Eine antike Festung gibt ihre Geheimnisse preis

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aus den Naturwissenschaften

Von Mario Seiglie, Tom Robinson und Scott Ashley

Khirbet Qeiyafa, auch als Elah-Festung bekannt, ist der Standort einer antiken Stadt etwa 30 Kilometer südwestlich von Jerusalem. Sie befindet sich auf einem Berggrat mit Blick auf das Elah-Tal entlang der Gegend, die zur Zeit der Könige Saul und David die Grenze zwischen den Philistern und dem Königreich Juda war. Archäologen haben die Stätte seit 2007 erkundet – und sind zunehmend froh darüber.

Ein ungewöhnlicher Aspekt der Stätte ist, dass sie anscheinend nur in zwei kurzen Zeitperioden genutzt wurde, wobei eine dünne Schicht auf die hellenistische Zeit (332-141 v. Chr.) zurückgeht. Es gab auch im Eisenzeitalter eine ausgedehnte Siedlung, die aber nur von kurzer Dauer war und auf die Zeit von 1050-970 v. Chr. datiert wird – die Zeit der Könige Saul und David.

Eine so begrenzte Besiedlung mit großen Baumaßnahmen kommt in einem Gebiet, wo viele Städte erbaut, zerstört und über Jahrtausende immer wieder aufgebaut wurden, nur sehr selten vor. Sie bietet eine Art „Momentaufnahme“ der Verhältnisse zur Zeit von Saul und David.

Was zeigt uns diese „Momentaufnahme“? Lange Zeit meinten die Bibelkritiker, dass Saul, David und Salomo erfundene Figuren waren, mit denen die Israeliten ihre Geschichte aufzuwerten versuchten. Nach der Entdeckung der Tel-Dan-Stele 1993 mit ihrer Inschrift „Haus [Dynastie] Davids“ wurde die Argumentation dahin gehend verlagert, dass der biblische Bericht über David als König über Juda und Israel abzulehnen sei, weil David nur ein lokaler Stammesführer gewesen sei. Demnach existierten die Königreiche Juda und Israel erst Jahrhunderte später als Staaten. Die Widerlegung dieser falschen Sichtweise macht die Funde bei Khirbet Qeiyafa so bedeutend.

Khirbet Qeiyafa befindet sich im damals heiß umkämpften Grenzgebiet zwischen den Israeliten und den Philistern, den Hauptrivalen Israels zur Zeit von Saul und David. Die Stadt war klar als Festung ausgebaut – sie wurde von einer massiven Mauer mit einer Breite von fast vier Metern geschützt.

Die Archäologen Yosef Garfinkel von der Hebräischen Universität in Jerusalem und Saar Ganor von der israelischen Altertumsbehörde sagen, dass die „massive Bauweise“ solcher Verteidigungsanlagen, Blöcke von 10 Tonnen und geschätzte 200 000 Tonnen an Steinarbeiten zum Bau der Mauer eingeschlossen, „die Macht und Autorität einer zentralisierten politischen Organisation, nämlich eines Staats erfordert“ („Khirbet Qeiyafa: Sha’arayim“, Journal of Hebrew Scriptures, Band 8, Artikel 22). Demnach ist die Behauptung Unsinn, dass ein antiker israelitischer Staat als Monarchie erst Jahrhunderte später entstanden ist. Die Erbauung einer solchen befestigten Stadt erforderte die Unterstützung und die Ressourcen einer nationalen Macht, denn sonst wäre ein solches Vorhaben nicht zu verwirklichen gewesen.

