Von der Redaktion

Mehrmals in den letzten 2000 Jahren meinte man, in der biblischen „Endzeit“ zu leben, verknüpft mit der Erwartung der nahe bevorstehenden Wiederkehr Jesu Christi. In ein paar Fällen war man sogar überzeugt, den genauen Termin für dieses Ereignis zu kennen. Diejenigen, die ihr Leben nach solchen Vorhersagen ausrichteten, wurden freilich bitter enttäuscht. Weshalb befassen wir uns überhaupt mit dem Thema?

Kurz vor seiner Kreuzigung sagte Jesus in einer Prophezeiung über den Zeitpunkt seiner Rückkehr zur Erde: „Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater“ (Matthäus 24,36). Daraus – und auch aus den Enttäuschungen vergangener Generationen – haben einige den Schluss gezogen, dass wir erst dann den Zeitpunkt seiner Wiederkehr wissen werden, wenn Jesus bereits auf der Erde erschienen ist. War das die Bedeutung der Worte Jesu?

Hierzu drei weitere Aussagen Jesu aus derselben Prophezeiung in der Parallelerzählung des Lukas:

„Wenn ihr aber sehen werdet, dass Jerusalem von einem Heer belagert wird, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe herbeigekommen ist“ (Vers 20; alle Hervorhebungen durch uns).

„Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ (Vers 28).

„So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist“ (Vers 31).

In einem Abschnitt, der nur ein Dutzend Verse umfasst, weist Jesus dreimal auf Entwicklungen hin, die ein klares Zeichen seiner unmittelbar bevorstehenden Wiederkehr sein werden. Darüber hinaus gibt es im letzten Buch der Bibel, „die Offenbarung Jesu Christi“ (Offenbarung 1,1), Hinweise auf Ereignisse, die ca. dreieinhalb Jahre vor Jesu Wiederkehr eintreten sollen.

Hat sich Jesus etwa widersprochen? Nein, das hat er nicht. Wir können im Voraus den genauen Termin für seine Wiederkehr nicht vorhersagen. An dem Weltgeschehen können wir jedoch erkennen, dass „das Reich Gottes nahe ist“. Sonst hätte Jesu Ermahnung an uns, wachsam zu sein, keinen Sinn.

Bei näherer Betrachtung des unmittelbaren Kontextes der Aussage Jesu „Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand“ stellen wir fest, dass Jesus damit eine ungläubige Gesellschaft im Sinne hatte, die seine Worte ignorieren wird: „Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns . . . Sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin“ (Matthäus 24,37-39).

Hatte Jesus recht? Ihre Reaktion auf diesen Kommentar liefert die Antwort. Diejenigen, die bereits aufgehört haben zu lesen, beweisen die Richtigkeit der Worte Jesu. Solche Menschen nehmen die Bibel nicht ernst und meinen wie manche Theologen vielleicht, alle Vorhersagen in Matthäus 24 haben sich bereits erfüllt.

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, laden wir Sie ein, anhand unseres Leitartikels auf Seite 4 die überraschende Aktualität der Worte Jesu zu bestätigen.