Ein GPS ohne Intelligenz und Planung?

Von der Redaktion

Wer von uns kennt nicht ein Handy oder Navi im Auto, das das GPS („Global Positioning System“) nutzt und uns sicher ans Ziel führt? Das GPS, das wir oft nutzen, ist ein modernes Wunderwerk der Technik. Damit es funktioniert, mussten 31 Kommunikationssatelliten in eine genaue Umlaufbahn um die Erde gebracht werden. Jeder dieser Satelliten sendet ein Signal aus, das die Zeit und den Standort angibt.

Damit eine Positionsbestimmung vorgenommen werden kann, müssen unsere GPS-tauglichen Geräte mindestens vier dieser Satelliten empfangen. In unserem GPS-Gerät befindet sich ein Computer, der anhand der ausgestrahlten Informationen genau berechnet, wo wir uns befinden – mit einer Genauigkeit von nur wenigen Metern Abweichung überall auf der Erde.

Ziemlich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viel Intelligenz und Entwicklung in Wissenschaft, Mathematik und Technologie stecken, um diese Satelliten in ihre genaue Umlaufbahn zu bringen und die GPS-tauglichen Geräte zu entwerfen und zu produzieren. Wer würde behaupten, dass ein so ausgeklügeltes System zur Positionsbestimmung mit Intelligenz und Planung sich von selbst oder rein zufällig entwickelt hätte? Wohl niemand!

Es gibt aber ein anderes Positionierungssystem, das noch ausgeklügelter und wundersamer ist. Dabei geht es um den „normalen“ nordamerikanischen Monarchfalter, der im Frühjahr oder Sommer lebt und nur zwei bis vier Wochen alt wird. Doch die Generation, die Ende August geboren wird, lebt indes im Gegensatz zu ihren Eltern und Großeltern neun Monate lang. Für die Wissenschaftler ist dies die sogenannte Methuschelach-Generation, und man rätselt, warum das der Fall ist.

Der Paarungstrieb dieser länger lebigen Generation wird vorerst ausgeschaltet, denn sie deckt sich mit Nektar und Wasser ein und startet zu einem unglaublichen Flug. Von Kanada oder den nördlichen Bundesstaaten der USA aus fliegen die Monarchfalter zwischen 4000 und 5500 km und bedienen sich dabei eines GPS einer anderen Art. Wohin fliegen sie? Das ist das Erstaunlichste! Sie fliegen in dasselbe Gebiet und vielleicht zu demselben Baum in Mexiko, von dem aus ihre Vorfahren im Frühling auf ihrer Reise nach Norden gestartet sind. So kommen 300 Millionen Monarchfalter aus ganz Nordamerika an genau denselben zwölf Orten in Mexiko zusammen.

Nachdem diese Generation eine Art Winterschlaf hinter sich gebracht hat, startet sie zu dem langen Flug nach Norden. Aber jetzt ist ihr Paarungstrieb wieder aktiv. Eier werden gelegt und die Eltern sterben bald darauf. Die nächste Generation der Schmetterlinge setzt den Flug nach Norden fort, doch sie lebt jetzt nur zwei bis vier Wochen. Auf dem Weg nach Norden gibt es eine, zwei, vielleicht drei Generationen, die alle unterwegs sterben.

Doch Ende August gibt es wieder die Methuschelach-Generation, die neun Monate lebt und den ganzen Weg zurück nach Mexiko fliegt. Diese Schmetterlinge waren aber noch nie an dem Ort in Mexiko, an den ihr GPS sie führt. Weder ihre Eltern noch ihre Großeltern waren dort. Wie wird die Orientierung von einer Generation weitergegeben, die selbst nie am Ausgangsort war? Und zu guter Letzt: Wie groß ist das GPS-taugliche Gerät des Monarchfalters? Sein Gehirn ist etwa so groß wie ein paar Sandkörner.

Wer würde behaupten, dass das GPS der Monarchfalter ohne höhere Intelligenz und Planung entstanden ist? Wohl viele, denn die Menschen glauben an Darwins noch unbewiesene Theorie der Evolution.