Der Anfang des Universums

Bei allen Versuchen, die Evolutionstheorie zu verteidigen, fällt auf: Man setzt immer die Existenz der Materie voraus. Damit wird die Frage nicht beantwortet, woher das Universum gekommen ist.

Von John Ross Schroeder und Bill Bradford

Hat das Universum schon immer existiert oder gab es in ferner Vergangenheit einen Zeitpunkt seiner „Geburt“? Von dieser Frage hängt ein Großteil der Beweisführung für einen Schöpfer ab. Schließlich ist kein Schöpfer notwendig, wenn das Universum immer existiert hat. Andererseits muß es eine Ursache für die Entstehung des Universums geben, sollte es nicht „schon immer“ existiert haben.

Naturwissenschaftler sind sich bei dieser Frage uneins. Der britische Physiker Stephen Hawking stellt dazu fest: „Wenn das Universum einen Anfang hatte, können wir von der Annahme ausgehen, daß es durch einen Schöpfer geschaffen worden sei. Doch wenn das Universum wirklich völlig in sich selbst abgeschlossen ist, wenn es wirklich keine Grenze und keinen Rand hat, dann hätte es auch weder einen Anfang noch ein Ende: Es würde einfach sein“ (Eine kurze Geschichte der Zeit, Seite 184).

Der Glaube an ein Universum, das immer existiert hat, ist heute nicht die vorherrschende Meinung. Viele Naturwissenschaftler vertreten die Ansicht, das Universum sei zu einem bestimmten Zeitpunkt schlagartig entstanden.

Die Entdeckung des Anfangs

Anfang des 20. Jahrhunderts stießen Wissenschaftler auf das Phänomen der sogenannten „Rotverschiebung“ – d. h., die Spektrallinien des Lichtes von entfernt liegenden Galaxien verschieben sich an das rote Ende des elektromagnetischen Spektrums. Der Astronom Edwin Hubble kam zu dem Schluß, diese Eigenschaft weise auf die Ausdehnung des Universums hin. Er folgerte, daß sich die Galaxien nach allen Richtungen voneinander entfernen würden.

Dieses Phänomen läßt sich durch einen Luftballon verdeutlichen, dessen Oberfläche mit kreisförmigen Punkten bedruckt ist. Wird der Ballon nun mit Luft gefüllt, entfernen sich die Punkte voneinander in alle Richtungen. Hubble und andere Astronomen stellten fest, daß sich die Galaxien im Universum ähnlich verhalten.

Hubbles These galt als revolutionär, da man bisher die Ansicht vertreten hatte, mögliche Bewegungen von Galaxien seien unbedeutend und stets in keinem Bezug zueinander zu sehen. Später bestätigten andere Astronomen und Physiker Hubbles Beobachtungen.

Was bedeutete Hubbles Entdeckung?

John D. Barrow, Professor der Astronomie an der Universität von Sussex, England, erläutert in seinem Buch The Origin of the Universe die faszinierende Frage nach dem Ursprung von Raum, Materie und Zeit. Über die Ausdehnung des Universums schreibt Barrow: „Dies war die größte Entdeckung des 20. Jahrhunderts, die Einsteins allgemeine Theorie der Relativität in ihren Aussagen bezüglich des Universums bestätigte: Es kann nicht statisch sein. Die gegenseitige Anziehungskraft unter den Galaxien würde sie alle zusammenführen, wenn sie sich nicht voneinander entfernten. Das Universum kann nicht stehenbleiben.

Wenn das Universum sich ausdehnt, dann können wir den Verlauf der Geschichte theoretisch umkehren und Indizien dafür finden, daß das Universum aus einem viel kleineren Zustand mit großer Dichte resultierte – einem Zustand, der vermutlich die Größe ,Null‘ hatte. Damit ist anscheinend ein Anfang beschrieben, heute als Urknall bekannt“ (1994, Seite 3-5).

