Jesus Christus kultiviert übernatürliche „Frucht“ im Leben seiner Nachfolger. Um dieses Wunder begreifen zu können, müssen wir zuerst dessen unglaubliche Quelle verstehen: den heiligen Geist.

Von Don Hooser

Menschen lieben Macht! Die Macht von schnellen Motoren und Computerprozessoren. Politische, wirtschaftliche und militärische Macht. Physische und mentale Macht. Aber geistliche Macht?

Leider suchen die meisten Menschen aber an den falschen Plätzen nach Hilfe. Manche meinen, sie hätten eine innere übersinnliche Kraft, die es aufzudecken und zu befreien gilt. Andere glauben an eine geheimnisvolle „universelle Energie“, mit der sie sich verbinden könnten. Andere wiederum wenden sich dem Spiritismus zu.

Manche Menschen setzen ihre Hoffnungen auf eine der zahllosen Religionen, ob christlich oder nicht christlich. Vielleicht entdecken sie für sich einen antiken Glauben oder irgendeine New Age-Philosophie. Häufig werden auch vom Selbstbedienungsbuffet der Religionen verschiedene Ideen ausgewählt, die einem am besten gefallen.

Die unglaubliche Kraft des heiligen Geistes

Was die Menschheit aber am meisten braucht, ist die geistliche Kraft, die vom Schöpfer des Universums ausgeht – die Kraft, die uns im Leben leiten kann, unsere Probleme löst und uns zu wirklichem Frieden führt. Sie ist der Treibstoff der geistlichen Verwandlung. Und ein sehr wichtiger Aspekt für diejenigen, die den heiligen Geist erhalten, ist: „Wer dagegen auf den Boden von Gottes Geist sät, wird als Frucht des Geistes das ewige Leben ernten“ (Galater 6,8; Neue Genfer Übersetzung).

Es ist aufregend, die Realität des heiligen Geistes und wie Gott ihn gebraucht zu verstehen! Was genau ist aber der heilige Geist?

Zuerst einmal werden wir nicht damit geboren. Der heilige Geist kann nur als ein göttliches Geschenk von Gott empfangen werden, nachdem man der biblischen Wahrheit glaubt, umkehrt und zur Vergebung der Sünden getauft wird (Apostelgeschichte 2,38-44).

Zweitens offenbart die Bibel, dass der heilige Geist entgegen der allgemein verbreiteten Tradition keine dritte Person einer Dreifaltigkeit ist. (Tatsächlich wird das Wort „Trinität“ in der Bibel nie erwähnt. Es wird auch kaum in historischen Aufzeichnungen erwähnt, bis ungefähr drei Jahrhunderte nach dem Abschluss der Niederschrift der Bibel!)

In Wirklichkeit zeigt die Bibel, dass der heilige Geist die Natur und das Wesen von Gottvater und seinem Sohn ist. „Gott ist Geist“ und damit die Quelle des heiligen Geistes (Johannes 4,24; alle Hervorhebungen durch uns). „Der Geist“, „Gottes Geist“ und der „Geist Christi“ werden in Römer, Kapitel 8, Vers 9 synonym verwandt.

In der Bibel wird Gottes Geist mit Wasser (womit man getauft wird), Ströme („lebendigen Wassers“), Öl (das „ausgegossen“ wird), eine Wolke (die den Tempel „erfüllte“) und Feuer (das man „dämpfen“ oder „erwecken“ bzw. „anfachen“ kann) verglichen. Diese Vergleiche wären sinnlos, würde es sich beim heiligen Geist um eine Person handeln.

Der heilige Geist geht von Gott aus und strahlt überall hin, was die Allgegenwart Gottes erklärt – wie Gott jederzeit überall anwesend sein kann. König David schrieb dazu: „Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?“ (Psalm 139,7).

Seit der Erfindung von Radio und Fernsehen ist „das Ausstrahlen“ Gottes durch seinen heiligen Geist besser zu verstehen. Wir können in unserem Wohnzimmer Orte sehen und Geräusche hören, als ob wir selbst hinter der Fernsehkamera stehen würden. Durch den heiligen Geist können wir einen perfekten „Empfang“ von Gott haben, wo wir uns auch befinden mögen.

