu werden? Laut Bibel wird das geschehen!

Von Mario Seiglie

Eine der bekanntesten Skulpturen der heutigen Zeit steht vor dem Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York. Dort wird ein kräftig gebauter Mann dargestellt, wie er aus einem Schwert eine Pflugschar schmiedet. Das Standbild wurde von dem russischen Künstler Ergenly Vuchetich erschaffen und am 21. Mai 1960 enthüllt. Auf dem Sockel stehen die leicht veränderten Worte aus Jesaja 2, Vers 4: „Wir werden unsere Schwerter zu Pflugscharen machen.“

Auf den ersten Blick scheint dieser Spruch angemessen. Gewiss ist das Ziel hoch. Sicher verlangen wir alle nach Frieden. Der Apostel Paulus, der Autor mehrerer Bücher in der Bibel, empfahl sogar, dass seine Leser für ihre nationale Führung beten: „So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,1-4).

Doch derselbe Paulus wollte nicht, dass seine christlichen Geschwister die falsche Hoffnung nährten, dass durch menschliche Regierungen ein dauerhafter Frieden erreicht würde. Obwohl er sie ermahnte, gute Bürger zu sein, wies er darauf hin, dass sie ihre Hoffnung auf wahren Frieden auf das kommende Reich Gottes gründen sollten.

Der Kreislauf des Krieges

Der Mensch sucht ständig Frieden, jedoch verwickelt er sich immer wieder in Krieg. Warum wird das Streben der Menschheit nach Frieden schließlich stets durch Krieg vereitelt? Wird dieser Kreislauf je durchbrochen werden?

Wie wir sehen werden, gibt es einen Weg aus dieser Misere, doch dieser wird von den meisten Menschen nicht ernsthaft in Erwägung gezogen.

Hier sind einige Statistiken über die Geschichte des Krieges von der norwegischen Akademie der Wissenschaft und von der Weltorganisation zum Schutz der Menschen. Diese Organisationen haben ausgerechnet, dass in den letzten 5600 Jahren der niedergeschriebenen Menschheitsgeschichte 14 531 Kriege geführt wurden.

Während dieser 5600 Jahre – so wird geschätzt – gab es nur 292 Jahre des Friedens. Das bedeutet, dass es in 94 Prozent der Zeit – 5308 jener Jahre – Krieg gegeben hat. Die gleichen Organisationen meinen, dass sich die Zahl der Kriegstoten auf 3,4 Milliarden beläuft.

Diese Zahlen ergeben einen Durchschnitt von etwa 700 000 Toten pro Jahr oder 70 Millionen pro Jahrhundert. Im letzten Jahrhundert sind rund 150 Millionen Menschen – mehr als die gegenwärtige Bevölkerung Deutschlands, Frankreichs und der Niederlande – als Ergebnis eines bewaffneten Konfliktes gestorben.

In den letzten fünfzehn Jahren gab es Bürgerkriege im russischen Staat Tschetschenien und in mehreren afrikanischen Staaten. Hinzu kamen die Kriege in Irak und Afghanistan, „Kleinkrieg“ zwischen Israel und seinen Nachbarn, und zurzeit tobt der Bürgerkrieg in Syrien, dem schätzungsweise bereits 40 000 weitere Menschen zum Opfer gefallen sind.

Im 20. Jahrhundert soll es, so berichtete James Reston in einem Beitrag für die New York Times, 207 Kriege gegeben haben. In den beiden Weltkriegen belief sich die geschätzte Zahl Gefallener auf mehr als 60 Millionen. Heute gibt es ein Wettrennen der Technologie, um Krieg auch noch im Weltraum und über den Weltraum führen zu können. Selbst das verarmte Land Nordkorea, das seine eigene Bevölkerung nicht ausreichend ernähren kann, arbeitet mit beachtlichem Einsatz an der interkontinentalen Raketentechnik.