Mit anderen Worten: Die Astronomen kamen zu dem Schluß, daß sie die Auswirkungen eines unvorstellbar mächtigen Ereignisses sahen, das Materie und Energie nach außen in alle Richtungen schleuderte, um das bekannte Universum zu schaffen – deshalb der Name „Urknall“. In Wirklichkeit unterstützen sie mit ihrer These die Tatsache, daß das Universum einen Anfang gehabt haben muß.

Der Moment der Schöpfung

Hubbles Entdeckung erschütterte die naturwissenschaftliche Gemeinde. Der Astrophysiker Robert Jastrow, Gründer des NASA Goddard Instituts für Weltraumstudien und ehemaliger Professor für Astronomie und Geologie an der New Yorker Columbia University, meint dazu: „Wenige Astronomen hätten vorausahnen können, daß dieses Ereignis – die plötzliche Geburt des Universums – als erwiesene naturwissenschaftliche Tatsache akzeptiert werden würde, aber die Beobachtungen des Himmels mittels Teleskopen zwangen sie zu diesem Schluß“ (The Enchanted Loom: Mind in the Universe, 1981, Seite 15, Hervorhebung durch uns). Darüber hinaus schrieb Jastrow: „Der Samen für alles, was sich seither im Universum ereignet hat, wurde in diesem ersten Augenblick gesät ... Es war buchstäblich der Moment der Schöpfung“ (Journey to the Stars: Space Exploration – Tomorrow and Beyond, 1989, Seite 47).

Mit ihrer These unterstützt die Wissenschaft damit aber auch den Bericht, der vor etwa 3500 Jahren in der Bibel geschrieben wurde: Das Universum hat nicht ewiglich existiert, sondern hatte einen definitiven Anfang. Die Entdeckung des radioaktiven Zerfalls bestimmter Elemente bestätigte, daß diese Elemente nicht ewiglich existiert haben können, denn sonst wären sie längst zu Blei zerfallen.

Heute sind es nur wenige Naturwissenschaftler, die im Glauben an ein endlos altes Universum beharren. Zu viele Beweise sprechen gegen diese Sichtweise. Die Mehrheit ihrer Kollegen mußte zugeben, daß unser Universum einen Anfang hatte.

Dieses Eingeständnis läßt Fragen aufkommen, die für viele Wissenschaftler unbequem sind. Welche Kräfte und Gesetze existierten vor dem Universum, um seine Entstehung möglich zu machen? Was verursachte diese Entstehung? Die Vernunft sagt uns, daß das Universum unmöglich aus dem Nichts entstanden sein kann, denn das widerspricht nicht nur der Logik, sondern auch den Gesetzen der Physik. Was – oder wer – rief das Universum ins Dasein?

Naturwissenschaften vor unüberwindbarer Barriere

An dieser Stelle sehen sich die Naturwissenschaften einer unüberwindbaren Barriere gegenüber. Professor Jastrow stellt dazu fest: „Es mag eine vernünftige Erklärung für die plötzliche Geburt unseres Universums geben; wenn es sie aber gibt, kann die Wissenschaft sie nicht finden. Die wissenschaftliche Erforschung der Vergangenheit endet mit dem Augenblick der Schöpfung ... Wir würden bei unseren Forschungen gerne noch weiter in die Vergangenheit zurückgehen, aber die Barrieren für weitere Erkenntnisse scheinen unüberwindbar zu sein. Hierbei geht es nicht um ein weiteres Jahr, ein weiteres Jahrzehnt der Forschungsarbeit, eine andere Messung oder eine andere Theorie. Es scheint, daß die Wissenschaft niemals den Vorhang vor dem Mysterium der Schöpfung herunterreißen wird“ (God and the Astronomers, 1978, Seite 114-116; alle Hervorhebungen durch uns).