Gott benutzt seinen Geist als seine „Fernsteuerung“. Als „Gott Himmel und Erde schuf“, benutzte er die Kraft des „Geistes Gottes“ (1. Mose 1,1-2). Nachdem er die Schöpfung Gottes gepriesen hatte, schrieb der Psalmist: „Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen und du erneuerst das Antlitz der Erde“ (Psalm 104,30).

Seit der Schöpfung hat der Schöpfer der Menschheit seinen Geist benutzt, um das Universum zu erhalten – alles, von der größten Galaxie bis zum kleinsten subatomaren Partikel. Die Schöpfung funktioniert perfekt nach den Naturgesetzen, die Gott in Kraft setzte.

Durch seinen Geist streut Gott nicht nur die Erkenntnis aus, sondern der heilige Geist lässt ihn auch alle Dinge wissen: „Ob ich sitze oder stehe, du weißt es, du kennst meine Pläne von ferne . . . Noch ehe ein Wort auf meine Zunge kommt, hast du, Herr, es schon gehört“ (Psalm 139,2-4; Gute Nachricht Bibel). So ist Gott durch seinen Geist allwissend, was bedeutet, dass er alles Wissen besitzt!

Gott ist allmächtig – er hat unbegrenzte universale Macht! Er ist El Schaddai – Gott, der Allmächtige. Deshalb gilt: „Bei Gott ist alles möglich“ (Markus 10,27), ob es sich dabei um das Teilen des Roten Meeres handelt, die Verwandlung des Wassers in Wein, die Heilung der Kranken oder die Auferstehung der Toten. Bei jedem Wunder benutzt der Schöpfergott die unendliche Macht seines Geistes.

Das vielleicht größte Wunder war die Inkarnation Gottes, als der Vater seinen Geist schickte, um die Jungfrau Maria zu schwängern (Matthäus 1,18. 20). Dies führte zu Jesu erstem Kommen auf Erden. Der nächste große Höhepunkt wird sein zweites Kommen sein!

Das größte andauernde Wunder

Das führt uns zur größten Herausforderung überhaupt – die Verwandlung der menschlichen Natur! Diese geistliche Bekehrung findet im Leben der Menschen statt, die der Schöpfergott berufen hat und die ihr Denken und Handeln Gott unterordnen.

Verglichen mit Wundern, die sofort passieren, handelt es sich hier um einen langsamen Prozess. Der Schöpfer hat dem Menschen einen freien Willen gegeben – die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen. Wie ein Töpfer den Ton formt, so formt Gott geduldig seine Natur in uns, wenn wir uns ihm unterordnen.

Das große Problem der Welt ist die rebellische Natur des Menschen! Jesus Christus sprach davon, dass das Böse aus den „Herzen der Menschen“ kommt (Markus 7,20-23). Der Apostel Paulus schrieb über die Korruption im menschlichen Charakter, wenn die Menschen Gott ihren Rücken zuwenden (Römer 1,24-32). Später erklärte er, wie die Bosheit der Menschheit in der Endzeit „immer schlimmer“ werden wird (2. Timotheus 3,1-7. 13; „Neues Leben“-Übersetzung).

Paulus nannte die hässlichen Eigenschaften der menschlichen Natur auch „die Werke des Fleisches“. Er beendete seine Liste, indem er schrieb: „Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben“ (Galater 5,19-21).

Wie das schädliche Unkraut auf einem Weinberg muss auch die Sünde gänzlich ausgerottet werden. „Darum tötet alles, was an euch noch irdisch ist: Unzucht, Ausschweifung, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht. Habsucht ist so viel wie Götzendienst“ (Kolosser 3,5; Gute Nachricht Bibel). Gottes Geist ist die Kraft, die uns aus der Sklaverei der Sünde befreit (Römer 6,16-18).

Gott legte haargenau das Problem der Menschheit fest, als er sagte: „Ach dass sie ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf dass es ihnen und ihren Kindern wohlginge ewiglich!“ (5. Mose 5,29). Jeder hat ein geistliches Herzproblem, und alle brauchen eine geistliche Herztransplantation!

Durch seinen Propheten Hesekiel sagte Gott: „Kehrt um und kehrt euch ab von allen euren Übertretungen, damit ihr nicht durch sie in Schuld fallt. Werft von euch alle eure Übertretungen, die ihr begangen habt, und macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist“ (Hesekiel 18,30-31).