Es scheint, als wenn überall, wohin der Mensch geht, Waffen des Todes und der Vernichtung folgen. Die schwedische Autorin Ellen Key (1849-1926) beschrieb die Auswirkungen des Krieges auf den menschlichen Geist: „Alles, aber auch alles am Krieg ist barbarisch. Aber die schlimmste Barbarei des Krieges ist, dass er Menschen zwingt, gemeinschaftlich Taten zu begehen, gegen die sie sich individuell mit ihrem ganzen Wesen auflehnen würden.“

Aufrüstung und Drogen

Der frühere Generalsekretär der Vereinten Nationen, Pérez de Cuéllar, stellte die traurige Tatsache fest, dass die zwei größten Machtbereiche der Welt das Waffengeschäft – mit einem jährlichen Umsatz von fast 900 Milliarden Dollar – und der illegale Drogenmarkt sind. Es ist ein trauriges Bild, zu sehen, wofür ein guter Teil des nationalen und individuellen Wohlstands aufgewendet wird.

Wenn man die enormen militärischen Ausgaben der Nationen berücksichtigt, die die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen sind, wäre es vielleicht realistischer, wenn die Skulptur vor dem Hauptsitz der UN einen Mann zeigte, der aus einer Pflugschar ein Schwert schmiedete.

Es wird viel mehr Geld und Material für Waffen als für landwirtschaftliche Geräte verwendet. Während viele Nationen ihre Armeen mit der modernsten und teuersten Technologie ausrüsten, lebt ein Viertel der Weltbevölkerung immer noch in tiefster Armut.

Trotzdem fühlen sich einige bei dem Ausblick auf Weltfrieden ermutigt. Mit dem Fall der Berliner Mauer und dem Zerfall des sowjetischen Reiches haben die internationalen Spannungen anscheinend abgenommen. Es ist ebenfalls wahr, dass die nukleare Abrüstung unter den Großmächten Fortschritte gemacht hat.

Aber bedenken Sie die erschreckenden Zahlen. Etwa zehn Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges besaßen die Amerikaner von ihrem Höchststand von 13 000 strategischen Sprengköpfen nunmehr „nur“ 8500, während Russlands atomares Arsenal „nur“ noch etwa 10 000 atomare Sprengköpfe ausmachte. Frankreich hätte 482, China 284 und Großbritannien 234. Israels Besitz wird derzeit auf 50 bis 100 geschätzt, Indien hätte die Fähigkeit für 80 und Pakistan soll 15 bis 25 atomare Sprengköpfe besitzen.

Von Nordkorea wird angenommen, dass es genügend Material hat, um zwei bis drei Bomben zu bauen, und Sachverständige in den USA und Europa befürchten, dass der Iran seit Jahren das Ziel verfolgt, sich eine ungebetene Mitgliedschaft im Klub der Atommächte zu verschaffen.

Die Führer dieser Nationen erklären freimütig, dass diese Abrüstung mehr mit dem Zusammenbruch des Sowjetreiches zu tun habe als mit irgendeinem Wunsch, ihre Schwerter zu Pflugscharen zu schmieden. Es handele sich einfach darum, dass ein Kämpfer aus dem Ring geschlagen wurde, sodass es keinen Sinn mache, den Kampf und die Kosten weiter eskalieren zu lassen.

Aber neue Kämpfer warten ständig hinter den Kulissen. Es wird jetzt befürchtet, dass die Volksrepublik China bald in den „Kampfring“ steigen wird, um seinen Schwergewichtsstatus zu verteidigen. Chinas provozierende Aktionen, wie z. B. die Einschüchterung Taiwans durch Marineübungen vor seiner Küste, sind nur ein Beispiel.

Spaltbares Material in falschen Händen?

Der Zusammenbruch der Sowjetunion und das damit einhergehende Ende der Ost-West-Konfrontation ließ viele in Europa und Nordamerika auf eine neue Ära des Friedens hoffen. Ohne die ständige sowjetische Präsenz in Osteuropa konnte sich Europa vereinigen und eine unabhängigere Außenpolitik gestalten.

Doch auf eine Art ist die Welt genauso in Gefahr wie vor dem Ende des kalten Krieges. Russlands junge Demokratie zeugt zeitweise von politischer Instabilität. Experten im Westen machen sich manchmal Gedanken über die Frage, wer in Zukunft das immer noch enorm machtvolle und tödliche nukleare Arsenal Russlands überwachen wird.

Terry Hawkins, Direktor der nuklearen Sicherheit des amerikanischen National Laboratory von Los Alamos, New Mexico, meinte in einem Interview keine zehn Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung, dass es während des kalten Krieges fast unmöglich war, spaltbares Material zu bekommen. Eine Bedrohung durch nuklearen Terrorismus war deshalb kaum vorstellbar.