Professor Jastrow bestätigt, daß die Erkenntnisse der Wissenschaft, welche sich auf unsere materielle Umwelt gründen, ihre Gültigkeit in der Zeit vor der Existenz dieser Umwelt verlieren. Wenn das Universum in einem Moment entstanden ist, kann man nicht davon ausgehen, daß die uns bekannten Naturgesetze dieses Universums vor dessen Entstehung gültig waren. Ohne die Möglichkeit, anhand heute gültiger Gesetze meßbare Ergebnisse vorzulegen, können die Naturwissenschaften keine Erklärung für die Existenz der Materie vorweisen, geschweige denn die Mittel, mit deren Hilfe man diese Erklärung beweisen könnte.

Einige Naturwissenschaftler zeigen mit ihrer Meinung, daß menschliches Wissen nicht der Weisheit letzter Schluß ist. Sie sagen, wenn man nicht wissen kann, was vor der Entstehung des Universums geschehen ist, kann auch nichts vor dessen Entstehung stattgefunden haben. Welch eine Logik! Klarer kann man die Grenzen der Naturwissenschaften nicht aufzeigen. Also müssen wir uns nach einer anderen Quelle als der Wissenschaft umschauen, um zu verstehen, wer und was vor dem Ursprung des Universums existierte. Es gibt nur eine Quelle, die eine glaubwürdige und vernünftige Erklärung aufweist: die Bibel.

Ursache und Wirkung

Es gibt eigentlich nur eine Alternative zur Bibel – die Meinung der Atheisten. Den Atheisten bleibt keine Behauptung als diejenige übrig, daß das Universum ohne Ursache aus dem Nichts entstanden ist. Sie müssen einfach auf dieser unbewiesenen, widersinnigen Argumentation bestehen, da sie sonst keine andere Möglichkeit haben, die Existenz einer ersten Ursache abzustreiten. Doch diese Behauptung ist grundlegend falsch, denn das Universum hatte einen definitiven Anfang.

Eines der grundlegendsten Prinzipien unserer materiellen Existenz ist, daß es für jede Wirkung – jedes Resultat – eine Ursache geben muß. Diese Grundwahrheit spiegelt sich in den Gesetzen der Energie und Materie wider. Der Anfang des Universums war ein Ereignis, das einen Anstoß gehabt haben muß!

Die Bibel bietet eine Ursache für den Anfang des Universums an und verhält sich damit im Einklang mit diesem Grundprinzip der Physik: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (1. Mose 1,1). Diese einfache Aussage antwortet auf die grundlegendste und wissenschaftlichste aller Fragen: Woher stammen wir?

Nach 1. Mose 1, Vers 1 hatte das Universum einen Anfang, der durch eine zeitlose, unveränderliche Kraft außerhalb dieses physischen Universums verursacht wurde. Als die Materie entstand, bedeutete dies den Anfang der Zeit, so wie wir sie kennen. Bezüglich des Ursprungs des Universums gibt dieser Vers eine Antwort auf die Fragen „Wer, was und wann“. Das Warum ist ein Thema für sich, dessen Behandlung den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.

Hebräer 11, Vers 3 fügt ein anderes wichtiges Detail hinzu: „Durch Glauben [durch das Vertrauen in das, was der Schöpfer offenbart hat] erkennen wir, daß die Weltzeiten durch Gottes Wort bereitet worden sind, also das, was man sieht, aus Unsichtbarem entstanden ist“ (Schlachter-Bibel).

Zum einen bestätigt diese zweite biblische Aussage den Schöpfungsbericht in 1. Mose. Das Universum hatte eine Ursache, es kam „von etwas“ – welch wissenschaftliche Aussage! Das, was der Auslöser war, hat nicht aus bereits existierender Materie bestanden – es war selbst nicht sichtbar.

Zum anderen sagt die Bibel, daß die Welten durch das Wort Gottes erschaffen worden sind. Es handelt sich hierbei aber nicht um blinden Glauben. Wir werden nicht aufgefordert zu glauben, das Universum sei ohne Ursache und ohne Sinn entstanden – das gedankliche Gerüst des Atheisten. Wir werden aufgefordert zu glauben, daß die Welt ihren Anfang in dem freien Akt eines Wesens fand, das zeitlos und mächtig genug ist, das Universum zu erschaffen.