Dazu sagt Professor Garfinkel: „Das ist das erste Mal, dass Archäologen eine befestigte Stadt in Juda aus der Zeit von König David freigelegt haben . . . Daher haben sich die verschiedenen Vorstellungen, die die biblische Tradition über König David völlig verleugnen und behaupten, dass er eine mythologische Figur oder lediglich der Führer eines kleinen Stammes war, als falsch erwiesen“ (The Daily Mail, 9. Mai 2012). Garfinkel führte auch starke Beweise dafür an, dass die Elah-Festung in der Tat israelitisch und nicht eine Festung der Philister war:

„Wir haben drei kultische [religiöse] Räume mit unterschiedlichen kultischen Utensilien gefunden, aber nicht eine einzige menschliche oder tierische Figur. Das deutet darauf hin, dass die Bevölkerung von Khirbet Qeiyafa zwei biblische Verbote kannte – in Bezug auf Schweinefleisch und Bildnisse – und daher einen anderen Kult [Religion] praktizierte als die Kanaaniter oder die Philister“ (ebenda).

Kann diese Stätte als ein biblischer Ort identifiziert werden? Ein Hinweis auf seine Identität war die Entdeckung eines zweiten Stadttors. Das ist bisher die einzige Stätte im Gebiet der Königreiche Juda und Israel, die zwei Stadttore hatte. Diese einzigartige Besonderheit lässt Garfinkel und Ganor vorschlagen, dass es sich hier um die biblische Stadt Schaarajim handelt (1. Samuel 17,52), deren Name im Hebräischen „zwei Tore“ bedeutet.

Damit haben wir die Existenz einer israelitischen Festungsstadt, die sich in einer Gegend befindet, die laut Bibel zwischen den Israeliten und Philistern heiß umkämpft war. Sie konnte nur von einer bedeutenden nationalen Macht erbaut worden sein, und sie lässt sich genau auf die Zeit von Saul und David datieren. Das sind alles Tatsachen, die mit dem biblischen Bericht genau übereinstimmen.

Siegel mit biblischem Namen entdeckt

Archäologen, die in der Nähe von Jerusalems Tempelberg Ausgrabungen durchführten, haben ein antikes Steinsiegel entdeckt, das dabei hilft, die Richtigkeit der Bibel zu bestätigen. Es wurde auf die Zeit gegen Ende des ersten Tempels datiert (8. bis 6. Jahrhundert v. Chr.).

Das aus einem Halbedelstein gefertigte Siegel wurde benutzt, um Briefe und andere Dokumente mit dem Namen des Besitzers zu stempeln. Die hebräische Inschrift lautet: „Gehört Matanyahu Ben [Sohn von] Ho“, wobei der letzte Teil des Textes fehlt.

Im Hebräischen bedeutet Matanyahu „Gott geben“, wobei sich die Endung yahu auf Gottes göttlichen Namen Jahwe bezieht, der in der Lutherbibel als „Herr“ übersetzt wird. Neun verschiedene Männer mit dem Namen Mattanja werden in der Bibel erwähnt. Der Bekannteste ist der Mann, den die Babylonier als König von Juda einsetzten und dessen Name in Zedekia geändert wurde (2. Könige 24,17). Er rebellierte später, was zur Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier und zum jüdischen Exil in Babylon führte.

Dieses Siegel gehörte wahrscheinlich einem anderen Mattanja als dem in der Bibel erwähnten, da keiner von denen einen Vater hatte, dessen Name mit „Ho“ anfing, so wie es in der Inschrift steht. Der Fund ist aber trotzdem bedeutsam, weil er beweist, dass der Name Mattanja im Königreich Juda genau dort und zu der Zeit, wie es in der Bibel beschrieben wird, gebräuchlich war. Das widerlegt die Behauptungen von Kritikern, wonach die Bibel erst Jahrhunderte später fabriziert wurde als in der Bibel selbst angegeben.

Wie in früheren Ausgaben der Zeitschrift Gute Nachrichten berichtet, wurden Siegel und Siegelabdrücke von einer Reihe von Personen, die in der Bibel erwähnt wurden, gefunden, bei denen die Identifizierung eindeutig ist und somit die Richtigkeit der Bibel mehrmals bestätigt wurde.