Eine spätere Prophezeiung an alle Menschen sagt aus: „Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben“ – ein Herz, das weich, formbar und aufnahmefähig ist (Hesekiel 36,26).

Jemand, dem der heilige Geist innewohnt, ist ein Sohn Gottes, ein wahrer Christ. „Ihr aber seid . . . geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt“ (Römer 8,9). Und „alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes“ (Vers 14; Einheitsübersetzung).

Indem man der Führung des heiligen Geistes folgt und auf seine Kraft vertraut, kann die geistliche Verwandlung des eigenen Lebens erfolgen!

Der heilige Geist ermächtigt die Gläubigen, das Werk Christi hier auf Erden auszuführen, damit seine Rückkehr vorbereitet wird (Lukas 24,46-49; Apostelgeschichte 1,8).

Die versprochene „Frucht des Geistes“

Wenn Sie den ersten Artikel in dieser Reihe – „Jesu Christi Gebot an uns: Bringt viel Frucht!“ – verpasst haben, dann empfehlen wir Ihnen, ihn zu lesen (Ausgabe März-April 2008, Seite 22). Dieser Artikel erklärt, was Jesus im Johannesevangelium 15, Verse 1-16 sagt.

In der gleichen Weise, wie ein Obstbauer mehr als nur hübsche Blätter an den Bäumen verlangt, können wir dem Schöpfergott nicht gefallen, wenn wir nur religiös und nett sind. Er möchte produktive Diener, die geistlich wachsen und zur selben Zeit jede Möglichkeit nutzen, Gott und den Mitmenschen zu dienen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir aus eigener Kraft „nichts tun“ können, was geistlich gut ist (Johannes 15,5). Wir brauchen dazu Gottes Geist, der uns führt und dazu die Kraft gibt!

Jeder von uns wurde dazu geschaffen, ein „Tempel des heiligen Geistes“ zu sein (1. Korinther 6,19; 2. Korinther 6,16). Darum konnte Paulus sagen: „Christus lebt in mir“ und „wir haben Christi Sinn“ (Galater 2,20; 1. Korinther 2,16). Wenn Christus in uns lebt, dann verändert er uns, damit unser Charakter eines Tages zu einer „Nachbildung“ seines eigenen Charakters wird.

Eine andere Analogie ist die, dass der heilige Geist sozusagen den Code von Gottes „DNA“ trägt. Wenn man den heiligen Geist empfängt, bekommt man die gerechten geistlichen Eigenschaften, die uns dazu befähigen, die Früchte von Gottes Charakter zu entwickeln.

Gottes Geist ist notwendig, um die geistliche Wahrheit der Bibel zu verstehen (1. Korinther 2,7-16). Für geistliches Wachstum muss man die Heilige Schrift kennen. Die Bibel und der heilige Geist sind synergetisch – beide sind aufgrund des jeweils anderen sehr viel effektiver. Im gewissen Sinn führt uns die Bibel von außerhalb, während der heilige Geist uns von innen her führt.

Gott inspiriert unser Verständnis, wenn er seinen Geist in uns pflanzt. Ohne Gottes Geist kann man nur einzelne Punkte der rettenden geistlichen Wahrheit verstehen. Es ist, als ob man einzelne Teile eines Puzzles sieht, sich aber das ganze Bild nicht vorstellen kann.

Des Weiteren verleiht der heilige Geist die Motivation, den Wunsch, die Willenskraft, den Eifer und die Entschlossenheit, dieses geistliche Verständnis in die Tat umzusetzen. Der Schöpfergott hat versprochen: „Ich werde ihnen meine Gesetze nicht auf Steintafeln, sondern in Herz und Gewissen schreiben“ (Hebräer 8,10; Gute Nachricht Bibel). Wenn diese neue Natur bei den Gläubigen verinnerlicht ist, beginnen sie, genauso wie der Autor von dem 119. Psalm, die Gesetze Gottes zu lieben (Vers 97).

Der heilige Geist verändert den Menschen wirklich auf tief greifende Weise! Der Apostel Paulus schrieb: „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit“ (Galater 5,22-23; Elberfelder Bibel). In dieser Artikelreihe werden wir jede dieser Früchte gründlich untersuchen, um sie besser verstehen zu können und zu lernen, wie wir sie in unserem Alltag anwenden sollen.