Aber mit dem Niedergang der Sowjetunion „ist die Barriere nicht mehr so hoch wie zuvor. Wenn sich eine terroristische Gruppe oder eine instabile Regierung dieses spaltbare Material besorgt, das durch illegale Geschäftsleute verschoben wird, haben sie den schwierigsten Teil gelöst, eine Atombombe zu bauen“ (David Hughes, „Nuklearer Terrorismus“, Mai 1996, Popular Mechanics).

Wahrscheinlich hatte Direktor Hawkins einen Vorfall Ende 1994 in Prag im Sinn. Dort fand die Polizei, im Rücksitz eines Saab versteckt, fast sechs Pfund hochangereichertes Uran. In dem Wagen waren ebenfalls ein tschechischer Atomwissenschaftler und zwei Kollegen aus Weißrussland und der Ukraine.

Mitarbeiter von US-Präsident Bill Clinton meinten damals: „Wir beobachten immer mehr Verluste bedeutender Mengen kritischen Materials.“ Ein Pentagonsprecher fügte hinzu: „Wenn nur das entsprechende Material für eine Bombe zusammenkäme, würden die Menschen sehr schnell aufwachen“ (ebenda). Zweifellos hat die Gefahr in den letzten 25 Jahren zugenommen, dass ein nukleares Schwert viel einfacher in die Hände instabiler Nationen oder terroristischer Gruppen gelangen könnte.

Der Kern des Problems Krieg

Aber was ist die Ursache von Krieg, der Bedrohung jeder Generation? Es wurde viel zu dem Thema geschrieben, doch die einfachste und direkteste Antwort wurde vor fast 2000 Jahren gegeben: „Woher kommt der Kampf unter euch, woher der Streit? Kommt’s nicht daher, dass in euren Gliedern die Gelüste gegeneinander streiten? Ihr seid begierig und erlangt’s nicht; ihr mordet und neidet und gewinnt nichts; ihr streitet und kämpft.“ Dieses ist die Erklärung, die ein Autor des Neuen Testamentes, der Apostel Jakobus, gab.

Im Grunde hat die Geschichte des Krieges stets mit der Natur des Menschen zu tun. Immer wieder wurden in der Geschichte Nationen mächtiger als ihre Nachbarn und begehrten schließlich deren Hoheitsgebiete, Rohstoffe und Reichtum.

Tatsächlich ist die Plastik vor dem Gebäude der Vereinten Nationen auch ein Symbol dafür, was mit der Menschheit nicht stimmt. Anstatt die wahre Bedeutung des aus Jesaja zitierten Verses zu nehmen, halten menschliche Führer ihn für die gegenwärtige Realität. Sie glauben, sie könnten von sich aus Schwerter zu Pflugscharen schmieden.

Lassen Sie uns lesen, was Gott tatsächlich sagte, als er Jesaja inspirierte, diese Worte zu schreiben: „Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen!

Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Jesaja 2,2-4, Hervorhebung durch uns).

Ganz klar trifft dieses Zitat nicht auf unsere heutige Welt zu. Anstelle einer menschlichen Organisation wird Gott selbst am Ende eingreifen, damit der Mensch gezwungen wird, aus seinen Kriegswaffen landwirtschaftliche Geräte zu schmieden.

Nirgendwo deutet die Bibel an, dass der Mensch aus eigener Anstrengung dauerhaften Frieden erreichen wird. Sie prophezeit, dass der Mensch bis zum Ende nach Frieden suchen wird, aber nicht, dass er Gottes Weg folgt oder treu seine Gebote hält, wie Jesaja es vom Reich Gottes erwähnt.

Der Mensch versagt in seinem Streben nach Frieden, da seine menschliche Natur sich nicht geändert hat. Die meisten Menschen haben bisher nicht versucht, aufrichtig nach Gottes Wort zu leben. Aber die gute Nachricht ist, dass wir einen liebevollen Schöpfergott haben, der beschlossen hat, den Menschen vor sich selbst zu retten. Die Bibel sagt voraus, dass die menschliche Natur schließlich verändert wird, aber erst dann, wenn Christus zurückkommt „und zurechtweisen [wird] viele Völker“.