Das Alter der Erde

In den letzten 150 Jahren ist kein Teil der Bibel so konsequent in Frage gestellt worden wie der Schöpfungsbericht in 1. Mose, Kapitel 1. Darwinisten berufen sich gerne auf Aussagen zum Alter der Erde, nach denen unser Planet zwischen fünf und fünfzehn Milliarden Jahre alt sein könnte. Auf der anderen Seite meinen manche Gläubige (insbesondere die sogenannten „Fundamentalisten“), daß die Erde insgesamt nur 6000 alt Jahre sein kann. Ihre Überzeugung begründen sie mit einer sorgfältigen Analyse der Altersangaben in den biblischen Ahnentafeln, welche sie mit der weltlichen Geschichte verknüpfen.

Diese beiden gegensätzlichen Standpunkte werfen eine wichtige Frage auf. Wenn die Erde Milliarden von Jahren alt ist und die Aussagen der Bibel über den vermeintlichen Zeitpunkt der Schöpfung unrichtig sind, wie kann man dann anderen Aussagen der Bibel Glauben schenken? Die Behauptungen der Wissenschaft sind beeindruckend. Sind dann die Aussagen der Bibel überhaupt noch glaubwürdig? Was sagt die Bibel wirklich?

Im Mittelpunkt steht die Aussage in 1. Mose 1, Verse 1-2: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer.“ Aus dem Wortlaut dieser und anderer Stellen im hebräischen Grundtext haben einige Forscher den Schluß gezogen, daß der zweite Vers der Bibel so übersetzt werden könnte bzw. sollte: „Die Erde wurde wüst und leer.“

Dazu Gleason Archer, Professor für biblische Sprachen an der Universität Maryland: „Es ist ebenso möglich, daß das Verb ,war‘ in 1. Mose 1,2 mit ,wurde‘ übersetzt ... werden kann: ‚Und die Erde wurde wüst und leer.‘ Die Verwandlung der ursprünglichen Vollkommenheit der Schöpfung Gottes in ein Chaos wäre nur durch eine kosmische Katastrophe zu erklären, und gerade das scheint eine vertretbare Interpretation zu sein“ (A Survey of Old Testament Introduction, Moody Press, Chicago, 1974, Seite 184.)

Mit anderen Worten: Der hebräische Wortlaut von 1. Mose 1, Verse 1-2 deutet an, daß Gottes ursprüngliche Schöpfung durch etwas zerstört wurde. Das erste Kapitel der Bibel beschreibt demnach die Wiederherstellung der zerstörten Schöpfung in nur sechs Tagen, die dann in der Erschaffung des Menschen am sechsten Tag gipfelte und mit dem folgenden siebten Tag – dem Sabbat, einem Ruhetag – abgeschlossen war. (In unserer kostenlosen Broschüre Die Bibel – Wahrheit oder Legende? finden Sie eine ausführliche Behandlung dieses Themas.)

Die Beschreibung einer nicht näher bestimmten Zeitspanne zwischen dem in 1. Mose 1, Vers 1 beschriebenen Schöpfungsakt, der vollkommene Schönheit hervorbrachte, und der Verwandlung der Erde in ein Chaos (Vers 2), wird oft die „Lückentheorie“ genannt. Die Bibel definiert die Zeitdauer der „Lücke“ nicht; sie kann einen durchaus größeren Zeitraum umfassen. Wenn dies zutrifft, besteht kein Widerspruch zwischen dem biblischen Bericht und den naturwissenschaftlichen Entdeckungen, die darauf hindeuten, daß die Erde mehrere Milliarden Jahre alt ist.

Die Bibel erklärt die „Lücke“

Der Schöpfungsbericht in 1. Mose 1 läßt vieles ungesagt. Vor allen Dingen findet man keine Erklärung für die zeitliche „Lücke“ zwischen den ersten beiden Versen des Kapitels. Andere Aussagen der Bibel liefern jedoch hierzu die notwendige Erklärung. Sie beschreiben eine Zeit, die von der Wissenschaft nicht erfaßt werden kann. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Aussagen der Bibel nicht weniger plausibel als die Mutmaßungen der Naturwissenschaftler.