Obwohl hier „Frucht“ in der Einzahl verwendet wird, hat Gott doch viele Charaktereigenschaften, die alle miteinander harmonieren und seinen Charakter darstellen. Johannes fasst Gottes Charakter mit einem Wort zusammen: „Gott ist die Liebe“ (1. Johannes 4,8). So wie wir die einzelnen Farben des Regenbogens unterscheiden können, wenn weißes Licht durch ein Prisma bricht, so ist es für uns gut, jede der Charaktereigenschaften des Schöpfergottes zu untersuchen.

Der Obstanbau erfordert Geduld und Ausdauer

Wenn ein Gläubiger getauft wurde, empfängt er das Geschenk des heiligen Geistes (Apostelgeschichte 2,38). Am Anfang sind die neuen Nachfolger Christi geistliche Kinder. Gott erwartet aber, dass sie schnell wachsen, um geistlich reife Christen zu werden (Epheser 4,11-16). Um dies zu erreichen, brauchen die Gläubigen die tägliche geistliche Nahrung des Gebets, des Bibelstudiums und der Meditation (Matthäus 4,4).

Warum kann es sein, dass jemand, der das Geschenk des heiligen Geistes erhalten hat, nicht sofort viel Frucht hervorbringt? Stellen wir uns einmal einen gesunden Obstbaum im Frühling vor. Der Baum bekommt viel Sonnenschein und Wasser, der Saftstrom fließt. Die Blüten gehen auf und bald schon sind die ersten winzigen Früchte zu sehen. Die Früchte sind aber nicht genießbar, bis sie voll ausgewachsen und reif genug sind.

So ist es auch bei dem neuen Nachfolger Jesu Christi. Er hat ein großes Potenzial, doch seine Frucht ist am Anfang klein und „grün“ bzw. unreif. Wenn wir jemals köstliche, reife Früchte tragen wollen, dann müssen wir den Obstplantagenbesitzer mit unserem eigenen Gartenbau unterstützen – Tag für Tag, und zwar für den Rest unseres Lebens.

Jakobus beschrieb das sehr gut in seiner Epistel, Kapitel 5, Verse 7-8: „So seid nun geduldig, liebe Brüder, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen.“

Gottes größte Geschenke

Am Anfang schuf Gott die Menschen „nach unserem Bild, uns ähnlich“, mit einem wunderbaren Körper und Verstand. Er schuf auch alles andere auf der Erde zu unserem Nutzen (1. Mose 1,26-30; Schlachter-Bibel).

Dann gab er das Liebste, was er hatte: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16). Und Jesus war bereit, sein Leben zu opfern: „Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns gelassen hat“ (1. Johannes 3,16).

Aus diesem Grund können wir die unglaubliche Gnade Gottes empfangen. Dadurch werden all unsere Sünden vergeben. „Durch dessen Blut sind wir erlöst: Unsere ganze Schuld ist uns vergeben. So zeigte Gott uns den Reichtum seiner Gnade“ (Epheser 1,7; Gute Nachricht Bibel).

Und welches Geschenk gibt Gott als Nächstes? Es ist die „Gabe des heiligen Geistes“, welche man sofort nach der Taufe empfängt, bei der die Sünden vergeben werden (Apostelgeschichte 2,38). Denken wir nur einmal darüber nach: Der Schöpfergott bietet an, seine eigene Natur und Macht in uns zu pflanzen. Was für ein unglaubliches Angebot! Dieses Geschenk führt dann zu der wunderbaren „Frucht des Geistes“ und den „Gaben“ des Geistes (Galater 5,22-23; 1. Korinther 12,4).

Gottes Geist macht das allergrößte Geschenk möglich – „die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben“ (Römer 6,23). Wir dürfen dann Gottes Natur und göttliche Herrlichkeit für immer in seinem Reich teilen (2. Thessalonicher 2,14; 2. Timotheus 2,10; Hebräer 2,10; 1. Petrus 1,4; 5,10). Unsere Antwort auf Gottes Gnade und Großzügigkeit sollte Dankbarkeit und Treue sein!

Zum Schluss weisen wir auf die Geschichte des äthiopischen Beamten in Apostelgeschichte 8, Verse 26 bis 39 hin. Der Beamte sehnte sich sehr nach der Taufe und dem Geschenk des heiligen Geistes. Er fragte ernsthaft: „Was hindert‘s, dass ich mich taufen lasse?“ (Vers 36).

Nun, was hindert Sie daran?