Ein Prophet vom Krieg konfrontiert

Der Prophet Jesaja – nach jüdischer Überlieferung ein Wohlgeborener – war kein unerfahrener Träumer, sondern kannte Kriegsschrecken aus eigener Anschauung. Als Einwohner des Königreichs Juda sieben Jahrhunderte vor Christus, erlebte er den Überfall des Heiligen Landes durch den assyrischen König Sanherib und dessen mächtiges Heer.

Sanherib hatte bereits Syrien und Israel, die nördlichen Nachbarn Judas, seinem Reich einverleibt. In Jesaja 36, Vers 1 heißt es nüchtern: „Und es begab sich im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia, da zog der König von Assyrien, Sanherib, herauf gegen alle festen Städte Judas und nahm sie ein.“

Hinter diesen knappen Worten verbergen sich lange, qualvolle, blutige Belagerungen und wochen- und monatelange Kämpfe um Orte wie Lachisch, dessen Sturz plastisch auf assyrischen Reliefs dargestellt wird, die heute im Britischen Museum in London zu sehen sind. Sanherib brüstete sich damit, 46 befestigte Städte erobert und 200 000 Menschen gefangen genommen zu haben. Unzählige Tausende wurden von seinen Soldaten getötet oder verwundet.

Antike Denkmäler und andere archäologische Funde geben Aufschluss darüber, wie damals gekämpft wurde. Ein Heer umzingelte eine Stadt nach der anderen, und schnitt sie von externen Nahrungs- und Wasserquellen ab. Pfeile schossen in großer Zahl über die Mauern, während die Belagerer riesige Rampen zu den Verteidigungsanlagen aufschütteten.

Wer die Ausgrabungsstätte in Lachisch besucht, erfährt, dass die Verteidiger eine innere Mauer aufzustocken versuchten, damit die Angreifer keinen Durchbruch erzielten. Sowohl die Rampe als auch die innere Mauer kann man klar erkennen.

Während Kämpfer und Arbeiter auf beiden Seiten um die Wette bauten, schleuderten die Stadtverteidiger Pfeile, Wurfspieße, Steine und was sie sonst noch an werffähigem Material auftreiben konnten, auf die Angreifer herab, aber es nützte alles nichts.

Eine Stadt nach der anderen fiel in die Hände der Assyrer. Man darf davon ausgehen, dass viele Freunde, Bekannte und vielleicht sogar Verwandte Jesajas ums Leben kamen oder in die Verbannung geführt wurden. Von Jerusalem aus wird er die Rauchsäulen über unterlegenen, brennenden Städten, vielleicht auch über Lachisch, gesehen haben.

Obwohl Gott die Stadt Jerusalem vor den Assyrern schützte, wird die Freude über diese Rettung durch die Trauer über anderweitige Verluste gedämpft worden sein. Freunde, Bekannte und Verwandte waren entweder tot oder in der Verbannung, und man durfte nicht mehr damit rechnen, sie wiederzusehen.

Friedensverheißungen

Trotz allem konnte Jesaja aber Mut schöpfen, nämlich aus den Weltfriedensverheißungen, mit denen Gott ihn inspiriert hatte. Den angekündigten Weltfrieden hat Jesaja nicht erlebt, aber er wusste, dass er eines Tages kommen sollte.

Jesaja wusste auch um den verheißenen König, den Friedensfürsten, der allem Krieg ein Ende machen sollte: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth“ (Jesaja 9,5-6).

Wenn Jesus Christus als König der Erde regiert, wird überall der Friede ausbrechen: „Er wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Micha 4,3).

Die nächsten Worte dieses hebräischen Propheten erinnern an die Liebe vieler Menschen zu ihrem Garten: „Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken. Denn der Mund des HERRN Zebaoth hat’s geredet“ (Vers 4). Diese Prophezeiungen sind noch nicht in Erfüllung gegangen, auch heute noch nicht. Während Sie diesen Artikel lesen, sterben Männer, Frauen und Kinder an den Folgen bewaffneter Konflikte. Aber Gott steht dennoch zu seinen Verheißungen: „Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.“

Die Bibel versichert uns, dass eine Zeit kommt, in der „[man] nirgends Sünde tun noch freveln [wird] auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des HERRN sein, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Jesaja 11,9). Das ist eine Friedensverheißung nicht nur für das Land Israel, sondern auch für Europa, Asien, Südamerika, ja, für die ganze Welt.