Wir erfahren im Buch Hiob, daß Engel – in der Bibel auch „Sterne“ genannt – jubelten, als sie die Entstehung der Erde erlebten (Hiob 38,4. 6-7). Wenn man nun verstehen will, wie es dazu kam, daß diese Erde „wüst und leer“ wurde, muß man wissen, was in der Zeit nach dieser „Ur“-Schöpfung stattfand. Die Bibel berichtet nämlich von einer Rebellion unter den vom Schöpfer erschaffenen Engeln, angeführt von dem Erzengel Luzifer, der sich gegen Gott erhob (Jesaja 14,12-14; Offenbarung 12,3-4).

In einer übernatürlichen Schlacht, die große Zerstörungen auf der Erde, aber auch im Weltall mit sich brachte, wurde die Rebellion niedergeschlagen. Im Neuen Testament wird Jesus Christus als Zeuge der Niederlage Luzifers zitiert (Lukas 10,18). Die Oberfläche der Erde mußte also erneuert werden, als Gott die gegenwärtigen Lebensformen schuf. Wie viele Jahre zwischen der Verwüstung und der Neugestaltung der Erde liegen, offenbart die Bibel nicht. Sie stellt jedoch klar fest: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“

Gesetze ohne einen Gesetzgeber?

Naturwissenschaftler erkennen, daß unser erstaunliches Universum von Anfang an von präzisen, klar definierten Gesetzen geregelt wird. Keith Ward, Professor für Geschichte und Religion am King’s College der London University, meint dazu: „Das Universum dehnte sich auf eine sehr präzise, geordnete Weise aus, im Einklang mit grundsätzlichen mathematischen Konstanten und Gesetzen, die seine Entwicklung hin zu unserem heutigen Universum bestimmten“ (God, Chance & Necessity, 1996, Seite 17, Hervorhebung durch uns).

Professor Davies kommentiert die Gesetzmäßigkeit unseres Universums wie folgt: „Jeder [wissenschaftliche] Fortschritt bringt neue und unerwartete Entdeckungen und fordert unser Denken mit ungewöhnlichen und gelegentlich schwierigen Konzepten heraus. Dabei gibt es jedoch den bekannten Faden der Vernunft und Ordnung ... Diese kosmische Ordnung wird von genauen mathematischen Gesetzen untermauert, die miteinander verflochten sind und so eine subtile und harmonische Einheit bilden. Die Gesetze zeichnen sich durch eine elegante Einfachheit aus und empfahlen sich oft den Wissenschaftlern allein aufgrund ihrer Schönheit“ (The Mind of God: The Scientific Basis for a Rational World, Seite 21).

Diese naturwissenschaftlichen Entdeckungen und die sich aus ihnen ergebenden Schlußfolgerungen führen uns zu einer Grundsatzfrage: Woher kamen die Gesetze der Astrophysik? Sind sie per Zufall entstanden oder wurden sie von einem Schöpfer „in Kraft“ gesetzt?

Der Biochemiker Michael Behe schreibt dazu: „Es ist üblich, fast banal, zu sagen, daß die Wissenschaft großen Fortschritt bei der Entschlüsselung der Natur gemacht hat. Die Gesetze der Physik versteht man jetzt so gut, daß Raumsonden Milliarden von Meilen kursgerecht zurücklegen, um entfernte Welten zu fotografieren. Computer, Telefone, elektrisches Licht und unzählige andere Beispiele zeugen von Meistern der Wissenschaft und Technologie über die Kräfte der Natur ...

Dennoch ist das Verständnis, wie etwas [in der Natur] funktioniert, nicht dasselbe wie das Wissen um dessen Ursprung. Die Bewegungen der Planeten im Sonnensystem können z. B. mit großer Genauigkeit vorausgesagt werden; der Ursprung des Sonnensystems (wie die Sonne, Planeten und ihre Monde überhaupt Gestalt annahmen) ist hingegen kontrovers. Der Wissenschaft mag die Lösung des Rätsels noch gelingen. Der Punkt ist aber, daß es etwas sehr Unterschiedliches ist, den Ursprung von Dingen oder ihre tägliche Funktionsweise zu verstehen“ (Darwin’s Black Box: The Biochemical Challenge to Evolution, 1996, Seite ix, Hervorhebung durch uns).

Manche gebildeten Menschen sind der Ansicht, daß die komplexen Gesetze, die unser Universum regeln, einfach nur durch Zufall entstanden sind. Ist diese Haltung logisch? Sie läßt sich jedenfalls nicht durch nachvollziehbare Beweise stützen. Die eigentliche Frage ist doch: Macht es Sinn, an die „Selbstentstehung“ des Universums zu glauben, das von einem phantastisch präzisen System wohlgeordneter, harmonischer Gesetze bestimmt wird? Nochmals: Das Universum funktioniert nicht „einfach so“, sondern wird von eindeutig nachgewiesenen „Gesetzen“ gesteuert!

Nochmals: Der Standpunkt der Bibel

Viele moderne wissenschaftliche Bücher sind von evolutionärem Gedankengut durchsät. Das moderne Bildungswesen gründet weitgehend auf der Evolutionstheorie. Lohnt es sich da überhaupt, einen anderen Standpunkt in Betracht zu ziehen? Dazu ein interessantes Geständnis aus dem Lexikon Columbia History of the World: „In der Tat scheint unser gegenwärtiger Erkenntnisstand, dem der poetische Zauber der Schrift fehlt, auf eine Art weniger glaubwürdig als die Bibel zu sein“ (John Garraty und Peter Gay, 1972, Seite 3).

Im gleichen Sinne stellt der Autor Fred Heeren fest: „Der eigentliche Trend in der Kosmologie des 20. Jahrhunderts ... war eine Abkehr von einer Sichtweise, die nicht mit dem Schöpfungsbericht in der Bibel übereinstimmt und die Akzeptanz einer Sichtweise, die mit dem alten Bericht übereinstimmt. In der Tat ... ist die hebräische Offenbarung die einzige religiöse Quelle der Antike, die zu dem modernen kosmologischen Bild paßt. In vielen Fällen mußten archäologische und mythologische Experten des 20. Jahrhunderts ältere Standpunkte, nach denen die Bibel als Mythos behandelt wurde, zugunsten solcher aufgeben, die die Bibel als Geschichte behandeln“ (Show Me God, 1997, Vorwort).

Der Astronom Hugh Ross kam zu diesem Schluß bezüglich der biblischen Schöpfungsgeschichte: „Die Besonderheiten der Erzählung [in 1. Mose 1] beeindruckten mich sofort. Sie war einfach, direkt und spezifisch. Ich staunte über die Anzahl der geschichtlichen und wissenschaftlichen Bezüge und deren Einzelheiten. Für die Untersuchung des ersten Kapitels benötigte ich einen ganzen Abend. Statt eines weiteren Schöpfungsmythos las ich eine Art Tagebuch über den frühesten Zustand auf der Erde, nach dem Standpunkt der Geo- und Astrophysik richtig dargestellt. Es folgte eine Zusammenfassung von Veränderungen, durch die die Erde von Lebewesen, einschließlich des Menschen, bewohnt wurde. Die Erzählung war einfach, elegant und naturwissenschaftlich richtig. Ich erkannte den Standpunkt eines Beobachters auf der Erde, nach welchem sowohl die Reihenfolge und die Beschreibung der Schöpfungsereignisse mit dem fundierten Bericht der Natur übereinstimmten. Ich konnte nur staunen“ (The Creator and the Cosmos, 1993, Seite 15).