Falsche Hoffnung der Menschheit

Der Weltfriede wird kommen, aber nicht durch Menschenhand. Es wird eines Eingreifens Gottes bedürfen. Wie Jesaja feststellt: „Aber uns, HERR, wirst du Frieden schaffen; denn auch alles, was wir ausrichten, das hast du für uns getan“ (Jesaja 26,12).

Die berühmte Skulptur vor dem Hauptsitz der UN erzeugt einen falschen Eindruck und enthält eine falsche Hoffnung für die Menschheit. Sie ermutigt uns zu glauben, dass der Mensch aus eigener Anstrengung den Frieden schaffen kann. Tragischerweise lehrt uns die Geschichte etwas anderes.

Angesichts der großen Anstrengungen der Menschheit, sich selbst zu verteidigen, wäre vielleicht eine zutreffendere Redewendung für die Vereinten Nationen die alte römische Maxime: „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor.“

In dieser Hinsicht inspirierte Gott den Propheten Joel, die traurige Realität der Menschheit zu beschreiben, bevor Christus eingreifen wird. Sie zeigt, dass der Mensch seine Pflüge zu Schwertern machen wird statt umgekehrt. Gott warnt die Welt durch Joel:

„Rufet dies aus unter den Heiden! Bereitet euch zum heiligen Krieg! Bietet die Starken auf! Lasst herzukommen und hinaufziehen alle Kriegsleute! Macht aus euren Pflugscharen Schwerter und aus euren Sicheln Spieße! Der Schwache spreche: Ich bin stark! Auf, alle Heiden ringsum, kommt und versammelt euch!“ (Joel 4,9-11).

Jesus sagte eine Welt vor seiner Rückkehr voraus, in der die Waffen der Menschen ausreichen würden, alles Leben auf dem Planeten zu vernichten. Er sagte: „Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird. Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden“ (Matthäus 24,21-22; „Neues Leben“-Übersetzung).

Jesus nahm damit Bezug auf einen letzten großen Weltkrieg, der unmittelbar vor seiner Rückkehr toben und das Überleben der Menschheit in Frage stellen wird. Viele Christen wissen nichts von den Prophezeiungen der Bibel über diese Zeit, die voraussagen, dass verführte Menschen sogar gegen Gott kämpfen werden.

Über diese schreckliche Zeit hinaus zeigen die Prophezeiungen der Bibel über das kommende Reich Gottes aber auch, wie die Menschheit schließlich demütig mit Gott wandeln und endlich Frieden erlangen wird. Eines Tages werden alle Menschen den Weg des Friedens lernen (Jesaja 2,1-4). Dies ist die Zeit, die durch das biblische Laubhüttenfest versinnbildlicht wird.

Der Prophet Sacharja zeigt uns, dass dem endgültigen Frieden ein letzter Kampf um Jerusalem vorausgehen wird (Sacharja 14,1-2). Gott selbst wird eingreifen, um dem Wahnsinn des Krieges ein Ende zu setzen und um seine Herrschaft aufzurichten: „Und der HERR wird ausziehen und kämpfen gegen diese Heiden, wie er zu kämpfen pflegt am Tage der Schlacht . . . Und der HERR wird König sein über alle Lande“ (Vers 3 bzw. 9).

Nach dieser Prophezeiung wird das Laubhüttenfest eine zentrale Rolle bei der Anbetung Gottes in der Zeit nach seinem Eingreifen einnehmen: „Und alle, die übrig geblieben sind von allen Heiden, die gegen Jerusalem zogen, werden jährlich heraufkommen, um anzubeten den König, den HERRN Zebaoth, und um das Laubhüttenfest zu halten“ (Vers 16).

(In unserer kostenlosen Broschüre Gottes Festtage – der Plan Gottes für die Menschen erläutern wir die Symbolik des Laubhüttenfestes und der anderen Feste Gottes. Sie können die Broschüre bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen.)