In diesem Zusammenhang bietet die Heilige Schrift eine plausible Erklärung für die Existenz der Gesetze, die unser Universum beherrschen: „Er [Gott] gebot, da wurden sie [die Himmel] geschaffen. Er läßt sie bestehen für immer und ewig; er gab eine Ordnung, die dürfen sie nicht überschreiten“ (Psalm 148,5-6). Der Prophet Jesaja beschreibt das gleiche Ereignis: „Ich habe die Erde auf festen Grund gestellt, ich habe den Himmel ausgespannt; nur ein Wort von mir, und sie standen da“ (Jesaja 48,13; Gute Nachricht Bibel).

Die von Gott bestimmte „Ordnung“ kann nicht „überschritten“ bzw. außer Kraft gesetzt werden. Diese Aussage steht im Einklang mit dem Prinzip Ursache und Wirkung: Die Existenz von Gesetzen bedingt einen Gesetzgeber. Der Gesetzgeber kann nicht der Zufall oder die sogenannte Evolution sein, sondern muß logischerweise Gott sein. So gibt es in Wirklichkeit keinen Konflikt zwischen der Bibel und den Naturwissenschaften.

Das unendliche Universum: Wie groß ist groß?

Die Größe unseres Sonnensystems, die x-mal größere Milchstraßengalaxis dabei völlig außer Betracht gelassen, ist so groß, daß die menschliche Vorstellungskraft nicht ausreicht, diese Dimension zu erfassen. Lassen Sie uns versuchen, es auf einen Maßstab zu bringen, mit dem wir in unserer Vorstellung hantieren können.

Zuerst stellen wir uns unsere Sonne in der Größe einer Apfelsine vor. In diesem Maßstab hat die Erde die Größe eines Sandkorns, das in einer Entfernung von 9,14 m um die Sonne kreist. Die riesenhaften Planeten Jupiter und Saturn, die um vieles größer als die Erde sind, haben dann die Größe eines Kirschkerns und umkreisen die Sonne in Entfernungen von ca. 61 bzw. 112 m. Pluto, der äußerste bekannte Planet in unserem Sonnensystem, hat ebenfalls nur Sandkorngröße und umkreist unsere orangengroße Sonne in einer Entfernung von fast einem halben Kilometer.

Welche vergleichbaren Abstände erhalten wir bei diesem Maßstab innerhalb unserer Galaxis? Der nächste Nachbar der Sonne, der Stern Alpha Centauri, wäre 2000 km entfernt, und unser Milchstraßensystem könnten wir mit einer Gruppe von 200 Milliarden Orangen vergleichen, die im Durchschnitt jeweils 3200 km voneinander entfernt wären. Diese Gruppe stellt wiederum einen Haufen dar, der einen Durchmesser von 32 Millionen Kilometern hat.

Die Astronomen schätzen aufgrund ihrer Forschungen mit Hilfe der fortschrittlichsten Teleskope und anderer technischer Werkzeuge, daß im Universum einige 100 Milliarden oder mehr Galaxien existieren. Sie haben bisher noch kein Ende oder eine Kante des Universums entdeckt, wobei die fortschrittlichsten Instrumente mehrere 10 Milliarden Lichtjahre in den Weltraum vordringen können. Solche Entfernungen machen Reisen des Menschen über unser Sonnensystem hinaus unmöglich (übernommen von Robert Jastrow, Red Giants and White Dwarfs, 1990, Seite 15).

Die Menge von Materie und Energie im Universum ist vom menschlichen Verstand nicht zu erfassen. Wir beschreiben den Raum und die Entfernungen mit Lichtjahren – die Distanz, die das Licht in einem Jahr zurücklegt (entspricht etwa 9.300 Milliarden Kilometer pro Jahr), um das Sonnensystem überhaupt beschreiben zu können.

Aber wir können nicht im entferntesten daran denken, diese Zahlen jemals zu verstehen. Noch einmal müssen wir die Frage stellen: Entstand dies alles aus dem Nichts?