In der Tat ist die großartige Skulptur vor dem Gebäude der Vereinten Nationen höchst symbolisch für die kommende Zeit des Friedens und der Fülle, die durch das Laubhüttenfest versinnbildlicht wird, wenn unter der Regierung Christi die Menschheit ihre kriegerischen Wege in Kooperation und Frieden ändern wird. Erst dann wird es, wie Gott prophezeite, so sein, dass sie „hinfort nicht mehr lernen [werden], Krieg zu führen“ (Jesaja 2,4).

Eine Alternative zum Krieg

In der Bibel sehen wir, dass eine Alternative zum Krieg möglich ist. Zum einen ist Gott in der Lage, dem Menschen – Einzelpersonen sowie ganzen Nationen – seinen göttlichen Schutz zu gewähren. Einige sagen, das sei Unsinn, doch Gott verhinderte einmal den Angriff einer Invasionsarmee von einer Million Männern.

König Asa von Juda „hatte eine Heeresmacht, aus Juda dreihunderttausend . . . Es zog aber gegen sie Serach, der Kuschiter, mit einer Heeresmacht von tausendmal tausend, dazu dreihundert Wagen, und sie kamen bis nach Marescha. Und Asa zog ihm entgegen; und sie rüsteten sich zum Kampf im Tal Zefata bei Marescha. Und Asa rief den HERRN, seinen Gott, an und sprach: HERR, es ist dir nicht schwer, dem Schwachen gegen den Starken zu helfen. Hilf uns, HERR, unser Gott; denn wir verlassen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir gekommen gegen diese Menge. HERR, du bist unser Gott, gegen dich vermag kein Mensch etwas. Und der HERR schlug die Kuschiter vor Asa und vor Juda, so dass sie flohen“ (2. Chronik 14,7-11).

Von dieser Art des Eingreifens wird im Alten Testament mehrere Male berichtet.

Im Neuen Testament lehrte Christus seine Jünger, auf Gott zu vertrauen. Er wies sie an: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen“ (Matthäus 5,43-44). Jesus lehrte seine Nachfolger nicht, ihre Feinde zu töten, sondern sie zu lieben und ihnen Gutes zu tun.

Jesus Christus erklärt deutlich, dass seine wahren Nachfolger den Auftrag haben, sich in Friedensstifter zu verwandeln. Zu Beginn der Bergpredigt sagte Jesus: „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen“ (Matthäus 5,9). Die meisten Menschen merken nicht, dass es viel schwerer ist, Frieden zu bewahren, als Krieg zu führen! In Wirklichkeit muss man den Frieden schaffen, um ihn haben zu können.

Der Friede ist viel mehr als die Abwesenheit von Krieg. Der holländische Philosoph Baruch Spinoza meinte in diesem Sinne: „Friede bedeutet nicht die Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, er ist ein geistiger Zustand und eine Basis für Wohlwollen, Vertrauen, Gerechtigkeit.“ Friede ist eine Frucht des heiligen Geistes. Er ist Teil der göttlichen Natur. Der Autor John Andrew Holmes sagte einmal: „Ja, wir lieben den Frieden, sind aber nicht bereit, dafür Nachteile in Kauf zu nehmen, so wie wir es für den Krieg tun.“

Wie können wir Frieden mit unserem Nächsten, Vorgesetzten, Freund und Feind schaffen? Wir müssen unseren Blick auf den Fürsten des Friedens richten. Jesus machte es möglich, dass wir mit dem Vater versöhnt wurden (dass wir mit Gott Frieden haben) und wir lernen, mit unseren Mitmenschen in Frieden zu leben. Sein Leben zeigte, dass er immer bereit war, den Preis für den Frieden zu bezahlen.

Nur wenige Menschen erkennen, dass der Friede einen Preis hat. Wir wissen, dass Krieg einen Preis hat. Sind wir aber auch dazu entschlossen, den Preis für den Frieden zu bezahlen? Was ist der Preis? Es ist die Entschlossenheit, einen nicht verschuldeten Verlust zu erleiden.

Einen Verlust zu erleiden ist gegen die menschliche Natur. Es liegt in der menschlichen Natur, das Böse, das uns angetan wird, denen zurückzuzahlen, die uns übervorteilen. Die fleischliche Natur konzentriert sich auf das Ich, auf unsere egoistischen Bedürfnisse und Wünsche. Das ist einer der Hauptgründe, warum manchmal Streit, Kränkungen und auch Trennung entstehen.